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Israel protestiert:
Grußbotschaft zum lettischen Unabhängigkeitstag

Der lettische Präsident Ulmanis hat es gut vorbereitet. In 12 Ländern wurde zum Unabhängigkeitstag Lettlands eine Grussbotschaft in Zeitungen veröffentlicht. Eine dieser zwölf Länder war Israel, die Zeitung war Haaretz. Der Feier des Tages entsprechend glaubte Ulmanis, dessen Großonkel schon Lettland in der Zwischenkriegszeit regierte, auf dunkle Facetten der gemeinsam lettisch-jüdischen Geschichte verzichten zu können. Efraim Zuroff, Leiter des Wiesenthal Centers in Jerusalem sieht dies anders.

"Man kann nicht die Geschichte der lettisch-jüdischen Beziehungen in diesem Jahrhundert betrachten, ohne den Holocaust zu erwähnen, besonders nicht, wenn dies in Haaretz geschieht," schrieb Zuroff an Ulmanis. "Die Nichterwähnung der Beteiligung von zahlreichen Letten an der Vernichtung der Juden in Lettland und einigen anderen Ländern kommt dem Leugnen sehr nahe," so Zuroff weiter.

Von Reuters dazu befragt, schien Guntis Ulmanis keinen Fehler an seinem Verhalten zu erkennen. Zuroff forderte Ulmanis in einer weiteren Stellungnahme auf, die beiden Offiziere des berüchtigten Arajs Kommando in Riga vor Gericht zu stellen.

Etwa 95% der 70.000 Juden Lettlands wurden von den Nazis und ihren lokalen Helfern ermordet. In der lettischen Gesellschaft wird die Diskussion über die eigene Verstrickung als Täter mit dem Bewusstsein vermischt, zuwenig der Welt über Deportationen und Sowjetunrecht mitgeteilt zu haben.

Im entstehenden Dogma, alle im Sowjetsystem gutgeheissenen Initiativen wären nun negativ belegt, werden Täter zu Helden, Opfer vernachlässigt und vergessen. So wird die lettische SS-Einheit, in Lettland oft "Legion" genannt, idealisiert. Deren Gedenktag am 16. Maerz wurde im Juni vom Parlament zum "Soldatentag" erklärt.

Die Waffen-SS-Einheit wurde im Jahre 1943 gegründet. Damals lebten praktisch keine Juden in Lettland. Zahlreiche Ausbilder und Offiziere kamen jedoch aus den Hilfspolizeieinheiten und dem ARAJS-Kommando, die für ihre Grausamkeit berüchtigt waren.

Im Frühjahr 1998 kam es zu heftigen Protesten nach einer Gedenkveranstaltung der "Legion" am 15. und 16.Maerz in Riga. Von westlichen Medien wurden diese Proteste gerne und vereinfachend als "Irritation im russisch-lettischen Verhältnis" dargestellt.

Am 28.9.98 beschloss die Saeima, das lettische Parlament eine Resolution, die "Schaden vom Ansehen der Legion fernhalten soll". Eine von der Partei des deutschen rechtskräftig verurteilten Neonazis Joachim Siegerist eingereichte Entschliessung wird von der Mehrheit des Parlaments eines Landes verabschiedet, das ein Teil des europäischen Hauses werden will.

Es wird Zeit für eine Nachfrage an die Aussenminister der Europäischen Union: Wird ein Land, dessen parlamentarische Mehrheit sich auf die Seite der Mörder des zweiten Weltkrieges stellt, ohne weitere Nachfrage Mitglied der EU?

SLW

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haGalil onLine - Mittwoch 25-11-98

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