Trotz der Einfügung von
Vorbehaltsklauseln:
Wye-Abkommen erhält nur knappe Mehrheit
Das Abkommen von Wye hat in Netanjahus Kabinett trotz der Einfügung von vier
Vorbehaltsklauseln am Mittwoch nur eine knappe Mehrheit erhalten. Von 17
Ministern stimmen acht für den Vertrag, vier dagegen und fünf enthielten
sich der Stimme. Von palästinensischer Seite war zu hören, die israelischen
Bedingungen für die Umsetzung des Abkommens würden ignoriert.
Währenddessen kündigte Netanjahu an, jede
Phase des geplanten Abzugs aus weiteren 13% der besetzten Gebiete dem
Kabinett zur Billigung vorzulegen, um die Minister über die Erfüllung
der Sicherheitsgarantien von palästinensischer Seite entscheiden zu
lassen. Die Umsetzung, so Netanjahu weiter, würde gestoppt, falls der
Palästinensische Nationalrat nicht bis Mitte Dezember die Aufrufe zur
Zerstörung Israels aus der PLO-Gründungscharta streiche.
Des weiteren halte sich Israel das Recht vor,
Teile des Westjordanlandes zu annektieren, sollte Jassir Arafat im Mai
einen palästinensischen Staat ausrufen. Für den palästinensischen
Unterhändler Sajeb Erakat stellen die Vorbehaltsklauseln eine Verletzung
des Wye-Abkommens dar. Er forderte die USA auf, die Einhaltung des
Abkommens zu prüfen.
(mw - Quelle: AP)
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