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Kindheit voller Traumata
Warum werden andere Maßstäbe bei Palästinensern angesetzt? Woher kommt diese ständige Rechtfertigung schrecklicher Taten mit angeblichen oder wirklichen Traumata der dritten, vierten und langsam der fünften Generation?...
Von Karl Pfeifer
Diese Fragen kamen mir nachdem ich in der heutigen Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) Susanne Klingensteins positive Rezension des Buches von Aliza Olmert „Ein Stück vom Meer“ las.
Die Rezensentin kommt zum Schluss: „In Israel ist Frau Olmert sowohl für ihren Einsatz zugunsten vernachlässigter Kinder als auch für ihre progressive politische Einstellung bekannt. Unschwer lässt sich der Bezug des Romans zur Wirklichkeit erkennen: Die brutale Herauslösung der Eltern aus allen sozialen Bezügen führt in der nächsten Generation zu einer Kindheit voller Traumata. Hat diese Erkenntnis eine politische Dimension? Nicht in diesem Buch. Die Familie Meller ist ja in ein Haus eingezogen, deren arabische Vorbesitzer sich 1948 abgesetzt hatten. Von den Traumata dieser Kinder lesen wir nichts in Olmerts Buch – vielleicht weil sie jedem Israeli jeden Tag so feurig vor Augen stehen.“
Dieser Logik kann ich nicht folgen. Denn in keinem anderen Fall von den Dutzenden Millionen Flüchtlingen nach 1945 kommt es heute zu Traumata in der dritten, vierten oder fünften Generation. Hier könnte der Eindruck entstehen, Palästinenser hätten ein besonders grausames Schicksal erfahren.
Doch wenn ich an die Beraubung meiner Familie in Österreich 1938 denke, daran, dass ich als 10jähriger mit einem Köfferchen von hier flüchten müsste, dann weiß ich, dass deswegen kein Österreicher in der dritten oder vierten Generation irgendetwas „feurig vor den Augen“ stehen hat. Und das ist gut so.
Niemand hatte so viel Grund Rache zu üben, wie überlebende Juden die von der deutsch-österreichischen Volksgemeinschaft allein weil sie Juden waren zum Mord ausersehen wurden. Doch entgegen dem – aus dem christlichen Antisemitismus stammenden - eingewurzelten Sprachbild „Auge für Auge, Zahn für Zahn“ und der „alttestamentarischen Rache“, kam es nicht dazu.
Andererseits berufen sich diejenigen, die den Islamismus hier schönreden, immer wieder darauf, dass doch die Juden in diesem arabischen Land Palästina nur als Dhimmi – geduldet und nicht als Nation leben dürften. Die Islamisten möchten sogar ein judenreines Palästina haben.
Man muss schon auf die Verantwortung der palästinensischen und arabischen Politiker hinweisen, die vielleicht mit der rühmlichen Ausnahme von Jordanien alles in ihrer Macht stehende daran gesetzt haben, damit Traumata perpetuiert werden, damit jemand, der/die in vierter Generation außerhalb Israels lebt nicht integriert wird und erreicht haben, dass man jedes Verbrechen, dass Palästinenser gegen Israelis aber auch untereinander begehen, damit erklärt, dass Hunderttausende Araber aus dem Heiligen Land vor 60 Jahren geflohen sind. Dabei wird verschwiegen, dass auch Hunderttausende Juden damals aus arabischen Ländern nach Israel fliehen mussten und dort - mit allen Schwierigkeiten und Problemen – integriert wurden.
Posted 04/24/08 by:
admin
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