antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info
haGalil onLine - http://www.hagalil.com

  

hagalil.com

Search haGalil

Veranstaltungskalender

Newsletter abonnieren
e-Postkarten
Bücher / Morascha
Musik

Koscher leben...
Tourismus

Aktiv gegen Nazi-Propaganda!
Jüdische Weisheit
 
Archivierte Meldungen aus den Jahren 1995 - 1999

 

haGalil onLine

Israelisch-arabischer Workshop:
Aids in the Middle East

Beim Workshop "Aids in the Middle East" trafen sich israelische Ärzte, Krankenschwestern und Mitarbeiter von sozialen Einrichtungen mit Kollegen aus Marokko, Ägypten, Jordanien, der Türkei und den Palästinensischen Autonomiegebieten.

In Israel waren Ende 1997 knapp 600 Aids-Kranke und 1 700 HIV- Infizierte registriert, in den palästinensischen Autonomiegebieten gibt es offiziell 33 Aids-Fälle. Die WHO schätzt die Zahl der HIV- Infizierten in Nordafrika und dem Nahen Osten auf insgesamt 220 000 Menschen. Experten fürchten, daß sich diese Zahlen durch wachsenden Tourismus, Gastarbeiter und größere Freizügigkeit in den konservativen arabischen Gesellschaften bald verdoppeln könnten. "Aids ist ein Thema, das auch uns früher oder später immer mehr betreffen wird", prophezeit Khaled Younis, "darauf müssen wir uns einstellen".

Wenn Younis, der Ägypter Sami Sidarous und der israelische Medizinstudent Joel Weiss nach dem Dinner am Tisch sitzenbleiben und die Köpfe zusammenstecken, dann geht es irgendwann nicht mehr um Neuigkeiten aus der Virenforschung, sondern um Persönliches - und natürlich den Friedensprozeß.

Dann findet das statt, was unter "völkerverbindende Maßnahmen" in jedem Friedensvertrag steht, doch nur selten verwirklicht wird: ehemalige Feinde zusammenzubringen, damit aus ihnen Partner, wenn nicht sogar Freunde werden. Der israelische Arzt und Initiator des Workshops, Inon Schenker, ist sehr zufrieden: "Normalerweise treibt Aids Menschen auseinander. Hier bringt es sie zusammen".

Vier Tage hörten sie zusammen Vorlesungen über Epidemiologie und neue Behandlungsmethoden, diskutierten über den Umgang mit Aids und Wege zur Prävention. Erst der Friedensprozeß von Oslo hat den Weg hierfür freigemacht. Seit 1995 hat das Jerusalem Aids Project (JAIP), das seit elf Jahren in Israel und 26 anderen Ländern Fortbildungsprogramme zur AIDS- Prävention anbietet, mit Unterstützung der Weltgesundheits- Organisation (WHO) und Unicef fünf arabisch-israelische Workshops in Jerusalem organisiert. Allerdings noch immer mit Einschränkungen: "Wir können nur Kollegen aus arabischen Ländern einladen, die mit Israel Frieden geschlossen oder, wie Marokko, zumindest halboffizielle Beziehungen aufgenommen haben", so Schenker, Vorsitzender des JAIP.

Daß der Frieden, der ihr Treffen erst ermöglicht hat, noch nicht allzu stabil ist, hatten die 50 Teilnehmer ständig vor Augen: Immer wieder konnten sie vom ökumenischen Institut Tantur aus beobachten, wie die israelische Polizei wegen gewaltsamer Zusammenstöße die Straße in das bereits an die Palästinenser zurückgegebene Bethlehem absperrte. Kurz vor Beginn des Workshops hatten die israelischen Behörden aus Angst vor Anschlägen der fundamentalistischen Hamas die Grenzen zu den Palästinensergebieten geschlossen. Viele der palästinensischen Teilnehmer, wie der Arzt Khaled Jounis aus Ramallah, blieben deshalb über Nacht in Tantur, obwohl sie nur wenige Kilometer entfernt wohnen.

haGalil onLine - Dienstag 09-03-99

Die hier archivierten Artikel stammen aus den "Anfangsjahren" der breiten Nutzung des Internet. Damals waren die gestalterischen Möglichkeiten noch etwas ursprünglicher als heute. Wir haben die Artikel jedoch weiterhin archiviert, da die Informationen durchaus noch interessant sein können, u..a. auch zu Dokumentationszwecken.


Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!
Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!

Advertize in haGalil?
Your Ad here!
haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved