Hebräische Universität Jerusalem:
Ein mutiertes Gen scheint vor Alkoholismus zu schützen
Jerusalem (dpa) - Israelische Forscher haben nach Medienberichten ein Gen
identifiziert, das im gewissen Maße vor Alkoholismus «schützt». Die Studie
eines Forscherteams von der Hebräischen Universtität in Jerusalem könne als
Erklärung dafür dienen, warum Juden, Chinesen und Japaner nicht zu
übertriebenem Alkoholkonsum neigten, berichtet die israelische Zeitung
«Haaretz» am Montag.
Die Forscher untersuchten nach Angaben der Zeitung
eine repräsentative Stichprobe Männer in Jerusalem. Bei 35 Prozent
fanden sie ein verändertes gen. Im Vergleich fände sich diese Mutation
nur bei sieben Prozent der Weltbevölkerung. Bei Chinesen und Japanern
sei das «Anti-Alkoholismus-Gen» auch vermehrt gefunden worden, schrieb
«Haaretz».
Das Gen namens ADH2 kontrolliert die Produktion
eines Enzyms zum Alkohol-Abbau. Bei Menschen mit einer Mutation des ADH2
ist der Abbau-Weg gestört. Sie beginnen zu zittern, ihr Gesicht rötet
sich, und ihr Herzschlag wird schneller. Daher trinken Menschen mit dem
veränderten Gen weniger Alkohol als andere.
Das Gen ADH2 wurde im Rahmen des Projekts
«Collaborative Study on the Genetics of Alcoholism (COGA)» entdeckt, das
seit 1989 von dem Nationalen Institut für Alkoholismus-Forschung in den
USA mit sechs Millionen Dollar unterstützt wird. Bisher wurden für COGA
Daten von etwa 10 500 Menschen gesammelt.
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Samstag, 14 Dezember 2013 |