antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info
haGalil onLine - http://www.hagalil.com

  

hagalil.com

Search haGalil

Veranstaltungskalender

Newsletter abonnieren
e-Postkarten
Bücher / Morascha
Musik

Koscher leben...
Tourismus

Aktiv gegen Nazi-Propaganda!
Jüdische Weisheit
 
Archivierte Meldungen aus den Jahren 1995 - 1999

 

Gemeinheit ohne Grenzen:
Brutale Erpressung und ekelhafter Zynismus

In Frankfurt/Main haben mehrere Verbände Überlebender des NS-Regimes, als auch der Verband Kritischer Aktionäre die von den Liquidatoren und dem Aufsichtsrat der IG Farben i.A. (seit 60 Jahren in Abwicklung) angekündigte Stiftung zur Entschädigung der Opfer des Unternehmens abgelehnt. "Es ist anzunehmen, dass mit der Stiftungsinitiative die Liquidation nur verzögert werden soll", so Georg Brau, Sprecher des Bündnisses gegen IG Farben. "Der Auftrag an die Liquidatoren enthält weder zeitliche Vorgaben noch Angaben zur Summe, mit der die Stiftung ausgestattet werden soll. Er birgt also die Gefahr, daß den Opfern (nach 60jähriger Verweigerung einer Kompensation) die gerechte Entschädigung auf weitere Jahre hinaus vorenthalten werden wird".

Angesicht der ungeheuren Verbrechen der Firma fordert das Bündnis die sofortige Auflösung der IG Farben i.A., wobei das gesamte Kapital in eine Stiftung einzubringen wäre. Als Termin zur Gründung dieser 'Stiftung' fordert das Bündnis spätestens den 1.Januar 2000.

Für Donnerstag ab 08.00 Uhr rief das Bündnis zur Blockade der Hauptversammlung in der Stadthalle Bergen, auf. Kritisiert wurde auch die Stadtverwaltung Frankfurt/M., welche die Räumlichkeiten für die immer wieder hinausgeschobene Aktionärsversammlung zur Verfügung stellt. Dies sei "ein bodenloser Skandal und eine Verhöhnung der Opfer".

Der noch größere Skandal:
Die 'Schutzstiftung Deutsche Industrie'

Auch die Vereinbarung der Bundesregierung mit mehreren Grosskonzernen über einen Entschädigungsfonds für NS-Zwangsarbeiter wurde kritisiert. Die Bundesregierung habe bisher jede direkte Verhandlung mit Überlebendenverbänden verweigert. Der Entschädigungsfonds entlaste lediglich die Unternehmen und schaffe für die Überlebenden erneut Unrecht. Überlebende würden je nach Wohnort ungleich behandelt und müßten im Gegenzug für Entschädigungszahlungen auf weitere Rechtsansprüche verzichten. "Vor dem Hintergrund der schlechten sozialen Lage vieler Überlebender - nicht nur in Osteuropa - und ihres hohen Alters entpuppt sich die scheinbare Großzügigkeit der Unternehmen als brutale Erpressung".

Auch der in England ansässige Verband 'Claims for Jewish Slave-Labour Compensation', eine Vereinigung jüdischer KZ-Überlebender und Zwangsarbeiter, äußerte in einem offenen Brief an Bundeskanzler Gerhard Schröder scharfe Kritik an der Initiative unter Federführung von Kanzleramtsminister Bodo Hombach. Da die Bundesregierung aber bereits mit ihr genehmeren Vertretern verhandelt hat, und diese durchwegs ihre 'Zufriedenheit' mit der Abmachung geäußert haben, ist kaum zu erwarten, dass die bedürftigen Überlebenden selbst irgendwelche Chancen erhalten werden, ihre Anliegen und Forderungen vorzubringen.

Viel eher ist wohl damit zu rechnen, dass der nächste 'Leo-Baeck-Preisträger' Herr Kanzleramtsminister Bodo Hombach sein dürfte. Wetten werden angenommen.

haGalil onLine - Mittwoch 24-03-99

Die hier archivierten Artikel stammen aus den "Anfangsjahren" der breiten Nutzung des Internet. Damals waren die gestalterischen Möglichkeiten noch etwas ursprünglicher als heute. Wir haben die Artikel jedoch weiterhin archiviert, da die Informationen durchaus noch interessant sein können, u..a. auch zu Dokumentationszwecken.


Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!
Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!

Advertize in haGalil?
Your Ad here!
haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved