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Die Wiener Versteher der Holocaustleugnung
Unter dem Titel Willkür und Unwahrheiten [1], der den kurzen Text der AIK charakterisiert, versucht die AIK wieder mal „haltet den Dieb“ zu rufen, um davon abzulenken, dass sie vom ehemaligen Neonazi Jürgen Schwab, der sich während der letzten Jahre zu einem Theoretiker der rechtsextremistischen National-Revolutionären gemausert hat, höchstes Lob erhielten...
Von Karl Pfeifer
Ich schrieb: „Auch wenn Jürgen Schwab, die AIK und der eine oder andere FPÖ Abgeordnete sich mehr oder weniger für die Abschaffung des NS-Verbotsgesetz und für die Freiheit für Verharmloser und Leugner des Holocausts einsetzen, kann eine solche Forderung im Nationalrat nicht durchgesetzt werden. Trotzdem ist Wachsamkeit geboten.“ [2]
Deswegen werfen mir die Wiener Salon-Nationalbolschewisten vor, ich erzähle: „die AIK würde eine Aufhebung des NS-Verbotsgesetzes befürworten. Einen Beleg für seine Behauptung legt Pfeifer allerdings nicht vor - was daran liegt, dass es keinen gibt. Wir haben niemals irgendwo die Aufhebung des Verbotsgesetzes gefordert.“
Es ist schon interessant, wie die AIK ideologische Kindesweglegung betreibt.
Am 30. Juni 2006 veröffentlichten die Kamernossen (eine Mischung zwischen Kameraden und Genossen) den Artikel „Hände weg vom Iran“ und meinten unter dem Untertitel: Amerikanisches Imperium versucht Gegner präventiv zu vernichten
„Außerdem wird Ahmadinejad vorgeworfen den Holocaust zu leugnen, indem er ihn einen Mythos nennt. Aber ihn einen Mythos zu nennen impliziert nicht notwendigerweise, dass man die historische Realität des Genozids an den Juden und Jüdinnen bestreitet. Was wahr ist, ist dass der Westen den Holocaust mystifiziert hat, indem er ihn aus der Geschichte herausgelöst und ihn in eine Art Zivilreligion umgewandelt hat. Die politische Verwendung davon durch den Zionismus ist naheliegend: Israel wird als der einzige Schutz vor dem ewigen und absoluten die Geschichte vorantreibenden Bösen dargestellt, wobei dieses Böse sich im apokalyptischen Holocaust offenbart hat. Ahmadinejad hat Recht, wenn er feststellt, dass diese zionistische Religion zumindest in Europa einen bedeutenderen Stellenwert erreicht hat als die traditionelle Anbetung des monotheistischen transzendenten Gottes. Und sein Beweis ist überzeugend. Er stellt implizit die Frage: Warum bringt die alleinige Meinung ein Dogma zu hinterfragen jemanden in Europa hinter Gitter, während Kriege angeblich für Meinungsfreiheit geführt werden? Freiheit bedeutet auch frei zu sein falsche Dinge zu sagen.“ [3]
Die Tatsache, dass es einen Holocaust gegeben hat wird außer der AIK nur von Rechtsextremisten und Neonazi als ein „Dogma“ hingestellt. Die AIK publiziert also Texte, die aus einer neonazistischen Sudelküche stammen könnten und zeigte damit wieder einmal Verständnis für einen Holocaustleugner. Das kann auch entsprechend gewertet werden.
Was bezweckt die AIK mit der Unterstellung, dass der Holocaust zur Zivilreligion des Westens wurde?
Genau so verlogen ist die Behauptung der AIK ich unterstütze die Behauptung von Jürgen Schwab, die ich zitierte. Ich habe ja jetzt auch ein längeres Zitat aus einem AIK-Elaborat gebracht, was nicht bedeutet, dass ich diese unterstütze.
Wenn der „europäische Antisemitismus und der schließlich daraus resultierende Holocaust sehr wohl im Interesse der kapitalistischen Elite“ waren, dann kann man nicht die britische Elite – unter einem Befürworter des Kapitalismus wie Winston S. Churchill – verstehen, die sich, bereits zu einer Zeit als die Sowjetunion mit dem Deutschen Reich eng zusammenarbeitete, gegen die Barbarei der nationalsozialistischen deutsch-österreichischen Volksgemeinschaft gestellt hatte.
Sicher lässt sich die Geschichte des Holocaust nicht in einem knappen Artikel abhandeln, aber die beschränkte Auffassung, „die Kapitalisten“ wären allein verantwortlich für das einzigartige Verbrechen des 20. Jahrhunderts lässt sich nicht aufrechterhalten, zumal der Holocaust nicht nur nackter Mord war, sondern auch eine katastrophale Vernichtung von Arbeitskraft. Und eine solche war ja nicht gerade das Interesse der Kapitalisten. Es gibt Dokumente die zeigen, wie die Ermordung von qualifizierten jüdischen Arbeitskräften gegen die Interessen von Wehrmachtvertretern und Unternehmern durchgesetzt wurde, das heißt es gab einen Widerspruch zwischen der nationalsozialistischen Rassenideologie des „Dritten Reichs“ , also dem beabsichtigten rassisch begründeten Genozid und den praktischen Imperativen der Produktion.
Aber für rechtsextremistische National-Revolutionäre und für die Kamernossen der AIK gibt es einen gemeinsamen Feind, daher lautet ihre Losung: Kampf gegen den Zionismus. Auch wenn sie nicht in jedem Fall die Abschaffung des Verbotsgesetzes befürworten, bringt die AIK doch immer wieder Verständnis für Holocaustleugner auf, soweit diese Araber bzw. Muslime sind. [4]
Die AIK verwahrt sich natürlich nicht gegen das Lob des auch im neonazistischen Umfeld sich bewegenden Jürgen Schwab, der da in Bezug auf die Teheraner Holocaustleugner-Konferenz schrieb: „Die AIK läßt in der Erklärung deutlich erkennen, daß das Recht auf Meinungsfreiheit auch historischen Revisionisten zusteht.“
Die Tatsache bleibt, dass die AIK sich keine Gedanken macht, warum sie in einer Grazer Zeitschrift von einem rechtsextremistischen Theoretiker derart gelobt wird.
1) http://www.antiimperialista.org/index.php?option=com_content&task=view&id=5890&Itemid=82
2) http://www.hagalil.com/01/de/Europa.php?itemid=2990
3) http://www.antiimperialista.org/index.php?option=com_content&task=view&id=4561&Itemid=171
4) www.doew.at/aktuell/aktion/aik3.html
www.doew.at/aktuell/aktion/aik8.html