Roman, dtv 20173,
Oktober 1998,
272 Seiten
Inhalt / Neue Bücher
Rafael Seligmann:
Schalom meine Liebe
Der Roman zum ersten deutsch-jüdischen Gegenwartsfilm.
Seligmann »kommt der Wirklichkeit
jüdischen Lebens in Deutschland weit näher als die vielen gutgemeinten
Dokumentationen.«
›Die Zeit‹
Rafael Seligmann erzählt in seinem neuen Gegenwartsroman
Schalom meine Liebe eine deutsch-jüdische Liebesgeschichte. Ron, die Hauptfigur
des Romans, schwankt zwischen Israel und Deutschland. Dort sind die
willensstarke Yael und der gemeinsame Sohn Benni zu Hause. Hier lebt seine
schöne Freundin Ingrid. Wo soll er leben? Wo ist seine Heimat? Ron entscheidet
sich schließlich nach einem schmerzlichen inneren Kampf für Deutschland, Benni
und Ingrid, die von seiner Mischpoche aber als »Schickse« abgelehnt wird.
Besonders Esther-Edith, Rons Mutter, ist gegen diese Verbindung, obwohl (oder
gerade weil) sie selbst erst kurz vor ihrer Hochzeit zum Judentum konvertierte.
Schalom meine Liebe enthält starke autobiographische Züge,
wobei die Grenze zur Fiktion fließend ist. Der Roman besticht durch seine
realistische Erzählweise und sein Bekenntnis zur Versöhnung. Rafael Seligmann
beschreibt schonungslos und mit einer gehörigen Portion Selbstironie das
Innenleben einer jüdischen Familie und Gemeinde. Die Protagonisten stammen nicht
aus der Welt der Reichen und Schönen, sondern aus dem Milieu der kleinen Leute.
Rafael Seligmann ist ein Vertreter der zweiten
undogmatischen jüdischen Generation, die sich nicht mehr allein durch den
Holocaust definiert. Er verweigert sich bewußt dem deutsch-jüdischen Ritual der
Vergangenheitsbewältigung. Seine Bücher und Artikel beschäftigen sich mit dem
Leben und den Gefühlen der heute in Deutschland lebenden Juden.
Schalom meine Liebe basiert auf einem Drehbuch des Autors
zu einem zweiteiligen Film, der im Dezember in der ARD ausgestrahlt wird.
Der Autor: Rafael Seligmann wurde 1948 in
Israel geboren, seit 1957 lebt er in Deutschland. Nach dem Studium der Neueren
Geschichte und der Politischen WissenscHaften in München und Tel Aviv Promotion
über ›Israels Sicherheitspolitik‹. danach Referent für Außenpolitik in Bonn,
Redakteur, Dozent für Internationale Beziehungen an der Universität München,
Gründer und Chefredakteur der ›Jüdischen Zeitung‹; seit 1989 als freier
Publizist, u.a. für ›Spiegel‹, taz‹ und ›Die Welt‹ tätig.
Weitere Bücher bei
dtv:
›Rubinsteins Versteigerung‹ (dtv 11381)
und
›Die jidische Mamme‹ (dtv 12172).
Leseprobe
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