Kurzfassung der Projektbeschreibung 2004
Dok.-Nr.: E5.5586.01.02
Projektbezeichnung: OR - Licht
Bildung gegen Antisemitismus
1. Zielstellung 2004 Ziel des Projekts "OR - Licht. Bildung gegen Antisemitismus" ist auch im Jahr 2004 die Sicherung und der Ausbau der redaktionellen Tätigkeit von haGalil onLine zu den Themen: Jüdisches Leben, jüdische Kultur und Geschichte sowie - vor dem Hintergrund wachsender antisemitischer und antizionistischer Tendenzen - zum Konflikt im Nahen Osten.
  Mit wissenschaftlicher Recherche zu den oben genannten Themen, aktueller (multilingualer) Presseauswerftung und Dokumentation wird die kontinuierliche Berichterstattung unterstützt. Zudem werden Bildungsangebote zu spezifischen Themen erarbeitet. Weiterhin wird Informations-, Aufklärungs- und Bildungsmaterial gegen rechtsextreme und antisemitische Propaganda publiziert.
Die Kommunikationsplattformen wie auch das Meldeformular gegen nazistische Propaganda stehen im Internet zur Verfügung. Die Ansprechbarkeit der Mitarbeiterinnen wird gewährleistet.
2. Schwerpunkte der Projekt-arbeit Neben der kontinuierlichen Arbeit zur Sicherstellung von haGalil onLine wird im Jahr 2004 das Teilprojekt "Grundlagentexte des Zionismus" weitergeführt, das Quellentexte als Bildungs- und Forschungsmaterial im Internet kostenlos zur Verfügung stellt Es handelt sich vor allem um Texte, die im deutschsprachigen Raum nicht mehr zugänglich oder zu erhalten sind. Die Publikation einzelner Texte des Kulturzionisten Achad Ha'am 2003 leitete bereits über zu dem Teilprojekt "Grundlagentexte der jüdischen Philosophie".
  Die Bemühungen zielten darauf, auch Texte jüdischer Frauen zu Fragen des Judentums und jüdischen Lebens mit aufzunehmen.
  Angesichts der Zunahme und Permanenz antisemitischer Tendenzen ist eine regelmäßige Auswertung der Vorfälle sowie der Berichterstattung intendiert. In diesem Rahmen werden die Dateien der Domaine "klick-nach-rechts" neu strukturiert.
Die internationalen Kontakte, die im Bereich der Bildungspolitik im Jahr 2003 entstanden sind, werden intensiviert.
3. Aktivitäten Die Mitarbeiterinnen des Projektes OR stehen gemeinsam mit seinen Kooperationspartnerinnen zu den oben genannten Themen für Veranstaltungen, Vorträge und Diskussionen zur Verfügung. Ein Schwerpunktinteresse gilt dabei dem interkulturellen Dialog.
Geplant ist eine Veranstaltungs- bzw. Filmreihe zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, sowie deren Bedeutung für Gegenwart und Zukunft in der zweiten und dritten Generation.
Geplant ist weiterhin die Umsetzung der Einladung israelischer Fachkräfte zur Intensivierung des begonnenen Austauschs in der pädagogischen Arbeit zur interkulturellen Konfliktbearbeitung.
Das betriebswirtschaftliche Controlling wird umgesetzt.
4. Ergebnisse 2004 mit qualitativen und quantitativen Angaben Die Nachfrage nach Informationen zu jüdischem Leben, jüdischer Kultur und Geschichte ist weiterhin groß und das Internet bietet die Möglichkeit der Kontaktaufnahme und den Raum offener Fragestellungen und Diskussion. Die Zahl der Nutzerinnen von haGalil onLine ist weiter steigend, wie auch das Interesse sowohl an jüdischer Geschichte, Kultur als auch an der Gegenwart. Die begonnene Arbeit muss nachhaltig weitergeführt werden. Ausgehend von der Einschätzung, dass in der bundesrepublikanischen Gesellschaft eine fortschreitende Polarisierung stattfindet - wie in den in temporär kürzeren Abständen stattfindenden Antisemitismusdebatten deutlich wird, in denen sowohl Fragen des Umgangs mit der deutschen Vergangenheit, sowie einer deutschen "Normalität", als auch das gegenwärtige Verhältnis zu Juden und Jüdinnen. Andersdenkenden und dem "Fremden" thematisiert werden - müssen die Sichtweisen und Positionen von Minderheiten in ihrer Pluralität sichtbar und Teil der gesellschaftlichen Debatten werden.
  Angesichts der Vielschichtigkeit der Konflikte, die diese Diskurse beinhalten, müssen sie deutlich analysiert werden um alten und neuen Stereotypen gegensteuern zu können. Für das jüdische Leben in Deutschland wird erst dann von "Normalität zu reden sein, wenn alle Formen der Stereotypisierung - antisemitische wie philosemitische - in den Begegnungen und im Zusammenleben mit der Mehrheitsgesellschaft aufgehoben sind.
5. Ausblick 2005 und ggf. 2006 Diese Arbeit aus den vergangenen Jahren soll nachhaltig fortgeführt intensiviert und optimiert werden. Dee Erfahrungen, die das Projekt OR in den knapp zwei Jahren seines Bestehens sammeln konnte, zeigen auf, dass eine kontinuierliche Aufklärungs-, Bitdungs- und Informationsarbeit unerlässlich ist. Sowohl die Zunahme rechtsextremer Aktivitäten wie auch eine zunehmend sichtbar werdende gesellschaftliche Polarisierung machen die Notwendigkeit sich gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus stellender Initiativen deutlich. Nach wie vor muss die Analyse sich differenziert über die Grenzen dieses Landes hinaus auch der europäischen Entwicklung widmen, um auf europäischer Ebene Gegenstrategien gegen Xenophopie und Judenhass zu initiieren
  Berlin, 13.12.2003
Rechtsverbindliche Unterschrift/en der zur rechtsgeschäftlichen Vertretung befugten Person/en
  Hinweis: Die ausführliche Projektbeschreibung ist entsprechend der Gliederung lt. Leitlinien 2004 (Stufe 1) dem Antrag auf Zuwendung beizufügen!
dieses Papier liegt uns (haGalil) erst seit 09/2004 vor