Der Gedenkmarsch hunderter lettischer SS-Veteranen fand trotz Protesten
jüdischer und russischer Einwohner Rigas statt. Die ehem. Angehörigen der
Lettischen Legion marschierten zum Freiheitsdenkmal der Hauptstadt und
legten dort Blumen und Kränze nieder. Mehrere Passanten meist russischer
Abstammung beschimpften die demonstrierenden SS-Veteranen als Faschisten.
Vertreter jüdischer Gruppen in Lettland erklärten, der Gedenkmarsch sei eine
Verhöhnung der Millionen Menschen, die von den Nazis umgebracht worden
seien.
1998 hatte das lettische Parlament, trotz russischer Proteste den 16.
März zum Gedenktag für die gefallenen lettischen Soldaten erklärt. Der
Tag war zuvor schon inoffiziell von SS-Angehörigen im Gedenken an die
ersten Kämpfe der Lettischen Legion gegen die Rote Armee gefeiert
worden. Präsident Guntis Ulmanis hat die Entscheidung inzwischen
kritisiert und vom Parlament gefordert, sie rückgängig zu machen. Der
Präsident verbot in diesem Jahr den Vertretern seiner Regierung und
Soldaten im aktiven Dienst, an der Gedenkfeier teilzunehmen. Alle
namhaften Regierungsvertreter nahmen heute Termine im Ausland wahr.