Zehn Monate Haft für NS-Historiker
Toben:
Der Angeklagte schweigt
Volksverhetzung, Beleidigung
und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener, so lautete in Mannheim die
Anklage gegen den australischen 'Historiker' Fredrik Toben.
Das Mannheimer Landgericht warf ihm
u.a. vor, den Massenmord an den Juden geleugnet und dies auch per Rundbrief
im Internet verbreitet zu haben. Der Angeklagte leitete das "Adelaide
Institut" und pflegt weltweit Kontakte zu bekannten Holocaust-Leugnern.
Tobens Ziel sei es, den Nationalsozialismus vom Makel des Holocaust zu
befreien, sagte der Richter.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine
Haftstrafe von zwei Jahren und vier Monaten ohne Bewährung beantragt.
Staatsanwalt Hans-Heiko Klein sagte in seinem Plädoyer, Toben sei ein
Antisemit und Neonazi. Weder der Anwalt Ludwig Bock (ehem. Anwalt des
Nazi-Funktionärs Günter Deckert), noch Toben selbst, wollten sich vor
Gericht äußern. Toben sagte, er fühle sich durch den Prozess geistig
vergewaltigt.
Der Haftbefehl gegen Toben wurde nun
vom Mannheimer Landgericht gegen eine Kaution von 6.000 Mark außer Vollzug
gesetzt.