27 Dec 2006
Völlig unabhängig schreiben sich die Sätze durch die Gedanken hindurch, ohne jemals ein Ende zu finden. Der Mechanismus hat sich von Gesetzmäßigkeiten abgekoppelt, um das zu tun, wozu nur er in der Lage ist: Zu funktionieren...
Blogging: S. Zahubi
Ein leichter Lufthauch treibt den athmosphärischen Batzen vor sich her.Die Sonne hat sich im Schutz der Wolkendecke in eine ferne Galaxie verzogen.Das Funkeln der Sterne fällt damit flach.Vom Mond ist gar nicht erst die Rede.Eine ruppige Eiseskälte konserviert alles, was einstmals von Leben belastet war. Der Globus huscht weiter durch das All.Ohne Sonne keine Wärme, ohne Wärme keine Biologie.
An dieser Stelle wacht die Religion auf, und reibt sich die Augen.Keine Lebewesen, die sie vergewaltigen könnte, bringen sie der Verzweiflung nahe.Der kalte Nebel torkelt durch das Gewirr von erschöpften Sphären.
In dieser zermürbenden Welt stellt Pischbikl ben Projmesch fest,daß es wohl besser wäre, sich recht warm anzuziehen. Das erfrischende Zischen der Eiseskälte treibt ihn zu großer Eile an. Völlig unverständlich lebt er also doch noch, wo alles um ihn herum vergangen ist. Seine Torahrolle liegt halb geöffnet auf dem schräggestellten Tisch und offenbahrt die Textstelle in der es um den Betrug am Erstgeburtenrecht zwischen Esau und Jakob handelt. Vor seinem Auge verblasst die alte Schrift um ein gelbliches Pergament zu hinterlassen. Die fein ausgearbeiteten Holzgriffe an den vier Enden der beiden Rollen zucken kaum merklich, als würden sie den Text wie einen feuchten Pelz trocken schütteln wollen. Pischbikl erschrickt und greift sich an den üppigen Kinnbart,der ihm Halt gibt. Zeitgleich mit dieser Aktion verspürt er eine mächtige Bassstimme in seinem Kopf. "Ich habe dich erwählt mir zu dienen !" schreit es ihn an."Gehe nach draussen und suche nach Nahrung,die ich dir bereiten werde!"
Seinen Mantel zugeknöpft, der Shawl um den Hals geschlungen, die Motorradhandschuhe über die Finger gezogen, eine Strickmütze bis über die Augenbrauen ins Gesicht gezogen, tritt er vor die Türe. Hübsch eiskalt, aber sonst totenstill, alle Fassaden blicken ihn an, aber kein Leben ist zu spüren. Inmitten der Hauptstrasse ein Kunststoffkasten in der Größe eines Nachtkästchens. Pischbikl geht auf ihn zu, und hebt den Deckel an. Bis zum Rand voller Lebensmitteldosen mit Aufreisverschluß. "Zu trinken bekommst du, wenn du zuhause bist!" brüllt ihn die innere Stimme an. Pischbikl schleppt den schweren Kasten die wenigen Meter bis zu seinem Haus, stösst die Türe auf und rappelt sich bis in die Wohnzimmerecke hinein, um entkräftet auf das Sofa zu fallen. Die alte Schreibmaschine ist von einem feinen Firnis aus Eiskristallen überzogen. "Ich rate dir, die Schreibmaschine nicht zu nutzen. Du würdest es bereuen!" ruft die Stimme. Und Pischbikl denkt nicht daran, sich diesem mächtigen Terror zu widersetzen. "Ich werde dir eine Frau bringen, mit der du die neue Generation von Menschen begründen wirst. Alles, was bisher gelebt hat, machte mir schon lange keine Freude mehr. Hinter dem Vorhang blinkt der sanfte Schimmer eines blauen Lichtes auf. Zwischen den Türpfosten steht Borala, seine Frau, und blickt ihn an, als wären sie schon lange zusammen ."Das Sofa ist zwar noch zugefroren, aber das wird als Ausrede nicht anerkannt, hat er gesagt. Komm her, und dreh mir ein Kind an, du Faulpelz!" Borala öffnet ihren Fellüberhang und offenbart den üblichen Automatismus, mit dessen Hilfe Pischbikl zur Herstellung eines neuen Menschen gedrängt wird. Er spürt die Kälte nicht mehr, nähert sich ihr, und nach wenigen Zeiteinheiten ist die Pflicht erfüllt.
Borala gebährt ihm die Alofasana, die entgegen der alten Regel keine neun Monate benötigt, um den Platz, der für sie auf der Welt vorgesehen ist, einzunehmen. Nun gibt es ein Problem.Alofasana wächst sehr langsam heran, und benötigt dann einen Mann für die Herstellung der Folgegeneration , den es aber nicht gibt. "Ich werde dir einen Palawonski schicken, der wird der Vater deiner Kinder werden!" spricht die Stimme, diesesmal im Inneren des Schädels der Alofasana. Vor der Türe kann man das Knirschen von Schritten im Schnee hören, als es pocht. Im geöffneten Eingang lümmelt Belbol, ein etwa achtundvierzig Zentimeter großer Zwerg im Skifahreroverall. Dies wäre also der Palawonski , doch auch Alofasana ist noch klein, also bleibt noch genug Zeit für den Palawonski Belbol,zu vermehrungstauglicher Größe heranzuwachsen. Das blaue Licht vor dem Fenster flimmert ,und es wird wärmer und wärmer, aber auch heller und heller. Er hat eine neue Höhensonne installiert. Diese strahlt in blauem Licht und auf der Erde schmilzt das Eis, Blumen produzieren Schönheit, aber keiner sagte, woher die Blumen sind.
Um das nunmehr heranwachsende Gemüse zu verwerten,rennen Bridelzopflis durch die Gegend.Diese fressen alles was wächst,und vermehren sich prächtig.Auch hier fehlt der Hinweis, wie denn die Bridelzopflis entstanden sind.
Ein Bridelzopfli sieht einer Kugel ähnlich,die sich in ihrer Mitte teilen kann, so daß es zwei Kugelhälften gibt,die sich wieder zusammenfinden, sobald genug Blumen und anderes Gemüse dazwischen liegen.Was in dem Kugelleib geschieht weiß keiner, aber das Gemüse und die Blumen sind danach nirgendwo aufzufinden, dafür werden die Bridelzopflis dicker und bekommen ein türkisfarbenes Fell, um gelegentlich weiter zu kullern.
Darf man oder darf man nicht?
Fortsetzung folgt...
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Blogging: S. Zahubi
Ein leichter Lufthauch treibt den athmosphärischen Batzen vor sich her.Die Sonne hat sich im Schutz der Wolkendecke in eine ferne Galaxie verzogen.Das Funkeln der Sterne fällt damit flach.Vom Mond ist gar nicht erst die Rede.Eine ruppige Eiseskälte konserviert alles, was einstmals von Leben belastet war. Der Globus huscht weiter durch das All.Ohne Sonne keine Wärme, ohne Wärme keine Biologie.
An dieser Stelle wacht die Religion auf, und reibt sich die Augen.Keine Lebewesen, die sie vergewaltigen könnte, bringen sie der Verzweiflung nahe.Der kalte Nebel torkelt durch das Gewirr von erschöpften Sphären.
In dieser zermürbenden Welt stellt Pischbikl ben Projmesch fest,daß es wohl besser wäre, sich recht warm anzuziehen. Das erfrischende Zischen der Eiseskälte treibt ihn zu großer Eile an. Völlig unverständlich lebt er also doch noch, wo alles um ihn herum vergangen ist. Seine Torahrolle liegt halb geöffnet auf dem schräggestellten Tisch und offenbahrt die Textstelle in der es um den Betrug am Erstgeburtenrecht zwischen Esau und Jakob handelt. Vor seinem Auge verblasst die alte Schrift um ein gelbliches Pergament zu hinterlassen. Die fein ausgearbeiteten Holzgriffe an den vier Enden der beiden Rollen zucken kaum merklich, als würden sie den Text wie einen feuchten Pelz trocken schütteln wollen. Pischbikl erschrickt und greift sich an den üppigen Kinnbart,der ihm Halt gibt. Zeitgleich mit dieser Aktion verspürt er eine mächtige Bassstimme in seinem Kopf. "Ich habe dich erwählt mir zu dienen !" schreit es ihn an."Gehe nach draussen und suche nach Nahrung,die ich dir bereiten werde!"
Seinen Mantel zugeknöpft, der Shawl um den Hals geschlungen, die Motorradhandschuhe über die Finger gezogen, eine Strickmütze bis über die Augenbrauen ins Gesicht gezogen, tritt er vor die Türe. Hübsch eiskalt, aber sonst totenstill, alle Fassaden blicken ihn an, aber kein Leben ist zu spüren. Inmitten der Hauptstrasse ein Kunststoffkasten in der Größe eines Nachtkästchens. Pischbikl geht auf ihn zu, und hebt den Deckel an. Bis zum Rand voller Lebensmitteldosen mit Aufreisverschluß. "Zu trinken bekommst du, wenn du zuhause bist!" brüllt ihn die innere Stimme an. Pischbikl schleppt den schweren Kasten die wenigen Meter bis zu seinem Haus, stösst die Türe auf und rappelt sich bis in die Wohnzimmerecke hinein, um entkräftet auf das Sofa zu fallen. Die alte Schreibmaschine ist von einem feinen Firnis aus Eiskristallen überzogen. "Ich rate dir, die Schreibmaschine nicht zu nutzen. Du würdest es bereuen!" ruft die Stimme. Und Pischbikl denkt nicht daran, sich diesem mächtigen Terror zu widersetzen. "Ich werde dir eine Frau bringen, mit der du die neue Generation von Menschen begründen wirst. Alles, was bisher gelebt hat, machte mir schon lange keine Freude mehr. Hinter dem Vorhang blinkt der sanfte Schimmer eines blauen Lichtes auf. Zwischen den Türpfosten steht Borala, seine Frau, und blickt ihn an, als wären sie schon lange zusammen ."Das Sofa ist zwar noch zugefroren, aber das wird als Ausrede nicht anerkannt, hat er gesagt. Komm her, und dreh mir ein Kind an, du Faulpelz!" Borala öffnet ihren Fellüberhang und offenbart den üblichen Automatismus, mit dessen Hilfe Pischbikl zur Herstellung eines neuen Menschen gedrängt wird. Er spürt die Kälte nicht mehr, nähert sich ihr, und nach wenigen Zeiteinheiten ist die Pflicht erfüllt.
Borala gebährt ihm die Alofasana, die entgegen der alten Regel keine neun Monate benötigt, um den Platz, der für sie auf der Welt vorgesehen ist, einzunehmen. Nun gibt es ein Problem.Alofasana wächst sehr langsam heran, und benötigt dann einen Mann für die Herstellung der Folgegeneration , den es aber nicht gibt. "Ich werde dir einen Palawonski schicken, der wird der Vater deiner Kinder werden!" spricht die Stimme, diesesmal im Inneren des Schädels der Alofasana. Vor der Türe kann man das Knirschen von Schritten im Schnee hören, als es pocht. Im geöffneten Eingang lümmelt Belbol, ein etwa achtundvierzig Zentimeter großer Zwerg im Skifahreroverall. Dies wäre also der Palawonski , doch auch Alofasana ist noch klein, also bleibt noch genug Zeit für den Palawonski Belbol,zu vermehrungstauglicher Größe heranzuwachsen. Das blaue Licht vor dem Fenster flimmert ,und es wird wärmer und wärmer, aber auch heller und heller. Er hat eine neue Höhensonne installiert. Diese strahlt in blauem Licht und auf der Erde schmilzt das Eis, Blumen produzieren Schönheit, aber keiner sagte, woher die Blumen sind.
Um das nunmehr heranwachsende Gemüse zu verwerten,rennen Bridelzopflis durch die Gegend.Diese fressen alles was wächst,und vermehren sich prächtig.Auch hier fehlt der Hinweis, wie denn die Bridelzopflis entstanden sind.
Ein Bridelzopfli sieht einer Kugel ähnlich,die sich in ihrer Mitte teilen kann, so daß es zwei Kugelhälften gibt,die sich wieder zusammenfinden, sobald genug Blumen und anderes Gemüse dazwischen liegen.Was in dem Kugelleib geschieht weiß keiner, aber das Gemüse und die Blumen sind danach nirgendwo aufzufinden, dafür werden die Bridelzopflis dicker und bekommen ein türkisfarbenes Fell, um gelegentlich weiter zu kullern.
Darf man oder darf man nicht?
Fortsetzung folgt...