30 Sekunden

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Ministerpräsident Binyamin Netanyahu hat am Montagnachmittag in Ashkelon ausländische Botschafter getroffen, die in Israel stationiert sind…

Bei dem Treffen erklärte Netanyahu: „Wenn es Alarm gibt, haben wir alle genau 30 Sekunden, um einen Luftschutzkeller zu finden. In dieser Situation befinden sich eine Million Israelis. Das sind Familien, alte Menschen, Kinder, Babys – einschließlich der Kinder, die hier stehen.

Eine Million Israelis, einschließlich vieler kleiner Kinder wie dieser hier, sind tagtäglich im Visier von Menschen, die Gebiete unter ihre Kontrolle genommen haben, die wir geräumt haben, die die israelische Regierung geräumt hat. Sie sind dorthin gekommen und verstecken sich jetzt hinter Zivilisten, während sie auf Zivilisten schießen, auf unsere Kinder. Eine Million Israelis…

Ich kenne nicht eine Ihrer Regierungen, die so etwas akzeptieren würde. Ich kenne nicht einen Einwohner Ihrer Städte, der so etwas akzeptabel finden würde […]. Ich denke, die ganze Welt versteht, dass dies eine inakzeptable Situation ist. Es ist etwas, dass das Volk Israel nicht akzeptieren kann, und ist etwas, dass ich, als Ministerpräsident von Israel, nicht akzeptieren kann.

Wir werden also für das Recht unseres Volkes kämpfen, sich selbst zu verteidigen. Wir werden tun, was immer nötig ist, um dem ein Ende zu bereiten. Das ist nicht nur unser Recht, es ist auch unsere Pflicht, und es ist etwas, dass, denke ich, nicht nur Sie verstehen, die heute in Ashkelon sind, sondern auch jede unvoreingenommene Person in jeder unvoreingenommenen Regierung weltweit. Sie alle würden verstehen, dass es unser Recht ist, unser Volk zu verteidigen, und dass es das ist, was wir tun.“

Heute Morgen wurde erneut aus dem Gazastreifen eine Rakete auf israelisches Gebiet abgefeuert.

Amt des Ministerpräsidenten, 12.11.12, Newsletter der Botschaft des Staates Israel

3 Kommentare

  1. ‚Geräumt‘ – sie haben Ihr großes Freiluftgefängnis für Palästinenser daraus gemacht – die Kontrolle darüber behalten, die Wirtschaft stranguliert und leugnen die Verantwortung für diese ganze Misere.

    Wie auch immer – lt. dem israelischen Unterhändler Gershom Baskin, liegt aus guten Gründen die Vermutung nahe, dass Netanyahu, nach der Schlappe der Amerika-Wahl, die den für ihn unbequemen Präsidenten Obama bestätigte, nun nach einem anderen Weg sucht, seine Wiederwahl zu promoten.

    “ Wie der Friedensaktivist Gershon Baskin, der die Freilassung von Shalit mitverhandelte, gegenüber Haaretz.com sagt, hatte Jabari kurz zuvor den Entwurf eines Vertrages für einen dauerhaften Waffenstillstand erhalten. Darin hätte man sogar Mechanismen ausgemacht, wie man zukünftige Eskalationen in den Griff bekommen könnte. Jabari sei «kein Engel und kein aufrichtiger Mann des Friedens» gewesen, so Baskin. Aber mit ihm sei auch die Hoffnung auf einen echten Waffenstillstand gestorben.

    Weshalb liess Netanyahu Jabari also ausgerechnet jetzt aussergerichtlich hinrichten und damit Vergeltungsaktionen auszulösen, die wiederum Vergeltungsaktionen auslösen, die schliesslich einen neuen Krieg im Gazastreifen zur Folge haben? Mit toten und verletzten Zivilisten auf beiden Seiten. Mit toten und verletzten Kindern. Bis am Donnerstagnachmittag starben unter anderem ein elfmonatiger Junge und ein siebenjähriges Mädchen aufseiten der Palästinenser. Aufseiten der Israelis wurden ein Junge schwer und ein Baby leicht verletzt.

    Vor Israels Operation im Gazastreifen war Ägypten um eine Vermittlerrolle bemüht. Die Chancen standen nicht schlecht, dass die Hamas auf die islamistische Regierung von Mohammed Mursi hören würde. Ein brüchiger Waffenstillstand, wie er zwischen Israelis und Palästinensern typisch ist, hielt seit einiger Zeit und, will man Baskins Aussage glauben, war ein ausgearbeiteter Waffenstillstand in greifbarer Nähe.

    Sowohl Netanyahu als auch Barak war bewusst, dass die Hamas auf die Tötung Jabaris harsch reagieren musste. Die Lage eskalierte denn auch prompt. Es gab Tote, auch auf israelischer Seite. In der Nähe Tel Avivs schlug eine Rakete ein. In Tel Aviv heulten die Sirenen.

    «Verteidigt mich bitte nicht, nicht so», schreibt eine Bewohnerin des Kibbuz Kfar Aza in einem offenen Brief an die Regierung Netanyahu auf Haaretz.com.

    Sie sitze inmitten von Raketen und Granaten von beiden Seiten, nicht Netanyahu. Und sie habe genug von ständig wiederkehrenden Kriegen. Die Regierung solle vielmehr endlich mit den Palästinensern an den Verhandlungstisch sitzen. Ihr Appell dürfte wirkungslos verhallen.

    ….Die jüngsten Umfragewerte waren nicht schlecht, aber auch nicht ermutigend. Politische Gegner holten auf, nicht zuletzt wegen der wirtschaftlichen Lage. Wenn Sicherheitsfragen drängend sind, dürften dagegen eher Netanyahus Likud-Partei und Verteidigungsminister Barak profitieren.

    Netanyahu kann sich nun als Held darstellen, der einen Erzfeind Israels, einen militanten Hamas-Führer, der etliche Israelis auf dem Gewissen haben dürfte, aus dem Verkehr gezogen hat. Und mit den Vergeltungsschlägen, die drohen, brauche es natürlich nun einen starken Anführer und einen starken Verteidigungsminister.

    In dieser explosiven Lage dürften es die politischen Gegner schwer haben, den Fokus auf die Wirtschaft zu lenken. Nur hoffnungslose Friedensaktivisten trauen sich noch, Kritik an Netanyahus Vorgehen zu üben. Für seine politischen Gegner ist Kritik tabu. Schliesslich hat er einen Feind Israels zur Strecke gebracht. …“

    http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Netanyahus-blutiger-Wahlkampf/story/28934783

  2. פדה אלהים את־ישראל מכל צרותיו

  3. „…tagtäglich im Visier von Menschen, die Gebiete unter IHRE Kontrolle genommen haben, die wir geräumt haben, die die israelische Regierung G E R Ä U M T hat.“

    ein FAKT und die DARAUS NUN DEUTLICH sichtbar entstandene KONSEQUENZ – Shalom???

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