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'Mottke der Dieb':
Schalom Aschs Roman als Opern-Experiment

Bonn (dpa) - Bonn erwartet ein Opernspektakel. «Mottke der Dieb», ein Auftragswerk der Biennale München, wird am Samstag (20. Juni) in der Kunsthalle uraufgeführt. Das zweiaktige experimentelle Musiktheater entstand nach dem gleichnamigen jüdischen Schelmenroman aus dem Jahre 1916. Als eine «Mischform aus Theater, szenischer Kammermusik, Oper und Musical» bezeichnet der zeitgenössische Komponist Bernd Franke aus Leipzig sein in den vergangenen drei Jahren entstandenes erstes größeres Bühnenwerk.

Nach Motiven aus einem Roman und einem Theaterstück des Schriftstellers Schalom Asch (1880-1957) schrieb der britische Autor und Regisseur Jonathan Moore, der auch die Inszenierung in Bonn übernahm, das Libretto. Es erzählt von Mottke, einem Außenseiter, der auf seiner Flucht vor dem Gesetz in ein verrücktes Zirkus- und Bordellmilieu gerät. Er verliebt sich in die Artistin Marie und ersticht seinen Rivalen, den Ringkämpfer und Zuhälter Kanarik.

Der zweite Teil der auf Anregung von Hans Werner Henze entstandenen abendfüllenden Oper ist «das Zerrbild dieser Groteske», sagt Franke. «Mottke lebt, abgetaucht in die Unterwelt einer Großstadt, in der Identität des Ermordeten». Hier wird aus dem Täter plötzlich ein Opfer, «eine Flucht vor sich selbst ist nicht mehr möglich», sagt der Komponist.

Seine Musik beschreibt er entsprechend seinem «Solo xfach»-Projekt aus Leipzig als eine «überdimensionierte Klangskulptur, die aus Extremen besteht: blitzschnelles Überkippen differenzierter Klangschichten in geräuschhaft-archaische Strukturen», wobei die Hauptinstrumente Bandoneon oder E-Gitarre diese Strukturwandlungen verdeutlichten.

Hinzu kommen «der Gegensatz von Schrei und Stille, rasante Schnitte und Tempowechsel, offene und geschlossene Formen, u. a. zwei Rituelle Kompositionen, Ordnung und Anarchie, schwarzer Humor und Tragik, Banales und Elitäres, Verfremdetes und Überhöhtes - all das wird ganz bewußt gegeneinandergestellt.» In einer stilistischen Gratwanderung bezieht die Musik auch die Tradition von Jazz und Rock, die Hörwelt des Alltäglichen, des Banalen und des Trivialen mit ein.

Neun Singstimmen, darunter ein Countertenor, und ein halbes Dutzend stumme Rollen tragen die in kurze Szenen aufgeteilte Handlung. Die Titelfigur verkörpert der in Israel geborene und ausgebildete Bariton Yaron Windmüller, der bis 1992 am Staatstheater am Gärtnerplatz in München engagiert war und bei zahlreichen Uraufführungen moderner Werke mitwirkte. Unter der musikalischen Leitung von Wolfgang Ott, Erster Kapellmeister an der Oper in Bonn, spielen 25 Instrumentalisten des Beethoven-Orchesters. Das Bühnenbild, eine überdimensionierte Zirkusarena, stammt von dem Briten David Blight, der nicht nur in London zahlreiche Opern ausstattete.

«Mottke der Dieb» ist die erste Uraufführung innerhalb der Reihe «bonn chance! - Experimentelles Musiktheater», eine Kooperation der Oper Bonn mit der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland.

haGalil onLine: Samstag, 14 Dezember 2013

Gal hadash baResheth

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