Mehr Fernsehtipps für den Mai

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Vom 16. bis 31. Mai 2015…

Sa, 16. Mai · 18:32-19:00 · RBB Berlin
Die rbb Reporter: 70 Jahre Kriegsende

Persönliche Erlebnisse von Zusammenbruch und Neubeginn in Berlin im Mai 1945 erzählen die rbb Reporter der Abendschau. * Christa Michaels dokumentierte das Berliner Kriegsende in ihrem Tagebuch. Die damals 17-Jährige erlebte es im ehemaligen „Scheunenviertel“. Rahel Mann verbrachte als versteckte Jüdin die letzten Kriegsmonate in einem Keller. Klaus Heine wurde in den ersten Friedenstagen von einem russischen Kriegsberichterstatter mitgenommen in die Reste von Hitlers Neuer Reichkanzlei an der Voßstraße. Heute stehen hier Plattenbauten.

So, 17. Mai · 13:35-15:45 · Sat.1
Leg dich nicht mit Zohan an

Komödie mit Adam Sandler in der Hauptrolle als Ex-Mossad-Agent, der in Israel seinen eigenen Tod inszeniert und nach New York City auswandert, um dort den Beruf des Frisörs zu ergreifen. Innerhalb kürzester Zeit wird er beim weiblichen Klientel zum Star – doch dies lässt seine Gegner auf ihn aufmerksam werden.

So, 17. Mai · 21:45-22:30 · PHOENIX
Mein Ausland – Von Liebe und Schatten

Im Mai 1965 nahmen die Bundesrepublik Deutschland und der junge Staat Israel offiziell diplomatische Beziehungen auf. Gemeinsam mit dem israelischen Premierminister Ben Gurion hatte Bundeskanzler Konrad Adenauer die außenpolitische Weichenstellung Schritt für Schritt vorbereitet. Nach dem Holocaust schien es unvorstellbar, dass Deutsche und Juden jemals wieder Freundschaft schließen könnten. Doch vor 50 Jahren begann das Unmögliche möglich zu werden. Korrespondentin Nicola Albrecht aus dem ZDF-Studio Tel Aviv erzählt von echter Verbundenheit in der Politik und wahrer Liebe zwischen Juden und Nichtjuden.Die Israelin Rilli und der Deutsche Benedikt wollen heiraten, und zwar in Prag. Israel erkennt Ehen zwischen Juden und Nichtjuden nicht an. Jetzt treffen sie letzte Hochzeitsvorbereitungen. Am Abend vor der Trauung heißt es „Prost“ und „Le Chaim“. Danach werden sie noch zweimal Hochzeit feiern – in Deutschland und in Tel Aviv. 1965 war Ruth 20 Jahre alt. Sie interessierte sich schon immer für Israel, vor allem für den Gedanken der Wiedergutmachung. Ruth engagierte sich und sammelte Spenden für Israelprojekte. Dann traf sie den Soldaten Abraham Achlama, konvertierte zum Judentum und folgte ihm nach Israel. Inzwischen sind die beiden seit 40 Jahren verheiratet. Nirit und Andreas leben in Berlin. Bei ihnen dreht sich vieles um die Vergangenheit. Andreas‘ Vater war in der SA, doch sie haben geschworen, dass es in ihrer Beziehung nicht um die Begleichung von Schuld gehen soll. Nirit arbeitet als Touristenführerin und eine Station lässt sie nie aus: die Rosenstraße in der Nähe des Alexanderplatzes. Für Nirit ist das Denkmal der Beweis dafür, dass die Liebe stärker ist als alles andere.

So, 17. Mai · 22:55-01:15 · BR
Mephisto

Deutschland, Anfang der 1930er-Jahre: Der Schauspieler Hendrik Höfgen ist der Publikumsliebling auf Hamburgs Bühnen. Nach seinem Umzug nach Berlin avanciert er auch hier schnell zum gefeierten Star. Als die Nationalsozialisten an die Macht kommen, schlägt Höfgen alle Warnungen seiner Freunde in den Wind und bleibt in Deutschland. Scheinbar mühelos arrangiert er sich mit den neuen Machthabern. Doch der Erfolg hat seinen Preis. Hendrik Höfgen ist ein talentierter Schauspieler und der Publikumsliebling am Hamburger Künstlertheater. Während des Gastspiels eines berühmten Berliner Kollegen beschließt Höfgen, dass von nun an einzig der Erfolg Ziel seines Lebens sein soll. Um die Karriereleiter zu erklimmen, heiratet er die gesellschaftlich weit über ihm stehende Barbara Bruckner. Bruckner ermöglicht Höfgen den Zugang zu gut situierten Kreisen des Bürgertums und nach Berlin. Bald umjubelt ihn auch dort das Theaterpublikum. In seinem Drang, ganz vorn im Rampenlicht zu stehen, können Höfgen weder politische Entwicklungen noch menschliche Beziehungen beirren. Als er bei Dreharbeiten in Budapest von der Machtübernahme der Nationalsozialisten erfährt, entscheidet er sich spontan für die Rückkehr nach Deutschland und gegen Barbara, die ins Exil geht. Fortan führt seine Karriere steil nach oben und er steht unter Protektion eines einflussreichen Luftwaffengenerals. Schließlich kann Höfgen endlich seine Traumrolle, den „Mephisto“ in Goethes Faust, spielen und wird „Generalintendant der Preußischen Staatstheater“. Und doch muss er bald die Grenzen erkennen, die ihm von den neuen Machthabern gesetzt sind. Der ungarische Regisseur István Szabó schuf 1981 mit „Mephisto“ den Auftakt einer Trilogie, die er mit „Oberst Redl“ (1985) und „Hanussen“ (1988) vollenden sollte und in der er – jeweils mit Klaus Maria Brandauer in der Hauptrolle – den Komplex von Moral, Karrierismus und Untertanengeist in autoritäreren Systemen untersucht. „Mephisto“ basiert auf der gleichnamigen Romanvorlage von Klaus Mann, die 1936 im Exil erschien und kaum verschleiert den Aufstieg des Theaterschauspielers, Regisseurs und Intendanten Gustaf Gründgens (1899-1963) in der Nazizeit nachzeichnet. Szabó gelang dabei die meisterliche Charakterstudie eines vom Ehrgeiz besessenen Mannes, der sich seinen Erfolg mit opportunistischer Anpassung an die Macht erkauft. Neben Brandauer als karrierebesessenem Schauspieler liefert Rolf Hoppe als spießbürgerlich-jovialer „Kunstkenner“ und zynischer NS-General eine Glanzleistung. „Mephisto“ wurde ein Welterfolg und erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen, darunter den Oscar 1982 für den besten fremdsprachigen Film. Auf den Filmfestspielen von Cannes 1981 war „Mephisto“ zuvor mit dem Preis für das beste Drehbuch und dem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet worden.

Mo, 18. Mai · 21:00-21:45 · ARD-alpha
Die weiße Fahne – Nazis, Christen und das Kriegsende

Mit dem Kriegsende im Jahr 1945 ist die Gefahr für Leib und Leben vieler Katholiken und Protestanten in Deutschland noch nicht vorüber. Besonders friedliebende und engagierte Bürger, die das Ende des Dritten Reiches ohne Blutvergießen herbeiführen wollen, bezahlen dafür mit ihrem Leben. Eine bisher nicht publizierte Informationsquelle über diese Zeit sind die Einmarschberichte, die von vielen Pfarrern verfasst wurden. Gut dokumentiert sind zum Beispiel folgende Fälle: In Götting bei Bad Aibling wird Pfarrer Grimm erschossen, als er zusammen mit dem Lehrer des Dorfes die weiße Fahne hissen und eine friedliche Übergabe erreichen will. In Bad Wiessee kehren die beiden katholischen Laien Quecke und Dohrn von der Freiheitsaktion Bayern aus München zurück, wo sie sich für eine friedliche Beendigung der Kriegshandlungen eingesetzt haben. Unmittelbar darauf werden sie von Einheimischen denunziert und von der SS im Perlacher Forst erschossen. Die Ehefrauen der Betroffenen, sowie die Denunzianten leben heute noch. In Regensburg wird Domprediger Johann Maier vor ein Standgericht gestellt, weil er Verhandlungen mit den heranrückenden Alliierten aufgenommen hat. Er wird hingerichtet, Regensburg aber vor der Zerstörung bewahrt. In Altötting starten katholische Männer im April 1945 eine Freiheitsaktion. Sie werden kurz vor Kriegsende liquidiert. Bereits im Oktober 1944 war Aachen als erste deutsche Stadt von amerikanischen Truppen eingenommen worden. Rechtsanwalt Franz Oppenhoff, der dem Aachener Domkapitel und dem Päpstlichen Werk der Glaubensverbreitung in der NS-Zeit immer wieder juristischen Beistand geleistet hatte, wurde auf Vorschlag des Bischofs von der Besatzungsmacht mit der Bildung einer neuen Stadtregierung beauftragt und zum Oberbürgermeister ernannt. Im Januar 1945 ordnete Himmler seine „Beseitigung“ an. Ein Mordkommando, das sich im März 1945 mit Fallschirmen absetzte und als auf der Flucht befindliche deutsche Soldatengruppe ausgab, schlich sich im Hause Oppenhoffs ein und wurde von ihm noch mit Nahrung versorgt. Dann wurde er durch einen Schuß in die Schläfe getötet. In Oberwittstadt Neckar-Odenwaldkreis, Erzdiözese Freiburg, zogen sich am Karsamstag des Jahres 1945 die deutschen Soldaten vor den heranrückenden Amerikanern zurück. Zwei Männer hißten, ohne den Pfarrer gefragt zu haben, auf dem Kirchturm die weiße Fahne. Einige der deutschen Soldaten kamen zurück und hängten die weiße Fahne ab. Pfarrer Alois Beichert sagte in seiner Predigt beim Osterhochamt, daß die Zeit der Knechtschaft bald zu Ende sei. Am Abend drangen ein SS-Offizier und ein Soldat in das Pfarrhaus ein und schossen auf den Pfarrer, der am Ostermontag 1945 starb. In den Einmarschberichten ist auch von Plünderungen, von Konflikten mit ehemaligen Zwangsarbeitern, von Denunziationen, vom Vergraben der Messweinvorräte, vom Verstecken des Kirchenschatzes, von Messen für die amerikanischen Soldaten, und von der Zusammenarbeit zwischen deutschen Seelsorgern und Geistlichen der Besatzungsmächte die Rede. Eine historisch bisher wenig bearbeitete Phase der deutschen Geschichte soll durch den Film und die erstmals publizierten Quellen aufgehellt werden.

Mo, 18. Mai · 23:30-00:15 · Das Erste (ARD)
Hans Filbinger – eine Karriere in Deutschland

Der Name Filbinger polarisiert die deutsche Öffentlichkeit bis heute. 2007 löste der damalige Ministerpräsident Oettinger einen Skandal aus, als er Hans Filbinger in einem Nachruf bescheinigte, dieser sei ein Gegner des Nazi-Regimes gewesen. Spätestens seit seinem erzwungenen Rücktritt 1978 gilt Filbinger, der zwölf Jahre lang Ministerpräsident von Baden-Württemberg war, vielen als unbelehrbarer NS-Mitläufer und als „furchtbarer Jurist“ (Rolf Hochhuth) mit einem „pathologisch guten Gewissen“ (Erhard Eppler). Filbinger prägte aber auch die baden-württembergische Landesgeschichte in einer turbulenten Zeit zwischen Baden-Frage, Radikalenerlass, Atomkraftdebatte und terroristischen Anschlägen im Deutschen Herbst. Wer war Hans Filbinger wirklich? Erstmals kommen in einer TV-Dokumentation seine Kinder Susanna, Johanna, Alexa und Matthias zu Wort und erzählen aus einer neuen Perspektive, wie sie den Menschen und den Politiker erlebt haben. Sie tragen neben ehemaligen Mitarbeitern und politischen Gegnern zu einer differenzierten, oft überraschenden, dabei auch kritischen Nahaufnahme von Hans Filbinger bei, der wie kaum ein anderer darauf bedacht war, ein bestimmtes Bild von sich und seiner Familie in der Öffentlichkeit zu erzeugen: konservativ, werteorientiert, christlich. Geboren im Kaiserreich, aufgewachsen im katholischen Milieu der Weimarer Republik, Jurist und Soldat in der Nazi-Zeit, Ministerpräsident und sogar als Bundespräsident im Gespräch – Filbingers schillerndes Leben überspannt ein ganzes Jahrhundert. Er war geradlinig, humorvoll, ein guter Ratgeber und Analytiker, aber auch ein Patriarch, der (oft vergebens) sein konservatives Leitbild durchsetzen wollte, Konflikte durch Schweigen überging, kritische Fragen ausblendete. Mit Hilfe von Interviews, Archivmaterial und vieler unveröffentlichter Fotos aus Privatbesitz klärt der Film von Ingo Helm die Frage, was Filbinger in der NS-Zeit tatsächlich getan hat und erzählt, wie er in den 70er Jahren als erfolgreicher, aber auch umstrittener Politiker zu einer Symbolfigur für die Auseinandersetzung um die NS-Vergangenheit wurde. Den Marxismus und die „Libertinage“ hielt er bis zum Lebensende für die große Gefahr, vor der er die Jugend bewahren wollte. Die Ironie des Schicksals will es, dass sein Sohn Matthias heute ein prominenter Grünen-Politiker in seinem von Grünen regierten Heimatland ist.

Di, 19. Mai · 09:50-10:45 · arte
Du sollst nicht schwul sein

„Ein Mann soll keinen Geschlechtsverkehr mit einem anderen Mann haben, denn das ist abscheulich.“ Ob Bibel, Thora oder Koran – die heiligen Bücher lehnen sie allesamt ab: die Homosexualität. Bis heute diktieren die jahrtausendealten Schriften den Umgang der Religionen mit ihren ungeliebten Söhnen und Töchtern. Sie gelten als krank oder vom Teufel besessen. Um ihrem Gott, ihrer Religionsgemeinde oder einfach nur der eigenen Familie zu gefallen, sollen die Homosexuellen umkehren, heterosexuell werden oder ein Leben lang Verstecken spielen. Die Dokumentation zeigt, welchem psychischen Druck junge homosexuelle Menschen mitten in Europa ausgesetzt sind, weil sie gläubig sind: Ein homosexueller Muslim wird in einer Einwanderer-Gesellschaft, die nur echte Männer kennt, von der eigenen Familie mit dem Tod bedroht, verfolgt, zur Heirat gezwungen oder für immer verstoßen. Ein Katholik führt in katholisch-konservativen Kreisen sein Leben zwischen Selbsthass und Verdrängung. Einem schwulen orthodoxen Juden wird in der eigenen Gemeinde auf Verdacht nicht die Hand gegeben. Ein Mitglied in bibeltreuen fundamental-evangelikalen Kreisen fühlt sich wie ein Gefangener einer Welt, in der Homosexualität geheilt werden muss, weil man sonst in der Hölle landet. Und katholische Ärzte in Bayern versprechen verzweifelten Homosexuellen, ihren Leidensdruck mindern zu können. Das Thema Homosexualität ist in Kirche und Moschee oft tabu. So sieht ein evangelikaler Pfarrer das Ende der Welt nahen, so darf ein Bischof sich nicht für Schwule einsetzen. Doch es gibt auch Homosexuelle, die offen versuchen, das Tabu zu brechen. So gründeten sie in Paris eine „schwule“ Moschee, in der alle zusammen – ob Mann oder Frau, ob heterosexuell oder homosexuell – einen Platz finden können. Gott und die Krux mit den Schwulen: ein Film über verbotene Liebe und die Strategien, die Verbote zu umgehen, angebliche Heilungsmethoden, priesterliche Keuschheitsgelübde, Lügen, Ausgrenzungen und den Versuch, sich mit Gott zu versöhnen und sich die eigene Religion nicht wegzunehmen zu lassen. In seinem Film zeigt Marco Giacopuzzi, wie mitten in Europa junge Menschen an Gott verzweifeln, weil seine Diener auf Erden sie nicht so sein lassen, wie sie sind.

Mi, 20. Mai · 00:15-01:30 · MDR Sachsen
Wege übers Land, 2/6

Gertrud und Emil Kalluweit sind ausgezogen, um sich in den eroberten polnischen Gebieten eine eigene Existenz zu schaffen. Doch nach ihrer Ankunft in der neuen Heimat erleben sie das Grauen der Deportationen und des Mordens ringsumher. Während Kalluweit versucht, sein aufkeimendes Entsetzen zu verdrängen, nimmt Gertrud ungeachtet der Gefahr ein kleines jüdisches Mädchen im Hause auf. Sie verhindert auch, dass Kalluweit polnische Partisanen ausliefert, die sich auf dem Hof versteckt halten. Unterdessen lässt die deutsche Führungsriege im Gouvernement, zu der auch Lesstorff gehört, wahllos Zivilisten abschlachten, um jeden Widerstand zu ersticken. Emil Kalluweit wird von SS-Mann Schneider gedrängt, sich den Erschießungskommandos anzuschließen. Das Ansinnen stürzt ihn in einen Konflikt. Schneider lässt ihm keine Ruhe, außerdem beginnen die Behörden, nach der Herkunft des Kindes zu forschen. Als Gertrud für ein paar Tage verreist, will ihr Mann das Mädchen heimlich fortschaffen. Gertrud sieht nur eine Möglichkeit, das jüdische Mädchen zu retten. Sie wendet sich wegen der Papiere an Lesstorff. Resigniert willigt Kalluweit ein, dass Gertrud die Kleine zusammen mit einem polnischen Jungen adoptiert. Dann meldet er sich freiwillig an die Front. Zur gleichen Zeit gelingt Willi Heyer, einem deutschen Kommunisten, mit einem polnischen Professor die Flucht aus dem Konzentrationslager.

Mi, 20. Mai · 22:00-22:45 · BR
Unter dem Hammer der Nazis – Die geheimen Akten des Adolph W.

Im März 2013 werden im Keller des Münchner Auktionshauses Neumeister 44 Versteigerungskataloge von 1936 bis 1944 gefunden. Darin enthalten sind handschriftliche Anmerkungen des Auktionators Adolf Weinmüller zu über 33.000 versteigerten Objekten. Katrin Stoll, die Inhaberin des Auktionshauses Neumeister, ahnt: „Wir haben eine Leiche im Keller gefunden.“ Sie trifft eine mutige Entscheidung und lässt die Geschichte des eigenen Unternehmens aufarbeiten, um herauszufinden, wie tief Adolf Weinmüller in den Kunstraub der Nazis verstrickt war. Eine spannende Spurensuche beginnt. Der größte und brutalste Kunsträuber der Geschichte ist Adolf Hitler, kein Kunstwerk ist vor dem Zugriff des Diktators sicher. Jüdische Kunsthändler müssen Deutschland fluchtartig verlassen – einer davon ist Siegfried Lämmle. Heute leben seine Nachkommen in den USA. Die Hoffnung, etwas von der gestohlenen Kunst wiederzubekommen, haben sie vor vielen Jahren aufgegeben. Einer der letzten sogenannten Monuments Men ist Harry Ettlinger. Die alliierte Sondereinheit ist einzigartig in der Geschichte. Ihr Auftrag: Sie sollen die Raubkunst der Nazis aufspüren und ihren rechtmäßigen Besitzern übergeben. 70 Jahre später erfahren die Nachkommen der jüdischen Opfer, auch die Enkelin Siegfried Lämmles, erstmals von dem gesamten Umfang des Raubes. Mithilfe der Weinmüller-Akten gibt es nun wieder die Hoffnung, von dem Gestohlenen etwas zurückzubekommen.

Do, 21. Mai · 06:45-07:15 · PHOENIX
Israels viertes Meer

Seit biblischen Zeiten ist der See Genezareth bekannt. Immerhin wandelte schon Jesus über den See. Da das ARD-Team dies nicht kann, macht es eine Reise rund um den See, um Land und Leute in einer der schönsten Regionen des Heiligen Landes vorzustellen. Wir besuchen Tabgha, eine christliche Pilgerstätte, die mit dem Wirken Jesu in Verbindung gebracht wird (Brotvermehrungskirche ) und das Benediktiner Kloster, in dem seit 1939 Benediktinermönche leben. Mönche und deutsche Volontäre arbeiten in der Jugend- und Behindertenbegegnungsstätte Beit Noah, die ein Teil des Komplexes aus Brotvermehrungs-kirche und Kloster ist. Wir wandern durch Tiberias, eine Stadt am See, die von Herodes Antipas im Jahre 17 n. Chr. errichtet wurde. Nach der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 n. Chr. wurde die Stadt bald das geistige und religiöse Zentrum der Juden. Im Jahr 637 wurde die Stadt von den muslimischen Arabern erobert, sie war jedoch auch weiterhin von Juden bewohnt. 1099 eroberten die Kreuzritter die Stadt, die sie, nach der Befestigung durch eine Stadtmauer, als Stützpunkt nutzten. Tiberias bildete das Zentrum des Fürstentums Galiläa innerhalb des Königreichs Jerusalem. In Tiberias begegnen wir einem Fischer, der darüber klagt, dass es kaum noch Fische im See Genezareth gibt.

Sa, 23. Mai · 00:00-00:45 · WDR
Als aus Feinden Freunde wurden – Rheinische Kinder im englischen Paradies

Nie wird Gretel Wicke aus Düsseldorf diesen Augenblick vergessen: Es ist das Jahr 1948, sie ist 11 Jahre alt, dünn und hungrig und erfährt in der Schule, dass sie von jetzt auf gleich nach England fahren soll. Es folgt eine Zugfahrt, eine stürmische Schiffspassage über den Ärmelkanal, die erste Reise ihres Lebens. Und dann steht sie da mit fünf anderen ebenso dünnen Kindern aus dem zerbombten Düsseldorf im englischen Städtchen Reading, wird begrüßt von einer streng aussehenden Dame und versteht kein Wort. In einem Haus des englischen Städtchens wartet schon die 12-jährige June auf sie. June ist ebenso aufgeregt wie Gretel, sie soll dieses deutsche Mädchen, dieses „Nazikind“, nun drei Monate lang in ihrem Kinderzimmer beherbergen, mit ihm zur Schule gehen und Tag und Nacht mit ihm verbringen. Die Idee dieser Begegnung stammt von der Bürgermeisterin des Ortes. Sie hatte von britischen Soldaten, die in Düsseldorf stationiert waren, von der Not und vom Hunger gehört, war sogar selbst an den Rhein gereist und erschüttert von dem, was sie vorfand. Und deshalb hatte sie beschlossen, einige Düsseldorfer Kinder zum Aufpäppeln nach Reading zu holen. Doch noch ist die Kriegspropaganda lebhaft in Erinnerung – und June erwartet eine Art Monster aus dem Land der Feinde, das ihr Leben auf den Kopf stellt. Zaghaft nähern sich die beiden Mädchen an. Der Austausch lässt hoffen, 1949 wird eine weitere Kindergruppe aus Düsseldorf nach England geschickt. Die Kinder werden zu Hoffnungsträgern der Versöhnung nach einem furchtbaren Krieg. Über alle Grenzen hinweg begründen sie eine Freundschaft zwischen einstigen Feinden, die ein Leben halten wird.

Sa, 23. Mai · 05:40-06:10 · HR
Mit einem Lächeln und einer Träne

Eigentlich passt das alles überhaupt nicht zusammen: Das Lächeln und die Tränen etwa, mit denen Zosia Wysocki oft zu den wöchentlichen Treffen in Frankfurt kommt. Sie trifft sich hier regelmäßig mit Freunden und Bekannten bei Kaffee und Kuchen, um über den Holocaust zu reden. Kaffeeklatsch und das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte, Lächeln und Tränen: Sind das nicht unüberbrückbare Gegensätze? Zosia Wysocki, selbst eine Überlebenden des Holocaust, sieht das anders. Das Lächeln, sagt sie, ist für das Leben und das Glück überlebt zu haben, die Tränen für all das, was sie im Holocaust verloren hat. „Treffpunkt“ nennen die Sozialarbeiter und Psychotherapeuten der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland kurz und bündig die jede Woche stattfindende Begegnung der Holocaustüberlebenden. Gegründet vor zehn Jahren, ist der Treffpunkt nicht nur für sie viel mehr als nur ein Kaffeeklatsch. „Ich treffe hier Leute, die das Gleiche oder Ähnliches erlebt haben. Leute, mit denen ich mich ohne viele Worte austauschen kann, die ich verstehe. Ich fühle mich hier zu Hause“, sagt etwa Siegmund Plutznik, der im Krieg als Partisan in Polen gegen die Nazis gekämpft hat. Der Treffpunkt ist eine Art Oase für die jüdischen Senioren. Wo sonst könnten sie die grauenhaften Geschichten erzählen, die sie so lange mit sich herumgetragen haben? Es sind Erinnerungen an Auschwitz und Bergen-Belsen, an die Ermordung ihrer Familien und die Auslöschung jener ganzen Welt, in der sie als Kinder gelebt und die sie geliebt haben. Im Treffpunkt hört man ihnen zu, oft ohne selbst viel zu sagen, wie der Psychotherapeut Kurt Grünberg berichtet. „Für das, was diese Menschen erlitten haben“, erklärt er, „gibt es keine angemessenen Worte.“ Und doch ist vielen von ihnen das Lächeln nie vergangen. Eines, was diese Überlebenden gemeinsam haben, scheint ihre unerschütterliche Lebensfreude zu sein. So rezitiert die Schauspielerin Zosia Wysocki bis heute voller Leidenschaft die jüdisch-polnischen Gedichte ihrer Jugend, und Avraham Lifshitz, der Auschwitz überlebte, malt Ölbilder, deren Farben fast von der Leinwand schreien. Lifshitz wuchs als kleiner Junge in einem ultraorthodoxen Haushalt in Polen auf. Er erinnert sich an eine Lobeshymne, die er damals voller Inbrunst sang und in der es hieß: „Gott wird Dich vor Deinen Feinden schützen“. Und dennoch: Als er nach Auschwitz kam, war da für ihn kein Gott. Trotz des Traumas des Holocausts haben die Überlebenden sich aus vielen verschiedenen Gründen entschlossen, in Deutschland zu leben. Djorgi Alpar wurde in den sechziger Jahren als hochqualifizierter Bauingenieur von seiner Firma in Belgrad ausgerechnet nach Deutschland geschickt. Es war nicht nur anfangs schwer für ihn. Heute haben er und seine Frau Lili mit ihrem Schicksal Frieden geschlossen, doch das Nazideutschland werden sie nie vergessen. Die deutsche Staatsangehörigkeit haben sie nie angenommen. Niemand weiß genau, wie viele Holocaustüberlebende in Deutschland leben. Verlässliche Statistiken gibt es nicht, auch, weil sich viele von ihnen nie von deutschen Ämtern und Behörden erfassen lassen würden. Im Frankfurter Treffpunkt haben sie trotzdem eine Heimat gefunden. Die Sozialarbeiter und Psychotherapeuten dort sind immer für sie da – nicht nur bei einem ganz speziellen Kaffeeklatsch am Mittwochnachmittag.

So, 24. Mai · 21:45-23:15 · Das Erste (ARD)
Ein Fall für Annika Bengtzon – Nobels Testament

Auf der exklusiven Nobelpreis-Gala geben sich prominente Wissenschaftler aus der ganzen Welt ein einzigartiges Stelldichein. Reporterin Annika Bengtzon (Malin Crépin) soll über das glamouröse Großereignis berichten, doch daraus wird nichts. Auf dem Höhepunkt der Festivität wird ein blutiges Attentat verübt – direkt vor Annikas Augen. Während in allen Redaktionen die Drähte heiß laufen, darf ausgerechnet Annika als Tatzeugin über den tödlichen Zwischenfall nicht berichten: Caroline von Behring (Anna von Rosen), Vorsitzende des Nobelpreiskomitees, erliegt noch am Tatort ihren schweren Verletzungen, das Leben des israelischen Professor Aaron Wiesel (Jackie Jakubowski) hängt an einem seidenen Faden. Da der jüdische Wissenschaftler für seine umstrittene Stammzellenforschung den Nobelpreis für Medizin erhielt, ist das Attentat auf ihn offenbar politisch motiviert. Während alle Ermittlungen in diese Richtung laufen, vermutet Annika, dass Caroline von Behring nicht zufällig in der Schusslinie war. Ein Gespräch mit deren Kollegin Birgitta Larsén (Ia Langhammer), die anscheinend mehr weiß, als sie sagt, erhärtet den Verdacht. Kurz darauf meldet sich der junge Laborant Isaksson (Karl Linnertorp), der Annika Informationen über den Attentäter verkaufen will. Dazu kommt es nicht, denn der Chemiker stirbt bei einem mysteriösen Unfall. Die Reporterin ist auf der richtigen Spur, ahnt aber nicht, dass sie in Lebensgefahr schwebt. In Zentrum dieses elegant inszenierten Schwedenkrimis, mit dem Das Erste eine sechsteilige Reihe startet, steht eine Reporterin, ersonnen von der Bestseller-Autorin Liza Marklund. 1998 zeichnete die Schwedische Krimiakademie ihren Roman „Olympisches Feuer“ mit dem Poloni-Preis für das beste Debüt aus. Seither publizierte Marklund neun Romane um die „kriminalisierende“ Journalistin Annika Bengtzon, bei denen die Autorin ihre beruflichen Erfahrungen als ehemalige Chefredakteurin einer großen Tageszeitung einfließen ließ. Zwei Bengtzon-Krimis hat das schwedische Fernsehen bereits mit Helena Bergström in der Titelrolle verfilmt. Nun schlüpft die sympathische Malin Crépin in die Rolle der widerspenstigen Boulevard-Reporterin, die bei ihren Recherchen nie locker lässt, unbequeme Fragen stellt und sich gerne mit der Polizei oder Spitzenpolitikern anlegt. Die attraktive Darstellerin, dem deutschen Publikum aus der Krimiserie „Kommissar Winter“ bekannt, verkörpert die ermittelnde Journalistin als moderne Frau, die ihren Beruf liebt, aber auf ihr Familienleben mit zwei kleinen Kindern und einem Lebensgefährten nicht verzichten will.

Mo, 25. Mai · 01:10-02:45 · Das Erste (ARD)
A Serious Man

Amerika, Mitte der 60er Jahre. Larry Gopnik führt mit seiner Familie ein ganz gewöhnliches Leben in der amerikanischen Provinz. Aber der Schein trügt, denn die gesamte Existenz des biederen Physik-Professors droht aus den Fugen zu geraten: Seine Frau verlangt die Scheidung, sein Bruder wird von der Polizei gesucht, seine jugendlichen Kinder interessieren sich nur für Fernsehen und Drogen, anonyme Verleumdungsbriefe bringen seine Karriere am College in Gefahr. Die ganze Welt scheint sich auf aberwitzige Weise gegen den harmlosen Larry verschworen zu haben. Von den Rabbinern seiner jüdischen Gemeinde erhofft er sich Rat und Beistand. Doch deren Lebensweisheiten stürzen den armen Kerl nur noch tiefer in die Sinnkrise. Mit eigenwilligem Humor nehmen die Kultregisseure Joel und Ethan Coen in ihrer hochgelobten Tragikomödie das jüdische Leben in der amerikanischen Provinz unter die Lupe. Die biblischen Anspielungen und autobiografischen Bezüge geben der Erzählung eine ganz besondere Note. Amerika, 1967. Larry Gopnik (Michael Stuhlbarg) lebt mit seiner Familie in einer bürgerlichen Vorortsiedlung im amerikanischen Mittelwesten: eine Einöde aus uniformen Einfamilienhäusern, menschenleeren, betongrauen Straßen und akkurat gestutzten Rasenflächen. Er ist ein respektiertes Mitglied der Jüdischen Gemeinde und als Physik-Professor am örtlichen College tätig. Aber der Anschein gepflegter Biederkeit trügt: Larry Gopniks Leben gleicht in jeder Hinsicht einem Katastrophengebiet. Seine Frau Judith (Sari Wagner Lennick) will sich für einen anderen Mann (Fred Melamed) von ihm scheiden lassen und sein pubertierender Sohn Danny (Aaron Wolff) interessiert sich ausschließlich für den nächsten Joint und den störungsfreien Empfang seiner Lieblingsserie. Töchterchen Sarah (Jessica McManus) denkt an die Finanzierung ihrer Nasen-OP und verschwindet allabendlich in der Disco. Damit nicht genug, hat sich Larrys arbeitsloser Bruder Arthur (Richard Kind), der wegen illegalen Glücksspiels von der Polizei gesucht wird, auf der Familiencouch eingenistet. Larrys aggressiver Nachbar (Peter Breitmayer) nimmt ungefragt einen Teil seines Grundstücks in Beschlag und ein Student (David Kang) will ihn für eine bessere Note bestechen. Dessen Vater (Steve Park) wiederum droht mit einer Anzeige wegen Rufmords, sollte Gopnik die Sache publik machen. Zur gleichen Zeit wird Larrys Beförderung am College durch anonyme Verleumdungsbriefe gefährdet. In seiner Verzweiflung sucht der arme Kerl Hilfe bei verschiedenen Rabbinern. Doch deren Ratschläge geben ihm nur noch mehr Rätsel auf. Fast scheint es, als würde Gott höchstpersönlich ihn auf die Probe stellen. In ihrer autobiografisch gefärbten Tragikomödie nehmen die vierfachen Oscar-Preisträger Joel und Ethan Coen („Fargo“, „No Country for Old Men“) das Leben in der tiefsten amerikanischen Provinz aufs Korn. Mit teils bitterbösem, teils liebevollem Humor und zahllosen Anspielungen auf Religion und Philosophie treiben sie ein feinsinniges Spiel zwischen Ironie, Blasphemie und spiritueller Ernsthaftigkeit. So wirkt die Geschichte von Larry Gopnik wie eine moderne Adaption der biblischen Hiob-Geschichte. Hauptdarsteller Michael Stuhlbarg wurde aufgrund seiner Leistung für den Golden Globe nominiert, bei den Oscars erhielt „A Serious Man“ Nominierungen in den Kategorien Bester Film und Bestes Originaldrehbuch.

Mo, 25. Mai · 14:25-15:10 · NDR Niedersachsen
Hans Rosenthal – Das war Spitze!

„Allein gegen alle“ im Hörfunk oder „Dalli Dalli“ im Fernsehen: Hans Rosenthal war als Quizmaster einer der populärsten Entertainer der Nation. Unvergessen ist sein Markenzeichen: ein Luftsprung mit dem Ausruf „Das war spitze!“. Dem Publikum ist er als das stets fröhliche „Hänschen“ Rosenthal in Erinnerung geblieben. Annette Plomin zeichnet ein Porträt des populären Entertainers, der im Leben nicht immer ein „Hans im Glück“ gewesen ist. „Dalli Dalli“: das heißt: schnell, rasch, fix. „Ich habe mich immer beeilt im Leben“, schrieb Hans Rosenthal im Rückblick, „nicht, um dem Glück hinterherzulaufen, sondern um dem Unglück zu entgehen. Und bin dabei dem Glück begegnet.“ Zwei Leben führt Hans Rosenthal in Deutschland. Das eine im hellen Scheinwerferlicht, berühmt und beliebt. Das andere in dunkler Zeit, verfolgt und versteckt. Als jüdisches Waisenkind muss sich Hans Rosenthal durch Nazideutschland schlagen und als Totengräber Zwangsarbeit leisten, er überlebt in einem Versteck in einer Berliner Schrebergartenkolonie. Dann die Karriere beim Berliner Rundfunk und beim Sender RIAS. Als Radiopionier macht er Kabarett und leichte Unterhaltung, als Quizmaster wird er zu einem der populärsten Entertainer der Nation. Einen „Schwerarbeiter der leichten Muse“ hat man ihn genannt, ein Moderator, der seine Gäste mit großer Professionalität und Freundlichkeit behandelte und der niemanden zum Statisten degradierte. Im Nachkriegsdeutschland wirkt Hans Rosenthal als Versöhner: Ohne Ressentiments setzt er sich ein für religiöse und politische Toleranz, engagiert sich auf höchster Ebene für die Jüdische Gemeinde. In diesem Porträt von Annette Plomin erinnern sich Verwandte und Freunde an den 1987 verstorbenen Showmaster: sein Sohn Gert Rosenthal, Max Schautzer, Paul Spiegel, Ilse Werner, Curth Flatow, der „Schnellzeichner Oskar“ (bürgerlich: Hans Bierbrauer) und viele andere.

Mo, 25. Mai · 20:15-21:56 · arte
Ein besonderer Tag

Rom, 8. Mai 1938: Adolf Hitler trifft mit dem italienischen Diktator Benito Mussolini zusammen. Um der Parade zu Ehren des deutschen Reichskanzlers beizuwohnen, begibt sich Emanuele, ein Anhänger des Faschismus, mit seinen Kindern in die Stadt. Seine Ehefrau Antonietta bleibt allein in der Wohnung zurück und beginnt mit der täglichen Hausarbeit. Dabei entfliegt ihr Papagei und bei der Suche nach ihm trifft sie auf Gabriele, ihren Nachbarn. Die beiden kommen ins Gespräch. Gabriele arbeitet eigentlich als Sprecher beim Radio, wurde aber erst kürzlich entlassen. In der immer intensiver werdenden Unterhaltung erfährt Antonietta von der politischen Überzeugung ihres Nachbarn. Zunächst ist die naive Frau erschüttert, als sie herausfindet, dass Gabriele homosexuell ist. Schnell wird ihr allerdings bewusst, dass seine sexuellen Neigungen und seine unerwünschten politischen Ansichten nicht nur der Grund für seine Entlassung sind, sondern auch für seine geplante Deportation nach Sardinien. Gemeinsam empfinden die beiden sonst isolierten Menschen für einen kurzen Augenblick ein Gefühl von Freiheit, das jenseits der Ängste und Isolierungen eines totalitären Regimes Hoffnung auf persönliche Verwirklichung aufkeimen lässt.

Mo, 25. Mai · 22:30-23:15 · PHOENIX
ZDF-History: Deutschland 1945 von oben

Nach der Kapitulation am 8. Mai 1945 gleicht Deutschland einer Trümmerwüste. Mithilfe von Luftaufnahmen alliierter Militärs blickt die Dokumentation erstmals von oben auf die Zerstörungen. Noch in den letzten Kriegsmonaten fallen Zigtausende Bomben auf deutsche Städte, darunter Dresden, Würzburg und Mainz. Hunderttausende Menschen verlieren ihr Zuhause, ihre Familien und oft auch ihren Lebensmut. Im Sommer 1945 schauen sie in eine ungewisse Zukunft. Denn in den Städten herrscht das Chaos. Hitlers Krieg hatte eine Dynamik der Gewalt entfacht, die weit über die Kapitulation hinauswirkte. Am Beispiel der Städte Berlin, Dresden und Köln blickt die Dokumentation auf das Leben der Deutschen zwischen den Trümmern und vergleicht die Filmaufnahmen der Westmächte aus dem Sommer 1945 mit Aufnahmen aus den 30er Jahren und aus der Gegenwart, 70 Jahre danach.

Di, 26. Mai · 22:45-23:30 · HR
Duelle – Marlene Dietrich gegen Zarah Leander

Mehr als 100.000 Reichsmark will Propagandaminister Joseph Goebbels 1936 dem deutschstämmigen Hollywoodstar Marlene Dietrich für jeden Film zahlen, wenn sie nach Deutschland zurückkommt. Dazu freie Auswahl der Stoffe und Regisseure. Goebbels sucht eine schöne Schauspielerin für seine Nazi-Propaganda. Doch die Dietrich lehnt ab. So bietet Goebbels die höchste Gage aller UFA-Stars schließlich einer jungen Schwedin an, die sich mit Musicals einen Namen gemacht hat. Zarah Leander willigt ein. Marlene Dietrich und Zarah Leander – zwei Diven des 20. Jahrhunderts, deren Lebenswege völlig gegensätzlich verlaufen. Auf der einen Seite die Berlinerin Marlene, die als Weltstar dem NS-Regime erbitterten Widerstand leistet. Auf der anderen Seite die schwedische Sängerin, deren Durchhaltelieder Millionen Deutsche in die Kinos locken, selbst als rundherum alles in Schutt und Asche fällt. Die Erfolge beider Schauspielerinnen sind legendär. Marlene Dietrich wird nach dem Kassenschlager „Der blaue Engel“ der höchstbezahlte weibliche Filmstar der 30er Jahre. Zarah Leander steht dem kaum nach. Allein ihren Film „Die große Liebe“ sehen 27 Millionen Zuschauer in ganz Europa. Es ist nicht nur die Politik, die die beiden Schauspielerinnen zu Konkurrentinnen der Filmwelt macht. Auch persönlich ist der Unterschied zwischen ihnen groß. Zarah Leander hält ihr Privatleben geheim und gibt sich als Star zum Anfassen. Marlene Dietrich lebt ihre zahllosen Affären mit Frauen und Männern aus und hält mit ihren Launen die Studios auf Trab. Doch vor allem stehen die beiden Frauen stellvertretend für den Kampf zweier Systeme – Demokratie gegen Diktatur. Während sich die eine durch das Dritte Reich laviert und ihren eigenen Vorteil über moralische Erwägungen stellt, tritt die andere offen als Gegnerin Hitlers auf. Ein Duell, das weit mehr ist als die Konkurrenz zweier Diven.

Mi, 27. Mai · 20:15-22:10 · arte
Die Ehe der Maria Braun

Deutschland, im Jahr 1943: Der Zweite Weltkrieg tobt. Im Bombenhagel wird das Standesamt getroffen, in dem der Soldat Hermann Braun und Maria sich gerade das Ja-Wort geben. Nur einen Tag nach seiner Hochzeit muss Hermann wieder an die Ostfront. Maria bleibt zurück und kämpft gemeinsam mit ihrer verwitweten Mutter ums tägliche Überleben. Nach Kriegsende beginnt sie ihren Mann Hermann zu suchen. Als ein Heimkehrer die Nachricht von Hermanns Tod überbringt, geht sie eine Beziehung mit dem GI Bill ein. Doch eines Tages steht Hermann in der Tür. Es kommt zum Handgemenge zwischen Hermann und Bill. Maria greift ein und erschlägt Bill mit einer Flasche. Vor dem Militärgericht nimmt Hermann die Schuld auf sich und geht ins Gefängnis. Während einer Zugfahrt begegnet Maria dann dem Industriellen Karl Oswald, einem Emigranten, der nach dem Ende der Naziherrschaft nach Deutschland zurückgekehrt ist, um seine enteignete Fabrik wieder zu übernehmen. Maria wird zunächst in Oswalds Firma und bald auch in seinem Privatleben unverzichtbar. Maria schafft mit Hilfe von Oswald den sozialen Aufstieg und erlebt den Wohlstand der Wirtschaftswunderjahre. Dennoch hält sie an ihrer Liebe zu Hermann fest.

Mi, 27. Mai · 23:30-00:30 · SWR BW
Wunderzaichen. Die Entstehung einer Oper

2008 erhielt Mark Andre von der Staatsoper Stuttgart den Auftrag, eine Oper zu schreiben, unter der Regie von Jossi Wieler und Sergio Morabito. Thema war eine Geschichte, die den Komponisten seit seiner Kindheit fasziniert hatte: Das Verschwinden des Jesus von Nazareth. Wie hat das geklungen? Die Gleichzeitigkeit von Gegenwart und Verschwinden. Nicht mehr tot, aber noch nicht auferstanden. Hauptfigur der Oper, an der Mark Andre sieben Jahre arbeitete, ist jedoch der Stuttgarter christliche Gelehrte Johannes Reuchlin, der sich schon im 15. Jahrhundert mit der jüdischen Kabbala befasst hatte. Der Film begleitet Mark Andre bei seiner Reise nach Israel 2011, bei Klangrecherchen im Experimentalstudio des SWR Freiburg 2013 und bei den Endproben in der Oper Stuttgart im Frühjahr 2014. Unter der musikalischen Leitung von Sylvain Cambreling war „Wunderzaichen“ die am meisten beachtete zeitgenössische Opernproduktion des Jahres 2014 und wurde in Presse und Publikum euphorisch gefeiert.

Do, 28. Mai · 00:30-02:00 · SWR BW
Max Raabe in Israel – Heute Nacht oder nie

Im Herbst 2010 sind Max Raabe und das Palast Orchester mit ihrem Programm „Heute Nacht oder nie“ zu einer ganz besonderen Konzerttournee aufgebrochen: Sie sind in Israel aufgetreten. Einerseits vor einem jungen Publikum, das die deutschen Lieder von damals erstmals live hören konnte, andererseits vor einer Zuhörerschaft, die sich an diese Musik erinnern konnte und sie in Kinder- oder Jugendtagen in Deutschland gehört hatte. Fast alle Textdichter waren jüdischer Herkunft, viele von ihnen wurden vom Nazi-Regime ermordet, einigen wenigen gelang die Flucht über Österreich und Frankreich in die USA. In den Liedern und Schlagern dieser Künstler verdichtet sich das Lebensgefühl einer Zeit. Max Raabes Kunst besteht darin, Denken und Fühlen in seiner ganzen Vielschichtigkeit zum Klingen zu bringen: Zwischen Melancholie und Ironie, Rebellion und Resignation, Elegie und Komik liegen oft nur ein halber Takt und ein einziges Wort. Bei ihm klingen die 80 Jahre alten Lieder nicht nostalgisch und fern, sondern ganz nah und modern. Für Max Raabe und sein seit rund 25 Jahren bestehendes Palastorchester waren die Auftritte in Israel eine Premiere. Dass diese Tournee mit deutschen Liedern aus den 20er Jahren ein Politikum war, machte für die Musiker einerseits den Reiz aus, war Herausforderung, Geschenk und Chance der Konzertreise. Andererseits war man sich der menschlichen und auch politischen Dimension, die ein Auftritt mit gerade diesem Repertoire in Israel und vor einem israelisch-jüdischen Publikum hatte, voll und ganz bewusst. Der Film zeigt, wie Max Raabe in Israel empfangen wurde und welches Echo er auf sein Konzertprogramm bekommen hat. Wir erzählen die Geschichten von Konzertbesuchern, die aus Deutschland geflohen, vertrieben und nicht mehr bereit waren, sich ihrer ursprünglichen Heimat anzunähern. Erst die Lieder aus den 20er Jahren, aus der Zeit ihrer Kindheit und Jugend machten es ihnen möglich, sich wieder mit diesem Abschnitt ihrer Biographie zu befassen, der über Jahrzehnte hinweg nur mit schmerzhaften Erinnerungen verbunden gewesen war. Es kam zu Begegnungen, die für beide Seiten zutiefst bewegend waren.

Sa, 30. Mai · 09:30-10:00 · WDR
Schluss mit lustig – Drei Kinder werden erwachsen

Sophia und Anna-Lisa müssen fleißig üben, wie man in hohen Schuhen richtig läuft. Derweil übt Ilan mit seinem Rabbi das Singen der alten Tora-Verse. Alle drei schauen einem großen Tag entgegen; alle drei sind zwischen 13 und 14 Jahre alt: Die getaufte Protestantin Sophia wird in einigen Wochen konfirmiert, Anna-Lisa fiebert ihrer Jugendweihe entgehen und Ilan wartet auf seine Bar Mizwa, um zum „echten jüdischen Mann“ zu werden. Drei Jugendliche, drei Initiationsriten – für alle drei ein großer Tag! Wie fühlt sich dieser erste Schritt zum Erwachsenwerden an? Und wie geht es weiter, wenn man richtig erwachsen ist? Ob Familie, Freunde, Schule oder der eigene Körper: Plötzlich tauchen überall neue Möglichkeiten auf – aber auch neue Probleme.

So, 31. Mai · 13:05-13:30 · 3sat
Erzählt, was ihr erlebt habt

Vor 70 Jahren ist der Zweite Weltkrieg zu Ende gegangen. Zeitzeugen, die den Krieg erlebt haben, können authentisch berichten und erzählen, wie es damals war. Wie damals aus heutiger Sicht Unvorstellbares geschehen konnte. Wie es war als junger Soldat an der Front. Wie es war in der Stadt, wenn Fliegeralarm gegeben wurde. Wie man Angst hatte, denunziert zu werden. Wie man geahnt hat, was mit der jüdischen Nachbarfamilie geschehen ist. Wie die Lebensmittel knapp wurden und der Hunger immer größer. Wie die Russen kamen.