Warum die Beschneidung des Penis so ungleich mehr interessiert als die Verstümmelung der Klitoris

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Ab und zu blogge ich auf fairplanet, eine news-Platform, die sich mit globalen Hard-Core-Themen wie Klima-Erwärmung, Abhängigkeit von fossilen Energien, Leerfischung der Meere, Kleinwaffenhandel, Kindersoldatentum und Genozid auseinandersetzt; mit Hunger, Armut, umweltzerstörerischer Ausbeutung von Ressourcen und Menschen, religiösem Fanatismus und so krassen Menschenrechtsverletzungen wie z.B. der jährlich mehrere hunderttausendfach stattfindenden Verstümmelung der Klitoris bei jungen Mädchen in afrikanischen und arabischen Ländern…

Eine Analyse der deutschen Zirkumzisionsdebatte des Jahres 2012
Von Joseph Reich

Dass dieses Verbrechen bei weitem nicht ausreichend bekämpft wird, sich dagegen ein Heer von Journalisten, Politikern, Experten und Lesern wochenlang an der Debatte zur umstrittenen Penis-Beschneidung erregte, ist nicht nur lächerlich und widerwärtig, sondern sehr sehr bezeichnend. Eine Analyse dieses Kultursymptoms führt uns geradewegs zu dem Tatbestand, daß der Begriff „Fotze“ der wohl härteste und vulgärste Gossenausdruck unserer Muttersprache ist.
Der Schlund der Frau hat es in sich. Aus ihm haben wir uns entwunden, hier können wir das höchste aller sexuellen Gefühle erleben. Von alters her steht die Vagina für das Verborgene, Behütete, Geheime. Für viele vom Leben geschlagene, unterdrückte und verängstigte Menschenkinder ist sie das Unheimliche und Unreine. Demgegenüber schwebt der Phallus ohne allzu große Geheimnistuerei gut ersichtlich und wahrnehmbar über der Schöpfung. Er hat die Macht inne, ist sauberer und unproblematischer.

Die Zirkumzisionsdebatte schwemmte lange Zeit Unausgesprochenes und Verdrängtes an die Oberfläche. Alte Rechnungen wurden beglichen, das deutsch-christliche Erbe durfte sich austoben. Spezifische historische Komponenten erzeugen spezifische hysterische Veranlagungen, und die Bedrängung unseres Penis-Bewusstseins im Laufe unserer Religionsgeschichte ist eine davon. Die moslemischen Widersacher vergangener Jahrhunderte mokierten sich über die Unreinheit der “unbeschnittenen Christenhunde“. Die uns verhassten Juden, verantwortlich für die Kreuzigung des Jesus und so unverschämt, ihn nicht als Gottessohn und Messias anzuerkennen; sie ließen nicht ab von dem Glauben, Gottes auserwählte Volk zu sein und manifestierten mit der Abtrennung der Vorhaut bei ihren acht Tage alten, neugeborenen Knaben den ewigen Bund mit dem Urvater Abraham.
Traditionsgemäß beschäftigten sich Christen weniger mit ihren Genitalien, waren überhaupt weniger sexualisiert als ihre moslemischen Rivalen aus dem Morgenland, mit denen sie im späten Mittelalter um die Weltherrschaft rangen. Mit dem Schneidemesser jungen Mädchen unter unsäglicher physischer Tortur einen Teil ihres Kitzlers zu entfernen, sie damit ihrer primären sexuellen Gelüste zu berauben, von vorneherein darauf bedacht, die Motivation zu mindern, später als Frau ihrem Gebieter untreu zu werden; zu einem solch perfiden und grausamen Einfall reichte es in der christlichen Vorstellungskraft nicht aus. Natürlich, auch Christen haben in primitiven Vorzeiten Frauen verachtet, geknechtet, vergewaltigt und gemordet. Der Hexenwahn schlug hier weitaus heftiger aus als in anderen Kulturen. Doch die Angst vor dem Weib war spirituell, das Genitale blieb außen vor. Maria wurde durch den Heiligen Geist schwanger, Nonnen hatten nicht nur durch aufopferungsvolle Hilfsbereitschaft zu glänzen, sondern durch lebenslange Unberührtheit. Die Mönche, die primär dazu da waren, die Unterdrückung des Volkes durch Adelige und Fürsten als gottgewollt zu predigen, gaben mit dem Zölibat ihren Schäflein ein abschreckendes Beispiel der Triebunterdrückung. Auch wenn die Scheichs um ihr vielbesungenes und mythologisiertes Harem von christlichen Männern hie und da arg beneidet wurden, Vielweiberei hatte im Christentum keine Chance, das kirchliche Gebot der Monogamie diente vor allem der Domestizierung der Untertanen.

Das kollektive deutsch-christliche, auf Reinheit und Unbeflecktheit erpichte Unterbewusstsein wird von der Klitoris-Verstümmelung nicht nur schockiert, es wird davon angeekelt. Sie bringt uns zum Verstummen, ist – obgleich sie uns die Pflicht zu humanitärem Engagement aufbürdet – ein schwer zu überwindendes Tabu. Wir weisen sie von uns. Jahrhundertealte Ängste und Projektionen überwiegen beim Mitleid mit den Qualen ungezählter, unbekannter Mädchen.
Wir Deutschen, die wir ja seit den von uns begangenen Nazi-Verbrechen nicht wenig unter Schuldgefühlen zu leiden hatten, flüchten uns dann lieber in eine Debatte, wo wir mit unserem unbeschnittenen Glied plötzlich als die reineren und moralischeren dastehen und unsere beschnittenen monotheistischen Verwandten in ihre Schranken verweisen können. Es tut uns ungeheuer wohl, unser miserables Gewissen nicht nur zu besänftigen, sondern es sozusagen auf den Kopf zu stellen. Unter dem Hochhalten der humanitären Fahne und im Streit für die Unversehrtheit der Penisspitze fühlen ausgerechnet wir Deutsche uns auserkoren und verpflichtet, nicht nur bei uns lebenden Moslems, sondern auch Juden mit bedauerndem und säuerlichem Lächeln eins auszuwischen. In althergebrachter deutscher Umsturzlaune trotzen wir dem Gebot der Ethik und eliminieren frech und böse das Wissen um das unerhörte, furchtbare Leiden – oh ja, ich wiederhole mich – ungezählter junger Mädchen, selbst in unserem Land. Stattdessen üben wir uns in leichtfertiger und billiger Kompensation der, in der dritten Generation sowieso antik und staubig werdenden Holocaust-Schmach. Wir denken gar nicht daran über unseren eigenen psychischen Tellerrand hinauszuglotzen, bei so viel Diskussion um Genitalverletzung das Naheliegendere anzugehen, nämlich die ungleich gewalttätigere und grauenvollere Klitoris-Verstümmelung.

Schämen müssen wir uns, richtig schämen. “Bravo“, darf sich das brave intellektuelle Deutschland sagen lassen, “Wieder mal hast Du Dich mit Scham und Schande bekleckert.“
Was geradewegs in die nächste Assoziation führt. Rüde, ungebildete Machos sprechen von der Fotze; für gebildetere, distinguiertere, zu neutraler Ausdruckweise neigende Menschen ist es kurz und schlicht – die Scham.

fairplanet.net

88 Kommentare

  1. Nach all dem ganzen Quatsch, den ich hier gelesen habe (inklusive phantasievoller Verballhornungen meines Namens) denke ich, daß es nur eine Möglichkeit gibt, mit dem Thema umzugehen: Nämlich eine Initiative zur Legalisierung der Frauenbeschneidung zu gründen.

    Ich denke, vorher lernen die Leute es nicht zu denken.

    Dessenungeachtet. Nach der „Beschneidungsaktion“ des Zentralrats der Juden kommt jetzt das Simon Wiesenthal Zentrum an und erklärt uns Deutsche kollektiv oder als Einzelne zu Antisemiten und Kriegsverbrechern.

    Wie lange will man diese Haßtiraden eigentlich noch weiterführen und einen Judenhaß in Deutschland heraufbeschwören?

    Ich frage mal gezielt die jüdischen Mitleser hier mit der Anmerkung, daß man langsam mal aufwachen sollte. Will man den Hass so weit schüren, bis hier die ersten Synagogen brennen? Nach dem, was ich vom Zentralrat und vom Simon Wiesenthal Zentrum höre, scheinen einige Leute ja geradezu auf dieses Ziel hinzuarbeiten: Uns Deutsche solange in den Wahnsinn zu treiben, bis der erste Pappkopp ne Synagoge abfackelt – und dann kann Daniel Goldhagen gleich sein nächstes Buch raushauen.

    Ist es DAS, was Sie wollen? Oder habe ich irgend etwas falsch verstanden?

  2. Wer es gut heisst, einem Kind, ganz egal ob Junge oder Mädchen, irgendetwas Nicht-Nachwachsendes wegzuschneiden, ohne Medizinische Notwendigkeit, der ist ein Verbrecher. Es geht ihnen um das BESTEHLEN des Kindes. Ginge es nicht darum, dann könnten sie Guten Mutes, die Entscheidung dem Kind SELBER überlassen, wenn es erst mal das Alter der Qualifizierten Entscheidungsfreiheit für den Eigenen Körper erreicht hat.
    Es gibt KEINE Religiöse Verpflichtung zur Beschneidung, bei Juden und Muslimen, die sich auf Abraham/Ibrahim berufen, also letztendlich auf die Torah. Denn die Beschneidung ist eine EIGENE Religion. Sie wurde von der Rabbinischen „P“riesterschaft nach 5 Jahrhunderten erst in das Element „J“ der Torah eingefügt, das Kapitel, welches heute als Bereshit17, bzw Genesis17 im Alten Testament bekannt ist. Es kommmt jedoch noch besser: Während die Originale Reduktiv-Chirurgie, die den „Ewigen Bund“ mit G-D besiegelt, eine bloße Entfernung der tatsächlichen Vorhaut, des ÃœBER-Hanges, Acroposthions war, wurde sie dann 140 Anno Domini von der Rabbinischen „P“riesterschaft verschärft. Und dann erst das Heimtückische Verbrechen an dem Heiligen Tempel der Kreation, die Totale Denudation der GlanS beschlossen und eingeführt.“Zirkumzision“ ist korrupt, nicht von G-D, sondern von Wahrheitsverdrehern erfunden, und G-D in die Schuhe geschoben, bzw als Parasitäres Element dem Wirts-LOGOS des Himmlischen Vater,UNTERGEJUBELT. Jeder bemühe GOOGLE:“milah vs periah“
    Hier jedoch, wird wortreich indes un-GE-GRÃœNDET diskutiert. Ein Schlechter Witz!
    Und die Damen und Herren, denen das Menschenrecht auf den Ganzen, Unverstümmelten Körper zugestanden wurde, und die das wortlos für GEGHEBEN ansehen, und die hier lesen und allen Ernstes nicht gegen die Widerwärtigkeit der Zwangsweisen Intim-Chirurgie ihre Stimmen erheben, sind genau so widerwärtig. Merke: Qui tacet consentire VIDETUR. Sie stimmen nicht zu, werden aber von der Circumfaschistischen Lobby, die die Unverschandelte Männlicher Anatomie für gerdezu „krankheitsbehaftet“ erklären, als zustimmend ANGESEHEN.

  3. Ja was erwartet man denn. Solange Artikel erscheinen wie der obige, gibt es Widerspruch. Solange die ganze Beschneidungsdebatte lediglich auf das Motiv Antisemitismus zurückgeführt wird, gibt es Widerspruch, da niemand, der sich für elementare Menschenrechte einsetzt, sich beleidigen und verleumden lassen muss.

    • Hallo pmn,
      Zu all dem fällt mir, nicht allgemein auf Beschneidungsgegner oder Sie bezogen, doch passend zum Diskussionklima, das folgende Zitat ein:

      „Die Antisemiten, die keine sein wollen, denken, es genüge, sich von Auschwitz zu distanzieren, die
      Massenvernichtung der Juden zu verurteilen, um über jeden Verdacht erhaben zu sein. Sie übersehen
      dabei, oder wollen es nicht wahrhaben, daß Auschwitz in der Geschichte des Antisemitismus ein
      atypischer Exzeß war, der nicht als Maßstab genommen werden, daß also einer gegen Auschwitz und
      dennoch Antisemit sein kann, mehr noch, daß die Verurteilung des NS-Antisemitismus eine
      notwendige Voraussetzung für die Entfaltung eines »sauberen« Antisemitismus ist, der sich von
      Auschwitz und den Nazis nicht von vornherein diskreditieren möchte. Juden wie Antisemiten kreisen
      um Auschwitz, als wär’s ein Alibi, mit dem die einen ihre Angst und die anderen ihre Unschuld
      beweisen wollen. Die Selbstberuhigung, es sei heute »kaum vorstellbar, daß sich in diesem Land ein
      Holocaust wiederholen könnte«, offenbart nur die Furcht, es könnte doch möglich sein.“(H.Broder, Der
      Ewige Antisemit, S. 12)

      Wo Broder recht hat, hat er recht 😉

      Was ich zu meinem Beiträgen allgemein sagen wollte:
      Rechtschreib- und Grammatikfehler werden zur allgemeinen Belustigung mitgesendet 🙂

    • Die Beschneidungsdebatte hat viel Schaden angerichtet…

      Im Gegenteil – auch wenn die Politik komplett versagt hat, so ist das Bewußtsein für die Schäden, die die Zirkumzision anrichtet enorm gewachsen.

      hpd: Hat die Beschneidungsdebatte irgendetwas Positives bewirkt?

      Holm Putzke: Zweifellos! Das Urteil des Landgerichts Köln und die anschließende Diskussion haben einen Bewusstseinswandel bewirkt und die Gegenbewegungen gestärkt – weltweit, nicht nur in Deutschland. Kürzlich hat eine repräsentative Umfrage von Infratest dimap ergeben, dass 70 Prozent der deutschen Bevölkerung das Beschneidungsgesetz kategorisch ablehnen. Allein in Israel entscheiden sich immer mehr Eltern gegen eine Säuglingsbeschneidung. Und Umfragen haben ergeben, dass dort etwa 30 Prozent der Eltern ihre Kinder nicht beschneiden lassen würden, wenn der gesellschaftliche Druck nicht vorhanden wäre. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wesentlich mehr Menschen das Recht ihrer Kinder auf eine selbstbestimmte Entscheidung respektieren werden.

      Durch die Debatte wurde sowohl der breiten Öffentlichkeit als auch den beschneidungswilligen Eltern bewusst, dass es sich – anders als vor allem Religionsvertreter gern behaupten – nicht um einen harmlosen, sondern um einen massiven und keinesfalls risikolosen körperlichen Eingriff handelt.

      Die gesellschaftliche Debatte hat dazu geführt, dass viele Eltern, auch muslimische und jüdische, angesichts nicht vorhandener medizinischer Vorteile, angesichts der irreversiblen Folge des körperlichen Eingriffs und nicht zuletzt wegen bestehender Risiken die Entscheidung über den Eingriff ihrem Sohn überlassen oder zu unblutigen Alternativen greifen, ohne dass dies ihrem religiösen Selbstverständnis, schon gar nicht ihrer religiösen Zugehörigkeit abträglich wäre. Die Diskussion hat nicht zuletzt dazu geführt, dass viele Betroffene den Mut gefunden haben, sich öffentlich über die Folgen der Beschneidung zu äußern, vor allem über die Schmerzen, den Pfusch von Beschneidern, den Verlust an Sensibilität oder über die teilweise mit psychischen Leiden verbundene Ohnmacht, dass die Eltern das Selbstbestimmungsrecht der Betroffenen nicht respektiert haben.

      Glücklicherweise wird das Beschneidungsgesetz weder die wissenschaftliche noch die gesellschaftliche Debatte beenden. Im Gegenteil: Die Art, wie das Beschneidungsgesetz zustande gekommen ist, die Ignoranz der Politik gegenüber Kinderrechten und nicht zuletzt die Einflussnahme bestimmter religiöser Gruppen hat viele Menschen erschreckt.

      Ich bin sicher, dass das Urteil des Landgerichts Köln und die intensiv geführte Diskussion um die Zulässigkeit medizinisch unnötiger Beschneidungen einen Prozess eingeläutet haben, der dem archaischen Ritual über kurz oder lang ein Ende machen wird. Auch die Religionsgemeinschaften werden irgendwann erkennen, dass es Alternativen gibt zur religiösen Stempelung kindlicher Körper. Und in einigen Jahren werden sich die Menschen an den Kopf fassen und fragen, welcher Teufel den Gesetzgeber geritten hat, die körperliche Unversehrtheit von Kindern und ihr Selbstbestimmungsrecht derart mit Füßen zu treten.

      http://hpd.de/node/14709?page=0,2

    • @ Jaku:
      „“Die Beschneidungsdebatte hat viel Schaden angerichtet”

      Hat sie auch. Vor allem für uns Juden.“

      Glaubst du das? wieso?

      Die beschneidung wurde ja von dem parlament explizit
      erlaubt und was die 70% betrifft, die werden auch noch
      herausfinden, dass sie besseres zu tun haben als sich um
      die beschneidung zu kümmern. ich glaube, dass die die hier
      an den diskussionen teilnehmen nicht repraesentativ fuer
      diese 70% sind. ich hab manchmal sogar eher den eindruck,
      dass es im augenblick sogar eher wir sind die das thema
      irgendwie warmhalten.

      Wie siehst du das?

      J

    • @ Jakobo

      Das bewusstsein beim wem jetzt genau?

      Bei der deutschen Bevölkerung.

      Schließlich waren es vor ein paar Monaten erst 45 % der deutschen Bevölkerung, die für ein Verbot der Zwangsbeschneidung von Jungen waren. Wenn jetzt 70 % das nun verabschiedete Gesetz ablehnen, dann hat die Aufklärungsarbeit der beschneidungskritischen Ärzte (Wolfram Hartmann, Maximilian Stehr, Boris Zernikow…) und Juristen (Holm Putzke, Rolf Dietrich Herzberg, Reinhard Merkel…) weitaus mehr Wirkung gehabt als das ahnungslose Gerede der Politiker und Religionsvertreter.

    • „… dann hat die Aufklärungsarbeit der beschneidungskritischen Ärzte…..“

      Aufklaerungsarbeit nennst du das also?

      sag mal, dir ist auch noch nie in den sinn gekommen dass
      die vielleicht doch nocht ganz so zivilisiert sein
      koennten, wie sie tun? diese option existiert nicht fuer
      dich, was?

      Das interview mit putzke oben ist einfach nur laecherlich.
      der traegt sein ego im 10 stockwerk, jemand der nach seinem
      platz in der geschichte sucht.. ein witz einfach…

      J

    • @ Jakobo

      Aufklaerungsarbeit nennst du das also?

      Ja.

      Wolfram Hartmann hat in der Anhörung im Rechtsausschuß des Deutschen Bundestags die medizinischen Fakten präzise dargelegt – die Befürworter der Zwangsbeschneidung zogen es leider vor, sie zu ignorieren:

      http://www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a06/anhoerungen/archiv/31_Beschneidung/04_Stellungnahmen/Stellungnahme_Hartmann.pdf

      sag mal, dir ist auch noch nie in den sinn gekommen dass
      die vielleicht doch nocht ganz so zivilisiert sein
      koennten, wie sie tun? diese option existiert nicht fuer
      dich, was?

      „Nicht ganz so zivilisiert sein koennten, wie sie tun“ – was soll damit gemeint sein?

      Daß die Ärzte in Wirklichkeit ganz furchtbare Juden- und Moslemhasser sind, weil sie sich um das Wohl ihrer kindlichen Patienten sorgen?

      Das interview mit putzke oben ist einfach nur laecherlich.
      der traegt sein ego im 10 stockwerk, jemand der nach seinem
      platz in der geschichte sucht.. ein witz einfach…

      In 50 Jahren wird man nicht über Putzke lachen – man wird den Kopf über diejenigen schütteln, die ihn beschimpften, anstatt sich mit den Fakten zu beschäftigen, die gegen den barbarischen Brauch der Zwangsbeschneidung sprechen.

    • Hallo Zusammen,
      machen wir uns doch nichts vor:
      in der Tat hat die Beschneidungsdebatte, von den erlichen Gegner der Beschneidung ungewollt, sehr viel Schaden angerichtet, denn schwimmt im Fahrwasser der Gegner der Beschneidung offener und unverholener Antisemitismus und „Veredlung der Juden“ zusätlich mit, was leider auch nicht verhindert werden konnte respektive verhindert worden ist.

      Deswegen hoffe ich, dass man in 50 Jahren über keine der ernstgemeinten Diskussionbeiträge wird lachen können …:-(

      Grüße Dagon

      Rechtschreib- und Grammatikfehler werden zur allgemeinen Belustigung mitgesendet.

  4. Was willst du das eine Unrecht mit dem anderen aufwiegen? Wenn dir und deiner Mutter das so passiert ist, dann hat der Arzt falsch und unethisch gehandelt und ist zur Verantwortung zu ziehen. Das ändert nichts daran, dass ein Arzt, der ohne medizinische Rechtfertigung gesunde Körperteile abschneidet, auch unethisch handelt.

  5. Rage: „Es sind immer die Erwachsenen – im Normalfall die Eltern -, die über viele Lebensbereiche eines Kindes bestimmen. Die Selbstbestimmung nimmt kontinuierlich zu. “

    Die durch eine Beschneidung eingetretene Verletzung der Selbstbestimmung nimmt eben nicht kontinuierlich ab, sie bleibt konstant. Ein Leben lang. Die diesbezügliche Selbstbestimmung nimmt niemals mehr zu. Hätte das Kind mit 18 wieder die volle Selbstbestimmung über seinen Körper würden wir ganz anders diskutieren.

    • meinst du nicht auch, unser aller selbstbestimmung ist bereits durch die geburt – insbesondere durch die konkreten umstände der geburt – seit je her lädiert? hätten wir mit 18 wieder die volle selbstbestimmung über unsere körper, würden wir mit sicherheit ganz anders diskutieren, nämlich überhaupt nicht. ich z.b. hätte m. 18 den gynäkologen gesucht und kastriert, der mich über 60 std. lang in steißlage in meiner mutter hatte stecken lassen, nur um – ohne einwilligung und zur allergrößten beschämung meiner mutter – seinen studentInnen eine steißgeburt präsentieren zu können! die folge: ich – ihre erstgeborene – war ihr fremd und sie hat mich niemals gestillt. und jetzt kommst du!

    • @Rage 9. Januar 2013 – ×›×´×– בטבת תשע״ג at 12:55
      „meinst du nicht auch, unser aller selbstbestimmung ist bereits durch die geburt – insbesondere durch die konkreten umstände der geburt – seit je her lädiert?“
      Ja, das meine ich auch. Und des weiteren meine ich, dass das ein Totschlagargument ist. Man kann die Geburt nicht auf einen Zeitpunkt verschieben, an dem ein Mensch selbstverantwortlich entscheiden kann. Von daher dient diese Assoziation der Geburt mit der Beschneidung dem Zweck jegliche Kritik an der Jungenbeschneidung zu erschlagen.

  6. … selbsternannten Verfechter im Dienste von Antisemitismus und Fremdenhass.

    Ein Symptom, zyklisch, entlastend. Immerhin aber ist der neurotische Druck (noch) nicht stark genug, um den Pöbel auf die Straßen zu bringen.

  7. Bei dem sog. Beschneidungsurteil des Kölner Landgerichts ging es um einen Sohn moslemischer Eltern, der bei dem Eingriff beinah draufgegangen wäre. Das Gericht hat völlig logisch auf Körperverletzung entschieden.
    »Alte Rechnungen wurden beglichen«? Welche denn? Hätten jüdische Funktionäre (allen voran D.Graumann) das Urteil nicht in die Medien gebracht, kein Schwein hätte sich dafür interessiert. Und, übrigens: wie ist die Sache ausgegangen? Der Bundestag hat in nie gesehener Eile ein Gesetz durchgewunken, dass die Beschneidung von Jungen ohne deren Einwilligung formell legalisiert hat.
    Dass damit der Kampf gegen die Mädchenbeschneidung einen großen Rückschlag erlitten hat, sollte klar sein.

  8. @rage
    Zur Rechtsstaatlichkeit:
    Religions- und Weltanschauungsfreiheit, das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, Meinungsfreiheit, können in einem Rechtsstaat nur als Individualrechte verstanden werden, die durch staatlich garantierte Schutzrechte, die nun für alle gelten, aber nicht von allen in Anspruch genommen werden müssen, beschränkt sind.

    Und unmündige Kinder kann man noch nicht fragen, was sie wollen. Der Bundestag hat die wissenschaftliche Dienste des Bundestags um Analyse des Kölner Urteils gebeten, bevor das neue Gesetz erarbeitet wurde.

    Sie ist online verfügbar:
    „Das LG Köln schließt sich der in der strafrechtlichen Literatur herrschenden Meinung an: Die Beschneidung entspreche nicht dem Wohl des nicht einwilligungsfähigen Knaben. Die Grundrechte der Eltern aus Artikel 4 Absatz 1 (Religionsfreiheit), 6 Absatz 2 (Elternrecht) GG würden
    ihrerseits durch das Grundrecht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung gemäß Artikel 2 Absatz 1 und 2 Satz 1 GG begrenzt.“

    „Sollte jedoch der Gesetzgeber tätig werden wollen, stünde er letztlich vor der Herausforderung, abstrakte Regelungen zu treffen, wonach bestimmte Eingriffe in die körperliche Integrität Schutzbefohlener aus religiösen Gründen straffrei sein können.“
    http://www.bundestag.de/dokumente/analysen/2012/Beschneidung_und_Strafrecht.pdf

    Der Bundestag hat die Jungenbeschneidung nicht nur für straffrei erklärt, sondern als ein Recht auf Personenpflege bezeichnet, dieses aber an Bedingungen geknüpft.

    • “Das LG Köln schließt sich der in der strafrechtlichen Literatur herrschenden Meinung an: Die Beschneidung entspreche nicht dem Wohl des nicht einwilligungsfähigen Knaben. Die Grundrechte der Eltern aus Artikel 4 Absatz 1 (Religionsfreiheit), 6 Absatz 2 (Elternrecht) GG würden
      ihrerseits durch das Grundrecht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung gemäß Artikel 2 Absatz 1 und 2 Satz 1 GG begrenzt.”

      Selbstbestimmung des Kindes? Von welcher kindlichen Selbstbestimmung ist hier auf einmal die Rede?

      Körperliche Unversehrtheit:
      Seit wann kann ein Kind bestimmen, wie es aufgezogen wird? Wir sind uns doch einig, daß es für ein Neugeborenes – mal als Beispiel – angemessen ist, auf der Grundlage von allgemeingültigen physikalischen Gesetzen wie den Newtonschen – hier namentlich das Newtonsche Gravitationsgesetz – von oben nach unten und nicht von einer Seite auf die andere zur Welt zu kommen. Und doch werden die meisten Kinder von einer Mutter in der Rückenlage entbunden. Das Geburtstrauma wird hingenommen, die körperliche (und seelische) Unversehrtheit des Babys bleibt auf der Strecke ||, die kindliche Selbstbestimmung wird im Keim erstickt.

      Kindliche Selbstbestimmung zum Zweiten:
      Seit wann kann ein Kind darüber selbst bestimmen, welcher Religionsgemeinschaft es angehört?

      Es sind immer die Erwachsenen – im Normalfall die Eltern -, die über viele Lebensbereiche eines Kindes bestimmen. Die Selbstbestimmung nimmt kontinuierlich zu. Das wurde bis dato als normal empfunden. Wenn den Eltern schon vom Gesetzgeber durch rechtstaatliche Maßgaben Grundrechte eingeschränkt werden, dann sollte doch eine gleichzeitige Stärkung des vom LG Köln prononcierten kindlichen Selbstbestimmungsrechts in allen maßgeblichen Bereichen – also von Geburt an – stattfinden. Das findet aber gar nicht statt. Es geht nicht um die Selbstbestimmung der männlichen Babys, sondern um eine rechthaberischen Akt der Kulturdominanz. Würde es nämlich um die kindliche Selbstbestimmung und um körperliche Unversehrtheit von Kindern gehen – und darauf will Jossi Reich m.E. hinaus -, dann wäre von Deutschland aus schon vor Jahrzehnten ein medialer Aufschrei um die Welt gegangen, als die furchtbare Kunde der genitalen Verstümmelung von Mädchen und Frauen in all ihren schrecklichen Einzelheiten zunehmend publik wurde.

      Oder anders herum: Würden Juden bzw. Jüdinnen ihre Mädchen genital verstümmeln, dann wären die deutschen MenschenrechtsverfechterInnen die Speerspitze einer globalen Kampagne gegen FGM geworden. Und auch da wäre es – wie aktuell beobachtbar – nicht wirklich um das kindliche Recht auf körperliche Unversehrtheit gegangen, sondern um Praktiken einer abgelehnten Religionsgemeinschaft.

      Rechtsstaatlichkeit: ist etwas Richtiges. Es ging mir primär aber nicht um diese per se. Sondern um deren selbsternannten Verfechter im Dienste von Antisemitismus und Fremdenhass.

      Und ach, Harald Schmitt! Wie furchtbar! Sie armes Opfer! Fügen Sie bitte all den bitteren Prädikaten noch „anti-islamisch“ hinzu. Oder noch besser: gehen Sie nach Gaza-City, stellen sich dort auf den besuchtesten Basar und deklamieren Sie Ihre Ablehnung von Beschneidung männlicher Vorhäute! – Kein Plan, wie Sie das überleben werden 😀

    • @Rage 9. Januar 2013 – ×›×´×– בטבת תשע״ג at 01:31
      „Sondern um deren selbsternannten Verfechter im Dienste von Antisemitismus und Fremdenhass.!
      Antisemitismus und Fremdenhass kann auch als Kritikimmunisierungsargument benutzt werden.

      „Das LG Köln schließt sich der in der strafrechtlichen Literatur herrschenden Meinung an: Die Beschneidung entspreche nicht dem Wohl des nicht einwilligungsfähigen Knaben. Die Grundrechte der Eltern aus Artikel 4 Absatz 1 (Religionsfreiheit), 6 Absatz 2 (Elternrecht) GG würden
      ihrerseits durch das Grundrecht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung gemäß Artikel 2 Absatz 1 und 2 Satz 1 GG begrenzt.“
      http://www.bundestag.de/dokumente/analysen/2012/Beschneidung_und_Strafrecht.pdf
      Das ist ein Kommentar, das ich einer Analyse der wissenschaftlichen Dienste des Bundestags entnommen habe. Enthält diese Analyse antisemitische Aussagen oder Aussagen, die man als Fremdenhass interpretieren könnte? Oder sind sie in meinem Kommentar zu finden, auf das Sie geantwortet haben?

      Auf Kunstgriff 29 Schopenhauers hatte ich bereits hingewiesen. Dazu gehören auch Argumenta ad personam. Und ja: Schopenhauer war Atheist. Und ich kenne auch einige Äußerungen speziell zum Koran von Schopenhauer, die man nicht als PC bezeichnen kann.

  9. Ich habe diese Debatte sehr intensiv verfolgt. Was mich schockiert ist, dass ich urplötzlich zum Antisemiten werde. Ich kann vermutlich versuchen so höflich wie möglichst meine Meinung zu diesem Thema wieder zugeben aber sobald ich die Beschneidung ablehne bin ich Antisemit.
    Kann man die Beschneidung ablehnen ohne Antisemit zu sein?
    In jeder Diskussion ist es manchmal hilfreich sich in die Position des Anderen zu versetzen.
    Warum müssen Männer die beschnitten wurden permanent behaupten, sie hätten den besseren Sex? Kann es sein, dass Männer allgemein Probleme haben über ihr Sexualleben zu reden?
    Warum müssen Menschen die die Beschneidung ablehnen immer mit Faschisten gleichgesetzt werden?
    Darf man im Gegenzug auch alle Einwohner eines Staates welcher Menschen unterschiedlicher Religion vor Gericht nicht gleich behandelt als faschistisch bezeichnen?
    Wenn jüdische Siedler Steine werfen werden sie geschützt, wenn palästinensische Baueren ihre Olvienbäume schützen sind sie Terroristen.
    Nein, man darf es nicht!!

  10. @Justice: N2MU

    solche erreichst du nicht. die halten slime für nestbeschmutzer und die reichsflugscheibe für ein ufo-modell. wo die abspacen, da willst du nicht sein.

    daß allerdings diese leute hingehen und sich per legislative in die belange religiöser gruppen einmischen, es sich andererseits aufs heftigste verbitten, daß die religionsgemeinschaften sich in staatliche bzw. staatsbürgerliche angelegenheiten einmischen, zeugt von deren buchstabenhörigkeit. wie schrieb schon robert menasse in seinem buch „vertreibung aus der hölle“?

    „Pathos ist das Gefühl der Gefühllosen, die heilige Extase der Verächter des Lebens(…) Sozusagen das schöne Firmament über der Welt des Buchstabengefühls. Ohne Sinn und Empfindung für das Menschliche. An Gott zu glauben, an das Schöne der Schöpfung, an das Schöpferische überhaupt, an sich selbst als Mensch, und dabei Menschen zu verbrennen, zu vernichten, tief zu empfinden und dabei kein Mitleid zu haben – das kann nur, wer bloß an den Buchstaben glaubt und gelernt hat, ihm zu folgen(…)“

    wie kommt es, daß das christliche mitleid 2.000 jahre gebraucht hat, um das leiden der männlichen babys als solches zu erkennen oder gar nur zu benennen? auch heute argumentieren die wenigsten mit der empfindsamkeit der neugeborenen, stattdessen schwingen selbsternannte volkstribune ihr fähnchen zur verteidigung von rechtstaatlichkeit. vor 30, 40, 50 oder 100 oder gar 1.000 jahren galt es doch als martialisch und überaus männlich, schmerzen zu ertragen. sagte man uns frauen, werdenden oder „jungen“ müttern nicht noch vor 20 jahren, daß neugeborene kinder keinerlei schmerzen empfänden? warum sollte man sich dann um so was läppisches wie die vorhaut eines männlichen babys kümmern?! wir kümmern uns doch bis heute nicht um eine vernünftige und menschen“ART“gerechte form der entbindung oder geburt. was also bewegt den deutschen biederbürger, heute sich hinzustellen, und wutentbrannt gerechtigkeit für die pimmel neugeborener buben zu fordern? und ganz en passant auf sein lieblingshassobjekt – DEN JUDEN – einzudreschen?

    die antwort reckt sich aus jeder zwischenzeile der ewig unappetitlichen souaden: antisemitismus, judenhass, fremdenfeindlichkeit, rassismus.

    das sind die niederen beweggründe solcher, die zu hause ihre frauen und kinder prügeln und terrorisieren und wie stolze pfaue ihre wohltätigkeit und ihren humanismus zur schau stellen in aller öffentlichkeit. wohl dem, der das auch noch auf einer jüdischen website hinbekommt: „so! da habt ihr das, was euch zusteht, raffgieriges, blutrünstiges kleinasiatisches rattenvolk! schmutzig und abstoßend im vergleich zu uns rechtschaffenen wöchentlichen warmduschern!“

    FUBAR!

    • Normalerweise verteidige ich das Christentum nicht, da es denselben Dämon als Vatergott hat wie die beiden anderen Buchreligionen. Das Christentum war aber mit der Abschaffung der Beschneidung im 1.Jhd.durch Paulus doch relativ schnell ! Soll man jetzt, um glaubhaft gegen Zirkumzision in Deutschland vorgehen zu können, in jedem entlegenen Winkel der Welt,z.B. Rajasthan etwa nach einer Witwenverbrennung fahnden ? und das, obgleich diese schon über 100 Jahre gesetzlich verboten ist? Fakt ist, Benin und Togo haben letzten november die FGM abgeschafft, wir führen die MGM hier gesetzlich ein. Ein weiterer schwerer Fehler in ihrer Argumentation ist die Mißinterpretation des Schmerzes als Mutprobe des Mannes, denn diese kann nur bei Freiwilligkeit überzeugen. Zudem ist der Schmerz nirgendwo auf der Welt ein Tatbestandsmerkmal der strafbaren Körperverletzung. Ich dürfte Sie nicht zwangsweise kahlrasieren, obgleich es schmerzlos und nicht permanent ist und Sie mein Vorgehen mittels Notwehr unterbinden dürften, ganz im Gegensatz zum verstümmelten Kleinkind. Also bitte mehr mentale substanz und weniger Schaum vor dem Mund !

    • @Rolf Schneider
      „Zudem ist der Schmerz nirgendwo auf der Welt ein Tatbestandsmerkmal der strafbaren Körperverletzung.“

      Und das erlaubt es amerikanischen und kanadischen Ärzten Doppelblindstudien an Neugeborenen durchführen um die Wirksamkeit von Betäubungsmitteln bei der Neugeborenenbeschneidung zu testen?

      Doppelblindstudie bedeutet, dass die Kontrollgruppe keine Betäubung bekommt und die Unterschiede im Schreien, der Unterschied in der Herzschlagfrequenz usw. während der Beschneidung beurteilt bzw. gemessen werden.

      Es gibt bzw. gab vor kurzem noch sehr viele Eltern in Amerika und Kanada, die keine Probleme haben bzw hatten, ihre Säuglinge für solche Studien zur Verfügung zu stellen. Offensichtlich gibt es in Amerika und Kanada auch viele Ärzte, die in solchen Studien kein ethisches Problem sehen, was vermutlich daran liegt, dass Beschneidung ohne Betäubung in Amerika und Kanade tradierte Praxis ist bzw. bis vor kurzem noch war.

      Eine Studie, die mehrere solcher Studien zusammenfassend beurteilt, findet man beispielsweise hier:
      http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15495086

    • „daß allerdings diese leute hingehen und sich per legislative in die belange religiöser gruppen einmischen, es sich andererseits aufs heftigste verbitten, daß die religionsgemeinschaften sich in staatliche bzw. staatsbürgerliche angelegenheiten einmischen, zeugt von deren buchstabenhörigkeit.“
      In einem Rechtsstaat herrscht Gewaltenteilung, welche in unterschiedlichen Rechtsstaaten mehr oder weniger gut realisiert ist. Ein Richter, der sich nicht an die Rechtsdogmatik und die gültigen Gesetze hält, begeht aber Rechtsbeugung. Die legislative Gewalt kann dagegen Gesetze erlassen oder ändern, was ja auch gemacht wurde, jedoch nicht ganz unproblematisch ist, wenn Grundrechte eine Rolle spielen.

      Buchstabenhörigkeit ist mir im Diskurs um die Knabenbeschneidung primär bei gläubigen Juden aufgefallen. „Jüdisches Leben ist undenkbar, wenn man sich nicht so verhalten darf, wie es geschrieben steht.“ Wurde so etwas im Diskurs nicht des öfteren geäußert? Oder dass die Jungenbeschneidung, und nicht nur diese, sondern sogar die Jungenbeschneidung am 8. Tag nach der Geburt „unverhandelbar“ sei bis auf wenige Ausnahmen, weil es so geschrieben steht?

      „Pathos ist das Gefühl der Gefühllosen, die heilige Extase der Verächter des Lebens(…) “
      Die Jungenbeschneidung ist unverhandelbar, mag sie den kleinen Kindern auch Schmerzen bereiten? Schließlich steht es so geschrieben und man muss an den Buchstaben glauben!

      „wie kommt es, daß das christliche mitleid 2.000 jahre gebraucht hat, um das leiden der männlichen babys als solches zu erkennen oder gar nur zu benennen?“
      In Amerika lassen nach wie vor auch sehr viele Christen ohne Mitleid ihre Kinder beschneiden.

      „auch heute argumentieren die wenigsten mit der empfindsamkeit der neugeborenen, stattdessen schwingen selbsternannte volkstribune ihr fähnchen zur verteidigung von rechtstaatlichkeit.“
      Hältst du nichts von Rechtsstaatlichkeit oder wie soll ich diese Aussage nun interpretieren?
      Das Recht auf körperliche Unversehrtheit – überflüssig?
      Das Recht auf Gleichheit vor dem Gesetz – überflüssig?
      Das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, der Religions- und Weltanschauung, soweit diese Rechte keine Rechte anderer verletzen, inbesondere auch kein Kinderrecht – überflüssig?

      Ich meine Pathos in ihren Aussagen erkennen zu können, worunter die Sachlichkeit leidet.

  11. Die Tabuisierung jeglichen Vergleichs von männlicher mit weiblicher Genitalverstümmelung ist der große Skandal der Debatte. In beiden Fällen wird der empfindsamste und erogenste Teil des menschlichen Körpers amputiert oder schwer beschädigt. In beiden Fällen geht es in erster Linie um die Beschneidung menschlicher Sexualität.
    http://evidentist.wordpress.com/2012/09/11/beschneidung-ignoranz-und-sexismus/

    Ich frage mich, wie steht’s eigentlich mit der Identität der Jüdischen Mädchen? Oder, um es historisch auszudrücken: seit wann wurden Jüdische Mädchen, im Vergleich zu anderen Angehörigen der Abrahamistischen Religionen, nicht mehr beschnitten? Glauben auch Sie wahrhaft, dass das Abschneiden der Vorhaut, des sexuell empfindlichsten männlichen Teil, welches außer dem Klitoris dem weiblichen entspricht, und noch dazu 8 Tage nach der Geburt,zu rechtfertigen ist, nur weil sich die Abrahamistischen Religionen es für ein Identitätstiftendes Ritual halten?

    Dem Gesetzentwurf
    nach könnte ich ja dann meinen Sohn kastrieren lassen solang das man „ärztlicher Kunst“ geschieht, ditto weibliche Beschneidung, etwas was von einigen jetzt schon gefordert wird. Einen fauleren Kompromiss als diesen Entwurf habe ich wohl seit langem nicht zu sehen bekommen. Sowie ich es sehe, unterstützten inzwischen alle Christlichen Obrikeiten die Haredim Orthodoxen, und auch Sie, trotz angeblichem medizinischen Studium

    Was aber in dem ganzen Palaver über die Beschneidung fehlt – Hier das Archiv für die ganze Debatte, auch jetzt in der USA
    http://analytic-comments.blogspot.com/2012/08/the-circumcision-debate-links-and.html
    ist die archäologische Dimension. Woher stammt der Brauch der dem der Weiblichen Beschneidung-Verstümmlung gleicht in dem er die selben Nerven durchschneidet? Weder der Ritus noch der Brauch sind nur in Abrahmistischen Religionen vorzufinden, nur eben das Identitätstiftende, aus Trotz einer alter Macht gegenüber also, aber auch bei Afrikanischen Stämmen der Fall . Woher stammt dieser Brauch der in der Torah ein Kern der Jüdischen Religion wurde. Die Jüdische Religion braucht einen Kern, brauchte einen, und nahm diesen als sakral notwendig und hat eine Zeremonie dafür. Es hat diesen Kern verteidigt gegen die Römer und wen sonst noch, und jetzt gegen ein Regel des Deutschen Grundgesetz.

    Wenn die Beschneidung von 8 Tage alten Knaben identitätsstiftend für Juden und Muslime ist – ja sehr viele Muslime beschneiden ja auch noch die jungen Maedchen, ihr „schwarzer Tag!“ was fuer ein Gott ist das eigentlich mit dem man sich dann verbunden fuehlt, einen Kompakt macht?

    Warum wird jemand wie Professor Michael Wolffsohn nicht ueber andere Juedischen Ansichten befragt?,
    http://analytic-comments.blogspot.com/2012/10/michael-wolffsohns-foreskin-of-heart.html
    http://www.welt.de/print/die_welt/debatte/article108847257/Die-Vorhaut-des-Herzens.html
    http://www.tagesspiegel.de/meinung/andere-meinung/gastkommentar-zur-beschneidungsdebatte-danke-deutschland/7160872.html

    Die Skepsis der Pädiater
    Unausgegoren, katastrophal – die Kritik der Pädiater am Gesetzentwurf zur Beschneidung ist eindeutig. Sie sehen die UN-Kinderrechtskonvention verletzt – und das Gesetz quasi schon zur Verhandlung in Karlsruhe. Aber die Kinderärzte haben einen Kompromissvorschlag.Von Raimund Schmid.

    http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/gp_specials/beschneidung/article/824592/beschneidung-skepsis-paediater.html
    .

    http://evidentist.wordpress.com/2012/09/11/beschneidung-ignoranz-und-sexismus/

    Und hier das Archiv für die ganze Debatte, auch jetzt in der USA,
    http://analytic-comments.blogspot.com/2012/08/the-circumcision-debate-links-and.html

  12. Man kann sich beim Für und Wider des Beschneidens nicht nur auf medizinische oder nichtjüdisch-ethische Kriterien beziehen. Man nehme sich mal die Zeit, den Hesekiel zu lesen und versetze sich dann in das Gemüt eines wahrhaft Torah-Gläubigen. Kein jüdischer Vater oder Mutter wird ihr Kind den angedrohten Strafen aussetzen wollen, die in der Schrift angedroht werden für den Fall, dass die Beschneidung nicht durchgeführt wird. Wenn man also Glaubensfreiheit gewährt, dann gehört die Beschneidung in diesem Fall dazu.

  13. FGM mit „dem islam“ gleichzusetzen, ist blühender unsinn. außerhalb nordafrikas sind derartige praxen völlig unbekannt, auch in hardcore vom islam geprägten staaten wie saudi-arabien oder dem iran. dafür gibt es in nigeria, mali oder somalia auch (dorf-)gemeinschaften, die christlich oder animistisch sind, aber FGM durchführen.

    nichts desto trotz ist natürlich nichts davon eine entschuldigung für die verstümmelung männlicher säuglinge.

    • „FGM mit “dem islam” gleichzusetzen, ist blühender unsinn. außerhalb nordafrikas sind derartige praxen völlig unbekannt, auch in hardcore vom islam geprägten staaten wie saudi-arabien oder dem iran.“

      BS! Hier eine Doku über eine kollektive Verstümmelungs“feier“ in Indonesien:

      http://www.guardian.co.uk/society/2012/nov/18/female-genital-mutilation-circumcision-indonesia

      Hier die Website von WADI und STOP FGM, auf der die Crews eine Studie über FGM in Kurdistan vorlegen:

      http://www.stopfgmkurdistan.org/html/deutsch/fgm_study_de.htm

      Kein FGM im Iran? LOL

      „Wie das kleine Team der AntiFGM-Iran-Campaign herausfand, werden allein in der Sanandaj und Hauraman Region zwischen 70% und 85% der Mädchen Opfer der Klitorisverstümmelung.“

      http://patenmädchen-blog.de/2010/01/genitalverstummelung-im-iran-aufruf-zur-hilfe/

      Kein FGM in Saudi Arabien? Nie?! Das weiß ich anders. 2008 erschien im britischen GUARDIAN ein Bericht über FGM in Saudi Arabien:

      „two specialists in reproductive medicine within Saudi Arabia, a country where FGM is frequently practised.“

      http://www.guardian.co.uk/science/blog/2008/nov/13/female-genital-mutilation-sexual-dysfunction

      wenn in ländern wie nigeria, mali und somalia die überwiegend muslimischen mädchen und frauen genital verstümmelt werden. dann heben sich die christlichen oder animistischen bevölkerungsgruppen (in mali z.b. je 5% der gesamtbevölkerung – s. wikipedia: http://en.wikipedia.org/wiki/Religion_in_Mali) durch alles mögliche, jedoch nicht durch respekt und toleranz gegenüber ihren eigenen frauen von der barbarischen masse ab. auch die palästinensischen und beduinenfrauen erleiden FGM. hanny lightfoot-klein berichtete bereits in ihrem 1. buch „das grausame ritual“ (prisoners of ritual) über die transportfunktion des islam was die verbreitung von FGM anbelangt:

      „The reasons for this diffusion of the custom also appear to be largely economic. In the event of an intermarriage between circumcising immigrants and non-circumcising indigenous peoples, a far more favorable bride price may be obtained by a girl’s family if she is circumcised. Consequently, these new, socially less advantaged converts to the custom have come to practice the most extreme and damaging versions of the procedure in an effort to make their daughters most desirable and optimally marketable. They proudly refer to these operations as „scraping the girls clean,“ and they justify their eager acceptance of this custom in the belief that „this is the modern and hygienic way that educated people do it.“

      http://www.fgmnetwork.org/Lightfoot-klein/prisonersofritual.htm

      ich schlage vor, mit einer – von deutschland aus gelenkten – weltumspannenden kampagne die 1,6 milliarden starke muslimische weltminderheit von der notwendigkeit der männlichen vorhaut und der weiblichen klitoris sowie dem recht auf körperliche unversehrtheit von babys, kindern und frauen zu überzeugen. am deutschen wesen soll ja bekanntlich die welt genesen.

  14. Na die sind ja wieder ganz schön frech, nachdem sie die ganze Welt vergewaltigt haben. Glauben sie ernsthaft Europa dazu bringen zu können, Freude schönder Götterfunken zu singen, nach dem Desaster, das sie im dritten Reich anrichteten ? Also da ist doch schon genug Widerstand da. Das klappt nicht, ich empfehle den Film, Iron Sky, von Energia Productions, da ist die Rolle Deutschlands haargenau dokumentiert, sie nennt sich Reichsflugsscheibe, und der Höhepunkt ist die „Götterdämmerung“, und das war erst der Anfang, von „sowelchen“, wird sich Europa nicht unterdrücken lassen, hören sie mal ne Runde „Slime“, vielleicht geht es dann besser.

  15. Herr Reich hat einiges richtig erkannt:
    Ein Übeltäter relativiert häufig das von ihm selbst begangene Unrecht mit dem Hinweis auf noch größeres Unrecht.

    Im Falle der weiblichen Beschneidung bilden die Multiplikatoren religiöser Wahn, Frauenverachtung und altehrwürdige Tradition eine besonders „heiliges“ Produkt.

    Die Wirkmächtigkeit eines Tabus muß graduell anwachsen mit der Ungeheuerlichkeit des zu deckenden Verbrechens. Je scheußlicher das Verbrechen, desto stärker das zur Deckung notwendige gesellschaftliche Tabu. Daher das Schweigen der Mehrheit.

    Ich kann jedoch nirgends erkennen, warum dies die Zwangsverstümmelung Neugeborener rechtfertigen soll.

  16. @Bosau

    Zitat:
    „Dieter Graumann ist nicht hier geboren. Er ist, wenn auch als Kind, eingewandert. Und das Wort Integration bedeutet für mich, das ein Einwanderer sich in das Land integriert, in das er einwandert. Und nicht das Land an ihn.“

    ok, ab ins labyrinth: ob hier geboren oder nicht – integration ist ein sozialnotwendiger prozeß. daß sich jmd. wie graumann willentlich und bewußt mit 1,5 jahren gegen integration entschieden haben soll, ist herzerweichend und rührselig blöd. haben sie sich, herr bosau, selbst ein kind zugewanderter, in jenem zarten alter bereits für das GG entschieden? wie hoch ist ihr IQ? sind sie mensa-mitglied? dann können sie uns sicher sagen, ob das GG bereits unumstößlich, unwandelbar und auf ewig feststeht? sollen wir das BVerfG auflösen? und klugschwätzer wie sie zum potentaten küren? eines landes, das sich an sie angepaßt hat? vorwärts in die vergangenheit? ach ja! diese kleinen koketten anflüge von größenwahn, diese täglichen dosen rechthaberischen geschisses, das sie im virtuellen absondern. einer von millionen möchtegernen. solche wie sie kommen und gehen und bleiben den geschätzten internet-mituserInnen nicht mal als anekdote in erinnerung. nur als teil eines immensen hintergrundgeräusches. als partikel in den torfablagerungen der forensümpfe.

    DFT

    • an Rage:
      Danke für die erhellenden Ausführungen zur Ewigkeit des GG. Soweit ich weiß ist nur die Würde des Menschen ewig unantastbar, alles andere kann vom Parlament geändert werden. Ob dies allerdings auf Geheiß einer winzigen Minderheit von weniger als 1/4 % der deutschen Bevölkerung zu geschehen hat, ist schon sehr bizarr. Noch bizarrer ist die Idee einer „würdevollen“ Beschneidung. So redet man sich einen Vorgang schön, der zu Recht „Verstümmelung“ heisst, denn es wird etwas zu einem „Stummel“ gemacht. (etymologisches Lexikon)

  17. „Warum die Beschneidung des Penis so ungleich mehr interessiert als die Verstümmelung der Klitoris“

    Ist sie das? Meines Wissens wurde die Verstümmelung von Mädchen schon vor Jahren thematisiert und interessanterweise auch und gerade gegen den anfänglichen Widerstand von vielen Politikern und auch christlichen Religionsvertretern eindeutig beantwortet. Heute ist die Verstümmelung der Mädchen international geächtet und wird bei uns wie in dne meisten Ländern strafrechtlich verfolgt. Vergessen wurden bei dieser Diskussion allerdings die Jungen und daher erklärt sich auch die Aufmerksamkeit, die dieses Thema erfahren hat und immer noch erfährt und auch weiter erfahren wird. Erschreckend ist immer diese Umdeutung des Themas, als ob jeder, der sich für die uneingeschränkte körperliche Unversehrtheit von Kindern einsetzt, automatisch ein Antisemit und Muslimhasser sei. 70 % der Bevölkerung sind laut Umfrage gegen die Beschneidung von Jungen und vermutlich 98 % gegegen die Beschneidung von Mädchen. So einfach ist das und mehr muss man da eigentlich auch nicht hineininterpretieren.

  18. @ lach

    Warum sollten Mütter, die sich einer sogenannten Labioplastik, der Entfernung der inneren Schamlippen und der Klitorisvorhaut,unterzogen haben und darin einen ästhetischen, hygienischen oder sonstwie Vorteil sehen, diesen Eingriff nicht an ihren Töchtern durchführen lassen dürfen?
    Und übrigens: Die Empfehlung der WHO bezieht sich ausdrücklich auf erwachsene, einwilligungsfähige Männer! Eine Tatsache, die so wie vieles andere bei diesem unsäglichen Gesetz zur Legitimation der (zweifellos von Elternseite liebevoll motivierten) Jungenzwangsbeschneidung einfach unter den Tisch geschubst wurde.

  19. „Ihr Engagement gegen FGM ehrt Sie sehr. Umso mehr sollte es Sie freuen, daß FGM auf nationaler und internationaler Ebene schon geächtet und verboten IST.“ (Raphaela Langenberg)

    Was erwiderte Ricken Patel, der Mitbegründer der großen Betroffenheitsplattform AVAAZ, als er gebeten wurde, FGM zum Topthema zu machen?

    „To be honest, I don’t think this issue is going to beat out climatechange, afghanistan, poverty etc for our members, so it’s unlikely we’ll be campaigning on it soon.“

    Mehr dazu auf fairplanet:
    http://fairplanet.net/2011/05/fgm-in-somaliland-verstummelung-zum-muttertag/
    http://fairplanet.net/2011/05/fgm-mothers-day-in-somalia/
    http://www.care2.com/news/member/257054012/1282730 [Friday October 23, 2009, 7:38 am]

    Das sog. Engagement wurzelt in knallharten medialen und finanziellen Interessen. Oder glauben Sie etwa an das Gute in den Vorstandsetagen von Hilfsorganisationen? Meinen Sie, das enthebt Sie/uns des Gebrauchs unseres kritischen Verstandes? Haben wir einen Anspruch auf das aufgeregte Wohlgefühl von BetroffenspenderInnen?

    „Frauen und Mädchen SIND hier gesetzlich vor Genitalverstümmelung geschützt.“ (Raphaela Langenberg)

    Das ist nicht mal ignorant, also aus den Tiefen von Desinformation behauptet – das ist gelogen. Frauen und Mädchen sind nicht geschützt, weil diese Gesetze zum allergrößten Teil nur auf dem Papier stehen. Und grundlegendes Engagement, das den direkten Schutz der durch genitale Verstümmelung bedrohten Mädchen fordert, wird gerade in Deutschland regelrecht bekämpft. Ein Beispiel: Die Kampagne PATENMÄDCHEN – URL: http://www.patenmaedchen.de/

    • „Das ist nicht mal ignorant, also aus den Tiefen von Desinformation behauptet – das ist gelogen.“
      Ist es nicht! Dass ein gesetzlicher Schutz mit einem realen Schutz gleichzusetzen ist, wurde nicht behauptet.

      Nur: Wie sollte man gegen FGM wirksam vorgehen können, wenn es gesetzlich im Familienrecht als das elterliche Recht auf Personenpflege festgeschrieben wäre?

      Der Hinweis auf die FGM beim Thema Jungenbeschneidung ist zu offensichtlich rhetorische Rabulistik.

      Auch Tierschützern wird häufig vorgeworfen sich nicht um Menschenrechte zu kümmern.

      Die Jungenbeschneidung ist nicht mit einer pharaonischen Mädchenbeschneidung zu vergleichen und dennoch eine überflüssige Körperverletzung mit der nicht alle aber doch einige Männer später so ihre Probleme haben und die aktuell noch sehr häufig entgegen der gängigen medizinisch bei anderen kleinen Operationen üblichen Praxis in den USA und Israel von Entwicklungsländern ganz zu schweigen in einer Art durchgeführt wird, die man nicht ganz zu unrecht als robust bis brutal bezeichnen könnte.

      Dadurch, dass man nun das Thema wechselt, und über FGM redet – um über das geringfügigere aber vorhandene ethische Problem mit der Knabenbeschneidung nicht reden zu müssen, dadurch ändert sich daran nichts. Und man selbst ändert durch ein solches Verhalten ohnehin nichts.

      Man verdrängt. Üblicherweise bedeutet das, dass man sich nicht einmal sachlich über das Thema informiert, sondern lediglich Studien an sich heranläßt, die ohnehin bereits der vorgefassten Meinung entsprechen.

      Herr Reich hat das in seinem Artikel ja sehr deutlich gemacht.

      Fast seine gesamte Argumentation basiert auf dem sogenannten Kunstgriff 29 Schopenhauers, der Diversion.
      Er schreibt über alles Mögliche aber nichts über die Beschneidung von kleinen Jungen. Kleine Jungen sind nicht einmal Objekt geschweigen den Subjekt seines Artikels. Sie kommen nicht vor. Sein Artikel ist ein einziges Ablenkungsmanöver.

      Das Phallussymbol erwähnt er. Toll! Und immerhin kommt in der Überschrift und einmal im Artikel der Begriff Beschneidung vor, den man durch Jungenbeschneidung konkretisieren könnte, aber auch durch Bratpfanne, Taufe, Konfirmation oder ähnliches ersetzen.

    • „Mehr dazu auf fairplanet:
      http://fairplanet.net/2011/05/fgm-in-somaliland-verstummelung-zum-muttertag/
      Was auch diesem Artikel zu entnehmen ist, ist, wie groß die Macht der Tradition ist.

      Es sind Beschneiderinnen, die selbst beschnitten sind, die Mädchenbeschneidungen durchführen.

      „Wären die betroffenen Frauen nicht gar so passiv und zeigten sie mehr Solidarität füreinander und wären sie nicht so sehr bereit, sich den Blick der Männer auf sich selbst zu eigen zu machen – dann könnten Millionen von Mädchen – Kinder noch! – vor dieser abscheulichen Folter, Menschenrechtsverletzung und Geschlechter-Diskriminierung bewahrt werden.“
      Laut Terre de Femmes schätzen es beschnittene Frauen in der Regel nicht, dass man sie als an ihren Genitalien verstümmelt bezeichnet.

      „In der direkten (Beratungs)arbeit mit
      Betroffenen bevorzugen viele AktivistInnen jedoch den Begriff „Beschneidung“, um die Frauen nicht als „verstümmelt“ zu beleidigen und defizitär darzustellen.“

      „In manchen Fällen wird kurz vor der Heirat eine noch drastischere Form der Verstümmelung durchgeführt, da die Bestehende dem zukünftigen Ehemann oder der Schwiegermutter der Frau nicht ausreichend erscheint.“

      Auch die Schwiegermutter!

      Vergleichbar mit der Jungenbeschneidung ist die Mädchenbeschneidung dennoch nicht. Es ist nur eine Minderheit unter den beschnittenen Männern, die Beschnitten sind, und damit Schwierigkeiten haben. Aber über diese Minderheit wird wegdiskutiert.

      Es ist schon bezeichnend, dass Herr Reich in obigem Artikel weder kleine Jungen erwähnt, noch die erwachsenen Männer, die nicht gefragt wurden und nicht beschnitten sein wollen!

    • Was „gesetzlicher Schutz“ bedeutet, haben wir am 12. Dezember gesehen. An diesem Tag hat der Bundestag den Begriff „gesetzlicher Schutz“ auf Druck des Zentralrats der Juden in Deutschland aus dem Begriff der deutschen Rechtssprechung und dem Duden gestrichen.

      Daß man nun hier mit der Betroffenheitsnebelkerze vom Thema abzulenken versucht, unterstreicht das verlogene an dieser Debatte mehr als die Aufklärungskampagnge von Antje Yael Deusel oder ein mit sich selber Hora tanzender Rabbi Ehrenberg im Fernsehen.

  20. Und noch ein Nachtrag an Stephan. Das ist mir nun allerdings sehr wichtig.

    Ich bin in Deutschland geboren. Deutschland ist meine Heimat. Dieter Graumann ist nicht hier geboren. Er ist, wenn auch als Kind, eingewandert. Und das Wort Integration bedeutet für mich, das ein Einwanderer sich in das Land integriert, in das er einwandert. Und nicht das Land an ihn.

    Die Situation nach dem Kölner Urteil war für die Juden nicht anders als vorher. Es hätte, wenn Graumann die Klappe gehalten hätte, keiner gewagt, einen jüdischen Beschneider zu verurteilen. (Ob mir das gefällt, ist eine andere Frage.) Aber er hat die Kraftprobe gesucht. Er wollte klarstellen, wer hier „zom saga hat“.

    Graumann ist promoviert, das ist ein gebildeter Mensch. Er weiß, was er da getan hat. Und wie unsagbar er hier die Deutschen beleidigt hat, nicht nur mich.

    Ich weiß nicht, ob das ein Racheakt ist oder ob es ihm eine Genugtuung ist, uns Deutsche zu demütigen.

    Ich jedenfalls ärgere mich darüber, daß von jüdischer Seite aus Deutschland kein Widerspruch gekommen ist. (International stellt sich das völlig anders dar, es gibt durchaus Juden, die Graumanns Auftreten nicht unterstützen, einige halten es sogar für falsch.)

    Aber nein, Graumann brauchte die Kraftprobe. Und die Klarstellung, wer hier „zom saga“ hat und – wer nicht.

    Wir Deutschen haben im eigenen, angeblich souveränen, Staat nicht das Recht, für die Menschen, die hier leben, Gesetze zu machen.

    Für mich ist das Volksverhetzung nach Par. 130 StGB. Nicht mehr, nicht weniger. Für mich gehört Graumann die (erworbene!) Staatsbürgerschaft entzogen, er zur „persona non grata“ erklärt und aus dem Land geworfen. Das ist das mindeste, was ich hier erwarte.

    Die Person Dieter Graumann ist für mich im Lande vollkommen unerträglich. Wer (als Zuwanderer!!!) so auf seinem Gastland herumtrampelt, hat gegen jedes Gastrecht (und als Zuwanderer bin ich _immer_ Gast!!!) verstoßen.

    Für mich ist die weitere Anwesenheit Dieter Graumanns in Deutschland eine unerträgliche Provokation der hier lebenden Menschen.

    Wenn ich also die Frage stelle, wer hier geht, ist das rhetorisch. Mein Vater hat durch den WK II seine Heimat verloren, ich werde nicht gleich die zweite Generation hintereinander sein, die die Heimat verliert.

    Bei Juristen heißt es: „Lebst du in Rom, lebst du nach römischem Recht“. Und lebst du in Deutschland, lebst du nach deutschem Recht. So einfach ist das – und das wird für einen Dieter Graumann nicht anders.

    • Also Sie sind wirklich ein, naja, was soll ich sagen. Geht es Ihnen wirklich so schlecht, sie armer Tropf. Doch wohin? So wie Sie sich aufführen, denke ich an ein Isolationszelt in einer Quarantänestation, so hoch sensibel wie sie sind, sind ihnen vermutlich allgemein keine Menschen zuzumuten in der weiteren Umgebung.
      Ich bin übrigens Araberin, also nicht, dass Sie meinen, ich sei irgendwie mit dem Zentralrat und diesem „angeblichen Herrn Dr. Graumann“ in Verbindung.
      Also mich stören die Juden hier nicht, genausowenig wie die Katholiken oder Menoniten oder Yeziden. Sie stören mich auch nicht, aber ich wundere mich. Ihr Judenhass scheint ja ganz was ungesundes ztu sein.

    • An Amal: Ich habe keinen Judenhass. Und wenn Sie schon von Yezidin reden, schauen Sie sich mal an, wie die jeminitischen Yezidin die Beschneidung praktizierten (vielleicht noch praktizieren), barbarischer geht es nicht mehr.

      Nur: Der jüdisch/arabische Deutschenhaß ist krank, siehe die Dmeonstration „Auf Messers Schneide“.

      Araber und Juden eint vermutlich nicht nur die bei beiden gepflegte Beschneidung. Offenbar will man keine Aufklärung, ab und zu wird auf uns Deutschen rumgetrampelt.

      Wie Sie sich als Juden und Araber im Gebiet zwischen Mittelmehr und persischem Golf einigen, ist mir im übrigen herzlich egal.

      Aber lassen Sie die Finger von unserer Verfassung und hören Sie auf, auf unserer Gesetzgebung rumzutrampeln.

      Ich war selber noch nicht im arabischen Raum. Aber was mir alle Bekannten unisono sagen, wie man da über Israel und die Deutschen redet, das wollen Sie hier nicht lesen.

      Wenn ich möchte, daß sich mir 100 Arme zum Hitlergruß entgegen strecken und die Leute die Hacken zusammenknallen, steige ich in Saudi Arabien aus dem Flugzeug und sage laut und deutlich und in schnarrendem Schriftdeutsch „Guten Tag!“

      Und die Panzer, die Mutti Murksel an Saudi Arabien vertickt hat, haben Sie vermutlich auch gekauft, um sich zu Jom Kippur ne Kippa aufzusetzen und nach Jerusalem zum Gebet zu fahren.

      Also halten Sie den Ball mal etwas flacher.

  21. @Bosau: Und ich dachte immer, „Nazis raus!“ sei eine gut gemeinte, aber unrealistische Parole, weil die ja kein Land will. Wenn sie sich hier nicht wohlfühlen, wenn Juden (und übrigens auch Muslime) hier ihre erlaubten Bräuche ausführen, dann wünsche ich viel Spass bei der Suche nach einem Land, in dem Beschneidung von Jungen verboten ist. Gibt’s nämlich nicht.

    • Es interessiert mich nicht, welches Land es nicht gibt.

      Im übrigen ist die Beschneidung nicht erlaubt. Punkt.
      Der Paragraph 1631d BGB ist verfassungswidrig. Der Bundestag hat sich auf Druck des Zentralrats der Juden zum Verfassungsbruch erpressen lassen.

      Im Rahmen der bestehenden Verfassung der Bundesrepublik Deutschland ist die religiöse Zwangsverstümmelung nicht erlaubbar. Da können sich die Juden von mir aus Bart und Pejes ausreißen, das ändert daran nicht das geringste.

      Und eben darum hat das „Gesetz“ auch keine Rechtssicherheit geschaffen. Im Ernstfall käme eine Richteranfrage nach Art. 100 GG und das Gesetz ist vom Tisch.

      Das wissen Sie, das weiß ich, das weiß auch der (angebliche Dr.) Graumann.

      Also hören Sie bitte auf, derartigen Unsinn zu verbreiten.

    • Herr Bosau, ich bin ganz konsterniert. Was sind denn Sie für einer? Was heisst der angebliche Dr. Graumann? An Juden scheint sie mehr zu stören, als die Beschneidung. Was ist ihr Problem?

  22. Ich mein wir brauchen nicht über Humantiäres reden, eher über Vorsprung durch Technik, und die Leichen der deustchen imperialistischen Wirtschaft vergräbt man anderswo, wos nicht so auffällt. Wieviel sind 2012 von deutschen Leopard Panzern überfahren worden, wieviele sind in Griechenland aus dem Fenster gesprungen, wieviele Menschen in Europa sind von der deutschen Psychopharmaka Mafia misshandelt worden ? Wieviele Alte Menschen so um die 70, sitzen in Kartons bei Minus Temperaturen in irgendwelchen Ecken in Athen ? Also erzählen sie mir doch nichts von „human“, das ist doch nur Tarnung, was wollen die Deustchen den in Afrika ? Mit Caritas auf die Rohstoffe losgehen. Mit Nibel die Diamanten Vorräte aus dem Boden klauben, also hör mir doch auf, dieses verlogene Spiel. Die Deutsche Bank spekulierte auf den Tod ganzer Völker und machts warscheinlich immer noch. Was soll diese Debatte, in China dem Hauptabnehmer „deutscher Autos“ werden Hundertausende Falung Gong Mitglieder in KZs umgebracht, Ai Wei Wei, weis was in China los ist, also hören sie mir auf, jetzt werden Falung Gong Mitglieder für China schon in Deutschland gejagt. Also dieses verlogene Gerede von „Human“, dann lesen sie mal in Zukunft meine Tatsachenberichte, aus den Länderberichten von Amensty International, Deutschland ist eine Mordmaschine.

  23. „Verstümmelung der Klitoris“

    Das wäre „Typ I“ der vier von der World Health Organization aufgeführten Formen der weiblichen Genitalverstümmelung. http://www.who.int/reproductivehealth/topics/fgm/overview/en/index.html

    Nur der Untertyp Typ Ia — Entfernung ausschließlich der Klitorisabdeckung bzw. -vorhaut — erscheint annähernd mit der Beschneidung von Jungen vergleichbar.

    Sowohl Typ Ib als auch Typ IIa, Typ IIb, Typ IIc, Typ IIIa, und Typ IIIb sind allesamt wesentlich gravierender. (Beschreibung der Einzelheiten erspare ich mir an dieser Stelle.)

    Typ IV sind alle sonstigen Formen, die generell weniger gravierend als die Typen I bis III sind. Eine Kauterisierung — die Verbrennung von Körpergewebe z.B. mit einem heißen Eisen — als eine der Formen von Typ IV könnte aber allein wegen der Schmerzen eine entsetzliche Erfahrung sein.

    • Daraus folgt aber nicht, dass der Typ Ia demnächst in Deutschland zugelassen wird. Wer wollte so etwas denn fordern? Die meisten Muslime in Deutschland sind Türken, türkische Familien beschneiden ihre Töchter nicht. Ohnehin ist FGM nicht durch den Koran vorgeschrieben, FGM ist auch in muslimischen Staaten Afrikas verboten, und die höchsten islamischen Rechtsgelehrten haben sich dagegen ausgesprochen.

      Außerdem ist es ja nicht nur eine Frage der Religion. Zur Beschneidung von Jungen sind in unserem Kulturkreis viele, viele Tausende von medizinischen Studien erschienen. Die gründlichste Auswertung der Literatur zum Thema (AAP 2012) hat ergeben, dass die gesundheitlichen Vorteile (Prophylaxe) etwas schwerer wiegen als die Nachteile und Risiken. Die Bundesregierung hat das bei ihrem Gesetzesentwurf ausdrücklich berücksichtigt.

      Die WHO schreibt kategorisch „Female genital mutilation has no known health benefits.“ Das gilt dann auch für den Typ 1a. Eine Änderung dieser Einschätzung ist nicht in Sicht.

    • Was mich an AAP 2012 besonders erschreckt hat, waren die beiden Studien zum Nutzen von EMLA bei der Beschneidung, auf die der Bericht hinweist.

      Offensichtlich fiel es den Medizinern nicht sonderlich schwer Kontollgruppen von Neugeborenen (zu Vergleichszwecken) zu finden, die nicht einmal mit EMLA betäubt wurden! Es wird darauf hingewiesen, dass Neugeborenenbeschneidung ohne Betäubung gängige Praxis ist. Und scheinbar hat es viele Eltern auch nicht gestört, ihre Neugeborenen für eine Blindstudie zur Verfügung zu stellen, bei denen ihnen vor der Beschneidung ein Placebo anstatt EMLA aufgetragen wurde.

      Die Studien stammen aus dem Jahr 1997 (!!!) und es wird hier mit einer Selbstverständlichkeit davon ausgegangen, dass man kleinen Jungs ohne Betäubung die Vorhaut wegoperieren kann, die jeglicher sonstigen ärztlichen Sorgfaltspflicht zuwiderläuft und was zumindest jetzt mit dem neuen Gesetz in Deutschland nicht mehr geschehen wird, ohne in Gefahr zu laufen, sich strafbar zu machen.

      Und dann steht in den Gebrauchsinformationen von EMLA auch noch, dass die Wirksamkeit von Emla bei der Blutentnahme an der Ferse von Neugeborenen durch Studien nicht belegt werden konnte.

      Irgendetwas stimmt entweder an dieser Aussage oder an den Studien zu EMLA auf die das AAP 2012 verweist nicht.

      Das Kommentar von Herrn Reich passt ins Bild dessen, was mir in der bisherigen Debatte schon lange aufgefallen ist. Die große Mehrheit der Beschneidungsbefürworter redet über alles mögliche, aber nicht über kleine Jungen.

      Sie haben den Bericht der AAP zumindest erwähnt.

    • @Ice62 Sind Sie Mediziner? Sie hören sich so an. Ich bin keiner, aber ich sehe, dass sich zwischen der Jüdischen Gemeinde in Deutschland und großen Teilen der deutschen Ärzteschaft ein Graben aufgetan hat. Welche Möglichkeiten sehen Sie, diesen Graben wieder zu schließen?

      Ich sage Ihnen jetzt mal meine Meinung zu dem Thema. Als selbst „Betroffener“ (was für ein hochtrabendes Wort haha) habe ich nie bereut, dass ich am 8. Tag meines Lebens beschnitten wurde. Ich würde auch um nichts tauschen wollen, denn mein Sexualleben wurde dadurch nicht nur nicht geschädigt, sondern bereichert. Und so wie mir geht es fast allen.

      Was bleibt dann noch an Einwänden? Abgesehen vom statistisch extrem niedrigen Risiko schwerwiegender Komplikationen der Schmerz. Und da hat bei mir ein Umdenken eingesetzt. Früher war ich der Meinung, alles was durch die programmierte Zensur aus dem Gedächtnis gelöscht wird (d.h. alle Erlebnisse bis ca. zum zweiten Geburtstag) ist egal, da nie mehr präsent. Das Problem an dieser Sichtweise ist, dass der Säugling nur als Vorform des Kleinkindes–>Jungen–>Erwachsenen gesehen wird, nicht als jetzt und an dieser Stelle existente Person mit gleichen Rechten wie größere Menschen.

      Nachdem ich mich dann mit den unterschiedlichen Methoden beschäftigt habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Einklemmung und Zerquetschung der Vorhaut, wie mit den beiden gebräuchlichsten chirurgischen Spezialwerkzeugen praktiziert, niemals ohne eine effektive lokale Betäubung vorgenommen werden sollte. Die kann nach dem jetzigen Stand nur Dorsal Penile Ring Block sein.

      Weniger schmerzhaft ist die traditionelle jüdische Beschneidung mit Schild und Skalpell. Ein heftiger Schmerz ist es trotzdem. Deswegen denke ich, in Zukunft wird man diese Methode seltener praktizieren. Ein Mohel muss Jude aber nicht unbedingt Rabbi sein, er oder sie kann auch urologischer Chirurg sein, der bei der Wahl der schmerzmindernden Mittel größere Auswahl hat.

      Wäre schön, wenn aus den Reihen deutscher Ärzte auf diesem Weg eine unterstützende Begleitung kommt.

    • “ Als selbst “Betroffener” (was für ein hochtrabendes Wort haha) habe ich nie bereut, dass ich am 8. Tag meines Lebens beschnitten wurde. Ich würde auch um nichts tauschen wollen, denn mein Sexualleben wurde dadurch nicht nur nicht geschädigt, sondern bereichert. Und so wie mir geht es fast allen.“

      Na na, Lach. Jetzt gib es schon zu. Du bist traumatiert, deine jüdischen Eltern habe dich verstümmelt, missbraucht und gedemütigt. Du musst doch nun mal zugeben, was Juden immer wieder aus der Ferne diagnostiziert wird: Sie sind Kinderschänder, Vergewaltiger und ganz ganz bösen Wesen, die reinsten Barbaren mit ihrem barbarischen Ritual. Und die Moslems erst. Wenn es dir diese schönen und guten Menschen immer wieder sagen, musst du es auch schon mal zugeben. Selber denken und darüber als „Betroffener“ beurteilen darfst du doch nicht in Deutschland. Das machen hier andere, die dir sicher auch gleich einen Therapeuten empfehlen.
      Also bitte. Das musst du doch endlich mal bereuen.
      (ironie off.)

    • @Lach 7. Januar 2013 – כ״ו בטבת תשע״ג at 19:38
      Nein, ich bin kein Mediziner, aber ich habe mich als Laie, letzendlich eigentlich erst deswegen, weil dieses Thema ins öffentliche Interesse gerückt ist, über die Jungenbeschneidung informiert.

      ”Als selbst “Betroffener” (was für ein hochtrabendes Wort haha) habe ich nie bereut, dass ich am 8. Tag meines Lebens beschnitten wurde. Ich würde auch um nichts tauschen wollen, denn mein Sexualleben wurde dadurch nicht nur nicht geschädigt, sondern bereichert. Und so wie mir geht es fast allen.”
      Nun ja, wenn du zur glücklichen Mehrheit gehörst, ist es ja nicht schlimm, wenn sich in Amerika oder Israel oder auch anderswo Minderheiten formieren, die Probleme mit der Desensibilisierung ihrer Eichel haben.

  24. Sehr geehrter Herr Reich,
    wenn Sie an Nazi-Verbrechen teilgenommen haben, ist Ihr schlechtes Gewissen begründet und nachvollziehbar (Zitat:“…die wir ja seit den von uns begangenen Nazi-Verbrechen nicht wenig unter Schuldgefühlen zu leiden hatten“).
    Wenn Sie aber in dieses virtuelle „wir“ alle einbeziehen, die schon deshalb nicht an diesen Greueln beteiligt sein konnten, weil sie zur damaligen Zeit noch Kinder waren oder gar nicht gelebt haben, dann ist das vermessen.

    Auch Ihre weiteren Spekulationen über Befindlichkeiten „der“ Deutschen ( Zitat: „Das kollektive deutsch-christliche, auf Reinheit und Unbeflecktheit erpichte Unterbewusstsein…“) scheinen eher eigene Projektionen wider zu spiegeln.

    Ihr Engagement gegen FGM ehrt Sie sehr. Umso mehr sollte es Sie freuen, daß FGM auf nationaler und internationaler Ebene schon geächtet und verboten IST. Frauen und Mädchen SIND hier gesetzlich vor Genitalverstümmelung geschützt.Männliche Kinder und Jugendliche dagegen wurden jetzt durch Entzug ihrer elementaren Grundrechte zu Objekten und „Nicht-Menschen“ erklärt.

    Mir und mehr als 90 % aller mir bekannten Humanisten, die sich für GLEICHE RECHTE für ALLE Kinder einsetzen, ist es gleichgültig, welche Gründe zwangs-zirkumzisions-willige Eltern haben, ihre männlichen Kinder modifizieren zu wollen: Es geht um Kinderrechte und Rechtsstaatlichkeit.

    Ihre „den“ Deutschen und „den“ Zwangs-Zirkumzisions-Gegnern unterstellten Motive sind völlig irreal. Darüberhinaus haben Ihre Verallgemeinerungen prae-faschistisches Potential, sind beleidigend und anmaßend. Von daher verbitte ich mir, in ihr „wir“ einbezogen zu werden.

    Ihre Kenntnisse über männliche Anatomie und kindliche Schmerzempfindungsfähigkeit erscheint mir sehr lückenhaft. Hier finden Sie ein paar grundlegende Informationen: http://www.sueddeutsche.de/wissen/nach-dem-koelner-urteil-beschneidung-ist-nicht-harmlos-1.1401049

    Mit freundlichen Grüßen,
    Raphaela Langenberg

  25. Nur mal so zur Klarstellung:

    Medizin Studierenden der Human- wie auch der Tiermedizin im zweiten Semester ist anhand ihres Anatomieunterrichts die Ähnlichkeit von Glans penis und Glans clitoridis bei vielen Mammalia (Säugetieren, wozu auch die Krone der Schöpfung gehört) ein Fakt, über das es nichts zu diskutieren gibt, genau wie die der beides schützende Hautfalte, bei männlichen Individuen einfach Praeputium und bei weiblichen Praeputium clitoridis genannt.

    Abtrennen des Praeputiums beim Menschen ist beim männlichen Geschlecht weltweit eine gängige Praxis, beim weiblichen nur in einigen Kulturkreisen.

    Dabei entspricht sich der Eingriff. Was ist dagegen einzuwenden, wenn er, bei beiden Geschlechtern, fachgerecht gemacht wird? Schaden tuts nix.

    Eine Klitorisentfernung aber ist etwas ganz anderes und entspräche der Entfernung der Glans penis (Eichel).

    • Die „milde Sunna“ ist definitiv folgenärmer als die männliche Beschneidung. Bei der jüdischen Beschneidung wird die Eichel während der „Operation“ massiv geschädigt und verstümmelt, das hochsensible innere Vorhautblatt völlig zerstört, die Eichel dauerhaft entblößt und desenibilisiert.

      Zumal bei der Durchführung der Bris ein völlig unvorhersehbarer Teil der gesamten Penishaut entfernt wird. Sie können Sich die „Circumcision of Jacob Chai“ im Internet ansehen, das ist stümperhafteste Pfuscherei, die da getrieben wird.

      Um nur die „harmlosen“ Folgen einer „komplikationslosen“ Bris aufzuzählen.

      Für den Rest empfehle ich den Blick in ein Anatomiebuch.

    • Herzlichen Dank für diese wichtige Information. Das ist in der Tat etwas ganz anderes, insofern sollte man hier garnicht von Beschneidung sprechen, in English wird deshalb auch eher von genital mutilation gesprochen.

    • An Amal: Wenn es kompletter Mist wäre, hätte ich es nicht geschrieben.

      Es stimmt jedes Wort.

      Und ich bin zutiefst empört darüber, daß jetzt die Juden in Deutschland statt vor ihrer eigenen Tür zu kehren und die männliche Genitalverstümmelung abzuschaffen, erst unser Land unter Druck setzen und uns einen Verfassungsbruch aufdrängen – und dann die Betroffenheitsnebelkerze schmeißen und sich ebenso feige wie bigott über die FGM aufregen.

      Wenn ich die Welt verbessern will, fange ich bei mir an.

      Was passiert stattdessen? Die Juden wissen selber, daß die MGM ein Verbrechen ist. Aber es ist natürlich wohlfeil, sich über die FGM aufzuregen – darüber regen wir uns seit Jahrzehnten auf, was niemanden interessiert.

      Es ist ein schäbiges Ablenkungsmanöver. Und für uns als Deutsche infam, degoutant und verletzend.

      Wir haben hier einen Klassiker der kognitiven Dissonanz.

      Der Zentralrat der Juden in Deutschland weiß ganz genau, daß er um Judenhaß bettelt. Auf Knien. Und auf uns Deutschen rumprügelt bis aufs Blut. Um nur gehaßt zu werden. Man stelle sich vor, Mutti hätte ihren Didi mit Liebesentzug / Haßentzug bestraft und ihn für sein „Bestellschreiben“ links liegen lassen?

      Natürlich ist den Juden in Deutschland klar, daß das falsch ist. Aber wie lösen sie die kognitive Dissonanz auf? Durch ein Salonthema. Mit dem rhetorischen Trick: „Einigkeit schaffen.“

      Tja, das hat ein gewisser Dr. G. in einer sehr bekannten Rede auch so gemacht.

      Hören Sie auf, auf mir rumzuhacken und schaffen Sie doch einfach mal dieses Kinderschändungsritual ab. Regen Sie sich nicht über die Zeitungen auf, die „Romi“ Cohn beim Schwanzlutschen zeigen – sperren Sie „Romi“ Cohn endlich weg und beenden Sie die MGM!

      Und hören Sie endlich auf, uns Deutsche zu demütigen und unter Druck zu setzen.

      Wenn Sie hier in Deutschland leben wollen, haben Sie sich deutschen Gesetzen anzupassen – oder Sie wollen nicht in Deutschland leben.

      Für mich herrscht nach Graumanns unsäglichem Auftritt über seine Beschneidungsphantasien bei britischen Thronfolgern in den Tagesthemen, spätestens seit Yonah Metzger, zwischen Deutschen und Juden Kriegszustand. Umd das einmal so deutlich zu sagen, wie es ist.

      Und Angreifer ist der, der auf die Verfassung des anderen geschossen hat.

      Sie werden mich, der als Deutscher im eigenen Land lebt, nicht in die Emigration drängen. Und Sie werden mich auch nicht zum „Einwohner Deutschlands zweiter Klasse“ machen.

      In Deutschland gibt es keine Kinderverstümmelung und auch nicht die ewigen Lügen zu dem Thema. Und wer etwas anderes will, der kann nicht in Deutschland leben. So einfach ist das.

      Und da gibt es auch keine gekauften AAP Studien und keine WHO mit einem Beschneidungspapst „Kevin de Cock“ der hier diesen Penisabschneidungsdreck propagiert.

      Dieser Dreck entfällt ganz einfach.

      Und solange die Juden die MGM nicht lassen, also Genitalverstümmelung an Kindern praktizieren, haben sie das Recht verwirkt, sich über die FGM aufzuregen. Es gibt keine gute und keine schlechte Kinderschändung, es gibt nur Kinderschändung. Und die ist schlecht.

      Mein Gott, wenn jemand so um Hass bettelt wie Sie, warum wundern Sie sich dann über das Ergebnis?

    • Abtrennen des Praeputiums beim Menschen ist beim männlichen Geschlecht weltweit eine gängige Praxis, beim weiblichen nur in einigen Kulturkreisen.

      Dabei entspricht sich der Eingriff. Was ist dagegen einzuwenden, wenn er, bei beiden Geschlechtern, fachgerecht gemacht wird? Schaden tuts nix.

      Die Anhänger der Praxis behaupten, daß es nichts schadet.

      Dagegen spricht sowohl bei Jungen wie auch bei Mädchen, daß die Unversehrtheit des Körpers angetastet wird. Warum einen Körper „verbessern“, der von Gott bzw. der Evolution perfekt gestaltet wurde?

    • Hallo sol1,
      Du schriebst:
      „Die Anhänger der Praxis behaupten, daß es nichts schadet.“

      Nun ja, ich widerspreche dem nicht ausdrücklich, aber was der männliche Beschneidung aus med. Gründen betrifft, kann ich dem „nicht schaden“ nur zustimmen 🙂 Wäre ich früher beschnitten worden, wären mir sehr viele Schmerzen erspart geblieben. Aber wie wir im Ruhrpott sagen: „Hätte der Hund nicht…“ 😉

      Und:
      „Warum einen Körper “verbessern”, der von Gott bzw. der Evolution perfekt gestaltet wurde?“

      Deine Argumente waren schon besser ;-): Ob Gott den Körper perfekt gestaltet hat, sollten Theologen klären, aber die Evolution hat, gemäß Darwin und Co., keinen perfekten Körper gestaltet, sondern den „best angepassten“ (salopp gesagt).
      Sonst würde es u.a. keine Blinddarmentzündungen geben ;-).

      Das folgende beziehe ich ausdrückjlich nicht auf Dich oder auf Beschneidungsgegnern generell, doch ist diese Diskussion mittlerweiele zu einem Tummelfeld für Antisemiten verkommen, wie man leider auch hier sehen kann. Deswegen werde ich mich hier in dieser Diskussion auch nicht weiter beteiligen.

      Gruß Dagon

    • „Warum einen Körper “verbessern”, der von Gott bzw. der Evolution perfekt gestaltet wurde?“

      Midrasch Tanchuma

      Es geschah, dass Turnus Rufus, der Schlechte, Rabbi Akiwa fragte
      »Welche Taten haben einen höheren Stellenwert: Die Taten G-ttes oder die des Menschen?«
      Rabbi Akiwa sagte: »Die des Menschen.«
      sagt Turnus Rufus: »Kann der Mensch Himmel und Erde erschaffen, was ist das für eine Antwort?«
      »Dein Beispiel ist nicht relevant, denn wir wissen, dass der Mensch nicht mit G’ttes Maß gemessen werden kann.«
      Es fragt Turnus Rufus: »Warum machen Juden eine Beschneidung?« Rabbi Akiwa sagt: »Ich wusste, dass du mich das fragen würdest, deshalb habe ich dir gesagt, das die Taten des Menschen einen höheren Stellenwert besitzen.«
      Da brachte Rabbi Akiwa Korn und einen gebackenen Teig: »Ist dieser Kuchen nicht schöner als das Korn?« Turnus Rufus antwortet : »Wenn G’tt eine Beschneidung wünscht, warum kommt der Junge dann nicht schon beschnitten auf die Welt?« Da erwidert Rabbi Akiwa: »Und warum muss nach seiner Geburt noch die Nabelschnur getrennt werden? Und zur Antwort auf deine Frage, warum er nicht beschnitten geboren wird, antworte ich dir: Dafür haben wir die Pflichten der Tora, die Mizwot, bekommen, um uns durch unsere Taten selbst zu heiligen.«

      Den medizischen Aspekt hat Ihnen Dagon wunderbar erklärt.

    • @ Jaku

      Und warum muss nach seiner Geburt noch die Nabelschnur getrennt werden?

      Die Nabelschnur ist ja auch kein Teil des Körpers des Neugeborenen.

      Und gäbe es im Judentum das Gebot, Mädchen zu beschneiden, dann hätte Rabbi Akiwa dieselbe idiotische Antwort zur Rechtfertigung dieses Brauchs gegeben.

      Den medizischen Aspekt hat Ihnen Dagon wunderbar erklärt.

      Nichts hat er erklärt.

      Die Analogie mit dem Wurmfortsatz des Blinddarms ist Schwachsinn. Zum einen weiß man mittlerweile, daß der Appendix kein „Irrtum der Evolution“ ist und nützliche Bakterien beherbergt, mit deren Hilfe sich nach Durchfallerkrankungen die Darmflora wieder bilden kann, zum anderen kommt niemand auf die Idee, Säuglingen den Appendix prophylaktisch (und womöglich noch ohne Betäubung) herauszuschnippeln.

      Ihnen wie auch Dagon sei die Lektüre dieses Artikels angeraten, der die Funktionen der Vorhaut kurz erklärt:

      http://www.beschneidung-von-jungen.de/home/wichtige-trendumkehr-in-den-usa/was-sind-die-funktionen-der-vorhaut.html

    • Hallo sol1,
      besten Dank für Ihre Antwort, die ich aber doch kommentieren wollte.

      >>>Den medizischen Aspekt hat Ihnen Dagon wunderbar erklärt.
      >>Nichts hat er erklärt.

      Sie sind also der Ansicht, durch die Evolution sei ein perfekter menschlicher Körper entstanden?

      Nicht, dass ich Sie hier missverstanden habe, da ich erleutert habe, dass die Evolution den möglichst best angepassten hervorbringt.
      Im übrigen habe ich mich auf die medizinisch Notwendige beschränkt.

      >>Die Analogie mit dem Wurmfortsatz des Blinddarms ist >>Schwachsinn.

      Analogie zu was; zur Beschneidung sicher nicht, den diese habe ich auch nicht aufgebaut.

      Dass der Appendix ein „Irrtum der Evolution“ sei, habe ich ebenso wenig geschrieben, sondern das dessen Entzündung, unbehandelt würde sie tödlich enden, nur ein Beispiel für den „nicht perfekten“ menschlichen Körper sei. Da gäbe es sehr viele weitere Beispiele. Ich gebe zu, ich hätte wohl eher auf Autoimmunerkrankungen oder auf die Unzuläglichkeit des Immunsystems mit bestimmten Bakterien oder Viren fertig zu werden (Blutvergiftung)usw. hinweisen sollen.

      Wobei ich sagen muss: der menschliche Körper ist etwas wunderbares und sehr erstaunliches, den man nur mit respekt begegnen kann.

      Ãœbrigens besten Dank für den Link, den ich aber bereits kannte 🙂
      Zu den Link fällt mir ein, was mehr „ironisch“ als ernstgemeint zu vertehen ist, frei nach einem Kaberetisten und Cartoonisten:
      In Europa wird die Bedeutung der Sexualität überbewerter 😉

      MfG Dagon

    • Hallo Jaku,

      besten Dank für Ihren Beitrag.

      >> Den medizischen Aspekt hat Ihnen Dagon wunderbar erklärt.

      Ich habe mich hier jedoch auf die med. notwendige bzw. indizierte Beschneidung beschränkt. Klar, wäre ich als Kind beschnitten worden, hätte ich die Probleme und Schmerzen nicht gehabt.

      Das Zitat aus Midrasch Tanchuma finde ich wirklich sehr interessant, doch beweifel ich, dass es die meisten Gegener der Beschneidung überzeugen wird, insbesondere die med. argumentierenden, was in der Natur der Sache liegt. Auf theologischer Ebene lässt sich halt fortrefflich Streiten 🙂

      MfG Dagon

    • @ Dagon

      Wobei ich sagen muss: der menschliche Körper ist etwas wunderbares und sehr erstaunliches, den man nur mit respekt begegnen kann.

      Insofern haben wir tatsächlich aneinander vorbeigeredet – „perfekt“ ist keine Eigenschaft, die losgelöst von den Umständen definiert werden kann, und deshalb ist „bestmöglich angepaßt“ der bessere Ausdruck.

      Unser Körper tut sich ja deshalb so schwer mit bestimmten Bakterien oder Viren, weil die ebenfalls in ihrer Art „bestmöglich angepaßt“ sind – woran man auch sieht, daß der Mensch keine Sonderstellung innerhalb der Evolution hat.

  26. Sorry, da muss ich entschieden widersprechen. Nicht die Juden haben Christus ans Kreuz geschlagen, es war, wie heute schon wissenschaftlich erwiesen ist, Pontius Pilatus, der Römer, die auch noch Tausende, nein Hunderttausende Christen ans Kreuz schlagen liessen. Die Kreuzigung ist ja eine Erfindung der Römer. Dann haben die Römer, das strategische Komplott zur Vertuschung ihrer Schuld aufgebaut, das dann die Schuld auf die damaligen Juden schoben, dabei war Israel damals römisches Gebiet, und es war eine Grundforderung, dass jegliche Revolutionäre, die der Macht Roms gefärhlich werden konnten, sofort zu liquidieren waren. Die Juden betrachteten Jesus als einen Komiker, der den Leuten dort was von Königtum vorspielten. Die Geschichte ist also gefälscht, sogar der Papst musste das anerkennen. So entstand, der Antisemtismus und diese Lüge ist die Wurzel. Widersprechen muss ich auch, das es „deutsche“ Christen gibt, ganz im Gegenteil, das sind keine Christen, die sind Deckungslgeich mit den „Deutschen Christen“ in ihren Anschauungen. Wenn aus Deutschland eine christliche Strömung kommt, dann sind das die Alt-Katholiken. Alles andere ist durchsetzt mit einer unfassbaren Krankhaftigkeit, die Wohl auch eine Wurzel des Faschismus, sowie die Wurzel des National(sozialimus) ist. Martin Luther war ein „typisch“ Teutscher, der natürlich damals schon wusste, wie sich das Christentum für die Teutschen Interessen einsetzen lässt, und weltlich. Im „die Abentuere des Simplizius“ kann man in einigen Passagen herauslesen, wie sich das in Wirklichkeit verhält. Und eine „Reinheit“ kann es absolut nicht mehr geben, auch nicht im karmatischen Sinne. Beschneidung ist zu verhindern, in Afrika werden hunderte Millionen Frauen Beschnitten. Hunderttausende von Frauen vergewaltigt, ein Problem sind die archaischen Religionstraditionen, die sich aber auch reformieren lassen könnten. Schutz der Inigenen ist sehr wichtig, weil nur von ihnen Symbiose mit Natur zu lernen ist. Auch sollte das Recht der Scharia, genau analysiert werden, denn bei Vergewaltigung sollte das „Menschenrecht“ angewendet werden, so ist die Rechtsprechung der Scharia im Kern, aus formaler Sprachlogischer Sicht, nichts anderes als Vergewaltigung, wenn durch die dort angewendeten Sätze, eine Frau gezwungen wird, gegen ihren Willen etwas zu tun, was sie nicht will. Daher sollte die Rechtsprechung auf moderne Verfassungen verbessert werden. In Deutschland gibt es pro Jahr mehrere Millionen Vergewaltigungen in der Ehe bei denen sich die Vergewaltiger auf die Bibel beriefen. Seite den Neunziger Jahren wird im BGE auch in der Ehe von Vergewaltigung in der Ehe gesprochen und die Rechssprechung darauf zugehend erneuert. Auch die Verjährung würde ich komplett abschaffen.

    • Entschuldigung. Sie haben vermutlich zuviel Fernsehen geschaut, neulich war irgend ein „Terra X“ gesehen wo Petra Gerster ihre „WissenschaftlichenWahrheitenDieGanzBestimmtErwiesenSindWeilDasHamSeGesaaaaacht“ 😉

      Bringen wir es mal auf den Punkt. Wir wissen nicht mal wirklich, ob Jesus gelebt hat.

      Wenn wir an die Wurzel des Antisemitismus ran wollen, müssen wir vermutlich bei Augustinus anfangen. Wenn ich es richtig weiß (ich habe den Gottesstaat immer noch nicht gelesen) wurde hier der Haß zwischen Christen und Juden aufgebaut.

      Aber das spielt keine Rolle. Daß man jetzt über die FGM schwadroniert, ist ein pures Ablenkungsmanöver.

      Und ein nutzloses dazu. Der Kampf gegen die FGM ist bisher nur ein Gewinn für die Betroffenheitsindustrie.

      Wir haben hier zwei Fälle zu unterscheiden. Die Geschlechtsverstümmelung in ziviliserten Staaten (die Juden und Muslime mit Gewalt als „religiöse Tradition“ verkaufen wollen – und nicht merken, daß sie sich damit aus der Zivilisation ausschließen) und Verstümmelungsriten in Völkern, denen unsere unsere Vorstellung von Zivilisation fremd ist.

      Ich lebe hier in Deutschland. Und der Zentralrat der Juden hat uns Deutsche in Deutschland in derart unfaßbarer Weise gedemütigt und beleidigt, daß ich mir derzeit ein gemeinsames Leben von Juden und Deutschen nicht mehr vorstellen kann. Das ist nicht mehr rational. Jede Körperzelle sträubt sich dagegen.

    • „Ich lebe hier in Deutschland. Und der Zentralrat der Juden hat uns Deutsche in Deutschland in derart unfaßbarer Weise gedemütigt und beleidigt, daß ich mir derzeit ein gemeinsames Leben von Juden und Deutschen nicht mehr vorstellen kann. Das ist nicht mehr rational. Jede Körperzelle sträubt sich dagegen.“

      Ich lebe auch in Deutschland.
      Und egal, was für einen Quark der Zentralrat der Juden ablässt – er kann mich damit gar nicht demütigen.
      Ergo ist es für mich kein Problem, in einem land mit den Mitgliedern des Zentralrats der juden zu lebnen.
      Mit allen anderen Deutschen jüdischen Glaubens sowieso – denn für die Äusserungen des Zentralrats sind sie nicht haftbar zu machen.
      Sich sträubende Körperzellen hört sich ungesund an .. geh zum Arzt!!!

  27. Welch eine Frage.
    Warum die Beschneidung des Penis so ungleich mehr interessiert als die Verstümmelung der Klitoris.

    Und dabei ist die Antwort doch so einfach.

    Mit der Beschneidung des Penis darf Mohelet und Urologin Dr. med. Antje Yael Deusel Geld verdienen. Mit der Verstümmelung der Klitoris nicht, dafür würde sie ins Gefängnis wandern.

    Daß beides kulturanthropologisch das gleiche ist, will offenbar in die Köpfe des Zentralrats der Juden nicht rein.

    Was hier zutage gefördert wurde, ist der unsägliche Deutschenhaß der jüdischen Lobbyisten. Man haßt uns Deutsche bis aufs Blut und ist sich nicht zu schade dafür, uns Deutschen einen Verfassungsbruch abzupressen.

    Warum?

    Liebe Leser, irgendwann ist man bei der Situation von Abraham und Lot angekommen, irgendwann geht es nicht mehr zusammen. Und warum pressen wir in einem Land mit Juden und Deutschen etwas zusammen, was ganz offenbar nicht zusammen gehört?

    Par. 1631d BGB muß weg. Und zwar schnell. Und ein Zentralrat der Juden in Deutschland der die deutsche Verfassung bekämpft, muß weg. Und zwar schnell.

    Wir brauchen in Deutschland auch kein irgendwie „ausgezeichnetes“ „jüdisches Leben“. Oder hat schon mal jemand von einem „dänischen Leben“ oder einem „bulgarischen Leben“ in Deutschland gehört?

    In Deutschland ist jeder willkommen, der im Rahmen der deutschen Gesetze leben will. Und wer dies nicht kann und / oder nicht will, den bitten wir höflich, in einem Land zu leben, in dem er sich wohler fühlt als in Deutschland.

    Der Zentralat der Juden hat mit seinem meiner Einschätzung nach krankhaftem Deutschenhaß das Zusammenleben von Juden und Deutschen in Deutschland unmöglich gemacht.

    Ich als Deutscher fühle mich in diesem Land nicht mehr zu Hause, und wenn die Juden nicht gehen, werde ich es müssen.

    Detlef Bosau, Stuttgart

    • Oh weh, Herr Bösau, das ist ja schlimm. Aber was haben die Köpfe des Zentralrats der Juden damit zu tun?
      Wohin wollen Sie gehen?
      Ich empfehle viel Ruhe, gute Luft. Grün und ruhiges Wasser.

    • Und Tschüss.
      Auch wenn ich .. mittlerweile .. ein entschiedenener Gegner der Beschneidung bin.
      Ja – ich fühl mich in diesem Land immer noch zu Hause.
      Und ja – wenn Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland leben wollen, finde ich das voll in Ordnung.
      Und Zustimmung – wer das anders empfindet soll gerne auswandern!!!

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