Budapester Polizei erlaubt Neonazi Provokation an Gedenktag

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Vom 4. bis zum 6. Mai soll in Budapest die nächste Zusammenkunft des Jüdischen Weltkongress (WJC) stattfinden…

Von Karl Pfeifer

Um den Rechtsextremisten zu zeigen, dass man deswegen keine Rücksicht nimmt, weder auf den WJC noch auf den Wunsch anständiger Ungarn, die keine neonazistischen Zusammenrottungen in ihrem Land wünschen, hat die ungarische Polizei einer „nationalen“ Motorradvereinigung für den 21. April einen Aufmarsch mit dem Schlagwort „Gib Gas!“ gestattet.

Diese „nationalen“ Motorradfahrer werden mit Polizeibegleitung auch vor der großen Budapester Synagoge (Dohány) vorbeimarschieren.

Am gleichen Tag soll auch ein „Marsch des Lebens“ in Budapest stattfinden. Dieser Marsch findet jährlich zum Andenken an die über eine halbe Million ungarischer Staatsbürger statt, die nach der deutschen Besatzung Ungarns im Frühjahr 1944 Reichsverweser Horthy und seine Regierung in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau haben deportieren lassen.

Die regierende Fideszpartei hat sich von diesem Aufmarsch mit „provokativer Zielsetzung“ der „nationalen“ Motorradfahrern am 21. April distanziert.

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Poster der „nationalen Motorradfahrer“, die mit dem Aufruf „Gib Gas!“
und dem Sinnspruch: „Finger weg von unserer Heimat und unseren Häusern“
provozieren möchten

3 Kommentare

  1. Elys Freund, in der Zwischenzeit wurde die Veranstaltung der nazionalen Motorradfahrer schon wieder einmal von der Polizei genehmigt, jetzt ist sie wieder verboten.
    Nicht verboten ist die „antibolschewistische“ und „antizionistische“ Zusammenrottung, zu der der reformierte Pfarrer Lóránt Hegedüs jun. während der Zeit der Konferenz des Jüdischen Weltkongress in Budapest (5.-7. Mai 2013)aufgerufen hat. Zur Ehre der Reformierten Kirche sei gesagt, sie hat disziplinäre Maßnahmen gegen Pfarrer Hegedüs angekündigt, so dass dieser antisemitische Pfarrer die Sache in die Hände seiner Frau gegeben hat, die Jobbik im ungarischen Parlament vertritt.

  2. Der internationale Skandal war zu groß. Viktor Orbán sprach am Montag im Parlament und verurteilte diese Provokation. Vier Stunden später hat die Polizei die Veranstaltung „Gib Gas!“ am 21. April 2013 verboten.

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