Der Fall Gurlitt, eine Frage nach belastetem Erbe

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Bis heute zeigt die Bundesregierung kein aufrichtiges Interesse an einem Kunstrückgabegesetz und einer effektiven Provenienzforschung in deutschen Museen…

Von Martina Reuter

In Düsseldorf wurde eine Straße nach ihm benannt. Hildebrand Gurlitt. Bis vor kurzem wussten nur einzelne, wer sich hinter diesem Namen verbirgt. Nach dem
zufälligen Fund von mehr als 1.400 Werken von u.a. bekannter Maler wie Claude Monet, Ernst Ludwig Kirchner und Marc Chagall kann heute jeder diesen Namen einordnen und in Zusammenhang mit dem denkwürdigsten Kunstskandal der deutschen Nachkriegsgeschichte bringen.

Der Kunsthistoriker Hildebrand Gurlitt unterstützte avantgardistische zeitgenössische Maler und ermöglichte ihnen Ausstellungen im Museum in Zwickau, das er von 1925 bis 1930 leitete. Er war befreundet mit Ernst Barlach und Max Pechstein und hatte auch zu Emil Nolde, Oskar Kokoschka, Max Beckmann und Käthe Kollwitz engen persönlichen Kontakt.

Um die Ausstellungen der modernen Kunst zu finanzieren, verkaufte Gurlitt immer wieder klassische Werke aus dem Zwickauer Museumsbestand. Sein Umgang mit
den traditionellen Werken und seine Leidenschaft für avantgardistische Kunst führten zu massivem Unmut bei den Konservativen. Der Kampfbund für deutsche Kultur erwirkte die Kündigung Gurlitts, der kurz darauf Leiter des Kunstvereins Hamburg wurde. Aber auch in Hamburg konnte Gurlitt sich nicht lange halten. Aufgrund seiner modernen Auffassung von Kunst und wegen seiner jüdischen Großmutter musste er sich dem Druck der Nationalsozialisten beugen und zurücktreten.

Obwohl Gurlitt auf Betreiben von Nationalsozialisten in Zwickau und Hamburg seine Stellung verloren hatte, wurde er 1938 vom Reichspropagandaministerium beauftragt entartete Kunst im Deutschen Reich zu beschlagnahmen und ins Ausland zu verkaufen, und gleichzeitig geeignete Werke für die Sammlung des Führermuseums in Linz einzukaufen. Er arbeitete also von 1938 – 1941 als Kunsthändler „entarteter Kunst“ im Auftrag der Nationalsozialisten.

Nach dem Krieg wurde Hildebrand Gurlitt aufgrund seiner jüdischen Herkunft und seinem glaubwürdigen Engagement für die moderne Kunst entnazifiziert.

Als er 1945 von der US-Armee zu seiner Kunstsammlung und den im Auftrag der Nazis beschlagnahmten nicht veräußerten Werken befragt wurde, beteuerte er, dass
die Bilder in Dresden im Haus seiner Eltern nach einem Luftangriff verbrannt seien. Hildebrand Gurlitt strickte eine erfolgreiche Herkunftsgeschichte um den
zweifelhaften Besitz unzähliger Werke seiner Sammlung und die Amerikaner bescheinigten ihm vor Weihnachten 1950, dass er der Eigentümer der Bilder sei.

Als die Ehefrau von Hildebrand Gurlitt 1966 nochmals zum Verbleib der beschlagnahmten Bilder aus deutschen Museen befragt wurde, erklärte sie ebenfalls,
dass diese Bilder 1945 in Dresden verbrannten. 1999 beschäftigte sich Dr. Matthias Lienert im Rahmen eines Forschungsprojektes mit der Familiengeschichte der Gurlitts und stellte fest, dass die Villa der Eltern am 13. Februar 1945 tatsächlich nach dem Angriff bis auf die Grundmauern abbrannte, der Keller aber verschont blieb. Hildebrands Großmutter Marie Gurlitt überlebte den Angriff in diesem Keller. Auch die wertvollen Bilder überstehen die Feuersbrunst und sind nun in der Wohnung des Sohnes Cornelius in München entdeckt worden, 1.406 erke der klassischen Moderne.

Mindestens 300 Werke „entarteter Kunst“ und ungefähr 200 Raubkunst-Gemälde, die im Lost-art Register aufgelistet sind befinden sich in der Sammlung Gurlitt, zweifellos Werke aus dem Beschlagnahmegut der nationalsozialistischen Aktion „entartete Kunst“.

Natürlich stellt sich sofort die Frage nach der Herkunft der übrigen 900 Bilder. Die Kunsthistorikerin Meike Hoffmann wurde beauftragt, Nachforschungen anzustellen, um längst verschleppte Restitutionsfragen endlich zu klären und auf aktuell neu gestellte Restitutionsansprüche zu reagieren. Gurlitts Anwälte betonten, dass durchsetzbare juristische Ansprüche gegen ihren Mandanten nicht bestehen. Und sie haben Recht. Der Herausgabeanspruch auf Rückgabe von Raubkunst ist längst verjährt. Die Verjährungsfrist von 30 Jahren ist also bereits seit 39 Jahren abgelaufen. Cornelius Gurlitt hat alle Raubkunst-Werke auf dem Wege der Ersitzung erworben. Nach deutscher Rechtssprechung gehören sie ihm.

Und Cornelius Gurlitt stellte auch klar, dass er nicht vor hat, ein einziges Bild freiwillig zurückgeben. Sein Verhalten erregt die Gemüter, aber wirklich skandalös ist die träge Haltung der Bundesregierung in Bezug auf das Wiederauffinden und die Rückgabe von NS-Raubkunst!

Der Fall Gurlitt bringt den beschämenden Umgang schlagartig und medienwirksam ans Licht. Die Augsburger Staatsanwaltschaft hält die Bekanntgabe der Werke zwei Jahren zurück. Erst auf Druck der Medien wurden einzelne Werke veröffentlicht, anstatt sie schnell und unbürokratisch online zu stellen, so dass die
Museen und alle anderen Betroffenen klären können, ob es Bilder aus ihren Sammlungen sind, die verschwunden oder beschlagnahmt wurden, die ihnen abgepresst oder geraubt wurden.

Man fragt sich, warum die deutsche Gesetzgebung in Fragen der NS-Raubkunst bis heute derart versagt. Der Präsident des World Jewish Congress Ronald Lauder
spricht von den geraubten Kunstwerken als den letzten Gefangenen des Zweiten Weltkrieges und beschreibt damit den unverantwortlichen Umgang mit Nazi-
Raubkunst in Deutschland. Die Washingtoner Konferenz von 1998, die Lost Art Database, die Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste in Magdeburg, die Limbach Kommission und andere konkrete Erklärungen, sinnvolle Initiativen und bindende Versprechen wurden ins Leben gerufen, um so viele Raubkunstfälle wie möglich aufzuklären und den Erben in Restitutionsfällen hilfreich zur Seite zu stehen. Von deutscher Seite wurden sie nicht spürbar eingelöst. Das ernsthafte Engagement oder die vorbildliche Rolle Deutschlands in den letzten Jahrzehnten vermissen vor allem die Beteiligten von quälenden Rechtsstreitereien in Restitutionsprozessen.

Der Schluss liegt nahe, dass die jeweils verantwortlichen Regierenden nicht daran interessiert sind, geraubte Kunst zurückzugeben. Anstatt glaubhaft darum bemüht zu sein, wieder gut zu machen, verschleppt man. Man muss den Verantwortlichen unterstellen, dass sie Zeit gewinnen wollen und darauf hoffen, dass sich das Problem von selbst erledigt, dass die Opfer des Holocaust sterben, Verjährungsfristen in Kraft treten und man sich allenfalls noch mit den Erben der dritten und vierten Generation auseinandersetzen muss, die Zusammenhänge oft nicht mehr nachweisen können.

Die Gesetzgebung spiegelt die ethische Grundhaltung einer Regierung wider. Dass NS-Gesetze bis heute greifen und nicht geändert oder ergänzt wurden, zeigt
einerseits die mangelnde Bereitschaft zur Aufarbeitung der benannten Verbrechen der Vergangenheit und andererseits die Trägheit der Deutschen, die von sich aus keinen Bedarf erkennen. Das Einziehungsgesetz von 1938, das bis heute nicht aufgehoben wurde, lässt das Nichtigkeitsgesetz wie es in Österreich bereits 1945 erlassen wurde vermissen. Ein Gesetz, das alle mit politischem oder wirtschaftlichem Druck vorgenommenen Geschäfte des Deutschen Reichs nichtig macht und somit den verfolgten Eigentümern die Möglichkeit gibt, die geraubten Kunstwerke zurückzufordern.

Mit Blick auf die beschlagnahmte Sammlung von Cornelius Gurlitt hat der Freistaat Bayern im Bundesrat ein Ende der Verjährungsfristen für NS-Raubkunst
vorgeschlagen. Offensichtlich versteht die Bundesregierung endlich, dass es Bedarf gibt, zum Thema Raubkunst neu Stellung zu beziehen. Die Gesetzesänderung packt das Problem jedoch nicht bei der Wurzel.

Um nicht weiter zu verschleppen, müssten die Museen durchforstet und die Herkunft der Kunstwerke nachgewiesen werden. Nur so bringt man das nötige Licht ins
Dunkel der Geschichte des Nazi-Raubzuges. Aber die Provenienzforschung ist in Deutschland völlig unterfinanziert. Die Zahlen sprechen für sich: bis zu 100.000 Kunstgegenstände, die von den Nazis geraubt wurden, verteilen sich bis heute unentdeckt auf öffentliche und private Sammlungen. Von den 6.000 deutschen Museen haben offenbar erst 350 damit begonnen, Herkunftsnachweise für ihren Bestand zu erstellen. Der dürftige Etat von einer Millionen Euro für Provenienzforschung reicht natürlich nicht aus, um verantwortungsbewusst an die Aufarbeitung dieses Kapitels heranzugehen. Der Etat soll nun verdoppelt werden, so Monika Grütters (CDU) die neue Kulturstaatsministerin.

Es bewegt sich etwas und man kann sich eigentlich nur freuen über die Entdeckung der Gurlitt Sammlung, weil die Frage nach belastetem Erbe ins
Bewusstsein aller dringt, die sich sonst nicht damit befassen.

7 Kommentare

  1. „Die Gesetzgebung spiegelt die ethische Grundhaltung einer Regierung wider. Dass NS-Gesetze bis heute greifen und nicht geändert oder ergänzt wurden, zeigt einerseits die mangelnde Bereitschaft zur Aufarbeitung der benannten Verbrechen der Vergangenheit und andererseits die Trägheit der Deutschen, die von sich aus keinen Bedarf erkennen.“

    Wahre Worte, und zugleich Worte der Schande.

    Gegen Rechtsextreme und NPD sind die deutschen Nachkriegs-Massen leicht zu mobilisieren, weil’s im Trend liegt und weil man gemeinsam in der Menge brüllen kann (das mochten die Deutschen schon immer) und weil es den Gutmenschen im Deutschen möglichst öffentlichkeitswirksam nach außen kehrt.

    Sich gegen das so offensichtliche deutsche Unrecht zu stellen, das hier ganz legal mit Wertgegenständen aus jüdischem Besitz betrieben wird, fällt schwerer, zieht wesentlich weniger Deutsche auf seinen Plan.
    Liegt eben (noch?) nicht im Trend, und als Deutscher ist man doch lieber vorsichtig, schließt sich einem Trend erst dann an, wenn er bereits Trend ist. Nur nicht vorauseilen, da könnte man sich zu leicht die Finger verbrennen oder auf die Schnauze fallen (und sowas will man als, im Grunde seines Herzen, Stolzdeutscher, doch um Himmels willen vermeiden).

    • „Gegen Rechtsextreme und NPD sind die deutschen Nachkriegs-Massen leicht zu mobilisieren, weil’s im Trend liegt und weil man gemeinsam in der Menge brüllen kann (das mochten die Deutschen schon immer) und weil es den Gutmenschen im Deutschen möglichst öffentlichkeitswirksam nach außen kehrt.“

      Stuss.

      Klassisches Beispiel für Ahnungslosigkeit bzw. Verkennung der bundesrepublikanischen Wirklichkeit.

      Denn erstens stimmt die populistische Aussage vorne und hinten nicht, vielmehr bereitet das trotz seiner umfassenden Niederlage am 8.5.1945 immer noch aktive, ja z.T. wiedererstarkende Phänomen Rechtsextremismus, per se
      gewalttätig und vor jenem Datum Staatsdoktrin, was zu 60 Millionen Toten führte, jeder und jedem Demokratiekonformen erhebliches Kopfzerbrechen,

      zweitens sollte es ja wohl berechtigt sein, möglichst viele Leute auf die Straßen zu bringen, um Aufmerksamkeit zu wecken, wenn trotz unseres wehrhaften Staates wieder mal (insgesamt allein, nach inoffizieller Zählung, seit der Wiedervereinigung um die 200) Menschen durch Rechte ermordet werden, wie unlängst im Fall NSU, wenn NPD und Konsorten unermüdlich gegen diesen Rechtsstaat vom Leder ziehen, wenn sie „undeutsche Elemente“ wenn nicht gleich massakrieren, so doch aus der Gesellschaft verdammen und verbannen möchten usw. usf.

      Ja, und welche Aufgabe hat sich denn dies Internetportal gestellt? Kampf gegen den Rechtsextremismus. Wems nicht passt, kann gerne wegbleiben und z.B. nach Altermedia gehen. Da ist übrigens das Wort „Gutmenschen“ üblicher Sprachgebrauch.

      Außerdem wäre es schön, wenn dies reinwegs aus dem hohlen Bauch Herbeihalluzinierte „Massen leicht zu mobilisieren, weil’s im Trend liegt“ wahr wäre. Vielmehr scheint es, leider, die „Massen“ wenig zu interessieren, dass Braun weiterhin auf
      Dummenfang geht. Dagegen haben wir ja unsere Polizei, das ist nicht unser Ding. War vor ´33 nicht anders.

      Zum Artikel selbst: zeitgenosse hat nicht verstanden, worum es da eigentlich geht. Nämlich um dies: wo sind viele bisher nicht aufgefundene Raubkunst-Werke abgeblieben. An Privatsammlungen kommt man zwar kaum dran. Aber die Museen, die alle, aber wirklich alle in der nationalsozialistischen Zeit mit deutscher Gründlichkeit von ihrer Modernen Kunst, soweit als „entartet“ betrachtet, rigoros „befreit“ worden waren, soweit nicht verständige Museenleiter Teile verstecken konnten, haben nun wieder viel an Moderner Kunst. Das meiste erworben auf Auktionen, manches aus Schenkungen, manches direkt gekauft von lebende KünstlerInnen. Und wo kam es jedesmal her?

      Das ist die große Frage.

      Deshalb fordert Martina Reuter eine bundesweite Recherche der Museen. Denn auch wenn selbstverständlich keins wissentlich Raubkunst beherbergt, so sollte doch akribisch untersucht
      und aufgezeichnet werden, welchen Weg ein Kunstwerk genommen hat – von den Kunstschaffenden bis zum jetzigen Besitzer. Normalerweise wird das auch gemacht.

      Dass Auktionshäuser unlauter arbeiten, kann ausgeschlossen werden – schnell wären sie in der Pleite. Aber die, die ihnen Werke zur Versteigerung zur Verfügung stellten – dass da Kriminelle aktiv waren und sind, Herkünfte sehr geschickt fälschen, ist kein Geheimnis, schließlich geht es um sehr viel Geld. Man muss ihnen auf die Schliche kommen.

      Raubkunst stammt natürlich nicht allein aus jüdischem Besitz, wie zeitgenosse meint. Im Herrschaftsbereich der Nazis wurden, wie gesagt, alle Museen geplündert, egal ob in Deutschland oder woanders im besetzten Europa. Und auch Sammlungen „Entarteter Kunst“ von Privaten, ob nun jüdisch oder nicht, wurden im besetzten Europa konfisziert. Bei jüdischen war das freilich viel einfacher – wohin auch hätten ihre Besitzer ihre Schätze verbergen können? Außerdem – wenn sie ermordet wurden – wer weiß überhaupt etwas darüber?

      Bei Auktionen gibt es immer wieder anonym Bietende. Erhalten sie den Zuschlag, verschwindet das Ersteigerte in ihren Tresoren, ohne dass wer weiß, wohin. Plötzlich wird es evtl. wieder angeboten – von Anonym. Der Kunstmarkt ist kompliziert und schwer durchschaubar. Anzusetzen, leider vermutlich hypothetisch, wäre dann bei den Auktionshäusern, die ohne Druck ihre KundInnen nicht preisgeben werden. Ob das überhaupt möglich wäre, ist eine gute Frage.

      Man könnte sich, kleine Lösung freilich, ein bundesrepublikanisches, besser noch EU-Gesetz vorstellen, das zumindest alle deutschen Museen zwingt, für jedes nach 1945 in ihren Besitz gekommene Kunstwerk, aber auch inzwischen von ihnen Verkauftes, den Weg von der/dem Kunstschaffenden bis zu ihnen eindeutig und nachvollziehbar nachzuweisen. Und wenn das zweifelhaft ist, sollte das Werk – im Zeitalter des Internet – bildlich dargestellt auf einer zu schaffenden, möglichst zentralen Webseite zu sehen sein, damit Interessierte sich weltweit darüber informieren können. Wie es bei den Gurlitt-Bildern höchste Zeit wird.

      Und natürlich ist jede diesbezügliche Verjährung abzuschaffen, rückwirkend, damit sich niemand darauf berufen kann.

      • Wie immer bei unserem (Alt68er?) efem – zuviel der Worte, zuviel der Polemik, zuwenig Sachlichkeit.

        „Denn erstens stimmt die populistische Aussage vorne und hinten nicht…“ – Behaupten Sie, efem, und bleiben Gegenbelege schuldig!

        Ich hingegen kann mich an zahlreiche Demos gegen Rechts erinnern, in Berlin, in Köln und in München, wobei Hunderte bzw. sogar Tausende mitmachten. Die meisten Teilnehmer hatten ihren Spaß daran unter Gleichgesinnten zu marschieren und zu brüllen. Ich konnte es selbst sehen und hören. Von jüngeren Teilnehmern erfuhr ich wie leicht es ihnen gefallen war, Klasskameraden oder Freunde über Facebook zum Mitmachen zu überreden. Es ging ihnen auch um die Sache, klar, aber hauptsächlich ging es ihnen um den gemeinsamen und ganz legalen Spaß.

        An keiner Stelle habe ich in meinem ersten Kommentar oben den Demonstrierenden das Recht auf Demo abgesprochen, nirgends die Notwendigkeit der Demos in Frage gestellt (bitte das nächste Mal aufmerksamer lesen!).

        Es ging mir darum festzustellen, dass es trendy und auch relativ simpel ist mitzumarschieren, auch riskiert man nicht allzu viel dabei. Die Polizei hat normalerweise genug Kräfte um Gut von Böse zu trennen. Von größeren Keilereien ist jedenfalls in den Medien selten die Rede gewesen.

        Auf der anderen Seite finden sich wesentlich weniger gute Deutschmenschen dazu bereit sich in Sachen Raubkunst zu engagieren. Etwa indem sie Initiativen gründen, Eingaben an die Regierung richten, Gerechtigkeit für die Beraubten einfordern, z.B. mehr Mittel zur Provenienzforschung und ein Ende der Verjährungen verlangen, etc.

        Oder haben Sie, efem, von einer solchen Initiative, unter Beteiligung weiter Kreise der Bevölkerung gehört?

        Liegt eben noch nicht im Trend!

      • „Es ging ihnen auch um die Sache, klar, aber hauptsächlich ging es ihnen um den gemeinsamen und ganz legalen Spaß.“

        Du hast ja wohl eine recht seltsame Weltsicht, die, wie oben erklärt, selbstverständlich durch die wissenschaftliche Erfahrung mit jüngeren Teilnehmern verifiziert ist und die „Hauptsache“ klärt.

        „Es ging mir darum festzustellen, dass es trendy und auch relativ simpel ist mitzumarschieren, auch riskiert man nicht allzu viel dabei.“

        Was für eine Anklage: Es ist trendy, simpel und ohne Risiko gegen Nazis zu demonstrieren. Kojak übernehmen Sie, bevor dies noch überhand nimmt..

        Gehen die doch einfach auf eine Antinazidemo und haben Spass dabei. Geschützt vor „Keilereien“.

        Unglaublich!

        Was für ein Land, was für eine Einstellung. Früher war einfach alles besser.

      • „Bei Auktionen gibt es immer wieder anonym Bietende. Erhalten sie den Zuschlag, verschwindet das Ersteigerte in ihren Tresoren, ohne dass wer weiß, wohin. Plötzlich wird es evtl. wieder angeboten – von Anonym“.
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        Eben nicht efem, jeder Einlieferer muß sich gegenüber dem
        Auktionshaus hinsichtlich seiner Identität und des Eingentums
        offenbaren, nur so kann das Auktionshaus den Vorwurf einer
        Hehlerei entgehen. Das ist für den Auktionshandel überlebens-
        wichtig.
        Wahr ist, das bei Auktionen die Zuschläge zwar veröffentlicht
        werden, Höhe der Lose, aber nie die Namen der Käufer. Das aber efem geht in Ordnung.
        Anonym Bietende? Hmm um zu bieten benötigt man eine Bietér Nr.
        und die muß man vor der Auktion beim Auktionshaus beantragen.
        Jedes Gebot ist bindend !!! Also ANONYM, äh Pustekuchen.

        Benutze selber die Möglichkeit online bei gewissen Auktionen
        zu bieten, zu befremdend ist mir mannschmal das Umfeld, aber
        wer sammelt … tja Leidenschaft.

      • @ ente

        Wasserwerfer, Tränengas, Schlagstock, Polizeikessel, Platzverweis, erkennungsdienstliche Erfassung, Ãœbernachtung im Polizeipräsidium, durch-die-Stadt-gejagt-werden von Braun, Drohbriefe, körperliche Angriffe, Buttersäure, Molotowcocktails und und und – das macht Spaß ohne Ende! Antifa heißt Angriff -gegen rechte Bestrebungen, auf dass sich ´33 nicht wiederhole? Nö. Es heißt Spaßgesellschaft. Monatelange Vorbereitung, akribische Ãœberprüfung von Mitmachenwollenden, Recherche (dass z.T. sogar der VS neidisch ist und gern dran käme), regelmäßig endlose Diskussionen bis tief in die Nacht, Logistik, Transpis malen – wer braucht denn solchen Kram.

        Wir haben facebook, brüllen (was? keine Ahnung) und marschieren gern! Wie kannst du nur so negativ daherreden!

        @ udo

        Guck mal nach Wikipedia, Stichwort Auktion, und such da nach „anonym“. Wie ich ausführte, liegt es in der Hand der Auktionshäuser, ob wer anonym bleibt, sowohl bietend wie kaufend, so sie/er das will. Die decken ihre Karten nicht auf, denn sonst müssten sie sich nach einem anderen Job umsehen.

        Es ist sehr einfach, anonym zu handeln, Hauptsache das Auktionshaus hat die Garantie der notwendigen Deckung, was z.B. eine Bank oder eine anerkannte Anwaltskanzlei bestätigen kann. Auch die Einlieferung von Objekten kannst du über über einen der Kunsthändler deines Vertrauens, auf den auch das Auktionshaus sich verlässt, machen lassen. Notfalls schaltest du noch mehr Stufen dazwischen, und überhaupt lässt du alles von deinem Büro bewerkstelligen. Denn du gehörst zu den Reichen bis Superreichen im Lande. Du selbst bleibst unbekannt.

      • efem…

        Es ist sehr einfach, anonym zu handeln, Hauptsache das Auktionshaus hat die Garantie der notwendigen Deckung, was z.B. eine Bank oder eine anerkannte Anwaltskanzlei bestätigen kann. Auch die Einlieferung von Objekten kannst du über über einen der Kunsthändler deines Vertrauens,
        ________________________________________________________________

        ? Die Deckungssicherheit erfolgt durch eine Bestätigung
        einer Bank, hier wird die Identität offengelegt. Personen
        für das bieten einzuschalten ist legitim.

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