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"Die Thora wird heute gerade von jenen Kapazitäten, die sie nach aussen führend vertreten, in einer Weise lächerlich gemacht, welche die Mehrheit der Juden dazu bringt, der Thora fernzubleiben bzw. sich von ihr abzuwenden".

meimad.gif (1382 Byte)Oberrabbiner Michael Melchior

 

Das Licht Israels:
Eine Kraft, mit der zu rechnen ist

VON SIMON ERLANGER / JR

Dieser Tage hielt sich Rabbiner Michael Melchior, Vorsitzender der israelischen 'Meimad-Partei', in Zürich auf, wo er im kleinen Rahmen engagiert und überzeugend seine Partei, ihre Weltanschauung und ihre Ziele vorstellte. 'Meimad' ist im Sinne der klassischen 'Modern Orthodoxy' der Diaspora religiös-gemässigt und setzt sich für ein jüdisches und demokratisches Israel ein.

Seit kurzem ist 'Meimad' Teil des Wahlbündnisses 'Ein Israel' unter Oppositionsführer Ehud Barak mit der Arbeitspartei als stärkstem Partner. Von diesem Bündnis, dem auch die sefardische Gescher-Fraktion (David Levi) angehört erhofft sich Melchior, der auch als Oberrabbiner Norwegens amtet, einen vermehrten Einfluss gemässigter religiöser Kreise auf die gesellschaftliche, religiöse und politische Entwicklung des jüdischen Staates.

Rabbiner Michael Melchior entstammt einer berühmten skandinavischen Rabbinerdynastie. Seit sieben Generationen stellt die Familie Melchior die Oberrabbiner in verschiedenen skandinavischen Ländern. Michael Melchior teilt seine Zeit zwischen Norwegen, wo er das Amt des Oberrabbiners ausübt, und Jerusalem, wo er nebst anderen Funktionen seit 1996 den Vorsitz von 'Meimad' inne hat. 'Meimad' wurde 1988 von Raw Jehuda Amital von der Jeschiwa Har Etzion in Alon Schwut als Antwort auf den zunehmenden politischen Extremismus, vor allem der nationalreligiösen Partei 'Mafdal', begründet. Immer schon gemässigt, setzte man sich für eine auf Kompromiss beruhende Friedensplattform ein und bemühte sich, den Graben zwischen Religiösen und Nichtreligiösen zu überbrücken. Trotzdem gelang es 'Meimad' in den Parlamentswahlen von 1988 nicht, in die Knesset einzuziehen. In der Folge versuchte man als gesellschaftliche und erzieherische Bewegung mässigenden Einfluss auszuüben. Im Laufe der Jahre wurde die Stimme von 'Meimad' in der israelischen Öffentlichkeit immer mehr gehört.

Kritik am Missbrauch heiliger Texte

So kritisierte 'Meimad' den zunehmenden Extremismus und die verbreitete Korruption in verschiedenen religiösen Parteien ebenso wie den Missbrauch religiöser Texte zu politischen Zwecken und rief die religiösen Kreise des Landes immer wieder zur Selbstprüfung auf. Nach der Ermordung von Premierminister Yitzhak Rabin durch einen religiösen Studenten wurde Raw Amital von Schimon Peres als Minister ohne Portefeuille in die Regierung berufen, um so die Wirkung von 'Meimad' als mässigende und brückenbauende Kraft zu entfalten.

Seither hat 'Meimad' unter Melchiors Führung den Schritt zur Umwandlung in eine politische Partei und die Rückkehr in die politische Arena gewagt. Dabei sollen bewusst Akzente gegen den Extremismus gesetzt werden, wie Michael Melchior in seiner dynamischen, humorvollen, selbstironischen und sympathisch-integren Art versichert. Vom Gebet des Hohepriesters am Jom Kipur ausgehend zeigt er, dass gemäss dem Maimonides der letztendliche Sinn staatlicher Souveränität eines jüdischen Gemeinwesens die Herrschaft von Wahrheit und Gerechtigkeit ('Schilton Emeth vaZedek') ist. Dies zu erreichen, sei das Ziel von 'Meimad'.

Man befinde sich heute, so Melchior, in einer der entscheidendsten Phasen der jüdischen Geschichte, wo über den Charakter des jüdischen Staates und somit über das Schicksal des Judentums in Israel und der Diaspora entschieden werde. Immer schon sei man der Ansicht gewesen, dass es auch eine religiöse Kraft geben müsse, die dem Friedensprozess offen und wohlwollend und nicht ablehnend gegenüberstehe. Denn letztlich sei es unvermeidlich, dass man sich irgendwann einmal ohnehin niedersetzen und verhandeln müsse, man könne dies ebensogut jetzt tun, ohne sinnlos Zeit zu verlieren.

Ein Israel: Awodah - Gescher - MeimadAm Rande des Abgrundes

'Meimads' Plan des territorialen Kompromisses und der Errichtung von Siedlungsblöcken werde heute von links und rechts und gar von gemässigten palästinensischen Politikern als Teil einer Verhandlungslösung akzeptiert. In den letzten Jahren habe man sich aber von der Problematik des äusseren Friedens ab- und der Schaffung des inneren Friedens zugewandt. Denn die israelische Gesellschaft stehe, so Melchior, am Rande des Abgrundes, derart gross seien die Graben zwischen Religiösen und Nichtreligiösen.

Dieser Dauerstreit durchdringe das ganze öffentliche Leben, unterminiere die Institutionen und esse alles auf und zerstöre so letztlich all das, was gut und konstruktiv sei in Israel, was Melchior anhand einiger prägnanter Beispiele, wie dem Streit um den Auftritt des 'Bat Schewa-Tanztheaters' zum 50. Unabhängigkeitslag oder der Kontroverse um das Oberste Gericht erläuterte. Daher sei der Konflikt zwischen Orthodoxen und Säkularen heute eine existentielle Bedrohung, hochgeschaukelt von Extremisten beider Seiten. Hier nun will 'Meimad' vermitteln, einen gemässigten religiösen Standpunkt und die Werte des Anstands und der Gerechtigkeit vertreten. Denn heute, so Rabbiner Melchior, werde die Thora leider oft gerade von denjenigen Kapazitäten, die sie nach aussen führend vertreten, in einer Weise lächerlich gemacht, welche die Mehrheit der Juden dazu bringt, der Thora fernzubleiben bzw. sich von ihr abzuwenden.

Thora ins Zentrum

17.Mai 1999Aber die Thora sei gross, umfassend integrierend und einbeziehend, nicht ausschliessend und umfasse z.B. auch die in Israel zunehmend vernachlässigte soziale Gerechtigkeit. 'Meimad' möchte, so Melchior, die Thora wieder in das Zentrum der israelischen Gesellschaft zurückbringen.
17.Mai 1999
Das sei auch der Grund für das Bündnis mit der Arbeitspartei, wobei 'Meimad' aber formal unabhängig bleibt. In Israel könne man gesellschaftlichen Einfluss nur über die Politik ausüben. Bereits heute übe man beträchtlichen Einfluss auf die Standpunkte von 'Ein Israel' aus und könne so mithelfen, den jüdischen Inhalt des jüdischen Staates zu bestimmen und mitzuformen, im Sinne der Tradition der klassischen europäischen Einheitsgemeinde. Heute sei Meimad zu einer politischen Kraft geworden mit der zu rechnen sei. Es ist an der Zeit, so Melchior, dass sich endlich auch die politisch und religiös Gemässigten bemerkbar machen, sonst verpasse man eine historische Chance.

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[http://www.meimad.org.il]
Jüdische Rundschau - Basel

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