Zum 11.Cheschvan 5756 (4.November
1995)
Ein Gedicht von Arielle Weill;
Jerusalem, am 9. November 2000
Schwarz
und weiß
Zum 5.
Todestag von Jitzhak Rabin
Ich erinnere mich an den
Tag vor fünf Jahren
als ich stundenlang in der Schlange stand
bevor ich vor deiner Lade vorbeiging.
Später machten sie dir ein Grab aus schwarz und weiß.
Vielleicht ahnten sie, daß das Leben hier an uns vorbeigeht
zwischen Verzweiflung und Hoffnung
zwischen Trauer und Feier
zwischen Schmerz und Freude
Und in der Unsicherheit von heute
fehlt uns manchmal dieser Ton
deiner Stimme
die uns Sicherheit gibt.
Was hättest du in der heutigen Lage getan?
Hättest du noch immer an der Vision festgehalten,
dass Frieden herrschen wird zwischen den Staaten,
zwischen dem schwarz und dem weiß.
Und vielleicht wird ein Mann aufstehen,
der deinen Traum in Erfüllung gehen läßt;
noch bleibt in unserem Herzen die Hoffnung übrig.
Vielleicht wird der Tag noch kommen,
wo wir singen und laut jubeln werden.
Aber für diese Frage
zwischen schwarz und weiß
haben wir noch keine Lösung gefunden.
Arielle Weill (12 Jahre alt) geht in die 6. Klasse
der Ramot Beth Schule in Jerusalem
Übertragung des Textes:
Prof. Dr. Eveline Goodman-Thau
haGalil onLine
09-11-2000 |