Protestschreiben des Mauthausen Komitees Stuttgart an die Leitung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme ...
An die Leitung
der KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Dr. Detlef Garbe
Sehr geehrter Herr Dr. Garbe,
wie uns bekannt wurde, haben Sie den freien Mitarbeiter der museumspädagogischen Betreuung beim Hamburger Museumsdienst, Olaf K., für die KZ-Gedenkstätte Neuengamme sperren lassen.
Diese Reaktion auf die Ankündigung von Herrn K., erst dann wieder als Guide für Bundeswehrgruppen zur Verfügung zu stehen, wenn die Gedenkstätte endlich dem monatelangen Wunsch der Überlebendenverbände und des Teams der freien GedenkstättenpädagogInnen nach kommt und bereit ist, über die Zusammenarbeit von Gedenkstätte und Bundeswehr und die Einstellung eines aktiven Bundeswehrsoldaten als freien Museumspädagogen zu diskutieren, löste vielerorts, so auch bei uns, Bestürzung aus.
Wir arbeiten seit zehn Jahren im Internationalen Mauthausen Komitee mit und führen Gruppen durch die KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Unseres Erachtens sind KZ-Gedenkstätten Orte, an denen die Losung der Überlebenden ?Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!? uneingeschränkte Gültigkeit haben muss. Dies zwingt zu einem kritischen Blick auf die Bundeswehr im Allgemeinen und auf Auslandseinsätze im Besonderen. Die Auseinandersetzung mit den Überlebendenverbänden und freien Museums-pädagog/innen sollte gewollt und als konstruktiver Beitrag zu gedenkpolitischen Weichenstellungen berücksichtigt werden.
Wir unterstützen die Solidaritätserklärung des Teams der freien Museumspädagog/innen an Ihrer Gedenkstätte und die Erklärung der Arbeitsgemeinschaft Neuengamme e.V. und fordern:
- sofortige Aufhebung der Sperrung von Olaf K.
- Einbindung der Überlebendenverbände in alle relevanten gedenkpolitischen Entscheidungen
Mauthausen Komitee Stuttgart
Am Römerkastell 73 A
70376 Stuttgart
Neuer Skandal in KZ-Gedenkstätte Neuengamme:
Guide ist nicht gleich Guide
Viele Bundeswehrsoldaten besuchen die KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Dass nun ein Bundeswehrangehöriger selbst Besucher herumführen soll, verärgert die dort wirkenden freien Museumspädagogen. Einem kündigte die Gedenkstätte nun...
Langjähriger Mitarbeiter gechasst:
Eine Erklärung der Arbeitsgemeinschaft Neuengamme
Aktueller Anlass dieser Erklärung ist die Einstellung eines Bundeswehrsoldaten als freier museumspädagogischer Mitarbeiter in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Im Rahmen dieser Arbeit wird er als Repräsentant der Gedenkstätte auftreten und die Geschichte des Konzentrationslagers und der Häftlinge an Schulklassen aber auch an Bundewehrgruppen vermitteln...