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Jüdische Weisheit
 
 
Jizhak Rabin il1.jpg (854 Byte)
17.Mai 1999

Bald wird es viel besser sein!

Meira Asher (Israel):
Spears into hooks

Donnerstag, 20. Mai 99 Raumstation - Halle 21.00h
Festival Jüdischer Künstler in Darmstadt - VVK 29 DM, AK 34 DM

Israel ist für viele immer noch ein weißer Fleck auf der musikalischen Landkarte. Wenn nicht, fallen einem am ehesten Sängerinnen wie Ofra Haza oder Noa ein. Mit Meira Asher wird man kaum ein umfassenderes Bild der israelischen Musikszene bekommen, denn die Sängerin, Komponistin und Instrumentalistin ist selbst im eigenen Land kaum bekannt. Zu radikal geht sie mit Themen wie Aids, Inzest oder den Qualen der Intifada um.

Schalom, atah choser!

Ihr 1997 erschienenes Debütalbum ''Dissected'' löste in Israel einen Schrei der Entrüstung aus. Inzwischen gilt sie als eine der radikalsten und originellsten Künstlerinnen ihres Landes. Ihren profunden und aufbegehrenden Texten in Hebräisch, Arabisch und Englisch stehen heiter-ironische Passagen gegenüber, deren Inspirationen eindeutig aus den erotischen und philosophischen Fragmenten des Alten Testaments stammen.

Aber die Bibeltexte erfüllen längst nicht nur die simple Funktion einer Negativfolie. Meira Asher glaubt an die Sprachmagie vieler Schriften, an ihre expressive Stärke und will deren Vieldeutigkeit an die Oberfläche bringen, sie von eindimensionalen Exegeseideologien befreien, Fragezeichen setzen. ''Kein zeitgenössischer hebräischer Schriftsteller erreicht eine Sprache, wie sie in der Bibel zu finden ist. Die ist wirklich brillant und schön.'', sagt sie in einem Interview.

''Es gibt für mich aber auch das sozialpolitische Anliegen, dieses Buch zu öffnen - das ja nach Meinung der religiösen Gruppierungen jeweils ausschließlich ihnen gehört -, und es nach eigenen Wünschen total frei zu benutzen. Es geht darum, denen mal so einiges auf den Punkt zu bringen, und zwar über den Weg ihrer eigenen Texte.''

Meira Asher hat traditionelle Perkussion und Tanz in Ghana und an der Elfenbeinküste studiert. Sie beherrscht sämtliche Dhrupad Stimmtechniken und ist bei den besten Tabla-Spielern Nord-Indiens in die Lehre gegangen. Denn nur wer die jeweiligen Musiktechniken zu seinem eigenen Handwerkszeug macht, so meint sie, kann aus den unterschiedlichen Einflüssen eine neue Synthese entwickeln. Und um die Synthese geht es ihr. In jedem von Meiras Songs werden die Tools auf eine andere Art benutzt und miteinander verbunden: afrikanische Rhythmen zu hebräischem Gesang oder Akkordeonklänge, die auf Dhrupad-Techniken treffen. Eine Harfe, zu der italienisch rezitiert wird, unterlegt mit fernen Backgroundstimmen und Wasser, die den lieblichen Sound metallisch tropfend zersetzen.

Meira Ascher beschreibt ihre Arbeit so: ''In Israel zu leben, heißt in einem Geflecht von Paradoxien gefangen zu sein. Die Kultur ist technologisch betrachtet europäisch, kulturell mediterran und steht politischen Problemen von Dritte-Welt-Maßstäben gegenüber. Die Qualen der Geschichte und der Gegenwart beeinflussen mich ununterbrochen. ... Ich versuche, einen genauen Ausdruck für diese fragmentierende und oft gewalttätige Energie zu finden, in der wir leben.''

In ihrer neuesten Performance ''Spears into hooks'', mit der sie am 20. Mai in der Centralstation zu Gast sein wird, setzt sich die Künstlerin mit kontemporärer industrieller Musik auseinander und läßt wiederum augenscheinlich divergierende Einflüsse in ihrer Musik und ihren Videoinstallationen miteinander verschmelzen. Ein Abend auf den man gespannt sein darf! (jb)

line up: Meira Asher (vox, live electronic, drumming), Daniel Baruch (sound, live electronics), Tomsky Binsert (technical director and video operator), Jacky Shemesh (lights).

Siehe auch:

haGalil onLine - Montag 10-05-99

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