Im Namen des Vaters: Die Wurzeln des Terrorismus psychoanalytisch betrachtet

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Spätestens seit der von Menschen gemachten Katastrophe vom 11. September, die global, synchron und tief unser Innerstes wie mit einem Messer durchschnitten hat, sucht die westliche Welt ratlos, verzweifelt, wütend und verunsichert nach Erklärungen…

[Aus unserer Reihe zur Psychologie des Nahostkonflikts]

Aus einem Bericht des Senders 3sat über den in Freiburg lebenden Psychoanalytiker Gehad Marzarweh und seiner Erklärung des Terrorismus aus islamisch-arabischen Gesellschaften

Wir verstehen nicht, aus welchen Untiefen der Angriff kommt, der die „westliche“ Zivilisation und ihre Werte bedroht. Wir alle, auch Experten und Korrespondenten, tun uns schwer, dem Phänomen des Terrorismus näher zu kommen. Der Ost-West-Konflikt scheint vom Gegeneinander zweier monotheistischen Glaubensvorstellungen ersetzt worden zu sein.

Gehad Marzarweh, oft als der einzige arabisch-palästinensische Psychoanalytiker vorgestellt, konfrontiert uns mit einem erstaunlichen Blick auf die Kultur, der er selbst entstammt. Sein Handwerkszeug, die Psychoanalyse, ist der Schlüssel zu verdrängten Tiefen unserer dunkelsten Seiten. Dort, wo geheime Ängste, Aggressionen, Begierden und Projektionen lodern. Wo wir unserer Sehnsucht nach Erlösung, dem Paradies, unsere verdrängte Sexualität, den Traum nach Verschmelzung und den Wunsch nach Liebe verbergen.

Neue These über Gründe des Terrorismus

Marzarwehs These über die tieferen Gründe des Terrorismus sind neu und erstaunlich. Als Arzt stellt er eine Diagnose – als arabischer Mann, zerstört er unerschrocken den Mythos des arabischen Patriarchen: „Diese Selbstmordattentäter sind terrorisierte Menschen, die zu Terroristen geworden sind. Terrorisiert durch die Erziehung, besonders in Zeiten ökonomischer Schwierigkeiten, wo der Vater in der Tat ganz deutlich als gescheitert wahrgenommen wird. Sein Scheitern will er ja nicht wahrhaben. Er kann es auch nicht zugeben, dann verstärkt sich seine Gewalt und Gewalttätigkeit gegen die Kinder, gegen die Mütter. Dieser Patriarch, der ja immer als Orientierung für die Familie galt, seine Vorstellungen sind richtig, alles was er an Eigenschaften besitzen soll: Tapferkeit, Großartigkeit, Großzügigkeit, Furchtlosigkeit, Erfolg sind bei den meisten arabischen Vätern nicht zu finden. Und das ist für diese Kinder, die jahrelang geglaubt haben, diese Väter werden uns irgendwann aus dem Elend retten, die größte Enttäuschung, mit der sie jahrelang nicht fertig werden konnten.“

„Wenn die Väter scheitern, scheitert die Gesellschaft“

„Jetzt machen die Kinder etwas. Sie übernehmen diese Aufgabe, um ihren Vätern zu zeigen, was man machen kann. Das gilt eigentlich für mehrere Völker: wenn die Väter scheitern, dann scheitert die ganze Gesellschaft. So konnten sie auch das Vaterbild in der arabischen Kultur überwinden, das durch die Erziehung unüberwindbar bleibt. So konnten sie dieses Bild überwinden, bekommen die Bewunderung der Gemeinschaft, und dadurch fällt die Rolle des Vaters automatisch aus. Er hat kaum mehr eine Funktionen in einer scheinpatriarchalischen Gesellschaft, die systematisch auseinander fällt. Die Gewalttätigkeit der Väter ist enorm. Die Vorstellung ist, einen Helden mit einem Stock zu erziehen. Doch mit dem Stock brechen sie sein Rückgrat schon in seiner frühesten Kindheit. Gewalt spielt in der arabischen Erziehung eine sehr große Rolle – und ich bin überzeugt, wer einmal einen Schlag in sein Gesicht bekam, dessen Identität ist schon verletzt, irreversibel. Man erzieht eigentlich einen gebrochenen Menschen, den man äußerlich auf Hochglanz bringt. Aber er selbst weiß, dass er kein Held ist.“

Selbsthass wird nach außen gewendet

Mit dieser Einstellung, Held sein zu müssen und gleichzeitig zu wissen, er ist hohl, werden die meisten arabischen Männer nicht fertig, so der Psychoanalytiker. Die realen Gewaltaktionen der Väter führen zu Hass und Ablehnung bei den Kindern. Da sie sich nicht trauen, und auch aus religiösen Gründen ihre Eltern nicht hassen dürfen, müssen sie ihren Hass und ihren Zorn verdrängen:
„Das steigert auch das Potenzial der Selbstzerstörung. Sie brauchen eine Rechtfertigung oder eine Entschuldigung, um das tun zu können. Wer das tut, ist ein Märtyrer. Und für Märtyrer gibt es – das gilt für alle Religionen – einen sicheren Platz im Paradies.“

In monotheistischen Religionen werden unsere fundamentalen Bedürfnisse in ein paradiesisches Jenseits verdrängt und es herrscht das Tabu, den Vater in Frage zu stellen, oder hassen zu dürfen. Das gilt ebenso für die christlichen Religion. Auch der christliche Selbsthass hat seine Aggressionen nach außen verlagert.

Der Selbsthass der Araber findet sein Ventil im Antisemitismus

„Ich halte den arabischen Mann für eine tote Person, der mit Hilfsmotor existiert, und der nicht in der Lage ist, weder für sich, noch die Freiheit seiner eigenen Kinder etwas zu tun. Bis jetzt gelang es der arabischen Politik zumindest dafür Israel verantwortlich zu machen. Israel ist ein Katalysator. Israel ist verantwortlich für alles, was in der arabischen Welt schief gegangen ist. Ein peinliches, aber gut funktionierendes Argument.“
Nach Ansicht des palästinensischen Psychoanalytikers projizierten sie ihr Scheitern und ihr Versagen auf die Außenwelt: „Dann heißen sie Zionisten, und Israel ist dafür verantwortlich zu machen. Wie erbärmlich und armselig.“
Die Psychoanalyse biete, so Marzwarweh, die Möglichkeit, sein eigenes Elend wahrzunehmen.

Soweit Gehad Marzarweh in 3sat. Der Analytiker ist Mitbegründer der jüdisch-palästinensischen Gesprächsrunde im Raum Basel-Freiburg. Die Gruppe besteht seit 1989. Aus einem ersten Treffen einiger weniger Palästinenser und Juden, die sich vorgenommen hatten, einander näher kennenzulernen, um womöglich tradierte Vorurteile zu überwinden, entstanden bald regelmässige Zusammenkünfte. Allmählich kamen weitere Interessenten hinzu und seit 1990 besteht eine palästinensisch-jüdische Kerngruppe, die bis heute fast unverändert geblieben ist und die immer auch Gäste willkommen heisst.

Auf der Website der Gruppe, isra-pal-peace.ch, werden die Treffen als Austausch politischer und menschlicher Erfahrungen beschrieben, im Bestreben gegenseitige Vorurteile und Ängste abzubauen und die aktuelle politische Situation gemeinsam zu erörtern. Häufig wurde kontrovers diskutiert und es wurden auch grundlegend verschiedene Interpretationen durch die verschiedene jeweilige emotionale Beteiligung sichtbar.
Trotz des schwierigen politischen Hintergrundes (Golfkrieg, Attentate auf beiden Seiten, die Ermordung von Ministerpräsident Yizchak Rabin, Regierungswechsel in Israel, Siedlungsbau und Stagnation des Friedensprozesses) ist die Gruppe dauerhaft von dem gemeinsamen Wunsch nach einer friedlichen Koexistenz beider Völker mit gleichen Rechten geleitet worden. Nach einer Phase der Orientierung und der Suche nach gleichgesinnten Gruppen – z.B. Zusammenkünfte mit Mitgliedern ähnlicher Initiativen in Strassburg – und einer öffentlichen Diskussion in Muttenz haben die Mitglieder der jüdisch- palästinensischen Gesprächsrunde noch längere Zeit mit der gemeinsamen Verarbeitung der Geschichte des palästinensisch-jüdischen Konfliktes verbracht. Schließlich wurden die erarbeiteten Grundsätze in Form einer Deklaration veröffentlicht.

Gehad Marzarweh wurde 1941 in Taibeh geboren. Seit 1948 ist er israelischer Staatsbürger. Studium an der Universität Freiburg (Psychologie,Soziologie, Kriminologie). Freier Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Ausländisches und Internationales Strafrecht, Abt. Kriminologie. Lehraufträge an der kathol. und der evang. Fachhochschule für Sozialwesen. Psychoanalytische Ausbildung. Leiter des Mädchenheims für Psychotherapie der Arbeiterwohlfahrt in Seelbach und Lahr.
Seit 1976 eigene psychoanalytische Praxis, seit 1999 Dozent und Supervisor am Psychoanalytischen Seminar Freiburg (DPV), seit 2000 Dozent und Supervisor an der psychosomatischen Abteilung der Med. Fakultät der Univ. Freiburg (Ausbildung von psychologischen Psychotherapeuten) und Lehrtherapeut.
Seit 30 Jahren ist er in der Friedensbewegung aktiv. Mitbegründer der jüdisch-pälästinensischen Gesprächsgruppe in Basel/Freiburg. Leiter des arabisch-deutschen Kulturvereins Freiburg. Seit 30 Jahren viele Vorträge im In- und Ausland über politische wie psychoanalytische Themen. Seit den 1980er Jahren hat Mazarweh sich auf die Arbeit mit Traumapatienten beziehungsweise traumatisierten Folteropfern spezialisiert. (Q.: forgiving-freiburg2007.de)

Dazu auch ein Fallbeispiel, veröffentlicht auf der Website der Erich-Fromm Gesellschaft, aus einem Vortrag bei der Tagung „Erich Fromm und der Dialog der Kulturen“ (2008). Erstveröffentlichung in: Fromm Forum, Tübingen, Copyright © 2009 by Dr. Gehad Mazarweh, Schwaighofstr. 6, D-79100 Freiburg:

Ein Kollege aus der Universitätsklinik rief mich an und bat mich um Unterstützung. Er machte selber einen sehr betroffenen Eindruck. Er wolle mir einen Jungen aus dem Libanon überweisen, welcher durch sein auffälliges und aggressives Verhalten gegen das Personal und gegen andere Kinder in der Klinik untragbar geworden war. So weigere er sich etwa, auf die Toilette zu gehen, verrichte seinen Stuhlgang auf dem Klinikrasen, schlage andere Kinder und spreche kein Wort.
Auch sei die Verständigung mit der übrigen Familie, die nach Deutschland geflohen war, sehr schwierig. Das Kind habe im Alter von sechs Jahren die Sprache verloren, als es seinen älteren Bruder in der Küche erschossen vorfand.
Das Schicksal dieses Kindes ging mir sehr nahe, und ich war einverstanden, die Behandlung zu übernehmen. Als sich die Familie dann bei mir meldete, bat ich um die Anwesenheit aller Mitglieder, um mir über die Dynamik dieser Familie ein Bild zu machen. Ich wollte sehen, ob der Aufenthalt im Ausland und die dadurch entstandenen Irritationen den Umgang untereinander und das Rollenverhalten beeinflusst haben könnten.
Bei unserer ersten Begegnung fiel mir die Dominanz der Mutter auf. Der Vater wirkte dagegen gebrochen und reagierte hilflos auf die Anweisungen und Hinweise seiner Frau. Er schwieg meistens, während seine Frau aktiv versuchte, die Schwierigkeiten ihrer Familie nach der Vertreibung aus Palästina und der Ankunft im Libanon zu schildern, als sie selber noch ein Kind war. Die Frau beeindruckte mich sehr mit ihrem starken Lebenswillen.
Bald nach Beginn des Gespräches war mein erster Verdacht, dass das Schweigen des Kindes mit dem autoritären Umgang der Mutter zu tun haben könnte. Sie schilderte, dass sie mit Strenge und Schlägen versucht habe, ihren Sohn zum Sprechen zu bewegen. Sie konnte sein Schweigen schwer ertragen, weil es sie ständig an den getöteten Sohn erinnerte.
Die Begegnung und die Gespräche mit der Familie empfand ich als aufwühlend und trotzdem lehrreich, aber nicht so belastend, wie ich zu Beginn gefürchtet hatte. Es war anders als das, was ich aus den meisten Therapien kannte. Bei der vierten Sitzung geschah etwas Unerwartetes: Während die Mutter über die Versorgungsschwierigkeiten in der Heimat sprach, über den großen Hunger und das Leid der Kinder, rannte mein kleiner Patient wie bei allen anderen Sitzungen auch in der Praxis herum, untersuchte Gegenstände, nahm Bücher aus dem Regal usw. Trotz der Proteste seiner Mutter ließ ich ihn gewähren und wiederholte hin und wieder einen Satz: „An Deiner Stelle würde ich auch nicht sprechen. Was sollst Du nach alldem, was passiert ist, noch sagen, jetzt wo Dein Lieblingsbruder weg ist?“ Plötzlich hielt das Kind an, schaute auf seine Mutter und forderte sie auf: „Geh zum Bäcker und hole Brot!“ Plötzlich waren wir anderen sprachlos.
Die Begegnungen mit diesem Kind waren für mich ein Meilenstein in meiner psychoanalytischen Arbeit. Verglichen mit dem, was ich gelernt hatte, war diese Erfahrung um einiges lehrreicher. Sie veranlassten mich, manche theoretischen Überlegungen auf ihre Behandlungstauglichkeit für Patienten, die nicht im westlichen Kulturbereich groß geworden waren, zu überprüfen. Durch die zahlreichen Flüchtlinge aus dem Libanon, aus Afghanistan, dem Irak und Afrika und deren traumatische Erfahrungen durch Flucht, Verfolgung und Folter in den Herkunftsländern werden wir Psychotherapeuten mit einer Gruppe von Patienten konfrontiert, die bis dahin in Deutschland unbekannt war. Es handelt sich um einen schwer traumatisierten, physisch und psychisch beeinträchtigten und gestörten Personenkreis. Über die Möglichkeiten der Therapie gab es kontroverse Diskussionen. Die meisten Kolleginnen und Kollegen vertraten, wie ich selber anfangs auch, die Ansicht, die Psychoanalyse sei für diese Art von Patienten nicht geeignet. Auf Grund meiner langjährigen Erfahrungen mit schwer traumatisierten und gefolterten Patienten bin ich heute davon überzeugt, dass die genannte Vorstellung bei vielen Psychotherapeuten dazu dient, sie vor der Konfrontation mit dramatischen, bedrohlichen und Angst einflößenden Schicksalen zu schützen, die eben gar nicht alltäglich, sondern sehr belastend und zuweilen unheimlich sind.
Während der Behandlung des Kindes wurde mir Folgendes deutlich: Neben den spezifischen Faktoren, die mit mir als palästinensischem Analytiker zu tun haben, muss der Therapeut über bestimmte Merkmale verfügen, um eine solche Behandlung durchführen zu können. Er sollte sich auf den Analysanden und seine unbewussten Regungen einstellen, „wie der Receiver des Telefons zum Teller eingestellt ist“ (S. Freud, 1912e, S. 381). Der Analytiker sollte vor allem, wenn er seinen Patienten verstehen will, über seine eigenen unbewussten Regungen Bescheid wissen und sie im Dienst seiner Arbeit nutzen. Bei der Therapie ausländischer Patienten, besonders muslimischer Herkunft, ist deshalb die Auseinandersetzung mit den eigenen verdrängten Vorurteilen und Ängsten gegenüber dem Fremden wichtig. Das Konzept der Übertragung und Gegenübertragung bekommt eine besondere Bedeutung für diese Arbeit. Werden Übertragung und Gegenübertragung nicht berücksichtigt, ist eine Behandlung meines Erachtens nicht möglich.
Der adäquate Umgang mit der Übertragung des Patienten ist für den Erfolg einer Behandlung entscheidend. Mangelndes Wissen über die Inhalte der eigenen Innenwelt kann dazu führen, dass dem Analytiker durch konflikthafte Situationen in seinem eigenen Leben der Umgang mit der Übertragung erschwert wird. So kann es vorkommen, dass der Therapeut aus diesen Gründen eine positive und idealisierende Übertragung fördert, die negative aber ignoriert. Gerade bei Patienten, die zu Unterordnung, Untertänigkeit und Bewunderung von Autoritäten neigen – Eigenschaften, die in der orientalischen Erziehung als erstrebenswert propagiert werden –, ist diese Gefahr besonders groß. Die Heftigkeit negativer Übertragungsinhalte, etwa bei Gefolterten, mobilisiert eine starke Unsicherheit und auch Angstgefühle beim Therapeuten. Die Unfähigkeit, mit negativer Übertragung umzugehen, aber auch der fehlerhafte Umgang mit positiver Übertragung – besonders, wenn der Analytiker sich als reale Person gemeint fühlt –, führen oft zu großen Irritationen im psychoanalytischen Prozess und eventuell zum Abbruch der Behandlung.

Die Arbeit mit in der Fremde lebenden traumatisierten Patienten ist durch zusätzliche Schwierigkeiten gekennzeichnet. Es treffen verschiedene Bereiche heftig aufeinander und gleichzeitig ergänzen sie sich in der Entstehung einer Pathologie.

Zu berücksichtigen sind
• die traumatischen Kindheitserfahrungen, die eine psychische Beeinträchtigung verursacht haben und die durch Verfolgung und Folter verstärkt wurden;
• die realen äußeren Bedingungen, der Kampf als Fremder um die politische und menschliche Anerkennung, die Integrationsproblematik und die große Unsicherheit, bei Nichtanerkennung des Asylgesuches in die Heimat und zu den Verfolgern zurückkehren zu müssen.

*) Dr. Mazarweh: „Als Palästinenser habe ich in meiner Kindheit und Jugend Krieg und Vertreibung miterlebt, und die Bilder der riesigen Flüchtlingsscharen, wie sie in unser Dorf kamen, zerschunden und verzweifelt, die Angst in den Augen, sind noch heute sehr präsent in meinem Kopf: Weinende Frauen, Männer und Kinder, Verletzte, Hungrige, aus der Heimat Vertriebene, die zum Teil bis heute noch unter menschenunwürdigen Umständen in Flüchtlingslagern leben.“…

1 Kommentar

  1. Ich kann meinem Kollegen Gehad Marzarweh in Vielem zustimmen. Allerdings lässt sich seine Perspektive noch erweitern um die subtilen familiären Konflikte, die aus den Spannungen zwischen dem nach außen überlegen auftretenden Mann und der in der Familie nicht selten bestimmenden Frau auftreten. In meinen Überlegungen zum narzisstishen Hintergrund des arabischen Selbstmordattentäters sehe ich das männliche Kind der Familie dadurch nicht nur in einem Loyalitätskonflikt, sondern auch noch einer ambivalenten Aufmerksamkeit seiner Mutter ausgesetzt. Auch dieses Spannungspotential treibt ihn in die Arme einer aufwertenden Subgruppe, die ihm ermöglicht, seine narzisstische Verletzung zu kompensieren.

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