Sefer Otijot
DAS BUCH
DER BUCHSTABEN
Ein mystisches
Alefbeth
(v. Rabbiner L. Kushner)
Einführung
Bevor du, lieber Leser,
versuchst, im ''Sefer Otijot'' zu lesen, solltest du einige Dinge über
die Buchstaben oder die
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OTIJOT des hebräischen Alphabets erfahren, die dir helfen könnten.
Die
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OTIJOT bestehen unabhängig von Tinte und Papier und sogar von Wörtern.
Wir haben gehört, daß, als Moses die ersten Gesetzestafeln zerbrach, die
Buchstaben zu dem Einen zurückkehrten, der sie gegeben hatte. An anderer
Stelle wird von Rabbi Chananya ben Teradjon erzählt, der, in eine
Torarolle eingehüllt, auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Kurz vor
seinem Tod riefen seine Schüler: 'Meister! Was siehst du?' Er
antwortete: 'Ich sehe das Pergament brennen, aber die darauf
geschriebenen Buchstaben in die Höhe schweben.'
Die
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OTIJOT hat es schon vor der Erschaffung der Welt gegeben, und sie sind
auf eine geheimnisvolle Weise mit dem Prozeß der Erschaffung selbst
verbunden. Vom Schöpfer der Stiftshütte, Bezalel, wird gesagt, daß er
wußte, wie die Buchstaben zusammengesetzt wurden, aus denen der Himmel
und die Erde gemacht sind. Und anderswo lesen wir, daß eines der letzten
Dinge, die G'tt machte, bevor er am siebten Tag Seiner Schöpfung ruhte,
war, die genaue Form der Buchstaben festzulegen.
Die
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OTIJOT sind mehr als nur einfach Zeichen für Laute. Sie sind Symbole,
die durch ihre Form und ihren Namen, ihre Stellung im Alphabet und die
Worte, die mit ihnen beginnen, ins Zentrum einer einzigartigen
spirituellen Konstellation gestellt sind. Sie sind selbst heilig. Sie
sind Gefäße, die das Licht des Grenzenlosen Einen tragen.
Die
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OTIJOT waren durch alle Zeiten für die Juden Quellen der Weisheit, der
Meditation und Phantasie. Um jeden einzelnen Buchstaben wuchs eine
jahrhundertealte Tradition. Ein mystisches Alefbet nach dem anderen. Ich
hoffe, mit meinem Buch diese Tradition für all die vielen zu bewahren,
die möglicherweise einige der Buchstaben vergessen haben.
Ich habe ein hebräisches Alefbet
gewählt, das demjenigen angeglichen ist, das in osteuropäischen
Torarollen verwendet wurde, und auch deren traditionelle Ausschmückungen
wiedergibt. Ich halte es für das heiligste. Die Buchstaben
Bet á,
Kaf ë,
Pe ô,
Schin ù
und ú
habe ich mit einem Dagesch oder Punkt geschrieben, da sie meist so
ausgesprochen werden, als wäre das Dagesch da.
Die Transkription ist so gewählt,
daß sie, meiner Meinung nach, es den meisten Menschen leicht macht, das
Wort auszusprechen - außer in den Fällen, in denen eine traditionelle
Transkription allgemein üblich ist.
Die Kommentare und traditionellen
Legenden sind auf jeder Seite vertikal geschrieben und stammen aus
talmudischen Quellen oder dem Midrasch. Besondere Überlieferungen dazu,
wie jeder Buchstabe geschrieben werden muß, stammen aus 'Mischnat
Soferim', das traditionell in Editionen des 'Mischna Brura' in dem Teil
gedruckt ist, der sich mit den Gesetzen der Tefillin beschäftigt.
Nach einiger Zeit wirst du jeden
Buchstaben kennen. Du wirst seine Form und seinen Klang wie einen alten
Freund begrüßen. Du wirst lernen, wie du ihn schreibst, wie du ihn
benutzt und wie du dich mit ihm unterhältst. Er wird sich dir öffnen.
Und auf deinen Blick warten.
Erew Purim 5735, 25. Februar 1975,
Sudbury, Massachusetts
Lawrence Kushner
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Spezialauflage, handgebunden in Pergamentleder, lieferbar: 180,-DM
Sefer Otijot
DAS BUCH DER
BUCHSTABEN
Ein mystisches
Alefbeth
v. Rabbiner Lawrence Kushner,
aus d. Hebr. von Meir Seidler.
Einheitssacht.: Sefer Otijot
(dt.1/dt.2)
1. deutschspr. Auflage 1996
2. deutschspr. Auflage 1997
Alle Rechte vorbehalten
© 1997 by Roman Kovar Verlag Eichenau
© 1997 by haGalil onLine München (online version)
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