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München: Im Jüdischen Museum wurde die Mesusah angebracht

Die Zukunft wendet sich zum Guten - Stadt zahlt monatlich 10 000 Mark / Die kleine Lösung ist da, der große Traum bleibt.

Von Ursula Willke

Für das Jüdische Museum München brechen neue Zeiten an. Heute abend gibt Hausherr Richard Grimm einen kleinen Empfang, bei dem vom „kleinen Museum“ Abschied genommen wird und die Gäste, darunter Ignatz Bubis, der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, und Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde in München und Oberbayern, die Möglichkeit haben, die neuen Räume zu besichtigen. Schwierig ist das nicht, weil das Museum vom Vorderhaus Maximilianstraße 36 ins Rückgebäude, das sogenannte Gartenhaus, zieht. Die Räume sind bereits renoviert. Deshalb wird Rabbiner Israel Diskin am Türpfosten des neuen Museums die „Mesusa“ anbringen, den Haussegen.

Für den Museumschef ist es „ein historischer Moment“. Nicht nur, weil die neuen Räume jetzt fertig sind und das Museum im zehnten Jahr seines Bestehens ein eigenes Gebäude bekommt, sondern auch, weil es künftig von der Stadt München finanziell gefördert wird. Kulturreferent Siegfried Hummel wird im morgigen Kulturausschuß dem Stadtrat den Vorschlag machen, dem Jüdischen Museum Miet- und Betriebskosten in Höhe von 10 000 Mark monatlich zuzuschießen.

Darüber wird entweder morgen oder im Plenum am 22. April entschieden. Daß die Stadträte zustimmen, dürfte außer Frage stehen, denn die CSU hatte, aufgrund des SZ-Berichts im Dezember 1997 über die prekäre finanzielle Lage des Museums („Schöne Worte, viel Lob, kein Geld“), Anfang des Jahres gefordert, die Stadt solle die Umzugskosten und eine Jahresmiete übernehmen. Die Kaltmiete für die neuen Räume beträgt, wie am 29. Dezember berichtet, pro Monat 12 500 Mark.

Um die Voraussetzungen für die städtische Förderung zu schaffen, hatte Oberbürgermeister Christian Ude, der das Thema im vergangenen Jahr zur Chefsache machte, am Dienstag vergangener Woche die Mitglieder des Kulturausschusses, den Vorstand des „Vereins der Freunde des Jüdischen Museums“, Mitglieder des „Ehrenkomitees“, darunter Würdenträger aus Berlin und Jerusalem, sowie Alt-OB Hans Jochen Vogel und seinen Verein „Gegen das Vergessen – für mehr Demokratie“ ins Rathaus gebeten. Hinter verschlossenen Türen verlief das Gespräch, wie ein Teilnehmer hinterher feststellte, „erfolgreich“. Heraus kam dabei, daß das Museum als „Übergangslösung“ solange zu fördern ist, bis es ein Jüdisches Museum unter städtischer Regie gibt. Dafür muß das jetzige Museum jedoch auf eine breitere Basis gestellt werden, weil Grimm schließlich „nur“ ein Privatmann ist.

Seiner Initiative ist es allerdings zu verdanken, daß es seit April 1989 überhaupt ein Jüdisches Museum in München gibt. Der Verein der Freunde wird jetzt zum Trägerverein des Museums bestellt, und Grimm wird von ihm einen Vertrag auf zehn Jahre bekommen. Also praktisch bis zu dem Zeitpunkt, wenn das große jüdische Museum der Stadt geöffnet wird, das am Jakobsplatz entstehen soll. Diesem Trägerverein werden Charlotte Knobloch für die Israelitische Kultusgemeinde und Richard Bauer als Vertreter der Stadt angehören, neben drei anderen Mitgliedern.

Die mögliche Kritik der jüdischen Gemeinde, daß statt des großen Traums jetzt nur die kleine Lösung finanziert wird, kommentierte OB Ude mit folgendem Vergleich. „Man darf mit dem Spatz in der Hand die Erwartung auf die Taube nicht vergessen, aber man darf wegen der Erwartung der Taube auf dem Dach den Spatz nicht ausschlagen.“

Richard Grimm ist jedenfalls zufrieden mit der Lösung. Nachdem der Museumsbesuch auch im neuen Domizil kostenlos ist – „ich will keine Schranken aufbauen“ – ist er allerdings auch weiterhin auf Sponsoren angewiesen.

Wir freuen uns, wenn Sie Ihre Meinung zu diesem Thema in unserem Offenen-Forum äußern.

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