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Judentum und Israel
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Die Max Rayne Hand in Hand Schule für jüdisch-arabische Erziehung

Jerusalem ist der Inbegriff ethnischer, religiöser, kultureller und sozialer Vielfalt– zwei Drittel der rund 700.000 Einwohner Jerusalems sind jüdisch, ein Drittel muslimisch und christlich. Die Jerusalem Foundation fördert seit ihrer Gründung im Jahr 1966 durch Teddy Kollek den Dialog und die Koexistenz in der Stadt nachhaltig. Daher war es ein zentrales Anliegen der Jerusalem Foundation, den Bau des neuen Campus für die zweisprachige Max Rayne Hand in Hand Schule für jüdisch-arabische Erziehung grundlegend zu unterstützen...

In mehrfacher Hinsicht leistet die Schule für das israelische Erziehungssystem Pionierarbeit: Die jüdische, christliche und muslimische Religion und Kultur werden in ihr gleichwertig behandelt; der Unterricht wird gleichzeitig von einem hebräischsprachigen und einem arabischsprachigen Lehrer durchgeführt. Die Kinder melden sich in beiden Sprachen - auf Hebräisch und auf Arabisch - zu Wort. Die Multikulturalität der Schule spiegelt sich auch in der Schulleitung, die sowohl einem arabischen Direktor, Herrn Ala Khatib,als auch einer jüdischen Direktorin, Frau Daliah Peretz, obliegt. Die Schule ist die größte jüdisch-arabische Schule in Israel und die einzige in Jerusalem.

Die Schule wurde 1997 von der Organisation „Hand in Hand“ gegründet, deren Erziehungsprogramme von der UNESCO anerkannt werden. Die Schule wird sowohl vom israelischen Amt für Erziehung als auch von der Jerusalemer Stadtverwaltung unterstützt. Der methodisch innovative, auf beide Kulturkreise ausgerichtete Lehrplan und der gemeinsame, jüdisch-arabische Unterricht ermöglichen den Schülern sowohl die Festigung der eigenen Identität als auch die Anerkennung der Alterität des Anderen.

Seit der Gründung der Max Rayne Schule hat die Anzahl der Schüler konstant zugenommen: Während im Schuljahr 2006/2007 310 Schüler die Schule besucht haben, nehmen im Schuljahr 2007/2008 bereits 410 Schüler an dem Unterricht teil, wobei 50% der Kinder Hebräisch sprechen, 50% Arabisch. Die Jerusalemer Stadtverwaltung hat die Schule offiziell anerkannt. Bis zu 60% der laufenden Kosten werden vom städtischen Erziehungsamt und dem israelischen Erziehungsministerium gedeckt.

Nur durch die bedeutenden Beiträge zahlreicher Freunde der Jerusalem Foundation im Ausland konnte der Bau eines neuen Campus für diese wichtige Schule, deren Unterricht bislang in räumlicher Enge stattfinden mußte, realisiert werden. Die Lage des neuen Campus hat eine symbolische Bedeutung, da das Grundstück das jüdische Viertel Patt und das arabische Viertel Beit Safafa miteinander verbindet. Hinsichtlich der finanziellen Unterstützung des Neubaus und der Erweiterung der Schule machte die Schweizer Regierung den Auftakt, gefolgt von den Regierungen Österreichs und Liechtensteins. Darüber hinaus konnte die Jerusalem Foundation namhafte private Spender für den Bau des neuen Campus in Deutschland, England, Österreich und der Schweiz gewinnen. Auch die laufenden Programme der Schule werden durch ausländische Spender gefördert. Der neue Campus trägt den Namen Max Raynes - in Erinnerung an den Philanthropen und Kunstmäzen, der Erziehung und Koexistenz in England und Israel grundlegend gefördert hat. Die Schulgebäude werden insgesamt etwa 5000 m² umfassen; das die Schule umgebende Areal weitere 5500 m². Die Baukosten des Gesamtprojektes belaufen sich auf 10 Millionen Euro.

Auch architektonisch gehen die jüdische und die arabische Kultur auf dem neuen Campus eine Synthese ein. Zu dem neuen Campus werden Fachräume für Kunst, Musik und Naturwissenschaften ebenso gehören wie das Schweizer Klassenzimmergebäude, das Hand Dichand Verwaltungsgebäude, die Liechtenstein Bibliothek, die Deutschland Sport- und Mehrzweckhalle und der Erich Schumann Bustan Garten.

Der neue Campus wird am 21. Oktober 2007 feierlich eingeweiht.

Category: Jerusalem
Posted 10/15/07 by: admin

Comments

wrote:
Klingt wunderbar, so ungefaehr stelle ich mir Lernen fuer alle Kinder auf der ganzen Welt vor.
10/16/07 14:48:26

wrote:
Nur eines finde ich komisch, warum ausgerechnet deutscher Sportbau gewaehlt wurde...
andere Laender haben doch auch Sportler und evtl. besseres Sportartenverstaendnis.
Sport war eben schon immer Quaelerei fuer mich, weil wir keine zivilen Lehrer hatten oder zivile Lehrer aus anderen Laufbahnen, eben verunfallte Sportler der 10Kampftechniken oder so aehnlich.
10/16/07 14:52:01

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