Gedenken und Erinnern beginnt in unserer Nachbarschaft

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Von Mitte April bis Mitte Mai 2014 findet in Hamburg-Eimsbüttel erstmals ein Monat des Gedenkens an die Opfer des NS-Regimes statt…

Monat des Gedenkens in Hamburh-EimsbüttelGedenkveranstaltungen zur Erinnerung an die Opfer und den Widerstand während des NS-Regimes finden seit Jahrzehnten an verschiedenen Orten in Hamburg-Eimsbüttel statt. Erinnerungsorte sind über den gesamten Bezirk verteilt. Nachdem die Bezirksversammlung Eimsbüttel die Einrichtung eines Gedenkmonats beschlossen hatte, gründete sich auf Einladung des Bezirksamtsleiters eine offene Arbeitsgemeinschaft, die als Plattform und Netzwerk für Veranstaltungen und Aktivitäten agiert und in der alle mitwirken können, die sich an Veranstaltungen beteiligen bzw. eigene Aktivitäten entwickeln möchten.

Unter der „Schirmfrau“ Steffi Wittenberg präsentieren einen ganzen Monat lang Initiativen, Kultureinrichtungen, Kirchengemeinden, Stadtteilvereine, Schulen, Gruppen und Institutionen Projekte der lokalen Eimsbütteler Erinnerungskultur: ein buntes Spektrum der Gedenkarbeit, in der (auch) ehrenamtlich geforscht und vergessene, an den Rand gedrängte Geschichte der lokalen Aufmerksamkeit (wieder) zugänglich gemacht wird.

Den Anfang macht am 15. April das Stadtteilkulturzentrum Eidelstedter Bürgerhaus mit der Ausstellung: „GENERATIONEN. KZ-Überlebende und die, die nach ihnen kommen“. Der Jugendclub Burgwedel führt eine Aktionswoche gegen Fremdenfeindlichkeit durch. Es wird Rundgänge zu Stätten der Verfolgung und des Widerstands durch Eimsbüttel geben, Stolperstein-Putzaktionen, initiiert u. a. durch die Bürgerinitiative Grindelhof, eine Podiumsdiskussion zum „Erinnerungsort Sophienterrasse“ mit Christa Goetsch, Dr. Detlef Garbe und anderen, Lesekreise, Thalia mobil mit „Das ist Esther“ über die Auschwitzüberlebende Esther Bauer speziell für Schulklassen, das Witness-Theater führt das Theaterstück „Spielt nicht mit den Lehmanns Kindern“ über die verfolgten Hamburgerinnen Steffi Wittenberg und Marianne Wilke auf, das GESCHICHTOMAT-Projekt, deutschlandweit einzigartig zur Vermittlung jüdischer Geschichte und Kultur in Kooperation mit dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden ist auch dabei. Die VVN-BdA Hamburg beteiligt sich mit Rundgängen, Buchvorstellungen, Filmvorführungen und unterstützt eine Theateraufführung. Im Gemeindesaal der Christuskirche kann mit dem Jenaer Jugendpfarrer Lothar König diskutiert werden über die Kriminalisierung von Antifaschismus heute. Thomas Ebermann wird im Theater Polittbüro Arnold Zweigs „Der Streit um den Sergeanten Grischa“ an drei Tagen auf die Bühne bringen und auf dem Platz der Bücherverbrennung am Kaiser-Friedrich-Ufer wird am 15. Mai wieder gelesen aus den Büchern, die 1933 von Nazis verbrannt wurden.

Alle Hamburger_innen sind herzlich eingeladen, an den fast 50 unterschiedlichen Veranstaltungen und Aktionen teilzunehmen, die in Eimsbüttel kreuz und quer, von der nördlichen Stadtgrenze in Burgwedel bis runter zum südlichen Zipfel in Harvestehude-Rotherbaum im Rahmen des ersten Eimsbütteler Gedenkmonats im April und Mai 2014 geplant sind.

Mehr unter: www.gedenken-eimsbuettel.de

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