antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info
haGalil onLine - http://www.hagalil.com

  

hagalil.com

Search haGalil

Veranstaltungskalender

Newsletter abonnieren
e-Postkarten
Bücher / Morascha
Musik

Koscher leben...
Tourismus

Aktiv gegen Nazi-Propaganda!
Jüdische Weisheit
 
Archivierte Meldungen aus den Jahren 1995 - 1999
haGalil onLine Mit der Hilfe des Himmels

Nachrichten

haGalil onLine

Streit zwischen Walser und Bubis beigelegt?
Unbehagen bleibt

Nach monatelanger Kontroverse um die Friedenspreisrede Martin Walsers haben der Schriftsteller und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis, miteinander geredet. Bubis habe eingelenkt, hiess es danach. Hat er?

Frankfurt/Main - Beide trafen sich am Samstag abend in Frankfurt zu einer klärenden Aussprache, die auf Vermittlung des Herausgebers der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Frank Schirrmacher und unter Beteiligung von Salomon Korn, Mitglied des Zentralrates der Juden,   stattfand. Er habe den Vorwurf der "geistigen Brandstiftung" gegen Walser zurückgenommen, sagte Bubis am Sonntag abend in einer Sondersendung der ARD.

Chanukah beginnt am 13.12.98!Walser hatte bei seiner Rede anläßlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels vor einer "Instrumentalisierung von Auschwitz" gewarnt. Der Holocaust eigne sich nicht zur "Moralkeule". Walser sagte: "Wenn mir .. jeden Tag in den Medien diese Vergangenheit vorgehalten wird, merke ich, daß sich in mir etwas gegen diese Dauerpräsentation unserer Schande wehrt." Bubis hatte den Schriftsteller daraufhin als "geistigen Brandstifter" bezeichnet und eine heftige Debatte ausgelöst.

Walser und Bubis machten am Samstagabend deutlich, daß es in der Sache weiterhin Meinungsverschiedenheiten gebe. "Über die Wirkung der Rede sind wir weiter unterschiedlicher Meinung", sagte Bubis. Er hielt Walser vor, mit seinen Äußerungen über den Umgang der Deutschen mit der Nazi-Vergangenheit habe er den Befürwortern eines "Schlußstrichs" ungewollt Argumente geliefert.

Walser wies den Vorwurf, seine Rede sei mißverständlich gewesen, zurück. Sie sei vielmehr von vielen als befreiend empfunden worden.

Eben diese Befreiung ist für viele das Erschreckende: "Es macht einen Unterschied, ob diese Aussagen am Stammtisch oder in der Paulskirche erfolgen", so Michel Friedmann deutlich.

Man könne den Menschen das Erinnern nicht vorschreiben. Deutschland werde weiter wie "ein Straftäter auf Bewährung" behandelt, so Walser.

Bubis nahm den Vorwurf des "geistigen Brandstifters" zurück: "Ich habe Herrn Walser in einer bestimmten Art verstanden, die dazu geführt hat, daß ich ihn der geistigen Brandstiftung beschuldigt habe", sagte der Präsident des Zentralrats. "Herr Walser hat mir erklärt, in einem längeren Gespräch, wie er es gemeint hat. Das hat dazu geführt, daß ich diesen Begriff 'Geistige Brandstiftung' nicht aufrechterhalte."

Die Diskussion geht weiter. Hoffen wir, daß diese zivilisiert bleibt.

SL

 I. BubisM. Walser

Herr Walser spielte wiederum den Ahnungslosen. Noch nicht einmal den Vorwurf der Missverständlichkeit seiner nebulösen Rede lies er gelten. Stattdessen wiess er auf tausend Zuschriften hin, auf die immense Zustimmung, die ihm entgegengebracht wurde und auf das deutliche Gefühl der Befreiung, das so viele - auch sehr prominente Würdenträger dieses Staates empfunden hatten, beim Hören oder Lesen seiner Rede.

Um sich ein Bild zu machen von der Wirkung seiner Rede genügt derzeit ein Blick in unsere Foren, in andere Foren oder auch in die Leserbriefseiten deutscher Zeitungen, z.B. des 'Spiegel'. Hier nur ein Beispiel:

"Wenn wir uns noch einmal die Walser-Rede anschauen, dann lesen wir, daß Walser die deutsche Vergangenheitsbewältigung, die schon unsere Eltern und Großeltern bis zum geht nicht mehr durchleiden mußten, als Ritual gegeißelt bzw. kritisiert hat. Er meinte sicher auch die Heuchler und Pharisäer, die einerseits unser Volk ständig anklagen und andererseits damit auch noch viel Geld verdienen.

Im Fernsehen war darüberhinaus auch ganz deutlich zu sehen, daß selbst Herr Herzog, einer der bestimmten Ritualen auch nicht gerade abgeneigt ist, Herrn Walser dankbar Beifall geklatscht hat bei dessen Rede in Frankfurt am Main, dem Wohn- und Arbeitsort des Herrn Bubis.

Nochmals, herzlichen Dank, lieber Martin Walser.
Der Ruck durchs deutsche Volk, sehr geehrter Herr Bundespräsident, der wurde deutlich gespürt.
Da kommt Freude auf."

Institut für Allgemeine Rhetorik der Universität Tübingen:
Walsers 'humanistische Beredsamkeit' gekürt zur 'Rede des Jahres'

Oder vielleicht lieber doch nicht?
Michael Naumann will Holocaust-Museum statt Mahnmal

haGalil onLine - Dienstag 15-12-98

  • Wenn Sie Ihre Meinung äußern möchten:
    Bitte melden Sie sich im Offenen Forum zu Wort!

Israel & NahOst Meldungen aus Israel
Europa Meldungen aus den weiteren Ländern Europas
Bundesrepublik Meldungen aus der Bundesrepublik Deutschland
Österreich Meldungen aus der Republik Österreich
Schweiz Meldungen aus der Schweizer Eidgenossenschaft

Freie Rundschau Mitteleuropa


haGalil onLine

1998 © by haGalil onLine - Munich - Kirjath haJowel - All Rights Reserved

...íéø÷éä íéøáçäå ìâ ãåã ,êéìøà äåç

Die hier archivierten Artikel stammen aus den "Anfangsjahren" der breiten Nutzung des Internet. Damals waren die gestalterischen Möglichkeiten noch etwas ursprünglicher als heute. Wir haben die Artikel jedoch weiterhin archiviert, da die Informationen durchaus noch interessant sein können, u..a. auch zu Dokumentationszwecken.


Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!
Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!

Advertize in haGalil?
Your Ad here!
haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved