Islam-Archiv erschüttert über Attacke auf Rabbiner

Der Seniordirektor des Zentralinstitut Islam-Archiv -Deutschland Stiftung e.V.in Soest, Salim Abdullah, hat einen persönlichen Brief an die Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland geschickt...

Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 10. September 2007

Hier der Wortlaut des Briefes:

"Sehr geehrte Frau Knobloch,
wir sind erschüttert über die Bluttat in Frankfurt am Main, deren Opfer ein Rabbiner geworden ist. Falls es sich bewahrheiten sollte, daß der flüchtige Täter ein Muslim gewesen ist, steigt in uns Entsetzen und Verbitterung auf. Seien Sie gewiß, daß unsere Gebete in diesen Stunden dem Opfer gelten. Wir hoffen inständig, daß bei aller Verbitterung, die gebotene Freundschaft und Nähe zu unseren jüdischen Schwestern und Brüdern keinen Schaden nehmen wird.
M. Salim Abdullah
-Seniordirektor- "

Das Islam-Archiv, 1927 in Berlin gegründet, hatte während des Zweiten Weltkriegs unter der Führung des Großmufti von Jerusalem, Hadsch Amin al-Husseini, die scharfe antisemitische Kampagne gegen Juden mitgemacht. Wie Salim Abdullah am Telefon erklärte, habe das Institut nach dem Krieg eine Kehrtwende gemacht. So wurde Ignaz Bubis ins Kuratorium des Instituts gerufen, in dem heute Elvira Noah aus Bremen, ebenfalls vom Zentralrat der Juden sitzt.

Auf Anfrage reagierte Charlotte Knobloch: "Wir nehmen es dankbar zu Kenntnis, dass ein Teil der Muslime sich dem Entsetzen anschließt über die feige Tat, die an Rabbiner Gurevitch verübt wurde."
 
© Ulrich W. Sahm / haGalil.com