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Eine Farce?
Kriegsverbrecherprozess in Litauen erneut verschoben

Der 91 jährige Aleksandras Lileikis ist der erste Litauer, der in seiner Heimat wegen seiner Beteiligung am Holocaust vor Gericht steht. Lileikis lebte bis Juni 1996in den Vereinigten Staaten, von wo er kurz vor seiner Ausbürgerung nach Litauen ausreiste. Der ehemalige Leiter der Sicherheitspolizei SAUGUMAS ist vermutlich für die Ermordung Tausender Juden verantwortlich. Nach Angaben des OSI (Office of Special Investigation) hatte er "Todeskarten" unterschrieben, die nun dem Gericht vorliegen. Der Angeklagte weist jede Schuld von sich.

Zwei Jahre dauerten die Untersuchungen der Justizbehörden Litauens. 92 Abgeordnete der Knesset und über 30 Vertreter des US-Repräsentatenhauses forderten in Petitionen die Anklage gegen den mutmasslichen Kriegsverbrecher. Der Druck wirkte. Anfang März begann der Prozess, um sofort vertagt zu werden. Efraim Zuroff vom Wiesenthal Center in Jerusalem protestierte gegen diese Verschiebung aufs Heftigste. Auf Antrag der Verteidigung wurde die Ladung zusätzlicher Zeugen beantragt.

Eine solche Zeugin ist Shifra Grodnikaite. In einem Interview in der auflagesnstärksten Zeitung des Landes "LIETUVOS RYTAS" bestätigte die betagte Dame, Lileikis hätte sie gerettet. Sie führte weiter aus, Lileikis wäre ihrer Meinung nach unschuldig (....) Da die Zeugin in den USA lebt, wird ihre Vorladung von der Verteidigung begehrt.

Die Medien Litauens vermieden es in den letzten Monaten, die Hintergründe der Kollaboration von Litauern mit den Nazis im 2. Weltkrieg zu beleuchten. 94% der etwa 220.000 Juden Litauens wurden durch die deutschen Besatzer unter Beteiligung "lokaler Helfer" zwischen 1941-1944 ermordet. Dieser Aspekt wird in der postkommunistischen Gesellschaft noch immer als Tabu behandelt. Der Schriftsteller Mark Singer bezeichnete in einer Stellungnahme die Fähigkeit Litauens mit dem Fall Lielikis umzugehen, als einen Test für die Integrationsfähigkeit dem Westen gegenüber.

Am Montag hat der Richter, wie er telefonisch auf Anfrage mitteilte, den Prozess wiederum um einen Monat verschoben. Nach einer Gestzesänderung ist die Anwesenheit des Beschuldigten nicht mehr notwendig. Der Journalist und Sprecher der jüdischen Gemeinde Salomon Weintraub vermutet, daß die Behörden eine "Biologische Lösung" des Falles anstreben.

SLW 180598

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Bericht eines Augenzeugen von den Massakern in Litauen (hebr.): ''Blutiger Schlamm, Boz shel Dam!'' - http://www.hagalil.com/shoah/holocaust/boz-dam.ra -

haGalil onLine: 18-05-98

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