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Voluntariat in Hadassah Neurim 2007/08

Mein Name ist Jiska Bock, ich bin 19 Jahre alt, habe im Sommer 2007 mein Abitur gemacht und voluntaere seitdem in dem Jugenddorf Hadassah Neurim in Israel...

Das Jugenddorf liegt zehn Autominuten suedlich des Badeorts Netanya, direkt an der Mittelmeerkueste Israels. Es beinhaltet Schulgebaude, Sportanlagen, Wohnhaeuser, Aufenthaltsraeume, eine Bibliothek, Bueros, einen Speisesaal, Hallen und Gruppenhaeuser. Ueber 250 externe und circa 250 interne Schueler besuchen die Schule in Hadassah. Die Letzteren wohnen in den elf familienartigen Gruppen, in denen auch ich als Voluntaer arbeite. Die Teens sind 14 bis 18 Jahre alt, die Haelfte kommt urspruenglich aus Aethiopien und ein Viertel aus Russland.

Zweimal in der Woche helfe ich beim Fruehstueck, sonst beginnt mein Arbeitstag mit dem Mittagessen, danach gehe ich mit "meinen" Teens in die Gruppe. Wir haben ein Treffen, um Fragen zu beantworten, Dinge zu klaeren, die vorgefallen sind und zu besprechen, was an den naechsten Tagen laufen wird. Ich rede mit den Teens… Wie geht es der Familie, wie geht es ihren Freunden, wie geht es ihnen selbst? Natuerlich habe ich nicht zu allen der Teens ein enges Verhaeltnis. Das liegt bei manchen an ihren und meinen nicht ausreichenden Sprachverhaelnissen, bei anderen auch einfach am Typ. Mit manchen versteht man sich direkt gut, mit anderen kann man erstmal gar nichts anfangen. Nach der Schule wollen die natuerlich ertmal ausspannen, jedoch gibt es fuer jede "Familie" eine vorgeschriebenen Stunde in der Bibliothek. Die fuer "meine" Teens ist von fuenf bis sechs Uhr nachmittags. Also gilt es, auch bei schulischen Dingen da zu sein und sie vor allem zu motivieren. Natuerlich kann ich nur bei den Englischhausaufgaben behilflich sein, da meine Hebraeischkenntnisse fuer die anderen Faecher bei Weitem nicht ausreichen. Also ist es auch oft eine reine Aufsichtsfunktion, die ich uebernehme.

Der Abend ist wieder mit Dinge gefuellt, die als allgemeine Aktivitaeten laufen oder mit Sachen, die die Teens gerne machen wollen. Wir essen zusammen, schauen fern, hoeren Musik, unterhalten uns, lernen neue Woerter (ich hebraeische und die Teens englische) und verbringen einfach Zeit zusammen. Wenn alle um elf Uhr abends auf ihre Zimmer muessen, bespreche ich den Tag meist noch kurz mit den "Eltern" meiner Gruppe. Gerade wegen den Sprachbarrieren empfinde es als sehr wichtig, wirklich ueber anstehende Dinge Bescheid zu wissen und so gut wie moeglich ein Team zu bilden.

Die Anfangszeit hier war natuerlich erstmal viel mit Rumfragen und Rumschauen gefuellt. Gerade weil wir (David, der andere Voluntaer aus Deutschland und ich) das ganze Schuljahr der Teens hier verbringen, gibt es viele Fragen und Vieles, was man einfach so herausfinden muss. Die Busverbindungen, die Leute, die Laeden, die Sprache, das Haus, die Arbeit,… alles kommt zusammen. Nach einiger Zeit haben wir dann aber angefangen, wirklich aktiv am Arbeiten und Leben hier teilunehmen. Man lernt seine Nachbarn kennen, trifft durch Freunde oder Ausfluege Leute aus aller Welt, die entweder hier wohnen oder so wie wir volunteeren. Zudem waren auch in unserem Haus selbst Voluntaere aus Holland, Irland und Australien, die fuer einige Monate hier gearbeitet haben. Mittlerweile gehoeren wir natuerlich zu den wirklichen Mitarbeitern hier und helfen neuen Freiwillige bei ersten Fragen und Schwierigkeiten.

Uns gefaellt es sehr sehr gut hier. Das Wetter ist natuerlich viel besser als in Deutschland, das Essen ist gut, wir sind direkt am Meer, wohnen recht zentral zu grossen Staedten und moegen unsere Arbeit. Meno, der Leiter der Gruppen ist ein wirklich sehr liebenswerter und hilfsbereiter Ansprechpartner. Er ist sehr engagiert und zielorientiert. Natuerlich hat man nicht mit allen Mitarbeitern ein engeres Verhaeltnis. Manche kennt man nur vom sehen, mit einigen kommt man wirklich oefter ins Gespraech. Obwohl Dave und ich in verschiedenen Gruppen arbeiten, unterschiedliche Aktivitaeten mit den Teens machen, unterschiedliche Leute kennenlernen und besuchen, ist es superschoen, wenigstens untereinander deutsch reden zu koennen und sich zusammen um Schwierigkeiten zu kuemmern. Wir knuepfen viele Kontakte, machen Tagesreisen und sehen viel Neues

Die zweite Haelfte meines Voluntariats hat nun begonnen und wird bestimmt nicht weniger erlebnisreich als die bereits vergangenen Monate. Im Moment sind meine Gedanken dadurch natuerlich nicht nur bei den Aufgaben hier, sondern auch bei den Unisachen, um die ich mich jetzt kuemmern muss. Es wird wieder waermer (es war ja auch nicht richtig kalt ), mein hebraeisch wird hoffentlich weiter besser und ich mache noch viele Erfahrungen.

Insgesamt bin ich dankbar, die besondere Stelle des Voluntariats in den Gruppen hier ermoeglicht zu bekommen und meine ganz individuellen Erfahrungen eines Lebens im Ausland zu machen.

Mit freundlichen Gruessen und einem herzlichen Shalom,

Jiska Bock

Kinder- und Jugend-Aliyah:
Freiwillige in sozialen Projekten

Auch im Schuljahr 2008/2009 bietet die Kinder- und Jugend-Aliyah wieder, mit Unterstützung der Stiftung „ Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“, interessierten jungen Menschen, im Alter zwischen 18 und 27 Jahren, die Möglichkeit zu einem sozialen Jahr bzw. Praktikum im sozialen Bereich in einem ihrer Jugenddörfer...

Category: Deutschland
Posted 05/26/08 by: admin

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