Am 29. April war der weltweite Aktionstag für Darfur. Tausende von Menschen gingen auf die Strasse um ein Ende des Mordens und der Vertreibungen in der westsudanesischen Krisenregion zu fordern, das nach Schätzungen der Uno mittlerweile 400000 Tote in der Zivilbevölkerung und an die zwei Millionen Flüchtlinge verursacht hat...
Von Alexander Hasgall, Tachles v. 04. Mai 2007
Sie haben hier davon wenig gemerkt? Kein Wunder. In der Schweiz blieb es ruhig. Offenbar interessiert sich hierzulande kaum jemand für ein Geschehen, das Beobachter immerhin als den «ersten Genozid des 21. Jahrhunderts» bezeichnen. Die jüdische Geschichte zeigt, wie weit eine solche Gleichgültigkeit führen kann, und man sollte von jüdischen Organisationen erwarten, dass sie auf die Ereignisse in Darfur aufmerksam machen und versuchen, etwas gegen sie zu unternehmen. Um es mit den Worten Elie Wiesels auszudrücken: «Wie können wir die Gleichgültigkeit der Nichtjuden angesichts des jüdischen Leidens anprangern, wenn wir gleichgültig bleiben, angesichts der Bedrängnis der anderen?»
Bedauerlich ist daher die Passivität von Seiten offizieller Vertreter der Schweizer Juden. Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund, gerade auch mit seinem Flüchtlingshilfswerk VSJF, wäre zu einer Vorreiterrolle prädestiniert, er könnte beispielsweise die Schweizer Regierung aufzufordern, auf internationaler Ebene wirksamen Druck auf das Regime in Khartum einzusetzen. Stattdessen herrscht Funkstille: Kein einziges öffentliches Statement ist zu hören, kein Informationsversand an die Mitglieder fand statt, keine Unterschriftenkampagne wurde lanciert, gar nichts. Die Arbeit jüdischer Organisationen in den USA zeigt, wie man es anders machen könnte. Diese haben sich schon seit längerem an die Spitze einer Kampagne für ein
Ende des Genozids in Darfur eingesetzt. In den meisten grösseren Städten wurden anlässlich des Aktionstages für Darfur Protestmärsche organisiert, Veranstaltungen abgehalten und Petitionen abgefasst. Vielfach initiiert von jüdischen Verbänden und einzelnen Gemeinden. Die Save Darfur Coalition, ein Verbund von mittlerweile über 100 namhaften Organisationen mit Millionen von Mitgliedern, war eine Initiative des American Jewish World Service.
Das Schweigen angesichts des Elends in Nordostafrika ist nicht allein ein konkretes ethisches Problem. Es geht auch um die Glaubwürdigkeit jüdischer Organisationen und all jener, die anlässlich der Schoah «nie wieder!» rufen. Gerade jetzt sollte man sich nicht verstecken oder sich gar insgeheim darüber freuen, dass es diesmal andere trifft. Darfur ist ein Test dafür, ob die Diskussionen um die Erinnerung an die Schoah blosse Rhetorik bleiben, oder ob sich tatsächlich Veränderungen im Angesicht von Elend und Vernichtung abzeichnen. «Solange ich nur für mich bin, was bin ich?», ist Teil eines berühmten Ausspruchs Hillels aus den Sprüchen der Väter. Diese Frage sollten sich heute alle stellen, die glauben, im Angesicht der Ereignisse in Darfur die Hände in den Schoss legen zu können.
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Der Konflikt in Darfur:
Ausplünderung, Vertreibung, Völkermord
Der aktuelle Konflikt in Darfur bezeichnet die seit 2003 andauernde bewaffnete Auseinandersetzung zwischen den in Darfur im West-Sudan ansässigen afrikanischen Stämmen und der Zentralregierung in Khartum...
Ueberall auf der Welt sterben Menschen. In China sowieso, das wird verschiegen, weil eben die schwachen Voelker keine Rechte erhalten und die EinheitsKommunisten alles andere abwuergen bzw. toeten. Ist das klar?
Der Kampf der Ideologien heisst das ins Europaeische uebersetzt.
Die chinesische Welteinheit!
IchkaufekeinechinesischenProdukte...
aber wer stoert sich dran?
Noch nicht mal China!
Worum geht es in Darfur?
Mord, was kann ich gegen Mord tun?