Ein israelischer Hit im Jemen

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Das Lied „Sanaa al-Yemen“ des israelischen Sängers Zion Golan ist derzeit ein Überraschungshit in Jemens Hauptstadt Sanaa. Golans familiäre Wurzeln liegen im Jemen und er singt in jemenitischem Arabisch, ohne jemals das Land besucht zu haben. Als israelischem Juden ist ihm dies verboten…

Der Sänger ist einer von mehr als 300 000 Israelis jemenitischer Herkunft. Das Land war einst die Heimat einer blühenden jüdischen Gemeinde, die mindestens bis ins zweite Jahrhundert unserer Zeitrechnung zurückreichte. Die Mehrheit der jemenitischen Juden verließ das Land mit der Staatsgründung Israels im Jahr 1948, um den instabilen Verhältnissen zu entfliehen. Nur noch wenige Hundert Juden leben im Land. Doch die kulturellen Bindungen haben überlebt. In Tel Aviv wird in vielen Restaurants traditionelle jemenitische Küche serviert und auf einigen Märkten wird diskret Qat feilgeboten, ein leicht narkotisierendes Kraut, das im Jemen sehr populär ist.

Israelis wie Golan oder die verstorbene Ofra Haza schrieben und schreiben weiter Musik, die im Jemen ihr Publikum fand. Die Alben Golans wurden lange unter der Hand vertrieben, da der Handel mit Israel im Jemen offiziell verboten ist. Dank Youtube sind seine Lieder nun leichter verfügbar und junge Jemeniten nicht nur in Sanaa teilen sie über die sozialen Medien mit anderen. Nicht selten kommt in den sozialen Foren auch das Bedauern über die verschwundene jüdische Kultur im Jemen zum Ausdruck.

Haaretz, 22.01.14, NL der Botschaft des Staates Israel

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