Die Kunst ist grenzenlos:
Die Menetekel des Shimon Attie - Holocaust-Mahnmale
Während in Berlin alle Welt erbittert um ein gigantisches
Holocaust-Mahnmal streitet, ist ein jüdischer Künstler aus San Francisco in
aller Stille in fünf europäischen Metropolen tätig geworden, um 50 Jahre
nach dem Zweiten Weltkrieg Geschichten von dort zu erzählen - mit seinen
Mitteln.
Geschichten vom Leben und Sterben in der Zeit des Holocaust,
Geschichten, die danach fragen, was "das alles" noch mit uns zu tun hat,
heute, ein halbes Jahrhundert später, und warum das nicht einfach alles
begraben und vergessen werden darf. "Acts of Remembrance", "Akte des
Erinnerns", nennt er seine ungewöhnlichen, bisher einmaligen
Installationen aus Licht (Dias, Film, Lichtkästen), die mit einer
kleinen Geste ganze Familiengeschichten, vergessene Menschenleben, eine
ganze verschwundene Welt wie mit einem Zauberwort zurückkehren lassen.
Kopenhagen, Köln, Amsterdam, Berlin, Krakau - das sind die Stationen
seiner Kunst. In Krakau (‚The Hall of Fame‘) Spuren der Mythenbildung
von Spielbergs "Schindlers Liste", in Kopenhagen (‚Portraits of Exile‘)
erinnert er an die nächtliche Rettungsaktion aller dänischen Juden durch
die Bevölkerung des Landes, in Amsterdam (‚The Neighbour next Door‘)
geht es um die Erinnerung, um die vielen versteckten Menschen, deren
Leben vom Wohlwollen ihrer Nachbarn abhing.
Am Montag, dem 11. Januar 1999, 23:10 bis 23:55 in
3SAT
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Dienstag 05-01-99 |