Zum 9.Aw 5758
Der Fasttag fällt in
diesem Jahr auf den 10.Aw, da der eigentliche 9.Aw auf einen Schabath fällt
(Trauertage werden, wenn sie auf Schabath fallen, stets auf den nachfolgenden
Wochentag verschoben).
Erinnern an das Gemeinsame
Ahawath Jisrael:
Toleranz
und Gemeinsamkeit
Zum Ende des
jüdischer Staatlichkeit vor fast 2000 Jahren und zum Beginn der Galuth
Eine historische Beschreibung der Ereignisse findet sich in
obengenannter Seite weiter unten (scrollen). Bzw. im
Überblick zur jüdischen und
israelischen Geschichte von Botschafter Avi Primor.
Ein eher politisch-philosophischer Ansatz findet sich unter
'Ahawath Jisrael o Sin'ath hinam?'
Die groesste Katastrophe der juedischen Geschichte vor der Shoah, die
Zerstoerung des zweiten Tempels, der Tod von ueber einer Million Menschen in
J'hudah und die Vernichtung der damaligen juedischen Staatlichkeit, wurde von
den Weisen und Thorahkundigen im Lande Israel auf 'Sin'ath Hinam' (grundlosen
Hass) und Mangel an 'Ahawath Jisrael' (annehmende Liebe aller in Israel)
zurueckgefuehrt. Die Propheten, die die Katastrophe lange schon vorhersahen
und vorhersagten, haben fast nie mangelndes Ausfuehren der Rituale, Geiz beim
Tempelopfer oder Unpuenktlichkeit beim Gebet angeklagt. Was sie einzuklagen
versuchten, war in der ueberwiegenden Hauptsache das liebende fuereinander
Einstehen, die Erfuellung der sozialen Verantwortlichkeit, das auch
unaufgeforderte aufeinander Zugehen, die vorbehaltlose und annehmende Zuwendung
zum Naechsten - zu allen unseren Naechsten. Gemeint haben Sie damit fast immer
die wenig Beachteten: die Witwe (die Einsamen), die Waise (die hilflos
Beduerftigen) und den Fremden, der in Deinen Toren (die Machtlosen). Was sie
am meisten verurteilt haben, waren Oberflaechlichkeit und von unserer
menschlichen Verantwortung ablenkende Ausschweifung: Das Hochachten von
Statussymbolen vor dem Menschen, die Liebe zum Schein vor dem Sein. Die
Hinwendung zu materialistischen Werten, zur falschen Verehrung (Awodah Sarah),
zum Goetzendienst. Goetzen sind Bilder, die unsere Freiheit bei der
Vergegenwaertigung des G'ttlichen einschraenken, die uns unterdruecken und mit
ihrer vermeintlichen Macht erschlagen. Sie verlagern die G'ttlichkeit aus uns
selbst heraus und materialisieren sie in Statuen. Die Statue wird zum Symbol der
Macht. Die G'ttlichkeit erstarrt und stirbt. Sie wird nicht mehr von uns gelebt.
Die Menschlichkeit - als die Ebenbildlichkeit G'ttes - verlaesst die Welt.
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haGalil onLine zum 9.Aw 5758 (T'scha' beAw)
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