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eMail vom 05.03.1998 NewsBote
Tschechische Opferverbände
begrüßen Entscheidung des Zukunftsfonds
Prag (dpa) - Tschechische Opferverbände haben die angekündigte
Finanzhilfe für Nazi-Opfer begrüßt. "Die Zahlung von 11,65 Millionen
Mark aus dem deutsch-tschechischen Zukunftsfonds ist ein Sieg der
Vernunft", sagte der Geschäftsführer der Föderation jüdischer Gemeinden
in Tschechien, Tomas Kraus, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur
(dpa) in Prag.
Der achtköpfige Verwaltungsrat des Fonds hatte am Mittwoch in Bonn
die Zahlung an die 8 000 überlebenden Nazi-Opfer beschlossen. Das Geld
soll in Form einer einmaligen Zahlung über die Allgemeine
Gesundheitsversicherung Tschechiens überwiesen werden. Die Höhe der
Auszahlung hängt vor allem von der Haftzeit in deutschen Gefängnissen
ab.
"Wir haben 95 Prozent der Fälle bereits katalogisiert", sagte Kraus.
Probleme bei der Auszahlung seien nicht zu erwarten. "Ich bin froh über
die Entscheidung, muß aber sagen: sie kommt sehr, sehr spät", bemerkte
Kraus.
Dagegen sagte der Sprecher des Verbandes der tschechischen
Freiheitskämpfer, Vaclav Vrabec, eine frühere Finanz-Hilfe sei kaum
möglich gewesen. "Am besten wäre es natürlich vor 50 Jahren gewesen,
aber man muß die Realität sehen. Ich denke, die Entscheidung ist ein
Erfolg für die Opfer, die ihr Geld unbürokratisch in die Hand bekommen
sollten", sagte Vrabec der dpa.
©dpa
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