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"Spuren der Schrift": Israelische Perspektiven einer Internationalen Germanistik

"Germanistik in Israel" ist das Thema einer internationalen Tagung an der Hebräischen Universität Jerusalem im Dezember 2008. Die Konferenz setzt sich zum Ziel die besonderen Themen, Perspektiven und Aufgaben einer in Israel praktizierten Germanistik zu untersuchen und vorzustellen...


Trotz langjähriger Vorbehalte gegenüber einer Institutionalisierung der Lehre der deutschen Sprache und Literatur wird seit den späten siebziger Jahren an verschiedenen universitären Institutionen Israels die deutsche Literatur und Sprache gelehrt. Deutsche Literatur wird immer mehr als ein produktives Medium angesehen, durch das die deutsch-jüdische Kulturtradion, welche die geistigen Wurzeln des modernen Israels zu einem nicht unwesentlichen Teil mitgeprägt hat, kennengelernt und erforscht werden kann.

Es wurde deutlich, dass eine über die deutsche Literatur und Sprache vermittelte Kenntnis der eigenen kulturellen Herkunft auch einem deutsch-israelischen Dialog neue Impulse verleihen kann. Sobald die deutsche Kultur nicht mehr ausschliesslich mit dem Nationalsozialismus gleichgesetzt wird, eröffnet sich auch der Weg das gemeinsame humanistische Erbe wiederzuentdecken

Schwerpunktsmässig hat sich in der israelischen Germanistik die Erforschung der deutsch-jüdischen Literatur und Sprache vor und nach 1945 herausgebildet.Dies stellt den besonderen Beitrag einer israelischen Germanistik zur internationalen Germanistik dar. Darüberhinaus versucht die israelische Germanistik auch methodische Perspektiven einer deutsch-jüdischen Literatur-und Kulturtheorie zu entwickeln. Die Konferenz sieht dementsprechend drei Sektionen vor, die eine linguistische, eine literaturwissenschaftliche und eine methodische Perspektive umfassen.

"Spuren der Schrift": Israelische Perspektiven einer Internationalen Germanistik
In memoriam Stefan Moses


The Hebrew University of Jerusalem
7-10 December 2008


Institute for Central and Eastern European Studies-Department of German Language and Literature
The Walter Benjamin-Chair, DAAD
Koebner Center, The Hebrew University of Jerusalem
Botschaft der Bundesrepublik Deutschland
Goethe-Institut Jerusalem

Programm:

Sunday, December 7

Opening Session: 20:00
Konrad Adenauer Conference Center, Mishkenoth Shaananim (Fostel-Room)

Greetings:
Israel Bartal, Dean of the Humanities, The Hebrew University of Jerusalem
Martin Schroeter, German Embassy, Tel Aviv
Hanni Mittelmann, Dept. of German Language and Literature, the Hebrew University of Jerusalem

Keynote lecture: Steven Aschheim (The Franz Rosenzweig Research Center, The Hebrew University of Jerusalem)
The 21st Century Iconization of (certain) Weimar-German Jewish Intellectuals

Reception with refreshments

Monday, December 8
Beit Meiersdorff, The Hebrew University of Jerusalem, Mount Scopus Campus

Nach 1945: Die deutsche Sprache international - in Deutschland - in Israel. Befunde.
Session I : 10:00-13:00
Chair: Dafna Mach (The Hebrew University of Jerusalem)

Ulrich Ammon (University of Duisburg)
Deutsch in der Zeit der Globalisierung - eine nach wie vor internationale Sprache

Konrad Ehlich (Berlin/University ofMünchen/University of Vienna)
Kompensatorische Sprachentziehung: Zur deutschen Sprache und zur Verdrängung deutscher Schuld nach 1945

Coffeebreak

Anne Betten (University of Salzburg)
Sprachheimat vs. Familiensprache: Die Transformation der deutschen Sprache von der 1. zur 2. Generation der Jeckes

Lunchbreak

Session II: 14:30-17:00
Chair: Anne Betten (University of Salzburg)
Eva-MariaThüne (University of Bologna) / Simona Leonardi (University of Neaples)
Wurzeln, Schnitte, Webemuster. Textuelles Emotionspotenzial von Erzählmetaphern in ausgewählten Interviews aus Bettens Israel-Corpus
Coffeebreak
Anne Betten (Leitung): Gesprächsrunde mit Jeckes der 1. und 2. Generation. "Deutsch in Israel 2008: noch nicht nur eine Fremdsprache."

Tuesday, December 9
Beit Meiersdorff, The Hebrew University of Jerusalem, Mount Scopus Campus

Germanistische Literaturwissenschaft in Israel
Session I : 10.00-12:00
Chair: Christian Kohlross (The Hebrew University of Jerusalem)
Mark Gelber (Ben Gurion University of the Negev):
Why there is no Germanistik in Israel
Jakob Hessing( The Hebrew University of Jerusalem):
Germanistik in Israel oder Die Wiederkehr des Verdrängten

Lunch Break

Session II : 14:00-16:00
Chair: Moshe Zimmermann (Koebner Center,The Hebrew University of Jerusalem)
Wilhelm Voßkamp (University of Cologne):
Das Neue als Verheißung. Über den Wandel in der germanistischen Literaturwissenschaft unter besonderer Berücksichtigung der Kulturwissenschaften

Christian Kohlross (The Hebrew University of Jerusalem/University of Mannheim):
Überlegungen zu einer deutsch-jüdischen Literaturwissenschaft

Wednesday, December 10
Beit Meiersdorff,The Hebrew University of Jerusalem, Mount Scopus Campus
Spuren der Schrift: Deutsch-Jüdische Literatur und Ästhetik vor und nach 1945
Session I : 10:00-12:00
Chair: Hanni Mittelmann
Helmut Arntzen(University of Muenster):
Walter Benjamin denkt über Karl Kraus nach

Hans-Jürgen Schrader (Université de Genève):
"Ich lebe in meinem Mutterland Wort." Sprache als Heimat und Poesieimpuls in deutschjüdischer Lyrik der Emigration und in Israel

Lunchbreak

Session II : 14:00-17:00
Chair: Jakob Hessing
Inge Stephan (Humboldt University, Berlin)
Spuren-Suche. Medea als deutsch-jüdische Erinnerungsfigur vor und nach 1945 (Kolmar, Zweig, Celan, Tabori)
Shimon Levy (Tel-Aviv University)
Heiner Mueller: Comparative suffering. The transferability of trauma

Coffeebreak

Julia Matveev( Haifa Center for German and European Studies, Department of Hebrew and Comparative Literature, University of Haifa)
Jüdische Identität: ethische Dimension. Vladimir Vertlibs Roman "Letzter Wunsch"

Category: Deutschland
Posted 12/01/08 by: admin

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