Von der Abschiebung nach China betroffen sind Herr Li Jun Wen und Herr Chen He Wen. Chen He Wen wurde inzwischen nach China geflogen, Li Jun Wen kam in der Justizvollzugsanstalt Suhl-Goldlauter...
Aus Thüringen berichtet uns Michael Stade
Herr Li Jun Wen hat mit Frau Zhou Yun Xue gemeinsam 2 Kinder, konnte diese aber mangels Dokumenten noch nicht heiraten. Frau Zhou Yun Xue hat aus einer früheren Beziehung noch 2 weitere Kinder und führt in Glauchau ein chinesisches Restaurant.
Die Rechtslage: Herr Li Jun Wen hatte einen Antrag auf Bleiberecht gemäß dem Beschluss der Innenministerkonferenz vom 17. November 2006 gestellt. Voraussetzung dafür ist es, als Einzelperson am 17. November 2006 mindestens 8 Jahre (Familien 6 Jahre) in Deutschland zu sein, den Antrag auf Asyl unwiderruflich zurückzuziehen und bei der Botschaft einen Pass zu erwirken, um der Passpflicht zu genügen. Mittlerweile wurde der Bleiberechtsbeschluss durch den § 104a Aufenthaltsgesetz des Bundesrechts ersetzt. Ersetzt bedeutet, die Antragsteller brauchen gemäß IMK-Beschluss keinen neuen Antrag zu stellen, sie fallen automatisch unter § 104a. Der § 104a erweitert den IMK-Beschluss, während dieser nur bis zum 31.12.2007 galt, gilt § 104a nun bis zum 31.12.2009, das heißt, so lange sollten die Betreffenden dann einen sicheren Aufenthaltsstatus haben.
Nun schickte die Ausländerbehörde Gotha vielen Antragstellern, darunter Herrn Li, einen Ablehnungsbescheid zum Antrag auf Aufenthaltserlaubnis nach IMK-Beschluss. Ich intervenierte in einem anderen, gleichgelagerten Fall innerhalb der Einspruchsfrist von 14 Tagen. Dieser Einspruch wurde in einem Bescheid abgelehnt, in welchem eine Ausreispflicht bis 31.12.2007 gesetzt wurde und anderenfalls die Abschiebung angedroht wurde. Es war der Hinweis angefügt, dass ein erneuter Widerspruch kostenpflichtig sei. Ich war schon drauf und dran, diese 25,- € zu bezahlen, als mich der Rechtsanwalt beruhigte, diese Kostenpflicht sei rechtswidrig und durch sein Einschreiten und der Rechtslage sei absolut sicher, dass es zu keiner Abschiebung kommen könne.
Im Falle von Herrn Li wurde die Ablehnung neben mangelnden Sprachkenntnissen damit begründet, dass Herr Li von 1998 bis 2003 nicht wie verpflichtet im Wohnheim gewohnt habe. Für die Sprachkenntnisse Stufe A2 sieht § 104a eine Frist bis 01.07.2008 vor, Herr Li hätte also noch über ein halbes Jahr Zeit gehabt, diese Fähigkeiten zu erlangen. Im Nichtwohnen im Heim, könnte nur insofern ein berechtigter Ablehnungsgrund liegen, als Herr Li damit behördliche Maßnahmen zur Abschiebung behindert haben könnte. In der Richtlinie dazu heißt es aber, dass dabei ein großzügiger Maßstab zugunsten des Ausländers anzulegen sei, mithin eine Abschiebung realistisch gewesen sein muss und nicht andere Gründe eine solche Abschiebung unmöglich gemacht haben dürfen. Wegen der damals fehlenden Personaldokumente waren solche anderen Gründe gegeben, womit diese Begründung also nicht stichhaltig sein kann.
Darüber hinaus war der Fakt des Nichtwohnens bis 2003 bereits bei Antragstellung gegeben, wäre dies ein Ausschlussgrund gewesen, hätte der Antrag gar nicht entgegengenommen werden dürfen, Herr Li, hätte seinen Asylantrag nicht zurückgezogen und sich nicht derart engagiert für die Beschaffung von Personaldokumenten eingesetzt. Aus einem anderen Fall weiß ich, dass die chinesische Botschaft nach 8 Jahren sich nicht mehr für die Beschaffung der Unterlagen einsetzt, möglicherweise hat Frau Zhou mit ihrem Geld Verwandte in China in Bewegung gesetzt, um Unterlagen (Geburtsurkunde) zu beschaffen.
Dass dieser juristisch höchst fragwürdige Bescheid rechtskräftig werden konnte, lag mit Sicherheit daran, dass Herr Li aufgrund von Sprachproblemen weder dessen Tragweite erfassen noch einen fristgerechten Widerspruch bewirken konnte. Da Asylbewerbern von staatlicher Seite keinerlei Sprachkurse ermöglicht werden, noch für Verwaltungsakte ein Dolmetscher oder eine Übersetzung gewährt wird, sehe ich darin eine grundgesetzwidrige Ungleichstellung vor dem Gesetz, denn es liegt nun einmal in der Natur einer Flucht vor politischer Verfolgung, dass man sich darauf nicht mit jahrelangen Sprachstudien vorbereiten kann. Einer öffentlichen Stellungnahme zu diesem Problem hat sich die Ausländerbehörde Gotha bei unserer (Aktionsbündnis gegen rechte Gewalt) Podiumsdiskussion durch Abwesenheit verweigert. In einem persönlichen Gespräch mit der Leiterin der Ausländerbehörde, Frau Seide und ihrer Amtsleiterin, Frau Darr, ließen mich beide lediglich wissen, dass dafür noch nicht einmal Mini-Honorare möglich wären, nachdem ich angeboten hatte, eine chinesische Studentin der TU-Ilmenau könne solche Übersetzungshilfen leisten.
Das Ergebnis ist, dass Herr Li nun im Gefängnis sitzt. Sein Verbrechen besteht einzig und allein darin, dass er alles in seiner Kraft stehende versucht hat, endlich ein normales Leben, unabhängig von Sozialhilfe, führen zu können.
Verantwortlich für diese grundgesetz- und menschenrechtswidrige Freiheitsberaubung sind in diesem Fall nicht in erster Linie bestehende Gesetze, sondern eine extrem ausländerfeindliche Auslegung gesetzlicher Handlungsspielräume durch die Ausländerbehörde Gotha. Die vollziehende Gewalt ist gemäß Grundgesetz an dieses und auch an die von der BRD anerkannte UN-Menschenrechtskonvention gebunden.
Da weder die Medien, noch die Politiker, noch die breite Öffentlichkeit dies einfordern, können diese Menschenrechtsverletzungen immer weiter ausufern. In der Öffentlichkeit wird Herr Li als krimineller (da in Haft) Ausländer wahrgenommen, der auf Kosten des deutschen Steuerzahlers lebt. So bewirkt das Amtsverständnis der Ausländerbehörde Gotha nicht nur konkrete Menschenrechtsverletzungen, sondern es fördert aktiv die ohnehin schon extrem ausländerfeindliche Stimmung in Deutschland, ich sehe darin eine der Ursachen für Rechtsextremismus und eine ernste Gefahr für die friedliche Zukunft meiner Heimat.
Posted 12/31/07 by:
admin
Comments
Wer nach 8 Jahren in Deutschland immer noch nicht die Sprache beherrscht hat jedes Aufenthaltsrecht verwirkt da der Mangel an Integrationswillen sehr deutlich ist.
Da fragt sich doch jeder: Was will der Mann hier?
"Da fragt sich doch jeder: Was will der Mann hier?"
verallgemeinerung abgelehnt.
Mit Michael Stade haben wir endlich Einen, der das Kind beim Namen nennt !
Deutschlands eigendliches Problem ist nicht nur der dumme Nazi auf der Straße, Ausländerfeindlichkeit und somit Menschenfeidlichkeit wird selbst von deutschen Behörden praktiziert, dieses Verhalten hat dann eine fatale Vorbildwirkung auf große Teile der Bevölkerung.
Integration, Leitkultur, duale Bildung und Erziehung - sind Schlagwörter von fehlgeleiteten Nationalisten.
Das Deutsche Staatsbürgergesetz tut noch ein Weiteres. Hier ist jeder Bürger mit deutscher Staatsbürgerschaft auch gleich deutscher Nationalität. Jedes Selbstwertgefühl, entsprechend ethnischer Herkunft wird unterdrückt.
Es wird Zeit, dass es zu einem Umdenken in Deutschland kommt, anerkannt wird, dass Deutschland ein mulikulturelles Einwanderungsland ist. Gesetzte und deren Auslegung müssen dringend geändert werden.
zu Arik:
Also ich will nicht, daß wir ein "multikulturelles Einwanderungsland" sind, denn ich habe Angst vor einer schleichenden Islamisierung. Die Geschehnisse in Nah- und Fernost lassen Zweifel aufkommen, ob zunehmende Einwanderung zu einer "Bereicherung" der Gesellschaft führt.
zum Autor:
"Wegen der damals fehlenden Personaldokumente waren solche anderen Gründe gegeben, womit diese Begründung also nicht stichhaltig sein kann."
--> Falsch!
Gerade Ausländer ohne Paß sind zu einem Wohnen in der Gemeinschaftsunterkunft im Regelfall verpflichtet, eben damit er für die Ausländerbehörde jederzeit greifbar ist, auch für Zwangsvorführungen bei der Botschaft zur Paßbeschaffung.
Viele gehen eben nicht freiwillig zur Botschaft zur Paßbeschaffung.
Wie soll sich sonst auch erklären, daß er 8 Jahre paßlos ist.
"Ich weiß aus einem anderen Fall..." Weiß es der Autor auch aus diesem Fall?
Oder ist es eine Vermutung?
Wenn ein Ausländer tatsächlich keinen Paß erlangen kann, obwohl er dazu bemüht ist, so legt es ihm die Behörde auch nicht negativ aus.
Diesen Punkt spricht der Autor im vorliegenden Fall leider nicht näher an.
"Das Judentum unternahm den Versuch in gesonderten Kolonnen, die fremden
Völker der Menschheit zu verjuden, die abgeschlossene Einheit jedes Volkes
zu durchwühlen, zu lockern, zu sprengen." (Chaim Herman Muntz, Wir Juden, S. 100, Berlin 1907)
@ Arik
"Hier ist jeder Bürger mit deutscher Staatsbürgerschaft auch gleich deutscher Nationalität."
Falsch. Sie sind als frommer Jude ganz bestimmt kein Deutscher, sondern ein BRD-Bürger, ein sogenannter Paß-Deutscher. Sie dürfen nicht Staatsangehörigkeit mit Volkszugehörigkeit verwechseln wollen oder böswillig durcheinanderbringen. Hier die Kriterien für die deutsche Volkszugehörigkeit:
"Deutscher Volkszugehöriger im Sinne dieses Gesetzes ist, wer sich in
seiner Heimat zum deutschen Volkstum bekannt hat, sofern dieses Bekenntnis
durch bestimmte Merkmale wie Abstammung, Sprache, Erziehung, Kultur bestätigt wird."
http://www.russlanddeutsche...
Merkwürdig ist, dass nun schon auf "Hagalil" die Abschiebung eines integrationsunwilligen Chinesen bei "Antisemitismus" und "Klick nach Rechts" katalogisert wird. Deswegen auch oben das Zitat von Muntz aus dem Jahr 1907. Habt Ihr "nach Auschwitz" Eure ehrgeizigen Strategien in der Diaspora immer noch nicht überdacht?
typisch kassandra 1
Sie interpretieren mein posting schon wieder einmal falsch, oder besser gesagt, so wie es ihnen in den Kram passt.
Ich bin kein sogen. Russlanddeutscher, auch kein Kontigentflüchtling. Ich wurde in Deutschland geboren, bin Deutscher Staatsangehöriger. Nur eine Zugehörigkeit zum Deutschen Volk, lehne ich für mich ab. Ich gehöre dem Jüdischen Volk an - Nationalität: Jude !
Aus meiner Sicht gibt es keine deutsche, russische, usw. Juden. Wir sind Juden, entsprechend unserem natürlichen Rechts. Nichts mehr und nichts weniger!
Für mich gilt die Lehre des Rebben: Ein Jude ist ein Jude, mit einem G-tt, mit einem Land und einer Tradition.
Ich habe nichts gegen Deutsche, warum auch ? Ich lebe hier und dies auch nicht schlecht. Ich will nur nicht durch eine , wie auch immer geartete, deutsche Volkszugehörigkeit vereinnahmt werden.
Dies hat auch nichts mit der Shoah zu tun, sonern einzig und allein mit meinem nationalen Empfinden.
Ein solches Empfinden steht auch Angehörigen anderer nationaler Minderheiten in Deutschland zu. Jegliche Integrationsversuche- u. zwänge werden unweigerlich scheitern, sollte weiterhin in Deutschland eine nationale Gleichmacherei ( unter dem Vorwand, des Schutzes) betrieben werden.
haGalil ist Fürsprecher, für alle, die die Hilfe der Anständigen bedürfen, deshalb ist der Artikel richtig platziert.
Ach Nazikassandra hat mal wieder einen Alibijuden für ihre Volksverhetzung gefunden, nur ist das Thema aber eben hier das Asylrecht, aber Nazis und Judenhasser sind sich nie zu schade, ihren Hass freien Lauf zu lassen. Dämliche Kotzpille.
@Yael
Was heißt hier Alibijude ? bezweifelst Du, dass ich jüdisch bin ?
Arik, ich meinte doch den, den die Dame zitiert hat:
"Das Judentum unternahm den Versuch in gesonderten Kolonnen, die fremden
Völker der Menschheit zu verjuden, die abgeschlossene Einheit jedes Volkes
zu durchwühlen, zu lockern, zu sprengen." (Chaim Herman Muntz, Wir Juden, S. 100, Berlin 1907)"
Außerdem Arik wird der Begriff Alibijude auf jene Juden verwendet, die mit Nazis und Antisemiten ins gleiche Horn stoßen. Daher werden diese immer gern zitiert, wenn es um antisemitische Vorurteile geht, die diese Alibijuden vermeintlich bejahen. Denn wenn schon Juden selber antisemtitische Tendenzen haben, muss an denen ja etwas dran sein. So denken Judenhasser, Nazis, sprich: diese Idioten.
Was ist falsch an Nationalismus?
Warum müssen Deutsche Multikulti aktzeptieren???
Nur mal eine Frage...die Statistiken sehen die Juden bald als eine Minderheit in Israel...das wird bald auch zu politischen Problemen führen.
Sollten Juden auch unbedingt aktzeptieren das sie bald wieder eine Minderheit in einem arabisch geprägten Land sein werden???
Dieses "Umdenken" wie sie es nennen Arik, wird schon seit Jahrzehnten von den linken "Gutmenschen" gefordert...das Volk will aber nicht, es wird dagegen immer agressiver und ablehnender.
Denken sie mal darüber nach....
Ich gebe zu das bei den meisten Deutschen immer noch "Bürger Deutschlands" mit "deutscher Bürger" gleichgesetzt wird.
Das hat sicherlich viel mit unserer Vergangenheit zu tun.
Es geht nur schwer in die Köpfe das ein Mohammed or eine Aisha auch Bürger sein können ohne Deutsche zu sein...Paß-deutsche halt.
Vielleicht liegt es daran das wir nur diesen einen Begriff "Deutsch" haben, was zugleich Staat und ethnische Herkunft beinhaltet.
So das viele (nicht alle) instinktiv ablehnend reagieren weil ein Mohammed oder eine Aisha nun mal keine Deutschen (Ethnie) sind und es auch nie werden egal wie lange sie hier schon leben!
Vielleicht sollte man eine neue Bezeichnung erfinden...in anderen Ländern die seit Jahrhunderten mit anderen Völkern zusammenleben klappts ja auch...
Nur mal so eine Idee....
zu Arik:
"Jegliche Integrationsversuche- u. zwänge werden unweigerlich scheitern, sollte weiterhin in Deutschland eine nationale Gleichmacherei ( unter dem Vorwand, des Schutzes) betrieben werden."
Da geb ich Dir Recht. Und einige meiner ausländischen Freunde leiden auch an der versteckten, latenten Ausländerfeindlichkeit in unseren biederen, teilw. schon heuchlerischen, Gesellschaft.
Das ist das eine. Das andere ist, daß ein gewisser Grundkonsens an ethischen Werten der Bürger vorhanden sein muß, um eine Gesellschaft friedlich zusammen zu halten.
Das ist doch überall so. Der Autor tut seinen Teil mit dem o.g. Artikel dazu, uns an die Mitmenschlichkeit zu ermahnen. Aber leider untergräbt er die Argumente der Ausländerbehörde. Denn viele werden vor Erteilung der AE deshalb abgeschoben, weil sie nicht als integrationsfähig eingestuft werden. Und genau an der Stelle reißt die "Berichterstattung" ab...
zu Kopfschüttler:
Nationalismus klingt ausladend, weil intolerant. Und so wird die Integration bestimmt nicht klappen. Wir wärs mit Patriotismus??
Es gibt schon genug Leute, die meinen, der Django Asül habe auf dem CSU Nockerberg nix zu suchen.
Wie ging es mit Herrn Li Jun Wen weiter?
Abschiebung von Li Jun Wen verhindern
21.01.2008
http://www.nele-hirsch.de/i...
Bundestagsabgeordnete aus dem Gotha-Ilmkreis fordert Intervention des Landrats
Die Thüringer Bundestagsabgeordnete Nele Hirsch hat den Landrat des Kreises Gotha Konrad Gießmann aufgefordert, (...)
Li Jun Wen muss Gerechtigkeit widerfahren
http://www.goering-eckardt....
24.1.2008
(...)
"Nicht nur aus humanitären Gründen, sondern auch aus handfesten juristischen Gründen ist die Abschiebehaft von Li Jun Wen nicht akzeptabel. Die Ausländerbehörde in Gotha hat den Spielraum, den ihr das Aufenthaltsgesetz einräumt, nicht genutzt.
Mindestens gilt in diesem Fall, da die familiären Verhältnisse des Angeklagten nicht klar sind, die Formel in dubio pro reo. Deshalb bin ich der festen Überzeugung, dass sich die Härtefallkommission in Thüringen des Falles annehmen sollte. Ich habe die Härtefallkommission darum gebeten und biete meine vollste Unterstützung an."
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Da fragt sich doch jeder: Was will der Mann hier?