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Israelis, die Israel beschuldigen, helfen nicht den Palästinensern
Die Operation „Gegossenes Blei“ ist ein gerechter Kampf. Gerecht, weil Israel im Sommer 2005 alle jüdischen Siedlungen im Gazastreifen zerstört hat und sich einseitig auf die internationale Grenze zurückgezogen hat. Gerecht, weil die Palästinenser im Gazastreifen zwischen 2006 und 2008 nicht die Chance des Besatzungsendes genutzt haben, um ein zukunftsfähiges Gemeinwesen aufzubauen, sondern stattdessen immer wieder das israelische Kernland angegriffen haben...
Von Ari Shavit, Haaretz vom 01.01.09
Gerecht, weil der Staat Israel drei Jahr lang mit Zurückhaltung agiert hat. Gerecht, weil kein Staat der Welt es über einen längeren Zeitraum zulassen kann, dass seine Bürger im Stich gelassen und seine Souveränität verletzt wird. Gerecht, weil es keine Chance für Frieden im Nahen Osten gibt, wenn der jüdische Staat als leichte Beute gesehen wird, die blutend im Wasser treibt und Haie anzieht.
Die Operation „Gegossenes Blei“ ist ein tragischer Kampf. Tragisch, weil sie den Tod von hunderten Menschen bewirkt und die Verwundung von tausenden weiteren. Tragisch, weil sie unschuldigen Palästinensern, darunter auch Frauen und Kinder, körperliche und emotionale Verwundungen zufügt. Tragisch, weil sie wie jeder Krieg unerträgliche menschliche Not und herzzerreißendes Leid verursacht.
Aber die Tragik von Operation „Gegossenes Blei“ ist unvermeidlich. Sie folgt unmittelbar aus der Tatsache, dass die Palästinenser die historische Chance, die ihnen im Jahr 2005 gegeben wurde, nicht angemessen genutzt haben. Sie folgt aus der Tatsache, dass die Palästinenser, als sie zum ersten Mal in ihrer Geschichte komplette Selbstverwaltung erlangten, diese missbrauchten. Sie folgt aus der Tatsache, dass der Drang der Palästinenser, Israel zu zerstören, immer noch größer ist als ihr Bedürfnis, Palästina aufzubauen.
Israelhassende Israelis nennen Operation „Gegossenes Blei“ ein Kriegsverbrechen. Sie halten die Namen jedes einzelnen getöteten Palästinensers fest, verurteilen jede einzelne israelische Aktion und stellen ihren Staat als Aggressor dar. Während die Ägypter sagen, die Hamas sei größtenteils verantwortlich für die Tragödie von Gaza, geben israelhassende Israelis ihrer Regierung und ihrem Militär die ganze Verantwortung. Während die internationale Gemeinschaft schweigend versteht, dass es die Pflicht eines souveränen Staates ist, die Leben seiner Bürger zu beschützen, glauben israelhassende Israelis, dass die Leben von Israelis verwirkt werden können.
Während die einfachen Tatsachen zeigen, dass die Gewalt im Süden durch die verachtenswürdigen Taten einer extremistischen Organisation verursacht wurde, die den Gazastreifen in ein terroristisches Gebiet verwandelt hat, halten israelhassende Israelis an ihrem Hass auf ihr Volk und ihre Heimat fest und verteidigen die Moralität der zerstörerischen Aggressionen der Hamas.
Es gibt keinen Aufruf, die israelhassenden Israelis zu hassen. Am Ende des Tages ist ihre Haltung eine mitleiderregende. Ihre Selbstgerechtigkeit ist in keiner Weise gerecht und ihr Moralisieren kennt keine Moral. Ihre Unfähigkeit, Mitgefühl für die Israelis von Beersheva, Ashdod, Ashkelon und Sderot aufzubringen, zeigt das Maß ihrer Herzlosigkeit. Und ihre Unfähigkeit, die Araber, die Grad-Raketen abfeuern, für selbstverantwortlich für ihre Taten zu halten, zeigt, dass sie nicht frei sind von paternalistischen Haltungen.
Die wahre Motivation der israelhassenden Israelis ist nicht aufrichtige Besorgnis über die Lage der Palästinenser, sondern vielmehr eine Art von umgekehrtem Rassismus. Indem sie dem Faschismus der Palästinenser Verständnis gegenüber aufbringen, kehren sie nicht nur den Israelis den Rücken zu, sondern auch moderaten, freiheitsliebenden Palästinensern. Jene, die Israel für alles die Schuld geben und die Palästinenser von allem freisprechen, nutzen weder dem Frieden, noch helfen sie, Gewalt und Besatzung zu beenden. Alles, was sie erreichen, ist zu beweisen, wie stark sie von ihrem brennenden Selbsthass geblendet werden.
Die Operation „Gegossenes Blei“ ist eine intelligente, eindrucksvolle Operation. Das Überraschungsmoment war komplett, die Aufklärung der Geheimdienste war präzise und das Timing war brillant. Die Tatsache, dass die Operation nach einer von der Hamas gebrochenen sechsmonatigen Waffenruhe gestartet wurde, gibt ihr politische Legitimität und moralische Rechtfertigung. Die Tatsache, dass sie sorgfältig geplant und ausgeführt wurde, hat ein Maß an Vertrauen in Israels Fähigkeiten wiederhergestellt.
Es ist möglich, dass die Operation nach den anfänglichen Luftschlägen und der Zerstörung der Tunnel ausgesetzt hätte werden sollen. Es ist möglich, dass der französische Waffenstillstandsvorschlag hätte angenommen werden und palästinensischer Klarköpfigkeit eine letzte Chance hätte gegeben werden sollen. Aber jene, die die Operation in ihrer Gänze ablehnen, sind blind gegenüber der Realität und dem moralischen Versagen.
Die kommenden Tage werden schwierig sein. Es könnten Fehler gemacht werden, es könnte Komplikationen geben, vielleicht sogar Opfer. Aber exakt aus diesem Grund ist nun nicht die Zeit für einen Feldzug des Hasses gegen israelische Politiker, Kommandeure, Soldaten und Piloten. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Dies ist die Zeit, Ministerpräsident Olmert zu unterstützen. Dies ist die Zeit, hinter den Kommandeuren, Soldaten und Piloten zu stehen, die Tag und Nacht arbeiten, um einen schwierigen, komplexen und gänzlich gerechten Krieg zu führen. Dies ist die Zeit für Israel, sich endlich als reife Nation zu verhalten, die sich selbst mit Weisheit und Zurückhaltung verteidigt.
Posted 01/02/09 by:
admin
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Comments
Eine gute Wortmeldung von Ari Shavit!
Auch, wenn mit der Veröffentlichung in Haaretz vor allem Israelis angesprochen sein dürften, ist es doch schade, daß hier nur von "Israelis, die Israel beschuldigen", die Rede ist: die Vorwürfe gegen Israel, von denen hier gesprochen wird, werden identisch oder doch jedenfalls sehr ähnlich auch von Nichtisraelis laut, gerade in vielen europäischen Medien.
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Auch, wenn mit der Veröffentlichung in Haaretz vor allem Israelis angesprochen sein dürften, ist es doch schade, daß hier nur von "Israelis, die Israel beschuldigen", die Rede ist: die Vorwürfe gegen Israel, von denen hier gesprochen wird, werden identisch oder doch jedenfalls sehr ähnlich auch von Nichtisraelis laut, gerade in vielen europäischen Medien.