Die August Fernsehtipps

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Von 01. bis 15. August 2015…

Sa, 1. Aug · 06:30-07:00 · BR
Die Kinder von Indersdorf

Das Kloster Indersdorf bei Dachau: 1945 wurde dort von der UNO ein Heim gegründet, das Kinder, die ohne Eltern aufgefunden wurden, medizinisch und psychologisch versorgen sollte. Unter Leitung der Sozialpädagogin Greta Fischer wurden hier Therapien für die traumatisierten Kinder entwickelt. Im Film werden die Schicksale von drei „Kindern von Indersdorf“ dokumentiert, die sich im Kloster wiedertreffen. Jedes Jahr treffen sich im Kloster Indersdorf bei Dachau Menschen aus Israel, Polen, England und vielen anderen Ländern der Welt. Sie wollen den Ort wiedersehen, der für sie in ihrer Kindheit eine Wende in ihrem Leben bedeutet hat. Hier wurde 1945 von der UNO unter US-Aufsicht ein Heim errichtet, das Kinder ohne Eltern – jüdische Kinder aus Konzentrationslagern genauso wie Kinder von Zwangsarbeitern – medizinisch und psychologisch versorgen sollte. Unter der Leitung der Sozialpädagogin Greta Fischer wurden hier in einer Zeit, in der die deutsche Gesellschaft über das Geschehene schwieg, Therapien für die meist tief traumatisierten Kinder entwickelt. Martin Hecht ist eines dieser Kinder, seine älteren Brüder wurden auf dem Todesmarsch nach Flossenbürg erschossen. Bis heute treibt es ihn um, warum er als Jüngster überlebte. Mehrere Hundert Kinder lebten zeitweise im Kloster Indersdorf, bis sie in ihr Heimatland zurückkehren oder nach England, den USA oder Israel auswandern konnten. Ungeahnte Herausforderungen erwarteten die Kinder, die meist ohne Eltern und Geschwister ihre Reise antreten mussten. So wurde die 13-jährige Ora Rotem mit einer Kindergruppe nach Israel geschickt – auf der berühmten „Exodus“, in ein Land, das noch kein Staat und im Aufbau war. Filmautorin Andrea Roth begleitet die ehemaligen Kinder, die sich heuer, 70 Jahre später, im Kloster Indersdorf wiedertreffen, fragt sie nach ihren Erinnerungen an ihre Zeit dort und nach ihrem späteren Lebensweg.

Sa, 1. Aug · 11:30-12:00 · PHOENIX
„Nie wieder!“ – Das NS-Dokumentationszentrum München

Am 30. April 2015 wird das NS-Dokumentationszentrum eröffnet, genau an dem Tag, an dem 70 Jahre zuvor die Amerikaner München befreiten. Andrea Mocellin schildert in ihrem Film die Erwartungen an das neue Zentrum und sein Konzept als Erinnerungs- und Aufklärungs-Ort. Es geht um das wohl dunkelste Kapitel Münchens. Genau zwischen zwei ehemaligen Nazi-Bauwerken, dem sogenannten Führerbau und dem NSDAP-Verwaltungsgebäude, ist das neue Dokumentationszentrum prominent platziert. Der Ort ist nicht zufällig gewählt: Es befand sich dort einst das im Krieg zerstörte „Braune Haus“, die NSDAP-Parteizentrale. Rund um den Königsplatz war das ideologische Zentrum der Nazidiktatur entstanden, 50 Gebäude mit fast 6.000 Mitarbeitern des Partei- und Terrorapparates.Im Film äußern sich Theo Waigel, Hans-Jochen Vogel, Charlotte Knobloch, der Holocaust-Überlebende Max Mannheimer und weitere Zeitzeugen. Ergänzt werden diese Erzählungen mit Originalaufnahmen und eindrucksvollen Luftbildern von der Münchner Innenstadt und dem Königsplatz.

Sa, 1. Aug · 12:00-13:00 · PHOENIX
Countdown zu einem Tabubruch

Zum Ende des Jahres wird nicht mehr zu verhindern sein, was über 70 Jahre gelungen schien: Adolf Hitlers „Mein Kampf“ aus den Bücherregalen zu verbannen. Ab dem 1. Januar 2016 wird die Hetzschrift wieder freiverkäuflich in den deutschen Buchläden ausliegen. War „Mein Kampf“ überhaupt verboten? Es sind lediglich die Urheberrechte, die den Abdruck von Texten aus „Mein Kampf“ verhindern. Urheberrechte, die noch dem bayerischen Finanzministerium gehören und zum 1. Januar 2016 auslaufen. 2012 beschließt der bayerische Landtag, eine wissenschaftlich kommentierte Fassung herauszugeben. Über Jahre hat die Politik das Auslaufen der Urheberrechte ignoriert.Jetzt beauftragt Markus Söder, der bayerische Finanzminister, das Institut für Zeitgeschichte mit der Arbeit. 500.000 Euro ist es ihm wert, dass möglichst noch vor Ende der Ablauffrist eine kommentierte Fassung auf den Markt kommt, auch um anderen Verlagen den Markt abzugraben. Doch plötzlich und für alle Beteiligten völlig unverständlich zieht Ministerpräsident Horst Seehofer den Auftrag zurück und warnt das Institut, weiter an dem Buch zu arbeiten. Aber genau das tun die Historiker. Sie setzen ihre Arbeit fort. „Countdown zu einem Tabubruch“ recherchiert die Gründe für Seehofers Rückzieher, reportiert den Wettlauf des ehemals staatlich finanzierten „Mein Kampf“-Projekts mit rechtsradikalen Verlagen um den Buchmarkt und dokumentiert die Spuren der Kampfschrift bis in die Wohnzimmerregale der Gegenwart und die Hirne der Menschen. Der Film spürt auf, dass längst auch in Deutschland mit „Mein Kampf“ Geld verdient wird.

Sa, 1. Aug · 16:15-16:45 · BR
Unter 4 Augen: Nina Ruge im Gespräch mit Wolf Biermann, Liedermacher und Lyriker

Bei Nina Ruge erzählt Wolf Biermann, wie er in einem engagierten politischen Elternhaus aufwuchs, wie er als Schüler war, und warum er 1953 vom Westen in die damalige DDR ging. Woher seine Kritik an „den Bonzen in der DDR“ kam, und weshalb er vom überzeugten Kommunisten zum Kritiker wurde. Wolf Biermann verrät, wie er ins Fadenkreuz der Stasi geriet, wie er sich nach seiner Ausbürgerung in Westdeutschland fühlte, und was Gespräche mit dem Schriftsteller und Philosophen Manès Sperber bei ihm bewirkten. Und warum er erst nach mehr als 45 Jahren sein Diplom in Philosophie und Mathematik von der Humboldt-Uni in Berlin bekam. Bei Nina Ruge erzählt Wolf Biermann, wie er in einem engagierten politischen Elternhaus aufwuchs, wie er als Schüler war, und warum er 1953 vom Westen in die damalige DDR ging. Woher seine Kritik an „den Bonzen in der DDR“ kam, und weshalb er vom überzeugten Kommunisten zum Kritiker wurde. Wolf Biermann verrät, wie er ins lebensgefährliche Fadenkreuz der Stasi geriet, wie er sich nach seiner Ausbürgerung in Westdeutschland fühlte, und was Gespräche mit dem Schriftsteller und Philosophen Manès Sperber bei ihm bewirkten. Und warum er erst nach mehr als 45 Jahren sein Diplom in Philosophie und Mathematik von der Humboldt-Uni in Berlin bekam. Er ist eine Person der Zeitgeschichte und eine der schillerndsten Figuren der deutschen Nachkriegszeit: Wolf Biermann. Geboren wird der Liedermacher und Lyriker 1936 in Hamburg als Sohn des jüdischen, kommunistischen Werftarbeiters Dagobert Biermann, den die Nazis 1943 im KZ Auschwitz ermorden. 1953 übersiedelt Biermann in die DDR. Er studiert Philosophie und Mathematik an der Ost-Berliner Humboldt-Universität und erhält wegen seiner Kritik an der „Parteidiktatur der SED in der DDR“ 1965 totales Auftritts- und Publikumsverbot. Als ihm 1976 eine Tournee durch die Bundesrepublik genehmigt wird, ist das erste Konzert in Köln der Vorwand, ihn wegen „Staatsfeindlichkeit“ nicht in die DDR zurückzulassen. Diese Ausbürgerung des kritischen Sängers löst eine ungeahnte Protestbewegung in Ost und West aus und markiert für viele Menschen den Anfang vom Ende des DDR-Regimes. Biermann kehrt in seine Geburtsstadt Hamburg zurück und mischt sich mit kritischen, politischen Essays in die aktuelle Tagespolitik ein – was dem vielfachen Preisträger auch in der Bundesrepublik nicht nur Freunde einbringt.

Sa, 1. Aug · 22:30-00:00 · PHOENIX
Konspirantinnen – Polnische Frauen im Widerstand 1939 – 1945

Nach der Besetzung Polens durch die Deutschen zu Beginn des Zweiten Weltkrieges schlossen sich viele Polen dem Widerstand an. Auch zahlreiche Frauen gingen in den Untergrund. Diejenigen, die als Soldatinnen am nationalpolnischen Aufstand in Warschau im Sommer 1944 – nicht zu verwechseln mit dem jüdischen Aufstand im Warschauer Ghetto 1943 – teilgenommen hatten, wurden nach ihrer Niederlage in deutsche Lager im Emsland interniert. Hier befreiten die Alliierten sie im April 1945. Ihr Schicksal erzählt der Dokumentarfilm von Paul Meyer. Am 12. April 1945 erreichen polnische Soldaten der Alliierten das Lager Oberlangen im Emsland. Dort treffen sie auf mehr als 1.000 polnische kriegsgefangene Frauen. Die Frauen wurden beim nationalpolnischen Warschauer Aufstand vom Sommer 1944 (1.8.1944), nicht zu verwechseln mit dem Aufstand im Warschauer Ghetto vom April 1943, festgenommen. Nach ihrer Kapitulation hat man die Frauen den Soldaten im Sinne der Genfer Konvention gleichgestellt und ihnen Anspruch auf Unterbringung in vom Roten Kreuz kontrollierten Lagern gewährt. Eine historisch einmalige Situation. 1939 war unter der deutschen Besetzung der polnische Staat als Ganzes in den Untergrund gegangen. So hatte der Widerstand, der die Angelegenheit einer ganzen Generation wurde, neben einem militärischen auch einen zivilen Arm, in dem fast zur Hälfte Frauen tätig waren. Sie wirkten als Meldegängerinnen zwischen den Widerstandszellen, als Spione und als internationale Kuriere, um die Beziehungen nach außen – vornehmlich zur polnischen Exilregierung in London – aufrechtzuerhalten. Außerdem waren die als Journalistinnen in der Untergrundpresse, als Angestellte in der geheimen Sozialverwaltung, um die Notlage besonders diskriminierter Bevölkerungsteile zu lindern, sowie als „Vollzugsbeamtinnen“ in der geheimen Gerichtsbarkeit tätig. Aber auch im militärischen Bereich fand man sie als Waffenschmugglerinnen, als Partisaninnen, als Attentäterinnen, als Sanitäterinnen und schließlich als Kampfsoldatinnen im Warschauer Aufstand. So waren von zehn Mitgliedern der geheimen Widerstandsarmee („Armia Krajowa“, „Armee in der Heimat“ genannt) vier Frauen. Die in dem Dokumentarfilm wiedergegebenen Erzählungen der Protagonistinnen beleuchten nicht nur die polnische Widerstandsbewegung, sondern ergeben darüber hinaus das Porträt einer ganzen Generation. Der Film verdeutlicht, wie sehr die Erfahrungen aus dem Widerstand das ganze weitere Leben dieser Frauen geprägt hat. Paul Meyer, geboren 1945, wuchs im Emsland auf. Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften, Soziologie, Philosophie und Geschichte war er von 1974 bis 1982 Dozent am Soziologischen Institut der Universität Freiburg. Seit 1983 ist er freier Autor. 1998 erhielt er für seinen Dokumentarfilm „Der Hauptmann von Muffrika“ den Adolf-Grimme-Preis. Über seinen Dokumentarfilm „Konspirantinnen“ sagt Paul Meyer: „Die meisten Filme über deutsche Themen aus dem Zweiten Weltkrieg erzählen aus der Täter/Opferperspektive, selten ohne einen moralisch geschlossenen Ausgang. Für mich als Deutscher war es eine einzigartige Möglichkeit, einen Film aus der offenen Perspektive jener Frauen zu erzählen, die sich nicht den Besatzungsterror gefallen ließen, für die Widerstand eine Selbstverständlichkeit war.“

So, 2. Aug · 00:55-02:55 · WDR
Aimee & Jaguar

Berlin, Ende der 1990er Jahre. Eine alte Frau – Lilly Wust – sitzt auf ihren Habseligkeiten im dunklen Treppenhaus und wartet auf den Transport ins Altersheim. Dort wird sie auf eine alte Bekannte aus den letzten Kriegsjahren treffen, ihre alte Freundin Ilse – und lange verdrängte Bilder schwappen wieder an die Oberfläche: Es ist das Jahr 1943, die verführerische Felice besucht mit Ilse ein Konzert in Berlin. Dort lernt sie die junge Hausfrau und Mutterkreuzträgerin Lilly kennen, bei der ihre Freundin Ilse ein Haushaltsjahr leistete. Lilly betrügt ihren Mann Günther, einen Offizier und strammen Nazi-Anhänger, eigentlich regelmäßig, doch mit Felice ist es etwas ganz Besonderes: eine Frau, eine Jüdin – und die ganz große Liebe! Felice hat sich als Mitarbeiterin der „Nationalzeitung“ unter dem Chefredakteur Keller eine hervorragende Tarnung geschaffen, in deren Schutz sie eine Untergrundorganisation unterstützt. Unter den Decknamen „Aimée“ für Lilly und „Jaguar“ für Felice schreiben sich die beiden leidenschaftliche Briefe und Gedichte. Durch die völlig neuen Erfahrungen erwacht Lilly aus ihrem Nazi-Mitläuferdasein und bringt sogar den Mut auf, sich von ihrem Mann zu trennen und Felice Unterschlupf zu gewähren, als diese vor der Gestapo flüchten muss. „Aimée“ und „Jaguar“ gelingt es eine Weile, sich vor der schrecklichen Realität der ständigen Bombenangriffe der Alliierten und des Nazi-Terrors in eine heile Scheinwelt zu flüchten, bis eines Tages die Gestapo vor der Tür steht. „Aimée & Jaguar“ basiert auf dem 1994 erschienen Lebensbericht von Lilly Wust und erzählt eine außergewöhnliche Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Dritten Reichs. Regisseur Max Färberböck achtete bei der Inszenierung auf eine akribisch genaue Rekonstruktion des halbzerstörten Berlins der letzten Jahre des Zweiten Weltkriegs. Neben der bewegenden Thematik besticht der Film durch die hervorragenden darstellerischen Leistungen von Stars wie Maria Schrader, Heike Makatsch, Peter Weck, Juliane Köhler und Detlev Buck. „Aimée & Jaguar“ wurde u.a. mit dem Bayerischen Filmpreis, dem Deutschen Filmpreis in Gold und auf der Berlinale 1999 mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet.

So, 2. Aug · 06:45-07:30 · 3sat
Tele-Akademie: Prof. Dr. Andreas Kappeler: Die Geschichte der Ukraine Konkurrierende Narrative der ukrainischen Geschichte

Die Ukraine ist erst seit 1991 ein unabhängiger Nationalstaat. Professor Dr. Andreas Kappeler stellt ukrainische, russisch/sowjetische, polnische und jüdische Narrative seiner Geschichte vor. Er erörtert mit den Narrativen Schlüsselfragen und stellt sie in den aktuellen politischen Kontext. Diese Perspektiven tragen nicht nur zum Verständnis der ukrainischen Geschichte, sondern auch der ukrainischen Gegenwart bei. Heute stehen sich vornehmlich ukrainische und russisch/sowjetische Interpretationen gegenüber. Beide Seiten bedienen sich historischer Argumente, um ihre Politik zu rechtfertigen. Professor Dr. Andreas Kappeler lehrte bis zu seiner Emeritierung 2011 Osteuropäische Geschichte an der Universität Wien. Er gilt als einer der besten Kenner Russlands und der Ukraine.

Mo, 3. Aug · 09:00-10:15 · PHOENIX
Thema: WeltTour Israel und Palästinensische Gebiete

Israel, das Westjordanland und Gaza – die meisten Menschen verbinden diese Gebiete vor allem mit dem fortwährenden Konflikt um Land und Grenzen. Die phoenix-WeltTour begleitet das alltägliche Leben in der Krisenregion, zeigt es aber auch von einer ganz anderen Seite. ZDF-Korrespondentin Nicola Albrecht stellt Menschen und Geschichten vor – jenseits der bekannten Klischees. Von israelischen Frauen im Militär über palästinensische Fußballmannschaften bis hin zur jährlich stattfindenden Gay Parade in Tel Aviv. Die meisten Palästinenser empfinden ihr Leben in Gaza als ein großes Gefängnis, in dem es an vielem mangelt, vor allem an Freiheit. Besonders seit die Hamas viele Gebiete dort kontrolliert. Doch es gibt auch Positives im Alltag der Bewohner. Denn auch im Westjordanland sind die Menschen fußballbegeistert. Vor vielen Jahren hat Sepp Blatter hier eine Fußballakademie gegründet, um junge Spieler zu fördern. Und immer wenn die palästinensische Nationalmannschaft spielt, trifft sich ein großer Fanclub zum Public Viewing. Doch Fußball ist hier auch politisch. Denn die Nationalmannschaft gibt es – nur den Staat Palästina, den gibt es noch nicht. Ziegeldächer, eine alte Kegelbahn neben einem Biergarten und nach schwäbischer Manier sauber gefegte Wege – das kleine deutsche Dorf Sarona liegt nicht auf der schwäbischen Alp, sondern mitten in Israel, im Herzen von Tel Aviv. Vor allem wenn“s ums Bier geht, lieben die Israelis die deutsche Braukunst. Die deutsch-israelischen Beziehungen sind heute enger denn je. Auch wenn die wahre Kraft, die hinter den guten Beziehungen steht, nicht das Bier ist. Brückenbauer waren vielleicht Politiker und Diplomaten – doch vor allem die Liebe. Die phoenix-WeltTour zeigt den Alltag deutsch-israelischer Paare. Dana und Christopher zum Beispiel haben sich in einem Club in Tel Aviv kennengelernt. Heute leben sie zusammen in Berlin. Jerusalem ist eine wunderschöne Stadt mit vielen Problemen – den bekannten politischen, aber auch den logistischen. Wer schon einmal versucht hat, mit dem Auto von A nach B zu kommen weiß: in Jerusalem dauert das Stunden. Deshalb wurde eine moderne Straßenbahn gebaut, um den jüdischen Westteil mit dem arabischen Ostteil der Stadt zu verbinden. Doch was den logistischen Teil einfacher macht, hat den politischen Konflikt auf absurde Weise verschärft.

Mo, 3. Aug · 15:55-17:26 · arte
Die syrische Braut

Ein kleiner Ort in den von Israel besetzten Golanhöhen. Die Hochzeit der Drusin Mona mit einem syrischen Fernsehstar steht kurz bevor. Für Mona ist der Tag der Hochzeit der traurigste ihres Lebens, denn nach der Einreise nach Syrien wird sie nie wieder in ihr israelisch besetztes Heimatdorf an den Golanhöhen zurückkehren können. Sie muss schließlich nach vielen tränenreichen Streitereien für immer von ihrer geliebten Familie Abschied nehmen. Doch die Ausreise nach Syrien erweist sich aufgrund eines fehlenden Stempels als schwieriger denn erwartet. Wird die Hochzeit in letzter Minute platzen? Am Tag ihrer Hochzeit versammeln sich Monas Angehörige in dem kleinen Dorf Majdal Shams an den Golanhöhen, die seit den späten 60er Jahren von den Israelis besetzt werden. Die Familie muss sich für immer von der jungen Braut verabschieden, denn als Bräutigam hat ihre Familie einen entfernten Verwandten, einen syrischen TV-Star ausgesucht. Zu ihrem Hochzeitstag wird sich das Brautpaar zum ersten Mal wahrhaftig gegenüberstehen. Sobald Mona jedoch die Grenze nach Syrien überquert hat, kann sie nicht mehr in ihr von den Israelis besetztes Heimatdorf zurückkehren. Der Tag ihrer Hochzeit bedeutet für sie also nicht nur die Befreiung von traditionellen Zwängen, sondern zugleich auch den Abschied von ihrer Familie und ihrer Heimat. Umringt von ihren Lieben, vor allem von ihrer älteren Schwester Amal, fühlt sich Mona noch stark. So macht sich die Familie gemeinsam auf den Weg zur Grenze. Doch schon bald muss die Familie nach vielen Tränen und Streitereien irgendwo an einem Grenzposten zwischen Israel und Syrien für immer voneinander Abschied nehmen … – oder etwa doch nicht? In letzter Minute scheint die monatelang geplante Hochzeit von unvorhergesehenen bürokratischen Hürden gefährdet. Das Fest droht wegen des Fehlens eines Stempels auf den israelischen Ausreisepapieren zu scheitern …

Di, 4. Aug · 00:00-00:20 · 3sat
Der Hoffnungsträger

Seit April 2014 ist der Genfer Pierre Krähenbühl Generalsekretär der UNRWA, des Flüchtlingshilfswerks der UNO für Palästina-Flüchtlinge. Er ist Schutzherr über fünf Millionen Menschen. Nach dem Studium zog es ihn ins bürgerkriegsgeschüttelte Haiti. Darauf folgte das IKRK. Seither ließen ihn Konfliktzonen nie mehr los. Als im Juli der Krieg in Gaza ausbrach, war Pierre Krähenbühl kaum drei Monate im Amt. Zivilisten suchten Schutz vor dem Krieg und wurden trotzdem von der israelischen Armee beschossen. Krähenbühl handelte: Er ging nach Gaza, half seinen Leuten und kritisierte vor aller Welt die illegalen Angriffe. Einen Monat nach Kriegsende reist Reporter Tilman Lingner mit Pierre Krähenbühl nach Gaza. Chaos und Zerstörung sind erdrückend. Krähenbühl lässt sich nicht entmutigen. Mit vollem Einsatz versucht er den Neuanfang und will den ewigen Zyklus von Krieg und Gewalt brechen.

Do, 6. Aug · 08:55-09:47 · arte
Juden & Muslime. So nah. Und doch so fern! (1/4) Gründen, beginnen: 610-721

Die besondere Beziehung zwischen Juden und Muslimen in den vergangenen 1.400 Jahren ist Gegenstand dieser vierteiligen Dokumentationsreihe. Sie erzählt von der Entstehung des Islams auf der arabischen Halbinsel im 7. Jahrhundert unserer Zeitrechnung, von der Maurenherrschaft in Andalusien und im Maghreb, vom Leben der Juden im Osmanischen Reich; und sie referiert die Geschichte Jerusalems bis hin zur Zweiten Intifada. Die erste Folge erzählt vom Beginn des Islams und seiner Ausbreitung im 7. und 8. Jahrhundert. Zu Beginn des 7. Jahrhunderts erfolgte die Geburt einer neuen monotheistischen Religion, die des Islams. Innerhalb eines Jahrhunderts brachte die junge Religion ein Gebiet von Persien bis Spanien unter ihren Einfluss, war sie doch auch mit einem weltlichen Machtanspruch verbunden. Was bedeutete diese Verbreitung für die Millionen Nicht-Muslime, die in diesem riesigen Reich lebten? Die meisten Polytheisten konvertierten zum Islam, die Völker des Buchs – Juden und Christen also – erhielten den Status von „dhimmi“, der sie gegenüber den Muslimen je nach Ort und Epoche unterschiedlich stark schlechter stellte. Doch sie waren frei, ihre Religion weiter auszuüben.

Do, 6. Aug · 09:50-10:42 · arte
Juden & Muslime. So nah. Und doch so fern! (2/4) Miteinander leben: 721-1789

Die besondere Beziehung zwischen Juden und Muslimen in den vergangenen 1.400 Jahren ist Gegenstand dieser vierteiligen Dokumentationsreihe. Sie erzählt von der Entstehung des Islams auf der arabischen Halbinsel im 7. Jahrhundert unserer Zeitrechnung, von der Maurenherrschaft in Andalusien und im Maghreb, vom Leben der Juden im Osmanischen Reich; und sie referiert die Geschichte Jerusalems bis hin zur Zweiten Intifada. Bis ins 15. Jahrhundert hinein wächst die Macht der Muslime rund um das Mittelmeer. Erst im Jahr 1492, dem gleichen Jahr, in dem Kolumbus Amerika entdeckt, ist die muslimische Herrschaft in Spanien beendet. Im indoeuropäischen Raum und rund um das Mittelmeer wird der Islam im Mittelalter und zu Beginn der Neuzeit zur vorherrschenden Religion. Juden und Christen bilden in diesen Regionen zwei Minderheiten, die beide dasselbe Ziel verfolgen: sich innerhalb des Reichs den bestmöglichen Status anzueignen. Es kommt dabei ebenso zu einem kulturellen Austausch – von dem das Haus der Weisheit in Bagdad zeugt – wie zu tragische Episoden, so zum Beispiel der Zwangskonvertierung der Juden und Christen in Andalusien durch die Almohaden im 12. Jahrhundert. Im 15. Jahrhundert werden dann im Zuge der Reconquista Juden und Muslime aus Spanien vertrieben. Damit enden die Existenz von al-Andalus und die Herrschaft des Islams auf der iberischen Halbinsel.

Do, 6. Aug · 22:15-23:50 · PHOENIX
Die Wohnung

Eine Wohnung in Tel Aviv, ein Stück Berlin mitten in Israel. 70 Jahre lang hat Gerda Tuchler hier mit Ehemann Kurt gelebt, nachdem sie vor dem Holocaust aus Deutschland fliehen mussten. Weggeschmissen haben sie nichts. Als sie mit 98 Jahren stirbt, trifft sich die Familie zur Wohnungsauflösung. Inmitten unzähliger Briefe, Fotos und Dokumente werden Spuren einer unbekannten Vergangenheit entdeckt: Die jüdischen Großeltern waren eng befreundet mit der Familie des SS-Offiziers Leopold von Mildenstein. Filmemacher und Enkel Arnon Goldfinger nimmt zusammen mit seiner Mutter den Kampf auf: mit Wut und Mut gegen die Kisten, den Staub, die Antiquitätenhändler, die Familie, die Vergangenheit und die Gegenwart, Verdrängung und Wahrheit.

Do, 6. Aug · 23:50-00:00 · PHOENIX
Das besondere Verhältnis

Die Doku widmet sich dem schwierigen Anfang der Deutsch-Israelischen Beziehungen. Nach dem Holocaust schien es undenkbar, dass Deutsche und Juden jemals wieder miteinander reden, geschweige denn befreundet sein können. Doch mit den Verhandlungen zum Luxemburger Abkommen, dem sogenannten Wiedergutmachungsabkommen 1952 kamen wieder erste persönliche Kontakte zustande. Einige Israelis reisten aus beruflichen oder politischen Gründen nach Deutschland, manche Deutsche nach Israel. 1957 kam es zu geheimen Kontakten zwischen Shimon Peres und dem deutschen Verteidigungsminister Franz Josef Strauss. Die Bundesrepublik begann mit geheimen Waffenlieferungen an Israel, aber auch Israel lieferte z. B. die israelische Uzi Maschinenpistole an die Bundeswehr. Nach dem Treffen von Israels Premierminister David Ben-Gurion und Bundeskanzler Konrad Adenauer 1960 im Waldorf Astoria in New York intensivierten sich noch einmal die geheimen Waffenlieferungen. 1965 nahm die Bundesrepublik schließlich diplomatische Beziehungen auf, nachdem man in Bonn die Hallstein Doktrin ausgegeben hatte. Die Doku zeichnet den Weg bis zur Aufnahme der diplomatischen Beziehungen nach, Historiker wie Dan Diner und Norbert Frei ordnen die Ereignisse ein. Die Doku erzählt auch Einzelschicksale, wie z.B. das des deutschen Theologen Michael Krupp, der in den Fünfziger Jahren nach Israel kam und ebenso das von Christel Evenari-Eckern, die als eine der ersten Deutschen mit der Aktion Sühnezeichen in den jüdischen Staat kam.

Fr, 7. Aug · 00:35-01:05 · PHOENIX
Israels viertes Meer – Eine Reise rund um den See Genezareth

Seit biblischen Zeiten ist der See Genezareth bekannt. Immerhin wandelte schon Jesus über den See. Da das ARD-Team dies nicht kann, macht es eine Reise rund um den See, um Land und Leute in einer der schönsten Regionen des Heiligen Landes vorzustellen. Wir besuchen Tabgha, eine christliche Pilgerstätte, die mit dem Wirken Jesu in Verbindung gebracht wird (Brotvermehrungskirche ) und das Benediktiner Kloster, in dem seit 1939 Benediktinermönche leben. Mönche und deutsche Volontäre arbeiten in der Jugend- und Behindertenbegegnungsstätte Beit Noah, die ein Teil des Komplexes aus Brotvermehrungs-kirche und Kloster ist. Wir wandern durch Tiberias, eine Stadt am See, die von Herodes Antipas im Jahre 17 n. Chr. errichtet wurde. Nach der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 n. Chr. wurde die Stadt bald das geistige und religiöse Zentrum der Juden. Im Jahr 637 wurde die Stadt von den muslimischen Arabern erobert, sie war jedoch auch weiterhin von Juden bewohnt. 1099 eroberten die Kreuzritter die Stadt, die sie, nach der Befestigung durch eine Stadtmauer, als Stützpunkt nutzten. Tiberias bildete das Zentrum des Fürstentums Galiläa innerhalb des Königreichs Jerusalem. In Tiberias begegnen wir einem Fischer, der darüber klagt, dass es kaum noch Fische im See Genezareth gibt.

Fr, 7. Aug · 08:55-09:49 · arte
Juden & Muslime. So nah. Und doch so fern! (3/4) Trennen, verbrennen: 1789-1945

Die besondere Beziehung zwischen Juden und Muslimen in den vergangenen 1.400 Jahren ist Gegenstand dieser vierteiligen Dokumentationsreihe. Sie erzählt von der Entstehung des Islams auf der arabischen Halbinsel im 7. Jahrhundert unserer Zeitrechnung, von der Maurenherrschaft in Andalusien und im Maghreb, vom Leben der Juden im Osmanischen Reich; und sie referiert die Geschichte Jerusalems bis hin zur Zweiten Intifada. Mit dem Erstarken des Bürgertums zum Ende des 18. Jahrhunderts wachsen auch die Bürgerrechte der Juden. Dennoch sind sie Opfer gewalttätiger Verfolgungen, die in der Schoah gipfeln und die zahlreiche Juden zwingen, in den muslimisch geprägten Nahen Osten auszuwandern. Europa ist Schauplatz der Weltgeschichte: Das Bürgertum beginnt sich zu emanzipieren, es kommt zur Französischen Revolution, die sich dem absoluten Machtanspruch der Monarchie entgegenstellt. In den sich entwickelnden Nationalstaatsbewegungen versuchen die Bürger, politische Mitbestimmung durchzusetzen und den Obrigkeitsstaat gegen ein liberaleres, durch ein Parlament legitimiertes Modell zu ersetzen. Gleichzeitig werden die europäischen Juden, die mittlerweile das Bürgerrecht besitzen, zur Zielscheibe eines immer konkreteren Antisemitismus. Dennoch gelingt es ihnen, in die nationalen Eliten aufzusteigen. Mit ihrem Aufstieg wächst auch ihr Interesse am Schicksal ihrer Glaubensgenossen in der muslimischen Welt, als deren Beschützer sie sich empfinden. Hin- und hergerissen zwischen Zionismus und arabischem Nationalismus wird Palästina – von den Osmanen noch Südsyrien genannt – zum Spielball religiöser sowie politischer Interessen.

Fr, 7. Aug · 09:50-10:46 · arte
Juden & Muslime. So nah. Und doch so fern! (4/4) Erinnern, streiten, bekriegen: 1945 bis heute

Die besondere Beziehung zwischen Juden und Muslimen in den vergangenen 1.400 Jahren ist Gegenstand dieser vierteiligen Dokumentationsreihe. Sie erzählt von der Entstehung des Islams auf der arabischen Halbinsel im 7. Jahrhundert unserer Zeitrechnung, von der Maurenherrschaft in Andalusien und im Maghreb, vom Leben der Juden im Osmanischen Reich; und sie referiert die Geschichte Jerusalems bis hin zur Zweiten Intifada. Auf Teilen des britischen Mandatsgebietes im Nahen Osten wird 1948 der Staat Israel gegründet. Während sich weltweit jüdische Gemeinden freuen und zahlreiche Juden sich in Palästina ansiedeln, werden die dort lebenden Muslime vertrieben. Das führt bis heute zu zahlreichen Kriegen in dieser Region. In den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts wird die Welt mit dem Grauen der Konzentrations- und Vernichtungslager konfrontiert, das den Großteil der europäischen Juden das Leben kostet und erst durch den Sieg der Alliierten über Deutschland ein Ende findet. Zahlreiche Juden waren vor den Nazis nach Palästina geflohen. Hier sollte unter britischem Mandat eine dauerhafte nationale Heimstätte für das jüdische Volk entstehen. 1948 sorgt die Gründung des Staates Israel bei den Juden von New York bis Tel Aviv für Jubel und Freude, bei Arabern und Muslimen hingegen für Wut und Verbitterung. Hunderttausende Palästinenser werden vertrieben und fliehen in der Hoffnung auf eine mögliche Rückkehr. Gleichzeitig muss die große Mehrheit der Juden in der muslimischen Welt ihre Heimat im Irak, in Ägypten, im Iran, in Syrien, in Marokko, in Tunesien und anderen Ländern binnen weniger Jahrzehnte freiwillig oder gezwungenermaßen aufgeben. Immer wieder kommt es zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen dem Staat Israel und den benachbarten arabischen Ländern. Und Jerusalem wird zur geteilten Stadt.

Fr, 7. Aug · 12:30-14:00 · MDR Sachsen
Pfarrer Braun: Die Gärten des Rabbiners

Nach einem rätselhaften Mordfall in der Synagoge von Potsdam wird ausgerechnet der Rabbiner Seelig verdächtigt. Pfarrer Braun, der hier gerade seine neue Wirkungsstätte bezogen hat, leistet seinem jüdischen Kollegen gottgewollte Amtshilfe und ermittelt in der jüdischen Gemeinde. Nebenbei müssen Braun und Seelig gemeinsam eine jüdisch-katholische Liebesheirat ermöglichen. Ein schwieriges Problem, denn die Familien des jungen Paares sind sich nicht grün: Ihre Gärtnereien konkurrieren erbittert um die lukrative Bepflanzung des Schlossparks von Sanssouci. Bischof Hemmelrath (Hans-Michael Rehberg) und sein Adlatus Mühlich (Gilbert von Sohlern) wollen Pfarrer Braun (Ottfried Fischer) versetzen. Ostgrönland oder Potsdam stehen zur Auswahl. Und so fügt Braun sich in sein Schicksal und reist mit der Roßhauptnerin (Hansi Jochmann) und Armin (Antonio Wannek) nach Potsdam. Ein Novum für den katholischen Pfarrer: Seine neue Wirkungsstätte liegt in der Nachbarschaft einer jüdischen Gemeinde. Braun gewöhnt sich jedoch schnell ein, denn kurz nach seiner Ankunft geschieht ein Mord – ausgerechnet in der Synagoge: Ein Geselle aus der hiesigen Gärtnerei Grün wurde mit einem Blumendraht erwürgt. Kommissar Geiger (Peter Heinrich Brix), aufgrund seiner hohen Aufklärungsquote zum LKA berufen, verdächtigt ausgerechnet Rabbi Seelig (Rudolf Kowalski). Braun ist diese Verdächtigung nicht ganz koscher. Er nimmt erst einmal eine Prise Schnupftabak und leistet seinem jüdischen Kollegen gottgewollte Amtshilfe. Dabei kommt er einer jüdisch-katholischen Familienfehde auf die Spur. Die Gärtnerei Grün und die Gärtnerei Kruschke kämpfen mit harten Bandagen um lukrative Marktanteile bei der Bepflanzung des weltberühmten Schlossparks Sanssouci. Trotz der Feindschaft verbindet Adam Grüns (Peter Silbereisen) Tochter Alisha (Julia Richter) und Egon Kruschkes (Manfred Lehmann) Sohn Gerd (Niels Bruno Schmidt) eine heimliche Zuneigung. Gemeinsam mit Rabbi Seelig will Braun eine Liebesheirat durch Familienversöhnung ermöglichen. Bei der Frage, wer dabei zu welchem Glauben konvertiert, treten die beiden Gottesmänner in einen temperamentvollen Wettstreit. Nebenbei findet Braun heraus, dass der Ermordete ein begnadeter Botaniker war. Er hat eine neue Tulpenzwiebel gezüchtet, die mit Gold aufgewogen wird.

Sa, 8. Aug · 03:05-03:20 · ARD-alpha
Bayerisches Heimatmuseum: Jüdisches Museum Franken in Fürth

Das Jüdische Museum Franken in Fürth bietet – gegliedert in sechzehn Stationen – Einblicke in die wichtigsten Aspekte jüdischer Religion, Geschichte und Kultur. Untergebracht ist das Museum in einem großen ehemaligen jüdischen Wohnhaus, in dem u.a. eine Laubhütte und ein Ritualbad erhalten sind. Die Geschichte der Juden in Fürth begann im Jahr 1528. Im Laufe der Zeit entstand hier die größte jüdische Gemeinde mit städtischem Gepräge in Süddeutschland. Im 19. Jahrhundert trugen jüdische Bürger maßgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt bei: Industriebetriebe, Handelsgeschäfte und wohltätige Stiftung zeugen davon. Zahlreiche Bücher belegen die zentrale Bedeutung des gedruckten Wortes und erinnern an den bedeutenden hebräischen Druckort Fürth. Die Bandbreite reicht von mittelalterlichen Handschriftenfragmenten über Fürther hebräische Drucke bis hin zu einem 1946 in Bayern gedruckten Talmud. 1938 zerstörten die Nationalsozialisten auch in Fürth die Synagogen und viele andere Gemeindeeinrichtungen. Fast 900 Fürther Juden wurden Opfer des Massenmordes. Nach 1945 entstand wieder eine jüdische Gemeinde, die heute rund 350 Mitglieder zählt. Der Film aus der Reihe „Bayerische Heimatmuseen“ dokumentiert und erläutert die wichtigsten Schätze dieses Jüdischen Museums Franken in Fürth.

Sa, 8. Aug · 04:20-04:35 · ARD-alpha
Bayerisches Heimatmuseum: Eine Hose steht ihren Mann – Levi Strauss-Museum Buttenheim

Die Jeans: Es gibt kaum ein Kleidungsstuck, das so nachhaltig Geschichte geschrieben hätte. Ob als robuste Arbeitskleidung, als Ausdruck des Aufbegehrens, als „Markenzeichen“ von Jugend und Lässigkeit oder sogar Kult- und Sammelgegenstand – Jeans sind weltweit das Kleidungsstück des 20. Jahrhunderts geworden. Nur wenigen ist bekannt, dass der „Erfinder“ der Jeans, Levi Strauss, aus dem oberfränkischen Buttenheim stammt. Seine Familie lebte dort vom Hausierhandel. Heute erinnert das Levi Strauss Museum in seinem Geburtshaus an den berühmten Sohn Buttenheims und sein Produkt. Die Jeans: Es gibt kaum ein Kleidungsstuck, das so nachhaltig Geschichte geschrieben hätte. Ob als robuste Arbeitskleidung, als Ausdruck des Aufbegehrens, als „Markenzeichen“ von Jugend und Lässigkeit oder sogar Kult- und Sammelgegenstand – Jeans sind weltweit das Kleidungsstück des 20. Jahrhunderts geworden. Nur wenigen ist bekannt, dass der „Erfinder“ der Jeans, Levi Strauss, aus dem oberfränkischen Buttenheim stammt. Seine Familie lebte dort vom Hausierhandel. Wie viele Juden Oberfrankens wanderte er „in die neue Welt“, nach Amerika, aus, wo er ab 1847 im Handelsunternehmen seiner Brüder arbeitete. Als wenige Jahre später der „Goldrausch“ begann, verlagerte Levi Strauss sein Geschäft nach Kalifornien. Er finanzierte die Patente für eine mit Nieten verstärkte Denimhose, ideal für Goldgräber, Arbeiter und Bauern – der Siegeszug der Blue Jeans begann. Heute erinnert das Levi Strauss Museum in seinem Geburtshaus an den berühmten Sohn Buttenheims und sein Produkt.

Di, 11. Aug · 00:25-02:00 · ZDF
Die Unvergessenen

Dora, eine Fotografin aus Frankreich, und Yossi, Ex-Soldat der israelischen Armee, verlieben sich, obwohl sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Haben sie sich schon früher getroffen? Dora fotografiert Soldaten, die an Beisetzungen gefallener Kameraden teilnehmen. Sie scheint jemanden zu suchen, bisher erfolglos. Yossi hat keinerlei Erinnerung an seine Zeit beim Militär, irgendetwas ist dort geschehen, das sein Gedächtnis ausgelöscht hat. Dora ist von Yossis Persönlichkeit fasziniert. Und Yossi ist überwältigt von Dora, die frischen Wind mit sich bringt, ein anderes Land, eine andere Kultur, einen anderen Duft. Sie haben ein unausgesprochenes Übereinkommen, nicht über ihre Vergangenheit zu reden. Stattdessen erfinden sie sich eine Vergangenheit, eine gemeinsame Geschichte, die nur in ihrer Vorstellung existiert, und lieben sich im Hier und Jetzt. Irgendwann erwacht Yossi mitten in der Nacht. Dora steht vor ihm und zielt mit einer Waffe auf ihn. Sie will schießen, aber sie kann es nicht. Dann läuft sie weg. Yossi begreift nicht, warum sie ihn töten wollte, warum sie ihn verlassen hat. Es beginnt eine Reise, die ihn zurück zu den Menschen und Orten seiner Armeezeit führt, und die ihn zwingt, sich mit seiner dunklen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Regisseur Matan Guggenheim hat für sein Spielfilmdebüt eine Liebesgeschichte gewählt, die zeitgemäß und aus ungewöhnlicher Perspektive vom israelisch-palästinensischen Konflikt erzählt, vom Trauma der Soldaten und von der Möglichkeit seiner Überwindung. Mit „The Unforgettables/Die Unvergessenen“ gewann Matan Guggenheim den Talent Project Market Pitch Award beim Co-Production Market der Berlinale 2007, in diesem Jahr wurde er auch für das Nipkow Stipendium in Berlin und das Binger Lab in Amsterdam ausgewählt. Für den Film gab es dann weitere internationale Preise: Beim Aubagne International Filmfestival erhielt er den „Best Actor Award“, beim Cinerama.BC Filmfestival in Brasilien ebenfalls den „Best Actor Award“ sowie den Preis für das beste Drehbuch. Beim Israel Film Festival in Paris wurde Matan Guggenheim mit dem Zuschauerpreis für den Besten Regisseur ausgezeichnet, beim Brooklyn International Film Festival mit dem Preis für den Besten Nachwuchs-Regisseur.

Mi, 12. Aug · 21:45-22:00 · ARD-alpha
Kunstraum

Von der Idee zum Kunstwerk ist es nicht immer ein leichter Weg – Kunstraum macht diesen Weg transparenter. Die Sendereihe vermittelt die Visionen, Emotionen und Gedanken von Künstlern. Wozu noch Portraits malen, wo es doch die Fotografie, das Video, das Handy gibt? Gabriele Drexler stellt sich dieser Herausforderung im Bewusstsein, dabei auch scheitern zu können. Ein Portrait, gemalt mit Öl auf Leinwand, dazu gehört zunächst Mut und Einfühlungsvermögen. Die Künstlerin portraitiert Max Mannheimer,  einen der bekanntesten, politisch aktiven Überlebenden der Konzentrationslager. Seine Lebensgeschichte ist bedrückend, aber noch ergreifender ist seine Fähigkeit, heute, nach so vielen Jahrzehnten, darüber in einer Art zu berichten, die jeden berührt. „Ich hoffe, dass es mir möglich ist, diesen wichtigen Aspekt aus seinem Leben in meinem Portrait festzuhalten“, meint Gabriele Drexler. Als erstes stellt die Künstlerin eine Art Ölskizze her, gemalt in der Wohnung von Max Mannheimer. Der Portraitierte posiert artig, ohne dabei seinen typisch jüdischen Witz zu verlieren: „Wenn Sie mit meinem Portrait nicht zufrieden sind, portraitiere ich sie so, wie sie wirklich sind!“ zitiert Max Mannheimer einen fiktiven Maler. Nach der Fertigstellung der Ölskizze entsteht die Leinwandarbeit im Atelier. Der Film zeigt, wie es der Künstlerin Schritt für Schritt gelingt, dem von ihr so bewunderten Max Mannheimer gerecht zu werden. Gabriele Drexler malt selbstkritisch, aber auch selbstbewusst, und so entsteht nach tagelanger Arbeit ein expressives Portrait des engagierten Kämpfers gegen das Vergessen. „Jedes Portrait ist ohne Zweifel eine Herausforderung. Es ist immer eine Aufregung da, ob man es schafft oder nicht. Ich will ja keine fotorealistische Genauigkeit, sonder eher die Aura von jemandem im Bild wiedergeben. Mein Bild soll etwas anderes sein als ein Foto, es soll ein ganz persönlicher Eindruck der gemalten Person vermitteln“, resümiert die Künstlerin.