Die Meldung ist nun gut drei Wochen alt. Und eigentlich ist sie eine kleine Sensation. Seltsamerweise scheint das kaum eine Zeitung zu bemerken. Oder warum rauscht der deutsche Blätterwald zu diesem Thema gar so leis?...
Ein Kommentar von Ramona Ambs
Vor acht Jahren, im September 2000, war das Rauschen geradezu ohrenbetäubend. Damals gab es in nahezu jeder Zeitung ausführliche Berichte und Bilder. Dramatische Bilder. Die Bilder von Mohammed al-Dura, dem palästinensischen Jungen, der grausam erschossen worden war und dessen Vater ihn nicht beschützen konnte vor den jüdischen Kindermördern.
Und nun? Alles nicht wahr.
Das hätte man zwar schon vor sechs Jahren wissen können, denn damals hatte die Journalistin Esther Shapira in ihrer Dokumentation "
Drei Kugeln und ein totes Kind" auf erhebliche Widersprüche und Versäumnisse im Zusammenhang mit dem Tod al-Duras hingewiesen, aber das wollte damals schon keiner so recht hören. Und nun gibt es also ein Urteil das nahelegt, dass die ganze Darstellung offenbar inszeniert worden ist.
Doch die Empörung über die Täuschung bleibt verhalten. "Die Zeit" widmet der Sache noch gut eine halbe Seite und die anderen deutschen Blätter von Süd nach Nord bringen hie und da mal einen Artikel, aber selbst in der "Jüdischen Allgemeinen" ist diese Meldung nur als Randnotiz zu lesen. Warum nur?
Ist es den Zeitungen peinlich, dass sie auf den Zug der Empörung mit aufgesprungen sind und einer 30 Sekunden Film-Sequenz ohne genauer zu recherchieren geglaubt haben? Ist es ihnen peinlich, dass sie seinerzeit nicht stutzig wurden, als der Sender France 2 die Filmsequenz in missionarischem Eifer an konkurrierende Sender in Kopie verschickte?
Oder ist es einfach so, dass der Medienbetrug von palästinensischer Seite aus nicht spektakulär ist? Dass man vielleicht einfach kaum Publikum findet, dass sich der Empörung anschließt? Macht ja auch nur halbsoviel Spaß die Palästinenser zu kritisieren. Eine dramatische Anklage gegen den Judenstaat macht deutlich mehr her.
Und weil das offenbar soviel mehr Spaß bringt, drücken die Redakteure bei diesem Thema schon gerne mal beide Augen zu und veröffentlichen ungeprüft diverse und perverse Vorwürfe gegen Israel. So zum Beispiel auch 2001 als Sara Daniel im "Nouvel Observateur" behauptete, israelische Soldaten vergewaltigten palästinensische Frauen, wohlwissend, dass diese danach aus Gründen der Ehre von ihren Familien ermordet werden würden. Untersuchungen ergaben eindeutig, dass keiner der Vorwürfe stimmte und letztlich hatte sie wohl nur von der britischen Zeitung "The Times" abgeschrieben. Aber auch hier zeigt sich, dass Diffamierungen gegen Israel nicht hinterfragt, sondern publiziert werden.
Allerdings gab es in Frankreich seinerzeit einen großen Skandal nachdem klar war, dass die Vorwürfe nicht stimmten. Der Chefredakteur des "Nouvel Observateur" entschuldigte sich seinerzeit.
Und hier? Hier in Deutschland herrscht Ruhe. Niemand entschuldigt sich. Keiner schreibt einen selbstkritischen Artikel und räumt Fehler ein. Man schreibt nicht mal ganz allgemein über diesen Fall. Nichts. Es herrscht "Das Schweigen der Blätter". Aber beim nächsten Vorwurf gegen Israel - sei er berechtigt oder nicht - wirds mit dieser Stille bestimmt wieder vorbei sein. Man muss nur abwarten...
Der Tod von Mohammed al-Dura:
Französisches Gericht stützt die Behauptung von der Inszenierung
Am 21. Mai 2008 revidierte ein französisches Berufungsgericht in Paris ein Verleumdungsurteil gegen den Medienkritiker Phillipe Karsenty. Das Gericht urteilte zugunsten von Phillipe Karsenty, der die Glaubwürdigkeit eines Berichtes des französischen öffentlich-rechtlichen Senders France 2 über die Tötung eines palästinensischen Jungen im Jahr 2000 in Frage gestellt hatte. Es stützte Karsentys Behauptung, nach der der Fernsehsender und sein Nahostkorrespondent einen inszenierten Bericht gesendet hatten...
Nur ein erster Schritt:
Die palästinensische Lügenindustrie
Ein französisches Gericht hat Philippe Karsenty von Verleumdungsvorwürfen wegen seiner Behauptung, der Bericht des Fernsehsenders France 2 von der Netzarim-Kreuzung im September 2000 sei inszeniert gewesen, freigesprochen. Das Urteil stellt eine Errungenschaft bei der Bemühung dar, die Wahrheit über den Vorfall, der als 'Muhammad al-Dura-Affäre' bekannt geworden ist, herauszufinden...