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Judentum und Israel
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Der Traum von Normalität - Deutsch-Israelische Literaturtage

2008 jährt sich die Gründung des Staates Israel zum 60. Mal. Das Goethe-Institut und die Heinrich-Böll-Stiftung veranstalten aus diesem Anlass vom 11. bis zum 13. April die deutschisraelischen Literaturtage in Berlin...

Autorinnen und Autoren der jüngeren Generation beider Länder reflektieren in Lesungen und Diskussionen den politischen und kulturellen Wandel, der die nach wie vor komplexen deutsch-israelischen Beziehungen prägt. Die Literaten sprechen über Krieg und Frieden, ihre Angst und den Terror. Welchen Stellenwert haben nationale Identität und Staatlichkeit hier und dort? Welche Möglichkeiten bieten die Großstädte Berlin und Tel Aviv, kulturelle und politische Gegenwelten zu schaffen?

Die überwiegende Mehrheit der Israelis hat aus den Erfahrungen der Shoah und der kontinuierlichen Existenzbedrohung ihres Staates den Schluss gezogen, dass das Volk jederzeit in der Lage sein muss, sich militärisch zu behaupten. Das Gefühl der eigenen Verwundbarkeit wird in Europa dagegen erst nach dem 11. September und den Attentaten in Madrid und London nachvollziehbarer. Kann Europa den Nahen Osten verstehen, ohne die eigenen Prämissen in Frage zu stellen? Lassen sich kollektives Sicherheitsbedürfnis und individuelle Freiheitsrechte miteinander in Einklang bringen?

Besondere Aufmerksamkeit widmet das Programm dem alltäglichen Leben: Sowohl Berlin als auch Tel Aviv wird eine Insellage zugeschrieben – das Leben in den beiden Städten scheint sich sehr von dem Rest des Landes zu unterscheiden. Doch der jahrzehntelang eingeübten Selbstbezüglichkeit Berlins steht in Tel Aviv eine bewusste Verdrängungsstrategie gegenüber: Viele Bewohner Tel Avivs stürzen sich angesichts der ständigen Angst vor Anschlägen und Angriffen und der Sorge um die Zukunft ihres Landes in ein um so intensiveres „normales“ Leben.

Neben Lesungen und Diskussionen stehen Filmvorführungen und eine DJ-Party auf dem Programm.

Die deutsch-israelischen Literaturtage von Goethe-Institut und Heinrich-Böll-Stiftung fanden 2005 zum ersten Mal in Berlin und Tel Aviv mit großem Erfolg statt.

Teilnehmer 2008: Yiftach Ashkenazy, S.E. Yoram Ben-Zeev, Christoph Bartmann, Georg Blochmann, Ralf Fücks, Assaf Gavron, Katharina Hacker, Shelly Kupferberg, Katja Lange-Müller, Ron Leshem, Robert Menasse, Eshkol Nevo, Ulrich Peltzer, Sabine Porn, Esther Schapira, Natan Sznaider, Michal Zamir, Raul Zelik.

Programmübersicht

Die Veranstaltungen finden in deutscher und hebräischer Sprache mit Simultanübersetzung statt.

Eröffnungsveranstaltung
Freitag, 11. April

Admiralspalast 101, Friedrichstr. 101, 10117 Berlin
Eintritt frei, Anmeldung erforderlich

19:30 Uhr
Begrüßung
Ralf Fücks, Vorstand, Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin
Christoph Bartmann, Leiter der Abteilung Kultur und Information, Goethe-Institut, München
20:00 Uhr
Eshkol Nevo liest aus Vier Häuser und eine Sehnsucht

Podiumsdiskussion
Hier wie dort – eine besondere Beziehung, Die deutsche Lehre aus Auschwitz und dem 2. Weltkrieg war „Nie wieder Täter und nie wieder Krieg“, während sich die Juden in Israel schworen, nie wieder Opfer zu sein. Wie stark ist das Israelbild der Deutschen von der eigenen Befindlichkeit bestimmt? Steckt hinter der verbreiteten Israel-Kritik der Wunsch nach Entlastung von der eigenen Schuld? Geben sich die Deutschen als Besserwisser aus gesicherter Distanz gegenüber dem Nahostkonflikt?

Im Gespräch:
Eshkol Nevo, Tel Aviv
Katharina Hacker, Berlin
Robert Menasse, Wien
Moderation: Sabine Porn, Inforadio vom rbb, Berlin

Anschließend Empfang

Lesungen und Diskussionen
Samstag, 12. April

Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Roter Salon, Linienstraße 227, 10178 Berlin
Eintritt: Euro 5,-

18:00 – 20:00 Uhr
Einsame Rufer? Vom bedrohten Staat und inneren Sicherheiten

Die israelische Regierung rechtfertigt die Rolle des Militärs im Land mit der äußeren und inneren Bedrohungslage. In Deutschland besteht die verbreitete Meinung, dass Israel mit seiner Besatzungspolitik den Terror mit erzeugt, gegen den es sich verteidigen muss. Wird die Gefährdung Israels hierzulande nach dem 11. September und den Attentaten von London und Madrid eher nachvollziehbar?

Es lesen:
Assaf Gavron, Tel Aviv
Michal Zamir, Tel Aviv
Ulrich Peltzer, Berlin
Moderation: Georg M. Blochmann, Goethe-Institut Tel Aviv

Lesungen und Diskussionen
Samstag, 12. April

Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Roter Salon, Linienstraße 227, 10178 Berlin
Eintritt: Euro 5,-

21.00 –23.00 Uhr
Welt und Weltflucht – Leben und Schreiben in Tel Aviv / Berlin

Die Großstädte Tel Aviv und Berlin bieten besondere Freiräume. Viele Bewohner von Tel Aviv verdrängen die terroristische Bedrohung und die hässliche Realität der Besatzung, indem sie ihren Alltag betont „normal“ leben. Wie weit aber können Menschen einem Konflikt entgehen, der das Leben in ihrem Land bestimmt?

Es lesen:
Yiftach Ashkenazy, Jerusalem
Ron Leshem, Tel Aviv
Katja Lange-Müller, Berlin
Raul Zelik, Berlin
Moderation: Shelly Kupferberg, Kulturradio vom rbb, Berlin

Anschließend Party mit DJ Shy Nobleman, Tel Aviv

Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Roter Salon, Linienstraße 227, 10178 Berlin
Eintritt: Euro 6,-; bei Besuch der Lesungen ist der Eintritt frei

Abschlussdiskussion
Sonntag, 13. April


Galerie der Heinrich-Böll-Stiftung, Hackesche Höfe, Aufgang 1, 5. OG, Rosenthaler Str. 40/41, 10178 Berlin, Eintritt frei

16.00 -18.00 Uhr
Im Spiegel des Anderen – Geschichtsbewusstsein und Gegenwartstauglichkeit

Unstrittig ist auf beiden Seiten, dass die Einzigartigkeit der deutsch-israelischen Beziehungen durch den zivilisatorischen Bruch der Shoah markiert wird. Um die Beziehungen zukunftsfest zu machen, müssen beide Seiten aber auch verstärkt das Gegenwärtige in den Blick nehmen. Was bleibt von der Besonderheit der deutsch-israelischen Beziehungen in der Zukunft, und was folgt daraus für die deutsche Nahost-Politik?

Teilnehmer:
S.E. Yoram Ben-Zeev, Botschafter des Staates Israel in Deutschland
Natan Sznaider, Soziologe, Tel Aviv
Ralf Fücks, Vorstand, Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin
Moderation: Esther Schapira, Hessischer Rundfunk, Frankfurt/M.

anschließend Filmprogramm im Filmtheater in den Hackeschen Höfen

Category: Veranstaltungen
Posted 04/09/08 by: admin



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