In Sachsen hat die NPD in Umfragen die SPD überholt: Das klingt nach einer Sensation, ist aber keine. Es beschreibt einen tristen Prozess, der sich seit mehreren Jahren im Osten der Republik beobachten lässt...
Von Astrid Geisler, taz vom 07.09.2007
Die NPD etabliert sich - und die demokratischen Volksparteien schaffen es nicht, die Erosion an ihrer Basis zu bremsen. Schon bei der Landtagswahl 2004 rangierte die NPD in Sachsen nur 0,6 Prozentpunkte hinter der SPD. Nun hat sich das Verhältnis dort offenbar umgekehrt.
Sachsen ist ein warnendes Exempel. Denn seit ihrem Einzug in den Dresdner Landtag haben die Rechtsextremen allerhand peinliche Schlagzeilen fabriziert. Doch den Demokraten ist es offenbar nicht einmal gelungen, diese Schwäche auszunutzen. Wie aber wollen die Volksparteien das Abdriften der Wählerschaft ins Extreme dort stoppen, wo die Neonazis weit professioneller agieren als im Freistaat?
Die Strategen in den Führungsetagen der Volksparteien scheinen noch immer nicht begriffen zu haben, was ihre Verantwortung ist. Sie sind nicht nur die guten Streiter gegen die bösen Nazis - eine Rolle, in der sie sich verständlicherweise gut gefallen. Sie sind selbst Teil des Problems. Die Neonazis punkten bei jenen Menschen, die nicht mehr glauben, dass sich irgendwer von "denen da oben" für ihre Belange interessiert. Die nicht mehr wissen, wofür die Demokratie eigentlich gut ist.
Das verlorene Vertrauen werden die Demokraten nicht mit markigen Parolen gegen die NPD zurückgewinnen, nicht mit Boykottstrategien in den Parlamenten und schon gar nicht mit dem Ruf nach einem Parteiverbot. Es bringt auch wenig, Geld in Programme gegen rechts zu pumpen, wenn gleichzeitig die demokratischen Parteiverbände in den NPD-Hochburgen als kümmerliche Losertruppen daherkommen.
Wie kann es sein, dass sich die NPD mancherorts schon mit kleinsten Gesten der Bürgernähe beträchtlichen Respekt verschafft? Jemand wie SPD-Chef Kurt Beck, der so viel auf seine Volksnähe hält, sollte die Alarmsignale ernst nehmen - und die Konsequenzen daraus ziehen. Der Anfang ist eigentlich gar nicht schwierig. Denn in einigen Orten dürften die Menschen schon eine Grillwurst von der SPD als eine echte Sensation empfinden.
Abdruck mit freundlicher Genehmigung der taz - die tageszeitung
Posted 09/10/07 by:
admin
Comments
Die einzige Ahnung die ich bekomme, die Rechten sind Teil der bewaffneten Kraefte in Deutschland... gewesen oder gegenwaertig immer noch.
Ansonsten kann ich mir die Dichte der Nachricht nicht vorstellen.
Da ich Pazifist bin, also Richtung Maertyrer erzogen und der Staat alles daran legt, es nicht so weit kommen zu lassen, weiss ich auch kein Gegenmittel dagegen.
Rechts... wird sich selbst wohl mit dem Nationalstaat Israel vergleichen?
Leider gibt es keinen Staat, der nur aus internationaler Politik besteht.
Und tatsaechlich... reagieren die Leut oft auf kostenfreie Verpflegung und allgemeinverstaendliche nachvollziehbare hochanstaendige Wertschaetzung, in allen Voelkern.
Ich mag gewisse Vokabeln nicht: Volk, Nation, Macht, Waffen, Gesetze...
usw. das liegt natuerlich daran, weil so viel damit falsch gemacht werden kann. Andere Leute wollen es dann richtig machen und den Beweis antreten, dass es richtig gemacht werden kann.
Entgegen der Geschichte.
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Ansonsten kann ich mir die Dichte der Nachricht nicht vorstellen.
Da ich Pazifist bin, also Richtung Maertyrer erzogen und der Staat alles daran legt, es nicht so weit kommen zu lassen, weiss ich auch kein Gegenmittel dagegen.
Rechts... wird sich selbst wohl mit dem Nationalstaat Israel vergleichen?
Leider gibt es keinen Staat, der nur aus internationaler Politik besteht.
Und tatsaechlich... reagieren die Leut oft auf kostenfreie Verpflegung und allgemeinverstaendliche nachvollziehbare hochanstaendige Wertschaetzung, in allen Voelkern.
Ich mag gewisse Vokabeln nicht: Volk, Nation, Macht, Waffen, Gesetze...
usw. das liegt natuerlich daran, weil so viel damit falsch gemacht werden kann. Andere Leute wollen es dann richtig machen und den Beweis antreten, dass es richtig gemacht werden kann.
Entgegen der Geschichte.