Sonia (Renée Zellweger) gehorcht ihren
frommen Eltern. Sie heiratet den jungen Rabbiner Mendel (Glenn
Fitzgerald) und zieht zu ihm nach Brooklyn, einer Hochburg der
Chassidim. Doch mit der traditionellen Rolle als Hausfrau und Mutter,
mit der Kontrolle der strenggläubigen Gemeinschaft, kommt Sonia nicht
zurecht. Noch mehr belastet die junge Frau, daß für ihren Gatten der
Beischlaf kein lustvoller, sondern ein heiliger Akt sein darf.
Die Chance, dem tristen Alltag zu entfliehen, bietet sich durch den
Schwager Sender (Christopher Eccleston). Der Juwelenhändler beschäftigt
Sonia in seinem Geschäft und nutzt ihre Abhängigkeit sexuell schamlos
aus. Aus einer geschäftlichen Begegnung mit Ramon (Allen Payne), einem
jungen schwarzen Künstler, entwickelt sich für Sonia die erste wirkliche
Liebe. Der Preis, den sie für ihre Unabhängigkeit zu zahlen hat, ist
hoch.
Der schwierige Prozeß, sich aus dem chassidischen Milieu auch
psychologisch zu lösen, ist ein spannendes, oft in der Literatur
aufgegriffenes Thema. Doch Boaz Yakins Film schildert Sonias Bruch mit
ihrer Umwelt merkwürdig seelenlos. Trotz des Aufgebots an renommierten
Darstellern spürt man wenig von den inneren Kämpfen, die nicht nur
Sonia, sondern auch alle anderen Familienmitglieder durchstehen müssen.
«Teurer als Rubine» bleibt trotz aller Bemühungen ein Blick von außen in
eine fremde Welt.