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17.Mai 1999 17.Mai 1999

Neue Hoffnung in Israel:
Armee und Geheimdienst in Alarmbereitschaft

Etwa 4,3 Millionen Stimmberechtigte sind heute in Israel dazu aufgerufen, ein neues Parlament (Knesset) und einen Ministerpräsidenten zu wählen. Schon zum Auftakt zeichnete sich eine hohe Wahlbeteiligung ab. Bis zum frühen Nachmittag gab bereits mehr als jeder dritte Wahlberechtigte seine Stimme ab, wie die Wahlkommission mitteilte. Das sei mehr als bei den letzten Wahlen vor drei Jahren.

Den letzten Meinungsumfragen vor Wahlbeginn zufolge hat Barak einen Vorsprung von sieben bis zehn Prozent der Wählerstimmen gegenüber Netanyahu und nähert sich den notwendigen 50 Prozent. Rund acht Prozent der Wähler haben sich jedoch bisher als unentschlossen deklariert. Ein Sieg des Chefs der Arbeitspartei, Barak, würde einen Machtwechsel von Rechts nach Links bedeuten.

Meinungsforscher erwarten, daß die Stimmen des Vorsitzenden der neugegründeten Zentrumspartei, Yitzhak Mordechai, und des Chefs der arabischen Balad-Partei, Azmi Bishara, nach deren Verzicht eher Barak zugute kommen. Für Netanyahu werden vermutlich die Anhänger Benjamin Begins der rechtsstehenden Herut-Partei stimmen. Wie schon vor drei Jahren dürfte auch dieses Jahr das Votum der 550.000 wahlberechtigten russischstämmigen Juden den Ausschlag geben. Immerhin geht es um eine Gruppe von 15 Prozent der Wähler.

Vor dem Wahltag war es in einigen Städten zu blutigen Zusammenstößen zwischen Anhängern Netanyahus und Baraks gekommen. Angesichts der herrschenden Hochspannung sind heute 15.000 Polizisten rings um die Wahllokale postiert, um Ruhe und Ordnung aufrecht zu halten und Wahlfälschungen zu vereiteln.

Israels Armee und Geheimdienste wurden in erhöhte Alarmbereitschaft gesetzt. Die "Jerusalem Post" berichtet, dies sei aus Furcht vor möglichen Anschlägen radikalislamischer Palästinenser geschehen. Konkrete Hinweise gebe es nicht. Terroranschläge islamischer Extremisten hatten vor den Parlamentswahlen im Jahr 1996 einen Meinungsumschwung in Israel ausgelöst. Netanyahu gewann daraufhin überraschend die Wahlen. Der für einen Friedensschluß mit den Palästinensern eintretende Interims-Premier Shimon Peres von der Arbeitspartei wurde abgewählt.

Ethnische und religiöse Differenzen

Der Ausgang der Wahlen ist von entscheidender Bedeutung für den Friedensprozeß im Nahen Osten. Die Zukunft der explosiven Region spielte im Wahlkampf allerdings eine eher untergeordnete Rolle. Beherrschende Themen waren die ethnischen und religiösen Differenzen innerhalb der israelischen Gesellschaft.

Netanyahu schürte im Wahlkampf Hass und Ängste

Der 50jährige Netanyahu, Vorsitzender des rechtsgerichteten Likud-Blocks, versuchte im Wahlkampf die Ängste der Bevölkerung zu schüren - wie 1996, als er auf die Furcht vieler Israeli vor Anschlägen palästinensischer Extremisten setzte. Er beschuldigte Barak, Jerusalem teilen und Zugeständnisse eingehen zu wollen, die lediglich zu neuen Gewalttaten radikaler Palästinenser führen würden.

Barak als Erbe Rabins

Der 57jährige Barak parierte die Angriffe geschickt. Einerseits präsentierte er sich als Erbe des 1995 von einem jüdischen Extremisten ermordeten Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin, der die Oslo-Abkommen mit den Palästinensern abschloß und den Friedensvertrag mit Jordanien unterzeichnete. Andererseits konzentrierte sich Barak, der dem rechten Flügel der Arbeitspartei angehört, auf Sicherheitsthemen und verwies auf seine Leistungen als hochdekorierter Militär und ehemaliger Generalstabschef der Armee.

Wirtschafts- und Sozialpolitik im Mittelpunkt

Mangels palästinensischer Attentate geriet der Sicherheitsaspekt zunehmend in den Hintergrund - zugunsten von wirtschaftlichen und sozialen Fragen. Auf diesem Gebiet ist die Bilanz der Regierung Netanyahu alles andere als brillant.

Die Arbeitslosenrate ist seit Netanyahus Amtsantritt um zwei Prozentpunkte auf 8,7 Prozent gestiegen. Der Ministerpräsident versuchte dies zu überspielen, indem er Salz in alte israelische Wunden streute und insbesondere den Streit zwischen den Sephardim, den orientalischen Juden, und den aus Europa stammenden Aschkenasim weiter anheizte.

Knesset nach Neuwahl noch stärker zersplittert

Egal, ob Barak oder Netanyahu das Rennen macht, der Sieger wird mit einem schwer zu regierenden Parlament konfrontiert sein. Die Folge dieser Konstellation könnte die Bildung einer sogenannten Regierung der nationalen Einheit sein.

Tatsächlich könnte aus den Parlamentswahlen eine Knesset hervorgehen, die noch stärker in Fraktionen zersplittert ist als die bisherige. Zur Wahl am Montag tritt eine Rekordzahl von mehr als 30 Parteien an.

haAwodah: Ein schönes Volk - zusammen!

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haGalil onLine - Montag 17-05-99

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