Kein Herz für die eigenen Kinder?
Deutschland - bleiche Mutter...
170.000 Kindern bietet Deutschland
Armut, Verwahrlosung und Obdachlosigkeit
Die Bundesrepublik zählt zu den drei reichsten Staaten der
Welt, für aufwendige Rüstungsprojekte stehen denn auch hunderte von
Milliarden an Steuergeldern zur Verfügung. Noch viel größere Summen fließen
über Fördermittel in die Kassen der größten deutschen Konzerne. Wenn es aber
um Gerechtigkeit geht, um Fürsorge, um Menschlichkeit, dann kann es schnell
sehr ärmlich werden in dieser Republik. Dabei sind es längst nicht nur alte
und kranke Überlebende der Massenvernichtungsaktionen (z.B. in Polen, in der
Ukraine, im Baltikum...) die von den Schönen, Reichen und Mächtigen dieser
Republik übergangen werden -- es sind auch die eigenen Kinder dieses Landes.
In einem Interview mit der Zeitschrift "TV Hören und Sehen"
(05.02.1999) beklagt Sabine Christiansen, Deutschlands beliebteste
Talkmasterin, dass von den Unsummen des bundesrepublikanischen
Bruttosozialprodukts "für unsere Kinder nicht einmal ein Bruchteil
bleibt. Die soziale Schere klafft immer weiter auseinander. Die
Hauptleidtragenden sind die Kinder".
Einen Großteil der Schuld tragen nach ihrer Ansicht die Bonner
Politiker: Es liege an der Politik der 80er und 90er Jahre, die laut
jüngstem Kinder-und Jugendbericht den materiellen Spielraum der Familien
durch Steuer-'Umverteilungen' immer weiter eingeengt hat." Das Urteil
des Bundesverfassungsgerichts, wonach die Bundesregierung auch die
Erziehungsleistung der Eltern steuerlich gerecht berücksichtigen muß,
sei ein Anlaß zur Hoffnung.
Christiansen, die 1997 das Ehrenamt einer UNICEF-Botschafterin
übernommen hat, kennt das Elend von Kindern aus ihrer täglichen
persönlichen Erfahrung in Berlin, wo bereits 3.000 Kinder
obdachloser Familien quasi auf der Straße leben. Bundesweit spräche man
bereits von 170.000 Kindern in Behelfs- und Notunterkünften. Die
Deutschen müßten sich endlich für die Kinder engagieren. Es sei
"empörend", daß die Rechte der Kinder in Deutschland nicht bedingungslos
anerkannt würden, obgleich die Bundesrepublik die UN-Kinderkonvention
unterzeichnet hätte. "Was wir den Kindern heute verweigern, werden sie
uns ebenso vorenthalten, wenn wir alt sind und ihre Hilfe gebrauchen -
und das mit Recht!"
Im lo akhshav - mataj?
Trotz aller Misswirtschaft, trotz mangelnder Kreativität und
Einsatzfreude, ist dieses Land noch immer sehr reich. Wenn es heute
nicht in der Lage ist, sich wahre Gerechtigkeit, Fürsorge und
Menschlichkeit zu leisten - wann dann?
Germaniah - Em hiwereth!
haGalil onLine -
Sonntag 07-02-99 |