Geschichte der Juden in Deutschland von 1945 bis zur Gegenwart

1
30

Buchvorstellung und Podiumsdiskussion in München…

Nach dem Holocaust galt Deutschland den meisten Juden als „blutgetränkte Erde“, auf der jüdisches Leben unmöglich erschien. Dennoch bildete in den ersten Nachkriegsjahren das besetzte Deutschland eine Durchgangsstation für jüdische Überlebende aus Osteuropa. Ein kleiner Teil von ihnen blieb und baute gemeinsam mit aus dem Exil zurückgekehrten deutschen Juden wieder jüdische Gemeinden auf. Die Autoren dieses Buches schildern erstmals auf der Grundlage breiter Archivrecherchen, wie sich jüdisches Leben nach dem Holocaust über sechs Jahrzehnte in Deutschland entfaltete, welche Rolle es für die deutsche Gesellschaft spielte und wie im wiedervereinigten Deutschland durch die Zuwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion die am schnellsten wachsende jüdische Gemeinde außerhalb Israels entstand.

Die international renommierten Zeithistoriker beschreiben die Entwicklung der Gemeinden, die Politik des Zentralrats und seiner Vorsitzenden, die „Wiedergutmachung“ sowie den Umgang mit altem und neuem Antisemitismus. Das Buch dürfte für längere Zeit zum Standardwerk über das jüdische Leben in Deutschland seit 1945 werden.

Die Autorinnen und Autoren: Michael Brenner (München), Dan Diner (Jerusalem, Leipzig), Norbert Frei (Jena), Lena Gorelik (München), Constantin Goschler (Bochum), Atina Grossmann (New York), Anthony Kauders (Keele, München), Tamar Lewinsky (Basel), Yfaat Weiss (Jerusalem).

Mehr zum Buch

Podiumsdiskussion
mit Michael Brenner, Norbert Frei und Rachel Salamander
Moderation: Ellen Presser

Begrüßung: Charlotte Knobloch
am Sonntag, dem 21. Oktober 2012, 17 Uhr
Jüdisches Gemeindezentrum
80331 München, St.-Jakobs-Platz 18

Eintritt: 8,- €, erm. 5,- €
Karten: Tel. (089) 20 24 00-491 (Kulturzentrum) /
(089) 28 00 135 (Literaturhandlung)
oder unter karten(at)ikg-m.de

Veranstalter: Israelitische Kultusgemeinde München & Oberbayern, Lehrstuhl für jüdische Geschichte und Kultur a. d. LMU, Literaturhandlung und Verlag C.H.Beck

Michael Brenner ist Professor für Jüdische Geschichte und Kultur an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Internationaler Vizepräsident des Leo Baeck Instituts. Zahlreiche Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte u. a. in Stanford, Berkeley, Washington, Paris, Haifa und Budapest. Im Verlag C.H.Beck erschien von ihm u. a. Kleine jüdische Geschichte (2012). Er ist außerdem Mitautor der von Michael A. Meyer herausgegebenen vierbändigen Deutsch-jüdischen Geschichte in der Neuzeit (1996/97).

Prof. Dr. Norbert Frei ist Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Leiter des Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts und Ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften.

Dr. h. c. Charlotte Knobloch ist Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern sowie Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses.

Ellen Presser ist Leiterin des Kulturzentrums der Israelitischen Kultusgemeinde in München.

Dr. Rachel Salamander ist Inhaberin der Literaturhandlung und Herausgeberin der Literarischen Welt.

1 Kommentar

  1. Hallo,
    ich persönlich kann nur sagen aus einem vielleicht historischem Zufall Bürger jüdischer Religion gehörten wenn auch wenige immer dazu. Meine Kindheit und Jugend verlebte ich in einer norddeutschen Mittelstadt. Vor 1960, ich noch als Volksschüler, wurde dort eine Synagoge eröffnet. Ein Kind der jüdischen Gemeinde war in der Paralellschulklasse, das war bekannt, aber keinerlei Probleme. Vieleicht auch deshalb weil schon damals in NRW die Konfessionschule nicht mehr Regelschule war. In unsrer Klasse waren luthe. reformierte, katholische, baptistische, atheistische und in der Nebenklasse eben auch ein jüdisches Kind. Na und? Mein späterer Gymnasialstudienrtat war im Versöhnungsbund und er christlich-jüdischen Gesellschaft oder so ähnlich aktiv. Und neben dem Bürgermeister war die Orts-SPD von einem jüdischen Schuhhändler geführt. Von daher fand ich eine Einladung zu einem Purim-Fest um 1965 etwas völlig normales.

    Gruß und shalom

Kommentarfunktion ist geschlossen.