Die jüdische Nakba

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Die Initiative von Vize-Außenminister Danny Ayalon, das Thema der jüdischen Flüchtlinge, die die arabischen Staaten verlassen mussten, ins öffentliche Bewusstsein zu bringen, trifft erwartungsgemäß auf wütende arabische Reaktionen. Unter anderem werden Behauptungen laut, es handele sich bei den jüdischen Flüchtlingen um eine „Erfindung“…

Von Tzvi Gabai, Haaretz, 08.09.12

Der Grund für diese Reaktionen ist, dass dieses Thema bisher schlicht nicht existiert hat. Die israelischen Regierungen haben es ignoriert, die Medien haben es vernachlässigt. Der Grund für diese Vernachlässigung war die Sorge, man könnte damit palästinensischen Klagen Tür und Tor öffnen und dem Friedensprozess schaden. Daher hat man sich in der Welt daran gewöhnt, sich nur auf die „palästinensische Nakba“ zu beziehen, die der UNRWA zufolge 600.000 palästinensische Flüchtlinge zur Folge hatte.

Die arabischen Regierungen legen Wert darauf, die palästinensischen Flüchtlinge in ihrer traurigen Lage zu belassen, und ermöglichen es ihnen nicht, sich in den jeweiligen Staaten dauerhaft niederzulassen oder gar einbürgern zu lassen, denn die vorherrschende Ideologie besagt, dass eine Verbesserung der Lage der Flüchtlinge Israel nutzen würde. Die arabischen Führer haben immer wieder die gesamte Verantwortung für die Entstehung des palästinensischen Flüchtlingsproblems Israel zugewiesen. Und Israel seinerseits hat keine ernsthaften Anstrengungen unternommen, sich von dieser Schuldzuweisung zu befreien, auch wenn die UN-Resolution 194 von 1948 ihm keinerlei Verantwortung für das Flüchtlingsproblem zuweist.

Ein weiterer von den Arabern erhobener Vorwurf besagt, dass die Juden nicht aus den arabischen Staaten hätten fliehen müssen, da sie dort friedlich und in Ruhe hätten leben können. Wer das sagt, sollte sich einmal näher mit der Geschichte des Konflikts befassen. Dann würde er entdecken, dass während der Debatten in der UNO 1947 über den Plan, der die Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat vorsah – die Vertreter der arabischen Staaten (der Ägypter Heikal Pasha, der Iraker Fadal al-Jamali und Jamal Hussaini, der Führer der Delegation der palästinensischen Araber und andere) nicht nur verkündeten, die Teilungslinie werde „eine Linie aus Feuer und Blut“ sein, sondern auch erklärten, dass die Teilung Palästinas für die jüdischen Gemeinden der arabischen Länder eine Todesgefahr darstellen würde. Sofort nach der Annahme des Teilungsplans eröffneten die arabischen Armeen und arabische Banden in Palästina den Krieg gegen den jüdischen Yishuv, und gleichzeitig kam es zu Ausschreitungen gegen Juden in den arabischen Ländern.

Der Krieg der Araber brachte Tote, Zerstörungen und eine große menschliche Tragödie. 856.000 schutzlose Juden flohen um ihr Leben nach Israel und in andere Länder und ließen ihren Besitz und den ihrer Gemeinden zurück; und 650.000 Palästinenser verließen ihre Schießstände und ihre Häuser und gelangten in die arabischen Staaten. Es scheint also, als hätte sich zwischen dem Staat Israel und den arabischen Staaten ein Bevölkerungstausch ereignet, wie es ihn auch zwischen Indien und Pakistan gegeben hat. Doch die arabischen Länder unter Leitung der Arabischen Liga weigern sich, das anzuerkennen und eine humane Lösung für das Problem zu finden, das sie geschaffen haben.

Obwohl die humanitäre Dimension der Katastrophe der arabischen Juden größer war als das Ausmaß der arabischen Katastrophe, wird sie ignoriert. Zwar hat der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge die arabischen Juden 1957 als Flüchtlinge anerkannt, doch die UN-Vollversammlung hat nicht einen Beschluss zu ihren Gunsten verabschiedet. Im Gegensatz dazu hat sie mehr als 160 Beschlüsse und Erklärungen verabschiedet, die die palästinensischen Flüchtlinge unterstützen. Dieser einseitige Ansatz hat das Problem nicht gelöst und zu einer Verschärfung des israelisch-palästinensischen Konflikts geführt.

Es ist möglich, dass der Grund für das Ignorieren darin liegt, dass die arabischen Juden sich in Israel und anderen Staaten integriert haben – und ihre Lebensbedingungen in den Ma‘abarot (Übergangslagern für Einwanderer) verdrängt wurden. Die UN-Beschlüsse und die Milliarden Dollar, die die palästinensischen Flüchtlinge aus der internationalen Gemeinschaft erhalten haben, haben ihre Lage nicht verbessert; und sie leben weiterhin unter beschämenden Bedingungen.

Die Zeit ist gekommen, dass die arabischen Staaten die Realität anerkennen, die infolge ihres Krieges gegen Israel geschaffen wurde, und aufhören, sich selbst mit dem Märchen zu unterhalten, man könne das Rad der Geschichte zurück drehen. Sie sollten auch aufhören, das Lied vom „Recht auf Rückkehr“ der palästinensischen Flüchtlinge zu singen und nicht weiter vergebliche Illusionen in dieser Hinsicht zu nähren.

Im Rahmen einer Lösung für die Tragödie der Flüchtlinge im Nahen Osten – Palästinenser und Juden – muss Israel das ganze Bild präsentieren. Es muss eine gemeinsame Lösung der arabischen Staaten, Israels und der internationalen Gemeinschaft geben, die auf den Vorschlägen des US-amerikanischen Präsidenten Bill Clinton aus dem Jahr 2000 beruhen sollte, einen internationalen Fond für die Entschädigung palästinensischer und jüdischer Flüchtlinge zu schaffen.

Im Konflikt im Nahen Osten haben nicht nur Palästinenser gelitten, sondern auch Juden. Für einen echten Frieden im Nahen Osten muss beiden Seiten Gerechtigkeit widerfahren.

Der Autor ist ehemaliger Botschafter und stellvertretender Generaldirektor im Außenministerium.

Newsletter der Botschaft des Staates Israel

75 Kommentare

  1. Es ist immer sehr interessant Antworten zu lesen die über einen intellektuellen Geist zeugen.Bildung ist eine jüdische Tradition.Die Autonomie ist allerdings nicht allein eine Territoriale Angelegenheit.Sie ist in uns.Diese Autonomie zeichnet unmittelbar Peter Weiss in: Die Ermittlung.Oratorium in 11 Gesängen.Die Zeugen haben einen hohen Maß an geistigen Autonomie gegenüber der Angeklagten wirklich turmhoch erwiesen auch dann, wenn die Häme der Nazischergen geradezu alle akademischen Grad die sie inne hatten, spottet. Ich danke für die so schöne Antwort!
    Mit Shalom, Zsóka C. Deborah

  2. Wer Linksradikal und Linksextrem(istisch) als Synonyme benutzt, sollte sich was anderes ausdenken, das ihre/seine Begrifflichkeiten beschreibt.

    Was ich dazu geschrieben habe, efem, war eindeutig nicht das, was Du nun daraus machst, bin ich allerdings gewohnt, mittlerweile. Genau so, wie es müßig ist, auf eine konkrete Frage eine konkrete Antwort zu erwarten. Es ging da, wie ausgeführt, um ein sogenanntes Fallbeispiel, immer im Blick, Dein Oxymoron.

    Denke, mit Arendt zum totalitären Denken im Kontext zu Gruen mit „Der Fremde in uns“, meine Sicht der Dinge ausreichend dargelegt und begründet zu haben: es geht um Identifikation, also die Ãœbernahme fremder Identität unter Verlust der eigenen, deren Ursachen und destruktive Auswirkungen versus einer möglichen Mindest-Autonomie.

    Abschließend darf ich noch den vielumstrittenen Peter Brückner zitieren, ein klassischer Außenseiter, kein Großmaul, kein Mitläufer sondern einer, der sich seine Fähigkeit zur Autonomie, zu autonomen Denken schwerst erarbeitet und gegen allergrößte Widrigkeiten verteidigt und erhalten hat, aus „Das Abseits als sicherer Ort“, S 88, die Fußnote:

    „Wie werden die ‚versunkenen Erfahrungen‘ bewußt? Indem wir lernen, die Rätsel unserer Lebensgeschichte im Kontext der Geschichte unserer Gesellschaft zu lösen, und zwar im Detail, und indem wir der Reflexion vertrauen, solange sie Erfahrung und Objektivität fühlbar vermittelt. Das, vor allem, ist kritische Theorie.“

    Das war’s, efem.

  3. Ja,
    es sind immer wieder Demagogen am Werk, obwohl es bekannt ist wie die Palästinenser von aller Welt unterstützt werden. Selbst Israel zahlt nahezu eine Milliarde US Dollar Haushaltshilfe an Palästina, liefert regelmäßig Wasser und Lebensmittel die bis zur Grenze gefahren werden.Diese Tatsachen blieben bislang unbekannt. Schade.Die Palästinenser hätten mit Fleiß schon längst eine blühende Landschaft in ihrer Wüste- in die seelische als wie auch in die geografraphische- erbauen können, wenn sie nur so viel Fleiß in eine solche Aufbauarbeit stecken würden wie sie in ihren Hasstiraden hinein opfern.
    Aber wo Hass mit Neid gepaart regiert, dort hat nichts humaneres Platz.
    Wir werden trotzdem immer hoffen und bleiben im Hause unseres Königs freie Menschen.
    Shalom!
    Zsóka C. Deborah Pathy

  4. “Das ist ja die CRUX??? des Gleichnisses – man kann kein Kamel durch ein Nadelöhr schieben.“

    …nicht besonders einleuchtend 🙁 allein Assoziationen Camel und Nadelöhr??? KEINE Crux …schlicht eine “christlich“ tradierte FEHLübersetzung aus der Jüdischen Umgangssprache des Jüdischen Nazareners an Beginn der Zeit – NIX weiter …

  5. Hi Sebastian,
    super, dass Du Dich so engagierst und die Diskussion bereicherst!
    Weiter so!
    Wenn wir zusammen diskutieren und quatschen würden würd ich ein paar Dinge etwas anders sehen, im Sinne anderer Akzente und Deutungen – aber das ist ja auch prima so.
    Wir brauchen Dich!
    Danke
    Uri

    • Herzlichen Dank Uri, das freut mich!
      Was ich niemals verstehen kann ist, wie Leute meiner deutsch – christlichen Community es fertig bringen, von Deutschland aus, den Juden in Israel und anderswo, besserwisserische Ratschläge entgegen zu blöken, wie sie Ihre Verhältnisse regeln sollen. Solche Leute sitzen wie auf der VIP-Lounge eines Luxusliners, der in sicherem Abstand vor der Israelischen Küste schippert (im Gepäck die braune deutsche Vergangenheit), generieren sich gegenüber dem Jüdischen Staat und den Juden im eigenen Land als heilsbringende und unparteiische Vertreter von Moral und Menschenrechten, während es in Israel Raketen oder Selbstmordattentate hagelt. Anstatt sich darüber Gedanken zu machen, warum es für Juden in Deutschland wieder lebensgefährlich ist ihre Jüdische Identität zu offenbaren, schaffen die es nicht einmal den Mund zu halten, wenn die den Bericht von Jim G. Tobias lesen, wenn die solche Berichte überhaupt lesen:

      http://test.hagalil.com/2012/09/22/kortelisy/

      Das ist es, was mich unruhig macht.

      Hagalil ist eine wunderbare und sehr, sehr informative Internetplattform. Auch den Betreibern und allen Mitarbeitern von hagalil ein herzliches Dankeschön.

  6. Das ist der Augen̦ffner, bzw. k̦nnte, sollte es eigentlich sein РSebastian hat es, wieder einmal, auf den Punkt gebracht, danke:

    Götz Aly ist ein kritisch- und selbstkritisch denkender Mensch, viele seiner 68er Kollegen sind es nicht.

    Auf Seite 167 seines Buches schreibt Aly, wie im Juni 1969 Theodor W. Adorno (in äußerster Depression) seinem Freund Herbert Marcuse berichtet, wie man in Frankfurt den Israelischen Botschafter niedergebrüllt hat. Aly zitiert Adorno mit den Worten, die er an Marcuse richtete:

    „Du müsstest nur einmal in die manisch erstarrten Augen derer sehen, die, womöglich unter Berufung auf uns selbst, ihre Wut gegen uns kehren.“

  7. Die Termini Linksextremismus und Linksradikalismus finden auf wissenschaftlicher Ebene nach wie vor synonym Verwendung, efem, so zB auch bei Arno Gruen, dessen Arbeiten zum Thema ich hier empfehle.

    Schau mal, efem, hier ein Fallbeispiel: Dieter Graumann in der Süddeutschen: Die Linke und die Juden: Zwischen Antizionismus und Antisemitismus

    Dazu eine Frage, die Herrschaften Annette Groth, Inge H̦ger und Norman Paech zum Beispiel Рsind das jetzt Linke oder Linksradikale bzw. Linksextremisten? Und Рwas wie auch immer Kompromissloses unternehmen nun die konsequent anti-antisemitischen Linksradikalen gegen deren manifesten Antisemitismus?

    Mir ist dazu nämlich nichts bekannt.

  8. Als Politologe kann ich, wie schon oft, nicht folgen. Welche Antisemitismusdefinition erklärt diesen Satz? – iss so! wirds ja wohl nicht sein. Geht es um die Arendt?, die kannte ja wohl nur zwei Totalitarismusformen und erklärte diese als beendet?

    Ob dies aktuell ist?

    Bei Arendt liest sich das so, ente – Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, S 978:

    „Was moderne Menschen so leicht in die totalitären Bewegungen jagt und sie so gut vorbereitet für die totalitäre Herrschaft, ist die allenthalben zunehmende Verlassenheit. Es ist, als breche alles, was Menschen miteinander verbindet, in der Krise zusammen, so daß jeder von jedem verlassen und auf nichts mehr Verlaß ist. Das eieserne Band des Terrors, mit dem der totalitäre Herrschaftsapparat die von ihm organisierten Massen in eine entfesselte Bewegung reißt, erscheint so als letzter Halt und die „eiskalte Logik“, mit der totalitäre Gewalthaber ihre Anhänger auf das Ärgste vorbereiten, als das einzige, worauf wenigstens noch Verlaß ist. Vergleicht man diese Praxis der Tyrannis, so ist es, als sei das Mittel gefunden worden, die Wüste selbst in Bewegung zu setzen, den Sandsturm loszulassen, daß er sich auf alle Teile der bewohnten Erde legt.
    Die Bedingungen, unter denen wir uns heute im politischen Feld bewegen, stehen unter der Bedrohung dieser verwüstenden Sandstürme. Ihre Gefahr ist nicht, daß sie etwas Bleibendes errichten können. …
    … Dennoch ist organisierte Verlassenheit erheblich bedrohlicher als die unorganisierte Ohnmacht aller, über die der tyrannisch-willkürliche Wille eines einzelnen herrscht. Ihre Gefahr ist, daß sie die uns bekannte Welt, die überall an ein Ende geraten scheint, zu verwüsten droht, …“

  9. Wolfgang Kraushaar schreibt u.a.: „Nach zwei Tagen des Abwartens wurde eine Selektion zwischen den jüdischen und nichtjüdischen Geiseln vorgenommen. Während 47 Kinder, Frauen und Kranke freigelassen wurden, zwang man die 70 israelischen und die anderen 34 anderen jüdischen Passagiere dazu, ausnahmslos an Bord zu bleiben….
    Eine der jüdischen Geiseln, die 75-jährige Britin Dora Bloch, die vor der Befreiung wegen einer Verstopfung der Luftröhre in ein ugandisches Hospital gebracht werden musste, wurde ermordet in einem Wald bei Kampala aufgefunden.“
    Exklusive Solidarität, Metropol Verlag Berlin, S. 344

    Das sind Fakten. Da kann die antisemitische Lügnerin Jane noch tausend Mal ihre Mantra herunterbeten. Linke deutsche Terroristen haben im Auftrag ihrer palästinensischen Mittäter, 31 Jahre nach der deutschen Kapitulation zum ersten Mal wieder Juden selektiert.

    Ich denke, Jane sollte sich verziehen, zum Antisemiten Arendt, den sie hier als Kronzeugen nennt.

    Torsten Schulz schrieb über Janes Kronzeugen E. Arendt auf Lizas Welt:
    Was Arendt gar nicht leiden kann, sind Antisemitismusvorwürfe. Ein Dorn im Auge ist ihm deshalb der österreichische Journalist und Antifaschist Karl Pfeifer, für Arendt selbstredend ein bloß „selbst ernannter“, in diesem Fall aber: Journalist, denn woran sollte man den auch dingfest machen? „Aus rechtlicher Sicht“, schreibt Arendt, „kann sich jeder als Journalist bezeichnen“. Doch „welchen Beruf hat der ‚Pfeifer aus Wien’ eigentlich wirklich gelernt?“ Das scheint Arendt ganz besonders umzutreiben: nicht, was einer sagt, schreibt, tut oder wo er lebt, sondern was seine „wirkliche“ Eigenschaft und Bestimmung ist. Pfeifer handle nach dem Motto: „In Deutschland gilt derjenige als viel gefährlicher, der auf den Schmutz hinweist, als der ihn gemacht hat.“ Das Zitat hat sich Arendt so oder so ähnlich von einem anderen Karl geborgt, dem von Ossietzky nämlich, der aber in Wirklichkeit ein Carl war. Und belegen will er es ausgerechnet anhand eines Beispiels aus Österreich, wohin er auch gern den Machtbereich des Deutschen Presserats ausgedehnt sähe. Das sei aber nur am Rande bemerkt.

    „Pfeifer gehört zu einer besonderen talentierten Sorte von ‚Jägern’ einer ‚Jagdgesellschaft’ an [sic!], die mit allerhand Tricks aus Texten Andersdenkender ‚NS-Töne’ oder ‚Antisemitismus’ herausdestillieren oder mit Vorliebe hineininterpretieren, suggerieren können“, glaubt Arendt. „So haben sie auch in der Gegenwart einige Opfer hinterlassen.“ Mit „Opfern“ meint Arendt dabei tatsächlich Tote. Ein prominenteres Exemplar davon ist Jürgen Möllemann, der beim Fallschirmspringen ums Leben kam. Ein weniger prominentes, das er Karl Pfeifer anzuhängen versucht, heißt Werner Pfeifenberger. Pfeifenberger kam im Mai 2000 in den Bergen bei Salzburg zu Tode. Er hätte sich wenige Wochen später in Österreich wegen des Vorwurfs der NS-Wiederbetätigung vor Gericht verantworten müssen. Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt es in beiden Fällen nicht.

    Das hindert Verschwörungstheoretiker bekanntlich nicht daran, ihre eigenen Überlegungen anzustellen. Der eigentümliche Begriff der „Jagdgesellschaft“ wurde von der österreichischen Rechtsaußen-Postille Zur Zeit und ihrem Herausgeber, dem völkischen Europaabgeordneten Andreas Mölzer, geprägt. Erhard Arendt wird seine Gründe gehabt haben, an dieses Vokabular anzuknüpfen. Nicht in die Nazi-Ecke gestellt werden zu wollen, kann allerdings nicht dazu gehören. Unter der Schlagzeile „Tödlicher Tugendterror“ hatte Zur Zeit dem „jüdischen Journalisten“ Karl Pfeifer unterstellt, eine „Menschenhatz“ gegen Pfeifenberger eröffnet zu haben, „die in der Folge bis zum Tod des Gehetzten gehen sollte“. Gemeint war damit, dass Pfeifer in einem Aufsatz des Politikwissenschaftlers für eine Programmschrift der FPÖ „(Neo)-Nazi-Töne“ identifiziert – Arendt würde sagen: „herausdestilliert“ – hatte.

    Destillation ist bekanntlich ein Verfahren, untrennbar Vermischtes in seine einzelnen Bestandteile zu zerlegen. Aber anders als Arendt suggerieren möchte, hatte Karl Pfeifer seinerzeit überhaupt keinen besonderen Aufwand treiben müssen, die „Nazi-Töne“ des Professors sichtbar zu machen. Seine Rezension des Pfeifenberger-Beitrags zum „Jahrbuch für Politische Erneuerung“ der Freiheitlichen beschränkte sich ganz überwiegend auf Originalzitate, die Pfeifer mit der Bemerkung „Das ist Nazi-Diktion“ lediglich zur Kenntlichkeit entstellte. Wie zum Beispiel Pfeifenbergers Behauptung, die nationalsozialistische Vernichtungspolitik gehe zurück auf einen „Kampf zwischen Deutschen und Juden, der vom politischen Sieger“ lediglich „auf staatlicher Ebene fortgeführt“, dann aber leider auf internationaler Ebene verloren worden sei. Der Gutachter im daraufhin von Pfeifenberger angestrengten Strafprozess arbeitete demgegenüber heraus, dass der Aufsatz „nicht zu übersehende Übereinstimmungen“ mit Alfred Rosenbergs „Mythus des 20. Jahrhunderts“ aufweise und der Autor darüber hinaus Anleihen beim Parteiprogramm der NSDAP und den Nürnberger Rassegesetzen getätigt habe. Was die Frage aufwirft, ob Arendt denn wenigstens Hitler noch als Antisemiten gelten lassen würde.

    Dass Arendt sich mit seinem Eintreten für einen gerichtsnotorischen NS-Apologeten in irgendeiner Weise positiv von den übrigen Anhängern des „Jagdgesellschaft“-Konstrukts abgehoben hätte, lässt sich ebenfalls nicht behaupten. Das Gegenteil ist der Fall: Raunte das Nationale Infotelefon (NIT) seinerzeit noch von „namentlich Unbekannten mit großer Macht“, die in den Presseagenturen die Strippen zögen, sah Arendt „Schreibtischtäter“ am Werk. Und während weder das NIT noch die Junge Freiheit, weder Zur Zeit noch der Altnazi Otto Scrinzi in der Zeitschrift Aula so weit gingen, die offizielle Version eines Suizids Pfeifenbergers in Zweifel zu ziehen, ist für Arendt der Antisemit automatisch Opfer bis zum Beweis des Gegenteils: „Der Fall ‚Pfeifenberger’ und die Umstände seines Selbstmordes sind zwar rechtlich abgeschlossen, letztlich aber mangels ausreichender Beweise bis heute nicht endgültig aufgeklärt.“

    Genau wie bei Möllemann, versteht sich, der Arendt zufolge vom Zentralrat der Juden „politisch zum Abschuss freigegeben“ wurde. Inzwischen hat Arendt die entsprechende Passage auf seiner Seite durchgestrichen. Nicht etwa, weil nun endlich die geforderten Beweise aufgetaucht wären, wie man vermuten sollte, sondern „weil es wirklich kein gutes Beispiel für die Aktivitäten des Herrn Pfeifer ist“.

    http://lizaswelt.net/2009/07/20/selbstlaufer-selbstmordlegende/

    siehe auch: spiritofentebbe.wordpress.com/2009/07/13/der-potz-aus-dem-pott/

  10. Zuckermann als Kronzeuge veröffentlichte sein Buch im Wiener Pro-Media Verlag, der auch „Israel Shamir“s Buch „Blumen aus Galilea“ publizierte, das von rechtsextremistischen Websites beworben wird. „Israel Shamir“ ist ein guter Freund von Horst Mahler.
    Jane betreibt hier Apologie des Terrorismus. D.h. Sie rechtfertigt die Entführung von Flugzeugen und die Geiselnahme von Israelis. Wie schon dokumentiert, wurden auch nichtisraelische Juden selektiert, die Israel besucht hatten.

  11. Die Äußerungen von Jane über die Selektion von Entebbe sind unglaublich. Gegen die Lügen von Jane, haben Sie Herr Pfeifer, die Wahrheit gestellt.

    Die Wahrheit kann man auch in dem obigen Beitrag: „Die jüdische Nakba“ nachlesen. Herr Gabai beschreibt, wie die arabischen und palästinensischen Eliten die palästinensischen Flüchtlinge in traurige Lager stecken und ihnen jede Möglichkeit vorenthalten, sich in den jeweiligen Heimatstaaten zu integrieren, um aus ihrem Leben etwas zu machen. Die palästinensischen Eliten von dem Hitlerfreund Amin al-Husseini über Arafat (der Husseini unseren großen Führer nannte) bis Abbas, der in seiner Doktorarbeit die Zahl von 6 Millionen auf unter einer Millionen herunter lügen wollte**, missbrauchen diese Menschen für ihren Hass gegen den Jüdischen Staat.

    Das Perfide dabei ist, wie große Teile meiner deutsch christlichen Community, von ganz rechts bis zur klassischen Linken, auf diesen Zug aufgesprungen sind. Wie sie mit Dankbarkeit den Nahostkonflikt in ihr Ressentiment aufsaugen Zusammenhänge verdrehen, lügen und sich für die Wahrheit, die Herr Gabai in seinem Beitrag darstellt, nicht im Geringsten interessieren und wie das alte „An allem sind die Juden Schuld“ aus den deutschen Mäulern wieder herausbricht.

    Die Wahrheit ist der größte Feind der Antisemiten. Götz Aly deckt die “Verdrängungsarbeit“ der 68er, die in unsägliche Verlogenheit mündet, in seinem Buch „Unser Kampf 1968“ in sehr offener Weise auf.

    Auf Seite 166-167 schreibt er das Folgende:

    „Auch wer damals, wie zum Beispiel ich, niemals ein Fatah-Tuch trug oder an eine anti- israelischen Demonstration teilgenommen hat, las die Untergrundzeitung „Agit 883“ doch sehr gern und verdrängte wesentliche Teile des Gelesenen später. Bis zur Lektüre des aufklärenden Buchs von Wolfgang Kraushaar über die Bombe im Jüdischen Gemeindehaus im Jahr 2005 hatte ich alle Details vergessen, selbst die Tatsache, dass es überhaupt einen solchen Bombenanschlag gegeben hat.

    Weiter schreibt Aly:

    Seine Texte (die von Dieter Kunzelmann) las ich 1969 bestimmt, hatte aber aus meinem Gedächtnis getilgt, wie er damals zum „Kampf gegen die heilige Kuh Israel“ aufrief, wie er die erste Nachkriegsgeneration immer wieder dazu aufforderte, zugunsten propalästinensischer Solidarität endlich den „Judenknacks“ zu überwinden.“

    Götz Aly ist ein kritisch- und selbstkritisch denkender Mensch, viele seiner 68er Kollegen sind es nicht.

    Auf Seite 167 seines Buches schreibt Aly, wie im Juni 1969 Theodor W. Adorno (in äußerster Depression) seinem Freund Herbert Marcuse berichtet, wie man in Frankfurt den Israelischen Botschafter niedergebrüllt hat. Aly zitiert Adorno mit den Worten, die er an Marcuse richtete:

    „Du müsstest nur einmal in die manisch erstarrten Augen derer sehen, die, womöglich unter Berufung auf uns selbst, ihre Wut gegen uns kehren.“

    Aly berichtet wie Ernst Fraenkel zur Judenfeindschaft in der Bundesrepublik bemerkt, wie erschütternd es sei,

    Zitat Ernst Fraenkel:

    „…..mit welcher Inbrunst die ahnungslosen Jünglinge und Jungfrauen ihre proarischen Sprüche herunterleiern.“

    Zitat Ende

    Die ganze Heuchelei deutscher Geschichtsfälschung*, die auch von den 68ern und der klassischen deutschen Linken betrieben wurde und wird, hat Götz Aly unter der Überschrift „Flucht vor der Nazi-Vergangenheit“ auf Seite 147 seine o.g. Buches mit Worten der Klarheit und Wahrheit dargestellt:

    Zitat:

    …..Nur ein Jahr später (1967) berichtete Konkret unter der teilweise in Runen gehaltenen Überschrift „SS in Vietnam“ von einer amerikanischen „Killertruppe, die den Sondereinheiten der SS in nichts nachstand“, wie es im redaktionellen Vorspann hieß. Die geschichtsblinden Redakteure sprachen von „amerikanischen SS-Männern“ und bewirkten damit eines: Weder sie noch ihre Leser mussten sich länger vergegenwärtigen, dass Himmlers Einsatztruppen im Sommer und Herbst 1941, also binnen weniger Monate, mehr als eine Millionen wehrloser Menschen, vorwiegend Juden, darunter Hunderttausende Kinder, erschossen hatten. Das Ressentiment gewann die Oberhand.

    Zitat Ende

    Auch die von Ihnen Herr Pfeifer angesprochenen Fakten, der Anschlag auf die jüdische Gemeinde in Berlin und auf das jüdische Elternheim in München, bei dem Überlebende des Holocaust ermordet wurden, müssen diese Leute einfach verdrängen, (und zwar im „besten“ psychiatrischen Sinne) um die narzisstischen Phantasien zumindest der moralischen Überlegenheit aufrecht erhalten zu können, nach dem sie den Sieg über die „Herrenrasse“ genauso wenig verwunden haben wie ihre Väter und Großväter.

    ___________________________________________________________

    *Bei einer Geschichtsfälschung wird vorsätzlich versucht, mit wissenschaftlich unlauteren Mitteln einen falschen Eindruck von historischen Ereignissen und ihrer Interpretation zu vermitteln (Wikipedia).

    ** Abbas promovierte über die Geschichte des Zionismus, der Titel seiner Dissertation lautet: Связи между сионизмом и нацизмом (1933–1945 гг.), zu deutsch Die Zusammenhänge zwischen Zionismus undNazismus 1933–1945. In dieser Arbeit sowie in einem arabischen Buch, das auf seiner Dissertation beruht, stellt Abbas laut dem Middle East Media Research Institute in Abrede, dass der Holocaust zum Tode von sechs Millionen Juden geführt hat, und spricht stattdessen von „möglicherweise weniger als einer Million“. Er stelle aber auch fest, dass selbst die Tötung eines einzelnen Juden ein inakzeptables Verbrechen darstellt (Wikipedia)

  12. Hier noch einmal zu Entebbe aus einem Artikel von Moshe Zimmermann:

    “ Als Beispiel für den Antisemitismus der deutschen Linken in der BRD wird u.a. das Folgende angeführt: „1976 entführte ein palästinensisch-deutsches Kommando ein Flugzeug nach Entebbe und selektierte die Passagiere in Juden und Nicht-Juden.“ Man liest „deutsches Kommando”, „Juden”, „Selektion” und erschaudert. Nun konnte man aber am 3. Juli 2011 in der israelischen Tageszeitung Haaretz lesen, dass Ilan Hartuv, eine der Geiseln an Bord der entführten Maschine und Sohn der von Idi Amins Schergen ermordeten Dora Bloch, dem „Mythos“, dass die „Terroristen Juden von Nicht-Juden in einer Weise getrennt haben, die an die von den Nazis an den Juden in den Vernichtungslagern vorgenommenen Selektionen gemahnen“, ein Ende setzen möchte: Es habe keine Selektion der Juden gegeben, „Entebbe war nicht Auschwitz“. Die Terroristen hätten anhand der Pässe die Israelis von den Nicht-Israelis getrennt; eine Selektion in Bezug auf Juden hätte es nicht gegeben. Die deutsche Terroristin Brigitte Kuhlmann habe sich zwar wie eine hysterisch brüllende „Nazifrau” aufgeführt. Anders aber ihr Terrorkollege Wilfried Böse: Als ihm einer der Entführten, die KZ-Nummer auf seinem Arm zeigend, sagte, es sei ein Fehler gewesen, seinen Kindern zu erzählen, es gebe ein anderes Deutschland, habe dieser – „erbleichend und zitternd“ – erwidert: „Sie irren sich. Ich habe in Westdeutschland Terroranschläge verübt, weil das herrschende Establishment Nazis und Reaktionäre in seinen Dienst aufgenommen hat. (…) Meine Freunde und ich befinden uns hier, um den Palästinensern zu helfen, weil sie der Underdog sind. Sie leiden.” Das hatte etwas mit den terroristischen Irrwegen jener Generation zu tun, die gegen den allzu wohlfühlig-wirtschaftswunderlichen Ãœbergang vom NS-Grauen in die „Normalität“ der alten Bundesrepublik aufbegehrte; das verband sich mit einer aus Solidarität mit den Palästinensern allzu kurzschlüssig erwachsenen Israelfeindschaft; mit Antisemitismus per se hatte das sehr wenig, wenn überhaupt etwas, zu tun. “

    https://linksunten.indymedia.org/node/48167

    Und weiterhin schreibt Zuckermann:

    Da ja der Antisemitismus in der ihr unterliegenden Begriffsbestimmung dem Antizionismus verschwistert wird, darf es erst gar nicht dazu kommen, dass der staatliche Träger des Zionismus – Israel – irgendetwas dazu beigetragen haben könnte, ihn kritikwürdig zu machen. Wenn man Antisemitismus, Antizionismus und Israelkritik in eins setzt, muss Israel als ein Unschuldslamm, mithin als naives Opfer einer a priori bestehenden und wirkenden Verschwörung erscheinen. In einem solchen Selbstverständnis hat sich der israelische Diskurs immer schon gesuhlt; darin hat sich die israelische Propaganda seit Jahrzehnten zu spezialisieren verstanden. Nun ist Israel aber mitnichten ein Unschuldslamm.

    …Worum man aber auf keinen Fall kommt, ist die unabweisbare Tatsache, dass Israel seit 1967 ein anderes Volk knechtet, ein brutales, oft gewalttätiges Regime fortwährender Okkuption betreibt, welches sich seit den 1970er Jahren zunehmend durch religiös-messianische Heilsverheißungen „legitimiert“. “

    https://linksunten.indymedia.org/node/48167

  13. „kei normal Mensch käme tatsächlich auf die Idee, Camels durch Nadeln versuchen schieben zu wolln “

    Das ist ja die Crux des Gleichnisses Рman kann kein Kamel durch ein Nadel̦hr schieben.

    Zu der Entführung von Entebbe: es war eine der jüdisch-israelischen Geiseln, der ausdrücklich sagte,dass die Selektion nicht nach jüdisch/nicht-jüdisch erfolgte. Die Entführer hatten eine Forderung an die israelische Regierung und daher konnten sie nicht-israelische Geiseln nicht gebrauchen – Juden,die sie für Israelis hielten, ließen sie mit den anderen Passagieren gehen, als sich herausstellte, dass sie keine israelische Staatsbürger waren.

    Also regen Sie sich dann doch über Ilan Hartuv auf -ich zitiere ihn.

  14. Die unverschämten Lügen von Jane sind unglaublich.
    Alice Schwarzer schrieb über Entebbe und die Selektion der jüdischen Passagiere. Doch nicht nur sie. Dank meines Archivs konnte ich eine lange Erklärung der Revolutionären Zellen finden, die sich auch mit der Selektion in Entebbe auseinandersetzt.
    Hier aus meinem Archiv mit Quellenangabe, die alle überprüfen können.

    Alice Schwarzer
    Wir sind Kinder unserer Eltern
    “…In der Tat scheint mir auch die Selektion von Entebbe ein erschreckendes Beispiel für unreflektierten Antisemitismus unter linker Etikette. Damals selektierten unter anderem RAF-Leute die Passagiere des gekidnappten Flugzeuges nicht etwa nach israelischen Staatsbürgern und anderen, sondern nach Juden und Nicht-Juden. Meines Wissens ging danach kein öffentlicher Aufschrei durch die deutsche Linke. Die, die wie ich zusammengezuckt sind, haben geschwiegen. Wir hätten reden müssen… “
    Konkret 05/81, S. 46

    Revolutionäre Zellen; Wolfgang Pohrt
    »…sondern auch die schlimmsten Kräfte«
    Mitte Dezember letzten Jahres verschickten die Revolutionären Zellen (RZ) eine Erklärung, in der sie die Ermordung eines RZ-Mitglieds durch eine palästinensische Gruppe zum Anlaß einer selbstkritischen Reflexion der Geschichte nicht nur ihrer eigenen antiimperialistischen Praxis genommen haben. Unter der Überschrift »Gerd Albartus ist tot« setzen sie sich vor allem mit der Entführung eines Flugzeuges 1976 nach Entebbe, mit der dort unter Beteiligung zweier RZ-Mitglieder vorgenommenen Selektion jüdischer Passagiere, dem darin zum Ausdruck gekommenen Antisemitismus deutscher Linker und der nationalrevolutionären Borniertheit antiimperialistischer Gruppen in der BRD auseinander. KONKRET dokumentiert den vollständigen Text der Erklärung. Wolfgang Pohrt kommentiert sie
    „…Unser Wissen über die Gruppe wie über Gerds Verhältnis zu ihr ist begrenzt. Die Verbindungen gehen zurück auf einen Abschnitt unserer Geschichte, unter den wir aus politischen Gründen schon vor etlichen Jahren einen Schlußstrich gezogen hatten. Ob und inwieweit sich die Zusammenhänge in der Zwischenzeit auch dort geändert haben, überschauen wir nicht.
    Gemeint ist die Zeit nach der gescheiterten Gefangenenbefreiung Ende Juni 1976. Damals hatte ein vierköpfiges Kommando, dem neben zwei Palästinensern auch zwei Mitglieder der RZ, Brigitte Kuhlmann und Wilfried »Bonni« Böse, angehörten, einen Airbus der Air France in seine Gewalt gebracht und die Freilassung vonmehr als 50 GenossInnen gefordert, die zum überwiegenden Teil in israelischen und westdeutschen Knästen gefangengehalten wurden. An Bord der Maschine, die in Tel Aviv gestartet und auf dem Flug nach Paris in Athen zwischengelandet war, bevor sie von dort aus nach Entebbe umdirigiert wurde, befanden sich über 250 Passagiere, unter ihnen etwa 100 israelische Staatsbürger oder Juden anderer Nationalität. Nachdem die nicht-jüdischen Passagiere innerhalb weniger Tage freigelassen worden waren, verlängerte das Kommando sein Ultimatum, um weitere Verhandlungen zu ermöglichen. Diese Zeitspanne nutzte die israelische Regierung, um eine militärische Lösung vorzubereiten. In der Nacht zum 4. Juli 1976 überfiel eine Spezialeinheit den Flughafen von Entebbe und bereitete der Geiselnahme ein blutiges Ende. Das Kommando kam dabei ums Leben, von den Gefangenen, deren Freilassung gefordert worden war, kein einziger frei.
    Es hat Jahre gedauert, ehe wir diesen Rückschlag verkraftet hatten. Unter dem Eindruck des Verlustes der Freunde waren wir zunächst unfähig, die politische Dimension der Katastrophe zu ermessen, die Entebbe für uns bedeutete. Anstatt wahrzunehmen, was uns vorgehalten wurde, nämlich daß wir als Organisation an einer Operation teilhatten, in deren Verlauf israelische Staatsbürger und jüdische Passagiere anderer Nationalität ausgesondert und als Geisel genommen worden waren, beschäftigten wir uns vor allem mit dem militärischen Aspekt der Aktion und ihrer gewaltsamen Beendigung. Das Kalkül des Regimes sollte nicht aufgehen. Um zumindest die Option auf die Befreiung gefangener GenossInnen offenzuhalten, mußten wir handeln und durften uns nicht von den alarmierenden Nachrichten über den Ablauf der Geiselnahme und die Rolle unserer GenossInnen darin blockieren lassen. Die Meldung, es sei ausgesondert worden, hielten wir ebenso für ein Produkt psychologischer Kriegsführung wie die Behauptung, daß sich die deutschen Mitglieder des Kommandos dabei besonders hervorgetan hatten. Wir kannten Brigitte und Bonni als Antifaschisten, und wir wußten um ihre Motive, sich an der Aktion zu beteiligen. Unser Begriff von Solidarität verbot Kritik an den GenossInnen; eine Diskussion über Fehler wehrten wir ab, als ob Solidarität nicht prinzipiell das Risiko umfaßt, daß einzelne GenossInnen Fehler machen.
    Ähnlich vordergründig blieb die Diskussion, wo es um die Suche nach Gründen für das Scheitern der Aktion ging. Zu mehr als Manöverkritik waren wir nicht imstande. Wir beklagten, daß die ursprünglichen Planungen und Absprachen nicht eingehalten worden waren und daß der faktische Ablauf auf den Kopf gestellt hätte, was eigentlich vorgesehen war. Wir kritisierten, daß die Aktion, die aus unserer Sicht einzig und allein einen pragmatischen Zweck verfolgte, nämlich die sofortige Freilassung politischer Gefangener, im Verlauf ihrer Dauer mehr und mehr den Charakter einer Propagandaaktion angenommen hatte, die sich vor allem Idi Amin zunutze zu machen verstanden habe. Wir erhoben den Vorwurf, daß dem Kommando im Zuge der Operation die Befehlsgewalt entzogen worden war und die GenossInnen nach der Landung in Entebbe bloß noch die Weisungen zu befolgen hatten, die an anderer Stelle und fernab des Geschehens ausgegeben wurden. Wir fanden uns schließlich ab mit dem Verweis auf die besondere Dynamik militärischer Operationen, auch wenn unser Vertrauen in eine direkte internationale Zusammenarbeit als besondere Qualität eines praktischen Antiimperialismus an seine Grenzen gestoßen war.
    Daß die Grenzen dieser Zusammenarbeit nicht technischer oder taktischer, sondern politischer Art waren, sahen wir nicht, obwohl Stoßrichtung und Verlauf der Aktion eine deutliche Sprache sprachen. Das Kommando hatte Geiseln genommen, deren einzige Gemeinsamkeit darin bestand, daß sie Juden waren. Soziale Merkmale wie Herkunft oder Funktion, die Frage der gesellschaftlichen Stellung oder der persönlichen Verantwortung, also Kriterien, die wir eigentlich unserer Praxis zugrundelegten, spielten in diesem Fall keine Rolle. Die Selektion erfolgte entlang völkischer Linien. Daß die einzige Geisel, die die Flugzeugentführung nicht überlebte, ausgerechnet eine ehemalige KZ-Inhaftierte war, ging zwar nicht unmittelbar zu Lasten des Kommandos, lag aber nichtsdestoweniger in der Logik der Aktion. Was gut ein Jahr später, im Fall Mogadischu, selbst unter Linksradikalen eine Welle der Kritik auslösen sollte, nämlich daß eine willkürliche Gruppe deutscher Urlauber zur Verhandlungsmasse wurde, darüber setzten wir uns im Fall Entebbe hinweg, obwohl der Verlauf der Aktion die einfachsten Grundsätze revolutionärer Politik und Moral, die wir sonst für uns in Anspruch nahmen, auf den Kopf gestellt hatte. Die entsetzliche Drohung, daß jeder, der israelisches Grundgebiet betritt, wissen muß, welches Risiko er auf sich nimmt, und daß er dieses selbst zu verantworten habe, war blutiger Ernst geworden.
    Entebbe war kein Einzelfall, wohl aber der Kulminationspunkt einer Entwicklung, in deren Verlauf wir uns mehr und mehr von dem entfernt hatten, wofür wir mal angetreten waren. Vergessen waren die Sätze, die Ulrike Meinhof knapp zehn Jahre zuvor aus Anlaß des Sechs-Tage-Kriegs geschrieben hatte: »Es gibt für die europäische Linke keinen Grund, ihre Solidarität mit den Verfolgten aufzugeben, sie reicht in die Gegenwart hinein und schließt den Staat Israel mit ein.« Der schwarze September der Palästinenser, die israelischen Luftangriffe auf die Flüchtlingslager, das Massenelend in den besetzten Gebieten, das Regime des Schreckens, das die Besatzungsmacht dort ausübte, die Berichte aus den israelischen Gefängnissen waren uns Grund genug und zugleich Vorwand, unser Wissen über Auschwitz in den Hintergrund zu drängen. Wir machten uns die Losungen des palästinensischen Befreiungskampfs zu eigen und setzten uns darüber hinweg, daß unsere Geschichte eine vorbehaltlose Parteinahme ausschloß. Wir interpretierten den Konflikt mit den Kategorien eines an Vietnam geschulten Antiimperialismus, mit denen er nicht zu ermessen war. Wir sahen Israel nicht mehr aus der Perspektive des nazistischen Vernichtungsprogramms, sondern nur noch aus dem Blickwinkel seiner Siedlungsgeschichte: Israel galt uns als Agent und Vorposten des westlichen Imperialismus mitten in der arabischen Welt, nicht aber als Ort der Zuflucht für die Überlebenden und Davongekommenen, der eine Notwendigkeit ist, solange eine neuerliche Massenvernichtung als Möglichkeit von niemandem ausgeschlossen werden kann, solange also der Antisemitismus als historisches und soziales Faktum fortlebt. Die dramatische Tatsache, daß dieses Sicherheitsbedürfnis der Juden scheinbar nur gegen die Palästinenser zu realisieren ist, stürzte uns nicht in ein unlösbares Dilemma, wir nahmen sie vielmehr zum Anlaß, uns bedingungslos auf die Seite derer zu schlagen, die in unseren Augen die Schwächeren waren.
    Wo wir unter anderen Voraussetzungen auf der Unterscheidung zwischen oben und unten beharrten, sahen wir im Nahen Osten vor allem gute und schlechte Völker. Am Patriotismus der Palästinenser kritisierten wir allenfalls dessen Pathos, obwohl uns nicht zuletzt die Geschichte Israels ein warnendes Beispiel hätte sein müssen, daß die Verwirklichung der palästinensischen Maximalforderungen nicht das Ende von Ausbeutung und Unterdrückung, sondern lediglich deren Verewigung unter anderen Vorzeichen bedeuten würde. Leid und durchlebte Verfolgung bieten keinen Schutz davor, daß Menschen zu Ungeheuern werden, sobald sie sich als Staatsvolk zusammenballen. Wo zwei ethnische Gemeinschaften Ansprüche auf dasselbe Stück Land erheben, gibt es keine revolutionären Lösungen. So begreiflich die Schlußfolgerungen waren, die die Palästinenser aus ihren Erfahrungen der Vertreibung und Verfolgung gezogen hatten – wir konnten sie in der Konsequenz nicht teilen, ohne in einen unauflöslichen Widerspruch zu unserer Geschichte wie zu unserem politischen Selbstverständnis zu geraten. Die legitime und notwendige Kritik an der israelischen Besatzungspolitik sowie die selbstverständliche Solidarität mit dem Widerstand der Palästinenser waren umgeschlagen in die Bereitschaft, jüdische Passagiere gleich welcher Staatsangehörigkeit für den Terror und die Grausamkeiten des israelischen Regimes haftbar zu machen und damit sozialrevolutionäre Maßstäbe gegen die der Sippenhaft einzutauschen. Das Ausmaß an historischer Amnesie und an moralischer Desintegration, das in dieser Bereitschaft zum Ausdruck kommt, ist die schwerste Hypothek, mit der unsere Geschichte belastet ist.
    Es gibt eine Reihe von Gründen, die diese fatale Entwicklung erklären. Faktoren wie Mißtrauen und Zweifel uns selbst gegenüber, die wir aus dem reichen Norden kamen, oder Opportunismus angesichts der Möglichkeiten, die die Zusammenarbeit mit palästinensischen Organisationen bot, spielen dabei sicherlich ebenso eine Rolle wie der Handlungsdruck, unter dem wir aufgrund der Isolationsbedingungen in den westdeutschen Knästen standen, oder aber die Tatsache, daß wir mit unserem Begriff von Antizionismus nur Teil einer historischen Strömung waren, die fast alle Fraktionen der damaligen Linken erfaßt hatte. Aber so plausibel alle diese Gründe auch sein mögen – sie entschuldigen nicht, daß wir in dieser Zeit enorme Fehler gemacht haben, Fehler, die nicht hätten passieren dürfen.
    Wir können nicht für uns in Anspruch nehmen, daß wir all dies bereits damals, in den ersten Monaten nach Entebbe, so gesehen hätten. Statt in einer grundlegenden Debatte Logik, Ablauf und Resultat der Aktion einer schonungslosen Analyse zu unterziehen und daraus Schlußfolgerungen für unsere weitere Praxis zu ziehen, gaben wir uns mit halbherziger Kritik zufrieden. Die naheliegende Konsequenz, wieder an dem anzuknüpfen, wofür unsere Politik in der BRD stand, nämlich die Orientierung auf die sozialen und politischen Bewegungen im Lande, zogen nur einige.
    Dennoch ist auch richtig, daß die Erfahrung von Entebbe tiefe Spuren hinterlassen hat. Der markige Satz von der Karawane, die weiterzieht, während die Hunde bellen, war mehr Spruch als daß er unsere Realität beschrieb. Das Wissen um die Katastrophe wirkte wie ein permanent schwelender Treibsatz fort, der uns immer wieder selbstkritische Diskussionen abverlangte, in denen wir an der Wahrheit nicht vorbeikamen. Die mehr unterschwellige als offene Auseinandersetzung hatte nicht nur Brüche in persönlichen Freundschaften zur Folge, sie hat auch an den Fundamenten unseres politischen Konzepts gerührt. Selbst wenn wir nicht im einzelnen auseinanderhalten können, in welchen Punkten die Erfahrung eine ursächliche Rolle gespielt hat oder wo sie lediglich den Hintergrund zu völlig anderen Diskussionen und Entscheidungen abgab – daß sie zentrale Bedeutung in der Bestimmung jener Positionen hatte, die unsere Politik in den folgenden Jahren geprägt haben, steht außer Frage. So berechtigt es also ist, uns einen Mangel an Bewußtheit zum Vorwurf zu machen, so falsch wäre es, zu negieren, daß sich Entebbe – und sei es nur in Form des schleichenden Gifts einer Lebenslüge – dauerhaft in unserem politischen Selbstverständnis niedergeschlagen hat.
    Daß wir seitdem nichts mehr unternommen haben, was auf israelische Einrichtungen zielte, ist uns erst wesentlich später aufgefallen. Wo das Thema auf der Tagesordnung stand, haben wir nach westdeutschen Stellen gesucht, die von der Politik Israels profitierten. Die Behandlung palästinensischer Flüchtlinge durch die bundesdeutschen Asylbehörden verfolgten wir genauer als das Drama der Aufstandsbekämpfung in den besetzten Gebieten. Statt mißverständlicher Aktionen haben wir gar keine Aktionen gemacht, wenn wir Bedenken hatten, ob sie vielleicht antijüdisch waren oder zumindest so ausgelegt hätten werden können. Wir hatten allen Grund zur Zurückhaltung, wenn wir uns mit Motiv und politischem Gehalt des Antizionismus beschäftigten. Die Gewißheit, daß auch wir als Linke nicht gegen antisemitische Ressentiments gefeit sind, die notdürftig mit nationalrevolutionären Definitionen kaschiert werden, hat uns praktisch blockiert. Das Dilemma der politischen Abstinenz, das sich daraus ergab, schien einigen von uns eher dahingehend auflösbar, daß wir den Begriff der NS-Kontinuität und unser Leben in diesem Land zum Anlaß nahmen, nach den Spuren jüdischen Widerstands gegen die nationalsozialistische Neuordnung zu suchen und uns darauf zu beziehen, als daß wir zwecks Legitimation und Befriedigung des eigenen Handlungsbedarfs politisch fatale Analogien zogen, wie dies in manchen Dokumenten des linken Antizionismus geschieht.
    Eine weitere Konsequenz war der allmähliche Rückzug aus den internationalen Kontakten. Allmählich, weil es alte, auch emotionale Verbindungen gab und weil wir uns selbst schwertaten, mit jenen Begriffen und ideologischen Konstrukten zu brechen, die eine Aktion wie Entebbe überhaupt möglich gemacht hatten. In diesem Prozeß hat sich ein Politikverständnis artikuliert und geformt, das sich fundamental von dem der Gruppe unterschied, mit der wir bis dahin zusammengearbeitet hatten. Differenzen, die wir lange Zeit ignoriert oder der Unterschiedlichkeit von Bedingungen bzw. unserem Metropolenstatus zugeschrieben hatten, erwiesen sich nun als knallharte Widersprüche, für die sich kein gemeinsamer Nenner mehr fand. Der Anspruch, aus unterschiedlichen Positionen heraus solidarisch zu handeln, stieß an seine Grenzen….
    Daß wir jahrelang zu Entebbe geschwiegen haben, lag nur in der Logik des Arguments. Zugleich war dieses Schweigen jedoch auch das beredte Eingeständnis, daß wir uns in eine Sackgasse manövriert hatten: was wir auf internationaler Ebene machten, war nicht die antiimperialistische Dimension dessen, wofür wir in der BRD kämpften, sondern stand in krassem Gegensatz dazu. Wir mußten uns entscheiden. Wer unsere Praxis in den 80er Jahren verfolgt hat, weiß, wie diese Entscheidung ausgefallen ist.

    Revolutionäre Zellen Dez. 91 “

    Konkret 02/92, S. 24

  15. ““Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in den Himmel kommt!” (sic!) – Jesus“

    Jens – meinen Sie wirklich, das der JUDE Jeshua solch einen Quatsch von sich gegeben haben könnte? …kann man nicht mal wirklich schmunzeln drüber – so doch all von ihm Ãœberliefertes deutlichst klar stets immer einen tiefen Sinn zugrunde …Auslegungen der Jüdischen Schriften mit für damalig Mensch verständlichen Worten des gelebten Alltags dieser Zeit … könnt dat “Camel“ ein Fishertau, -seil, -faden sinnerfüllter gwesn sein? zumal FisherFangnetze, welche nach den Booten unverzichtbares Handwerkszeug der “Menschen“Fisher an Genezareth zur Ausübung deren Tätigkeit waren – mussten (kniffelig) repariert werden … “Reichtum“ vor Ort nicht sonderlich ausgeprägt …kei normal Mensch käme tatsächlich auf die Idee, Camels durch Nadeln versuchen schieben zu wolln – der “Jüngling“ hatte möglicherweise familiäre SorgeVerpflichtungen in Habe …vllt. Häusl …Geschäft …, konnt net weg???

    zum Thema: jegliche Versuche des Leugnen der Jüdischen Nakba aus deren einstiger Heimat in islamisch Reichen, Ländern, Gebieten …sind schlicht abenteuerlich – dies ist geschehene REALITÄT -leider – wirklich jeds Kind kann die „Beliebtheit“ Nichtmuslimischgläubiger Menschen (UNgläubiger) in mehrheitlich islamisch geprägten Territorien dieser Erde sehen – sogar in old europe …Berlin, Köln & Co. …jedoch die „innigste“ von Israelis … J U D E N GAAANZ besonders!

    • Ea gibt eine einleuchtende Erklärung: in vielen Stadtmauern gibt es allein für FußgängerInnen passierbare Durchgänge. In Jerusalem soll einer dieser Art existiert haben, der, auch, „Nadelöhr“ genannt wurde.

    • Ich meine, dass die überlieferte Figur Jesus das gesagt haben soll und dass zumindest die Christen daran glauben. Wobei ich davon ausgehe, dass die Ãœberlieferung sicherlich auch von Idealisierungen und Wunschdenken beeinflusst wurde.

      Das tut aber den Aussagen keinen Abbruch, man könnte auch über die Lehren der Fabeln Äsops diskutieren und Aussagen der sprechenden Tiere analysieren.

      Ich denke, es ist so gemeint wie es geschrieben steht, vielleicht meinte man so ein Nadelöhr wie es efem sagt, klingt wie eine nachvollziehbare Metapher. Jesus soll ein Mann der Armen und Geknechteten gewesen sein, so sollte man davon ausgehen, dass seine Aussagen so getätigt wurden, damit sie auch von den einfachen Menschen verstanden werden, also keiner tieferen Interpretation bedürfen.

      Ich denke das genau so. Ein guter Mensch kann zwar auch reich werden, er wird seinen Reichtum aber so teilen, dass er arm stirbt, sonst wäre er ja kein guter Mensch, sondern ein Geizhals.

      Wobei ich hier Reichtum im Sinne gehorteter, imaginärer Sachwerte in Geldwerten meine (irgendwelche Zettelchen wo drauf steht ‚ich habe…du musst…mir geben!‘ oder güldene Artefakte, mit denen man zwar prima zuschlagen, aber niemanden damit ernähren kann) und weniger die Gebrauchsgegenstände die man besitzt und selbst benutzt.

      Ich besitze keine Kaffeemaschine, nicht weil ich zu arm bin, sondern weil der Kaffee richtig aufgebrüht einfach besser schmeckt und ich immer wieder Komplimente dafür einheimse, ha! Andere kaufen teure Padmaschinen und trinken seltsame Blürre als Kaffee. Und wer ist reicher? Für mich liegt der Luxus im Genuss. 🙂

      Letztlich ist es nur ein Definitionsproblem. Reichtum ist sehr relativ, ich empfinde viele Reiche nicht als reich, es sind in meinen Augen arme Irre, die meinen das Sein wird durch die Habe bestimmt. So eine Denke erzeugt furchtbar reiche Lügner, Betrüger, Ausbeuter, Diebe und Hehler. Man hat dann zwar sehr viel Materie, aber muss sich menschlich auf die unterste Stufe der Erbärmlichkeit stellen. Da fühle ich mich als Bettler ja schon richtig erhaben.

      Ein Mafioso der seine Macht und Reichtum auf Gewalt, Erpressung, Bestechung und Diebstahl begründet, wird sich wohl auf dem Sterbebett nicht mehr als der Oberchef fühlen und voll von Arroganz und Eitelkeit seinen letzten Weg antreten können. Wie fühlt man sich da, wenn man genau weiß, die Beerdigung wird ein wahres Fest der Heuchelei und verlogenen Schleimerei, wie das ganzes Leben schon war? Wer den Selbstbetrug bis in den Tod mitnimmt, dem gnade Gott, mehr kann man dann nicht mehr dazu sagen.

      Reich an Misstrauen, reich an Verlustängsten und reich an Abgrenzungsmotiven (und Stacheldraht).

      Die Letzten werden die Ersten sein. – Soll auch Jesus gesagt haben. Klar, der Erzkapitalist denkt natürlich an seine Bilanz, wenn er „Tag der Abrechnung“ hört. Er vergisst dabei, dass „seine“ Bilanz ein Ergebnis der Mitwirkung sehr vieler Einzelpersonen (direkt Beteiligte und indirekt Betroffene) ist und DEREN Wohlergehen dem abstrakten Zahlenwerk erst einen ideellen Wert geben.

    • Danke.

      Es ist schön, sehr selten aber doch, und gerade auch zu zB Arno Gruen, Leute kennen zu lernen, die ähnlich wie man selbst denken und wohl auch empfinden. Uri, Du bist okay!

      Schönes Wochenende, …

  16. Jim der Große hat gesprochen.

    Es geht um die Bedeutung von „linksradikal“? Nun, es gibt Ideologien, links, liberal und rechts, diese liegen dem demokratischen Diskurs zugrunde, ermöglichen ihn.

    Radikale jeglicher couleur sind, bei dem Versuch ihre Ziele zu erreichen, immer extrem und kompromisslos, insbesondere Links- und Rechtsradikale, bis hin zum Terror. Sie tragen den Keim zum Totalitarismus in sich, sind also per se antisemitisch – iss so! Insofern ist Dein Satz also tatsächlich ein Oxymoron.

    Buchempfehlung: zB Hannah Arendt, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, von diesbezüglich besonderer Bedeutung der Anhang S 944 – „Ideologie und Terror: Eine neue Staatsform“.

    Ergänzend dazu vielleicht Arno Gruen, „Der Fremde in uns“, S 206ff.

    Dazu noch ein Link: Wie aus dem Alptraum Stärke wird“

    … dass „… alle großen Zivilisationen Gewalt hervorrufen, weil Herrschaft und Besitz ihre Basis sind. Dadurch aber werden Menschen bedeutungslos. Diesem Zustand versuchen sie durch halluzinierte Größe zu entkommen. Das wiederum führt zu einem Radikalismus, der sich dem Tod verschreibt, aber das Tödliche durch abstrakte Ideologien verschleiert“, …

    Denke, das müsste als Erklärung ausreichen, eigentlich.

    • @ jim: „Radikale jeglicher couleur sind, bei dem Versuch ihre Ziele zu erreichen, immer extrem und kompromisslos, insbesondere Links- und Rechtsradikale, bis hin zum Terror. Sie tragen den Keim zum Totalitarismus in sich, sind also per se antisemitisch – iss so!“

      Als Politologe kann ich, wie schon oft, nicht folgen. Welche Antisemitismusdefinition erklärt diesen Satz? – iss so! wirds ja wohl nicht sein. Geht es um die Arendt?, die kannte ja wohl nur zwei Totalitarismusformen und erklärte diese als beendet?

      Ob dies aktuell ist?

    • “ … es gibt Ideologien, links, liberal und rechts, diese liegen dem demokratischen Diskurs zugrunde, ermöglichen ihn.“

      Deshalb sind die Farben der BRD auch Schwarz, Rot, Gelb (gesprochen „Gold“, passt doch). Gut dass ich das nun endlich weiß. Dank dir, 0 Jim!

      Nur…

      Demokratische Diskurse brauchen keine Ideologien. Sie finden in ihnen Verwendung, das ist jedoch weder Voraussetzung noch Notwendigkeit. In einer Demokratie
      entscheidet der Wille der Mehrheit der sich zu ihr Bekennenden. Diese kann, aber muss nicht einer Ideologie anhängen.

      Jede Abstimmung über sonstwas ist ein demokratischer Prozess, der in Diskursen abläuft.

      Der Schrebergartenverein, der über die Farbe des gemeinsamen Zauns abstimmt, macht das absolut demokratisch, dabei spielt „links, liberal und rechts“ keine Rolle.

      Denn: Demokratische Diskurse sind allein möglich auf Grund der Übereinkunft der sie Führenden, jede Meinung, solange sie nicht die Würde des Menschen missachtet, zuzulassen und ihre Wertigkeit für das Wohl aller im Für und Wider gemeinsam abzuwägen.

      Meinungen zusammenfassende Denkgebäude sind Ideologien. Auch die mit dem Gesagten in Widerspruch stehenden und in einer Demokratie keinen Platz Findenden.

      Nun zu „radikal“. Verbindet mensch es mit dem Worte „links“, beschreibt es antisemitische, extreme, kompromisslose, tolitaristische TerroristInnen, die
      versuchen Ziele zu erreichen. Dank dir, 0 Jim!

      Nur…

      Es bedeutet im eigentlichen Sinn: „zu den Wurzeln gehen“, u.a. kompromisslos, das ist allein richtig in solcher Zuschreibung. Das Wort lässt sich mit allem Möglichen
      verknüpfen, und zwar positiv wie negativ. Kann auch übersetzt genutzt werden: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer
      neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. Das sind wir unseren gemordeten Kameraden und ihren Angehörigen schuldig.“ (aus dem Schwur von Buchenwald). Dem Gleichen, anders formuliert, hat sich haGalil verschrieben.

      Die Schlapphüte der BRD haben sich, wobei sie zunächst anders definierten, seit längerer Zeit eine Klassifizierung der sog. politischen Ränder ausgedacht: radikal und extrem(istisch).

      Radikal ist verfassungskonform, extrem(istisch) nicht.

      Nicht vermocht sich dem anzuschließen haben Sozial- (und andere) Wissenschaften, die nicht so schematisch arbeiten. Jedoch übernahmen viele Leute die klar definierte VS-Lesart. Und wer es tut, weiß, dass weder Terror noch Totalitarismus von diesem „radikal“, ob nun links oder rechts, erfasst sind. Die gehören zu „extremistisch“.

      Manchen ist das aber nicht klar oder sie werfen Beides durcheinander oder sie ziehen veraltetes Material zu Rate. Wie etwa den längst gekippten „Radikalenerlass“ (Stichwort Berufsverbote). Oder Ãœberlegungen, die aber nicht demokratischer Konsens, sondern Einzelmeinungen sind.

      Zu halluzinieren, dass Linksradikale antisemitisch = rassistisch*) seien, dazu noch „per se“, ist abwegig und schlicht ehrabschneidend. Dann würden gut jüdische
      Linksradikale, zu denen etwa wohlbekannte Persönlichkeiten, die in der VVN-BdA (netterweise gleich bei „linksextremistisch“ einsortiert in mehreren VS-Berichten, weil „linksradikal“ lt. Eigendefinition kein zu beobachtendes Objekt des VS, als Unterpunkt zwangsläufig fehlt) Mitglied sind/waren, wie beispielsweise Esther
      Bejarano, der Journalist Kurt Goldstein, Kurt Bachmann, Peter Gingold, Hans Frankenthal und so viele andere, bekannt oder nicht, das sein.

      *) Es gibt die Meinung, es gebe Antisemitismus, der nicht rassistisch sei. Aber jeder Antisemitismus beinhaltet Rassismus, genau wie jeder Antijudaismus, Antiziganismus
      usw. Es gibt auch die Meinung, Rassismus sei bei Ermangelung von jüdischen Aspekten nicht antisemitisch. Ein Trugschluss, den schon Sartre so formulierte:

      „Wenn es keinen Juden gäbe, der Antisemit würde ihn erfinden.“ Er hätte auch „der Rassist“ sagen können.

      – _ –

      @ ente: wie kannst du nur! 🙂

    • Prüfstein Menschenliebe passt doch auch viel besser als Prüfstein rechts/links/mitte/oben/unten. Ich komme mit diesen Einteilungen nicht zu recht. Diese Systematisierung von politischen Meinungen halte ich für falsch. Ich bin immer wieder einigermaßen amüsiert darüber, wenn versucht wird mich in die bekannten Schemata zu pressen, was selten gelingt.

      Wenn links-radikal bedeutet, gegen jede Menschenrechtsverletzung zu sein, dann kann man da ja nicht bei Israel wegschauen, und wo das dann endet, wenn man seine Sorgen äußert oder gar kritisiert oder anklagt, wissen wir doch alle, man ist dann ein Antisemit.

      Politikwissenschaft wird von Tischlern gemacht, sie zimmern einen großen Apothekerschrank, mit allerlei Schubladen dran und stecken dann die Meinungen samt den Leuten, die sie vertreten, rein. Und mir wird dabei fast der Kopf abgequetscht, weil ich einfach nicht reinpasse. Was soll man also damit?

      Am Ende ist es sogar schädlich für die demokratische Meinungsbildung, besonders der jungen Menschen. Die neigen nämlich dazu, sich erst so eine Schublade auszusuchen und sich dann vom Schrank sagen zu lassen, wie sie sich verbiegen müssen, um in die Schublade zu passen. Deswegen ist es eines meiner Hauptanliegen, die Denkblockaden dieser Systematisierung zu lösen.

  17. Die Terroristen selektierten nicht nach Juden oer Nicht-Juden, sondern ließen die Flugpassagiere gehen, die Bürger von Staaten waren, an die sie keine Freilassungsforderungen hatten – das waren alle außer den französischen und israelischen Passagieren.

    Juden anderer Nationalität konnten gehen.

    Das hat eine der jüdisch-israelischen Geiseln bezeugt.

    „Ilan Hartuv, who was one of the hostages, is taking this opportunity to shatter a widely accepted myth regarding an event related to the hijacking: the claim that the terrorists separated Jews from non-Jews, in a way reminiscent of Nazi selections in the extermination camps.

    „There was no selection applied to Jews: Entebbe was not Auschwitz,“ says Hartuv in an interview with Haaretz.

    „Many of the freed hostages were Jewish,“ Hartuv explains. „In the talks my friends and I conducted with some of the terrorists, they told us explicitly: We’re not against the Jews, only against Israel. It is true that the female German terrorist acted like a Nazi. She yelled and threatened to kill us all the time.

    Hartuv recalls that the Israelis were joined by two couples from Belgium and the United States, and two teens from Brazil, who had completed a year of studies in a Jerusalem yeshiva: „They were transferred to the Israeli group because when we landed in Entebbe, before dawn, they had put on tefillin and recited morning prayers. We approached the Peruvian and asked that they be transferred to the foreign group because they were not Israelis. The Peruvian agreed and transferred the two Brazilians.

    „Bose, who up until that moment had been calm and resolute, blanched and trembled. ‚You’re wrong,‘ he answered. ‚I carried out terrorist acts in West Germany because the ruling establishment took Nazis and reactionaries into its service. I also know that in September 1970 the Jordanians killed more Palestinians than the Israelis did, as did the Syrians in Tel al-Zaatar [a battle that took place in 1976, during the Lebanese Civil War, in which Christians and Syrians massacred Palestinians]. My friends and I are here to help the Palestinians, because they are the underdog. They are the ones suffering.‘ So Yitzhak David answers: ‚Well, then, when the Palestinians fulfill their promise and throw us in the sea, we’ll come to you to help us hijack Arab planes.'“

    Hartuv believes that this conversation made a profound impression on Bose, causing him to take pity on the Israeli hostages and refrain from shooting them when the IDF operation began. „When the shooting began, Bose was the only one of the terrorists who entered our hall with a Kalashnikov in hand. He pointed it at us, but immediately came to his senses and ordered us to retreat to the restrooms and find shelter there. He did not shoot at us, only at the soldiers. After he was killed in the crossfire, I saw that his Kalashnikov was aimed at them.“ …“

    http://www.haaretz.com/weekend/week-s-end/setting-the-record-straight-entebbe-was-not-auschwitz-1.372131

    Zu den Protesten und den Morden – es ist verständlich, dass Muslime gegen den Film protestieren – ich möchte nicht wissen, wieviele Juden protestieren würden, würde es ein solch widerliches Machwerk gegen Juden geben – und natürlich ist es ein Verbrechen irgendwelche amerikanischen Botschaftsangestellten umzubringen – aber man kann nicht Völker verantwortlich machen für die Verbrechen einzelner – und natürlich bin ich absolut dafür, dass NaziVerbrecher nirgendwo Unterschlupf finden, sondern vor Gericht gestellt werden – und so fehlgeleitet der linke Terrorismus der 7oer Jahre auch war, Sie unterstellen ihm doch die falschen Motive –

    Alles was Sie anführen ist an den Haaren herbeigezogen, einschließlich der angeblich rassistischen Selektion in Entebbe – wären LinksExtremisten für die Anschläge auf das Altenheim in München verantwortlich gewesen – so können Sie jedenfalls sicher sein, dass die deutschen Sicherheitskräfte alles daran setzen würden sie dingfest zu machen – auf dem rechten Auge mögen manch deutsche Sicherheitsbeamte leider blind sein – die LInken wurden allerdings vom Staat von jeher als Staatsfeinde stilisiert – auch wenn sie keine Terroristen waren.

    Was halten Sie denn von ‚den Israelis‘ – wo sich rassistische Ãœbergriffe auf Nicht-Juden häufen, von den massenhaft, rassistisch begründeten Hate-Crimes in den USA

    – was die NSU nämlich in Deutschland machte, kommt in den USA auch vor. Weiße Amerikaner bringen andere um – weil sie eine andere Hautfarbe und eine andere Ursprungskultur haben.

    – According to the FBI Hate Crime Statistics Report, there were a total of 8152 hate crimes reported around the country. 4368 (53.6%) were racial bias motivated; 1483 (18.2%) were religious bias motivated; sexual orientation bias accounted for 1330 (16.3%); ethnicity/national origin bias was the cause of 927 (11.4%); disability bias was connected with 36 (0.4%); and the remaining 8 incidents (0.1%) were the result of multiple biases.

    – In January 2009, three men reportedly harassed several African Americans and a Hispanic man because of their political support for Obama and physically attacked three others. The final victim was mistaken for an African American and spent several weeks in a coma after being hit by their car.

    – In May 2009, a Pennsylvania jury acquitted two teenagers of serious charges, including ethnic intimidation, in the July 2008 fatal beating of Luiz Ramirez, a 25 year-old Mexican immigrant, in Shenandoah, Pa. The teenagers were convicted of simple assault and sentenced to up to 23 months in prison. The acquittal on these charges sparked outrage from the civil rights community who pointed to numerous reports that the attack was racially motivated.

    http://www.civilrights.org/hatecrimes/united-states/

    Ja was sollen wir da über den ‚entfesselten amerikanischen Mob‘ sagen?

    • Jane lügt wieder und versucht den linksextremistischen – arabischen Terror weißzuwaschen. Doch die Fakten sprechen eine andere Sprache. In Entebbe wurden Juden und nicht nur israelische Juden selektiert. Zur Ehre der Air France Mannschaft sei gesagt, dass sie mitgingen.
      Jane es gibt Alkoholiker anonymous, sie aber sollten zu den Antisemiten anonymous gehen und sich einer Gruppentherapie unterziehen. Wie sehr muss man hassen, um bereit sein, derartig zu lügen.

      Hier eine Schilderung von Zeitgeschichte online.

      „Am 27. Juni 1976 wird ein Flugzeug der Air France auf dem Weg von Tel Aviv nach Paris von vier bewaffneten Personen entführt und nach Entebbe nahe der ugandischen Hauptstadt Kampala umgeleitet. Dort angekommen, trennen die Luftpiraten mit vorgehaltener Waffe die jüdischen von den nichtjüdischen Passagieren. Letztere werden freigelassen, alle jüdischen Passagiere – gleich welcher Staatsangehörigkeit – bleiben an Bord.1 Die Entführer fordern die Freilassung von 53 Gefangenen überwiegend aus deutschen und israelischen Gefängnissen, bei denen es sich mehrheitlich um Angehörige der palästinensischen Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP), der Al-Fatah, der deutschen „Roten Armee Fraktion“ (RAF) und der „Bewegung 2. Juni“ handelt. Für den Fall, dass die Forderungen abgelehnt werden, droht das Terrorkommando damit, nach Ablauf einer Frist von vier Tagen alle verbliebenen Geiseln zu erschießen.

      Mit Verweis darauf, dass das Ausfliegen der Gefangenen angeblich mehr Zeit in Anspruch nehme als von den Entführern zugestanden, gelingt es den französischen und israelischen Verhandlungsführern, das ursprünglich für Donnerstag, den 1. Juli, festgesetzte Ultimatum bis Sonntag Mittag 12:00 Uhr Ortszeit zu verlängern. Fritz Teufel, Mitglied der „Bewegung 2. Juni“ und einer derjenigen, die durch die Flugzeugentführung freigepresst werden sollen, sitzt zu diesem Zeitpunkt auf gepackten Koffern in seiner Berliner Gefängniszelle. Doch die Dinge laufen nicht so, wie Teufel es erhofft.

      In der Nacht auf Sonntag, den 4. Juli 1976, wird das Flughafengebäude von Entebbe, in dem sich die Geiseln seit ihrer Ankunft befinden, von einer eigens eingeflogenen israelischen Spezialeinheit gestürmt. Dabei kommen alle Entführer und drei Geiseln ums Leben, außerdem etwa 20 ugandische Soldaten und Yonathan Netanyahu, ein Offizier der israelischen Luftwaffe und Bruder des späteren israelischen Ministerpräsidenten Benyamin Netanyahu.2 Zu Tode kam unter ungeklärten Umständen auch Dora Bloch, eine Geisel und Überlebende eines deutschen Konzentrationslagers, die kurz nach der Ankunft der Maschine in Uganda wegen akuter Atemnot in ein Krankenhaus gebracht worden war, wo sie sich auch zum Zeitpunkt des israelischen Kommandoüberfalls noch befand. Die israelische Regierung sprach den Verdacht aus, dass Bloch auf Befehl des ugandischen Präsidenten Idi Amin ermordet worden sei, der sich für die ohne seine Zustimmung erfolgte Befreiungsaktion habe rächen wollen.3
      http://www.zeithistorische-forschungen.de/site/40208212/default.aspx

    • @ Janes: Sehr schön die Selektion der Abschnitte im Artikel, dies ist dummdreist.
      Aus Eurem link:

      „Hartuv recalls that the Israelis were joined by two couples from Belgium and the United States, and two teens from Brazil, who had completed a year of studies in a Jerusalem yeshiva: „They were transferred to the Israeli group because when we landed in Entebbe, before dawn, they had put on tefillin and recited morning prayers. We approached the Peruvian and asked that they be transferred to the foreign group because they were not Israelis. The Peruvian agreed and transferred the two Brazilians. Later they were freed with the rest of the non-Israeli hostages. He apologized for not being able to free the other two couples because the German woman wouldn’t allow it.“

      Da muß man ja auf die Schlußfolgerung kommen:

      „Die Terroristen selektierten nicht nach Juden oer Nicht-Juden, sondern ließen die Flugpassagiere gehen, die Bürger von Staaten waren, an die sie keine Freilassungsforderungen hatten – das waren alle außer den französischen und israelischen Passagieren.“

      „Alles was Sie anführen ist an den Haaren herbeigezogen “ Leider trifft dies nicht auf Euch zu, es ist nicht an den Haaren herangezogen, sondern eine verblödete Verharmlosung des gezielten Rassismus.

  18. Jane sollte mal ein paar Bücher von Wolfgang Kraushaar lesen, in denen dokumentiert wird, wie aus linksextremistischen Terroristen antisemitische Täter geworden waren und zwar als Komplizen von arabischen Terroristen. Zum Beispiel sein Buch
    „Die Bombe im Jüdischen Gemeindehaus“. Siehe meine Rezension:
    http://buecher.hagalil.com/sonstiges/kraushaar.htm
    Aber als überzeugte „Antizionistin“ und Verharmloserin des antijüdischen Terrors glaubt sie lieber an die eigene Mantra. Die Fakten spielen bei ihr keine Rolle, denn ihr Lebenszweck scheint die Verharmlosung des Terrors zu sein.
    Was sogar Jane nicht leugnet, ist die Tatsache, dass zum erstenmal seit den Verbrechen der deutschen Volksgemeinschaft gegen Juden es linksextremistische deutsche Terroristen waren, die in die Fußstapfen ihrer Vorfahren tretend, wieder Juden selektiert haben. Und die Sache wird nicht besser dadurch, dass sie es im Auftrag arabischer Terroristen machten.

    Am Samstag, 15.9. also fünf Tage bevor Charlie Hebdo seine Karikaturen publizierte, riefen ca 200 Muslime vor der USA Botschaft zum Judenmord auf
    http://youtu.be/gJZF-Vvv3wg

    Von der Place Vendôme zogen die Glaubenskämpfer unter Anleitung ihrer Anführer zu den Champs Elysées
    „Bei 2:30 geht’s los mit Khaibar, Khaibar, ya Jahud! Das ist ein Aufruf zur Ermordung der Juden von vor 1383 Jahren, er ertönt inzwischen von Marokko über ganz Nordafrika bis nach Ägypten, Gaza, Westjordan und Syrien, und nun also auch auf den Straßen von Paris. Khaybar Khaybar ya yahud, Jaish Muhammad sa ya’ud bedeutet „O Ihr Juden, erinnert Euch an Khaibar, die Armeen Mohammeds kommen wieder!“

    Die Stadt Khaibar liegt 130 km nördlich von Medina, sie war einst eine blühende Stadt. Anders als Medina, die von Arabern und Juden bewohnt wurde, war Khaibar eine rein jüdische Stadt von Händlern und Bauern, die Obst, Gemüse und Wein anbauten sowie Seidenkleider in der ganzen Region verkauften und Gegenstände aus Metall herstellten, darunter auch Waffen. 629 massakrieren Mohammed und seine Armee die ganze Stadt, einige Juden können fliehen.

    Khaibar, Khaibar, ya Jahud! wird bei vollständiger Gleichgültigkeit der Gendarmerie von den Kämpfern fünfmal wiederholt. Dann geht’s weiter mit Allahu Akhbar! und einem sechsten Khaibar, Khaibar, ya Jahud! Abgeschlossen wird der Auftritt mit islamischem Gebet auf den Champs-Elysée von Paris, in einem angeblich laizistischen Staat, zu sehen ab 3:07. Die Gruppe von Männern und einer Frau im geblümten Hejab, die schon anfangs eine Wortführerin ist, wird umringt von untätigen Polizisten in Sturmausrüstung und heruntergelassenem Visier. Deutlicher kann der französische Staat sein Desinteresse und seine Ohnmacht nicht bekunden.“ Quelle
    http://eussner.blogspot.co.at/2012/09/islam-in-paris-fordern-muslime-die.html

    • http://www.welt.de/fernsehen/article108306622/Deutschland-haette-vor-der-PLO-gewarnt-sein-muessen.html

      „Drei Tage nach dem Anschlag in München-Riem und eine gute Woche vor dem Absturz der Swissair-Maschine geht das Münchner Jüdische Gemeindezentrum, das ein jüdisches Altersheim beherbergt, in Flammen auf. Sieben Menschen ersticken oder verbrennen bei lebendigem Leib. Die Brandstifter konnten bis heute nicht ermittelt werden. Doch erdrückende Indizien sprechen dafür, dass linke Gewalttäter aus dem Umkreis der Tupamaros die Täter waren.

      Kann es sein, dass deutsche Linke 25 Jahre nach dem Holocaust nicht davor zurückschreckten, wehrlose alte Menschen, Überlebende des NS-Judenmords, umzubringen?

      Georg M. Hafner hat sich lange gegen diesen Gedanken gesträubt. Doch was hatte der Linksterrorist Georg von Rauch, der bald zur ersten Märtyrergestalt der RAF avancieren sollte, nach seiner Rückkehr aus dem jordanischen Ausbildungslager verkündet? „Das Humansein müssen wir einfach liquidieren.““

    • Das eigentliche Thema ist die Diskriminierung, die gelegentlichen Pogrome und die Vertreibung der Juden aus arabischen Ländern.
      Und dazu gehören natürlich auch die Naziverbrecher, die Asyl fanden in Ägypten und in Syrien. Auch das ein interessantes Kapitel mit dem sich Jane beschäftigen könnte. Doch das interessiert sie nicht, denn sie ist ja im Geschäft der Täter-Verharmlosung. Fakten interessieren sie nur, wenn es hilft beim Israelbashen.

  19. „Anschlag auf die jüdische Gemeinde in Berlin und auf das jüdische Elternheim in München. Alles durchgeführt von linksextremistischen deutschen Terroristen“

    Herr Pfeifer – die Faktenlage ist das nicht, das ist nur eine Theorie.

    „…Auch die Münchner Staatsanwaltschaft rückt von der Darstellung des Focus ab. Der angeführte Zeuge sei schon seit 2007 bekannt, seine Aussagen hätten sich als unzutreffend herausgestellt, es gebe derzeit keine erfolgversprechende neue Spur. “

    http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/13454

  20. Linksradikale sind u.a. radikal anti-antisemitisch. Das ist keine Wunschbehauptung. Substantielle Eigenschaft des Linksradikalismus ist der Versuch der kompromisslosen(!) Bekämpfung alles Menschendiskriminierenden.

    Ein Oxymoron.

    • Jim der Große hat gesprochen.

      Aber mal ernsthaft: „Nationalsozialismus“: das ist ein O. wie aus dem Bilderbuch.

      Oder, zurück zum Thema: „jüdische Nakba“. Ebensogut könnte genauso unzulässig und falsch die Wortprägung „palästinensische Shoah“ konstruiert werden.

  21. hmm.. efem Du machst mich mal wieder Nachdenklich

    Ich wäre gerne bereit, deiner Formulierung, dass Antisemitismus = Rassistisch keine Eigenschaft von linksradikalen sei, zu folgen.

    Ich habe nur in Erinnerung, dass Wilfried Böse und Brigitte Kuhlmann, Gründungsmitglieder der Revolutionären Zellen, bei der Entführung eines Airbus der Air France mit etwa 250 Passagieren, die Selektion von jüdischen Geiseln organisierten.

    http://www.tagesspiegel.de/zeitung/unternehmen-donnerschlag/727114.html

    Wenn Du die revolutionären Zellen als, wie Du formulierst: „faschistisch-nazistisch, mörderisch, kurzum unmenschlich“ verstehst, kann ich Dir folgen.

    Vielleicht hier noch einen Hinweis, wie Mitglieder des AStA der Uni Münster, die Verbrechen ihrer Großväter versuchen zu Relativieren, indem sie in kaum zu überbietender Bösartigkeit den Begriff „Sonderkommando“ verwenden. Hier nachzulesen. Gleich im ersten Satz. Die sind da nicht zimperlich:

    http://www.attac-netzwerk.de/ag-globalisierung-und-krieg/medien-information/2010-05-31-asta-muenster/?L=2

    Am Ende machte es diese abscheulichen Verdorbenheit nachdenklichen Menschen nicht einfach, einen sauberen Trennungsstrich zwischen Nazis und linkem Extremismus zu machen. Die Folge war die Spaltung der Linken.

    Zum einen die Bewegung der sog Antideutschen und zum anderen die klassische Linke, die es nie geschafft hat, den düsteren Schatten der braunen Väter und Großväter hinter sich zu lassen.

    • Sebastian nicht vergessen den Anschlag auf die jüdische Gemeinde in Berlin und auf das jüdische Elternheim in München. Alles durchgeführt von linksextremistischen deutschen Terroristen, die so – unbewußt und hinter der Maske des „Antizionismus“ – die Tradition ihrer Eltern und Großeltern fortsetzten. Sie wollten sich halt durch Ermordung von Juden von den „Judenknax“ befreien.
      Horst Mahler – eines ihrer illustren Mitglieder – fand auch den Weg zurück in den braunen Sumpf seiner Vorfahren.

    • Uri, Querfront? Bingo! Das ist die richtige Bezeichnung dieses Phänomens.

      Dabei spielt keine Rolle, dass „links“ sich Schimpfende sich z.T. sehr aktiv gegen Rechts einsetzen: man muss versuchen, die Konkurrenz, die das Gleiche unter anderem Namen verkauft, auszuschalten. Jämmerlich. Wir sollten nicht drauf reinfallen. Prüfstein? Menschenliebe.

      Oder anders:

      Braune Wölfe im roten Schafspelz verraten sich durch ihre Zähne.

    • Noch was, Uri: vielleicht wäre es eine lohnende Aufgabe für eine Werbeagentur, sich ein anderes, zugkräftiges Wort für den ja doch unscharfen und so oft missbrauchten oder falsch verstandenen und auch bewusst falsch verwendeten Begriff „links“ in unserem, eigentlichen Sinn auszudenken. „Brave“ Linke, wozu IMO die meisten der Linken sich zählen, sind auf „Undogmatische Linke“ gekommen, was wohl stimmig ist – aber sperrig als Begriff und auch schon belegt gewesen von nicht „astreinen“ „Linken“. Philanthropophisch wäre vielleicht zutreffender, aber das als Schlagwort? wär eher ein Schlafwort… Und einfach „demokratisch“? Da machen die ja eigentlich friedlichen AnarchistInnen nicht mit… Vielleicht sollte mensch mal in anderen Sprachen rumsuchen. Aber das kapiert dann wieder keine(r). So bleibt halt nur Abgrenzung der eigenen Position vor Vereinnahmung.

  22. “ICH habe EUCH Faschismus vorgeworfen, da könnt ihr mir doch nicht unterstellen ich wäre selbst einer, selbst wenn das so wäre, würde euch das nicht entlasten.”

    Man kann den Satz auch als Parodie der Weltsicht der Zeloten deuten – denn da passt er durchaus ganz gut.

  23. Ach, Jensi:

    Es wird ja leider immer dümmer: “ Es ist wohl wirklich so, dass sich das Wort NaZi, ursprünglich von NAtionalZIonismus ableitete, immerhin gab es den ja schon gut zwanzig Jahre eher, als den Nationalsozialismus.

    „Passt nur leider nicht zu meiner Selbstdefinition bzw. Selbstidentifikation, auch nicht zu dem, was Leute sagen die mich kennen, die würden sich totlachen “Der Jens? Ein Nazi?”

    Da bin ich mir sogar sicher!

    Schön das Du ne´Ecke gefunden hast.

    „ICH habe EUCH Faschismus vorgeworfen, da könnt ihr mir doch nicht unterstellen ich wäre selbst einer, selbst wenn das so wäre, würde euch das nicht entlasten.“

    Und jetzt versuchen wir gemeinsam nochmals über diesen Satz nachzudenken:
    „ICH habe EUCH Faschismus vorgeworfen, da könnt ihr mir doch nicht unterstellen ich wäre selbst einer, selbst wenn das so wäre, würde euch das nicht entlasten.“

    Wieso darf das keiner. Bist Du sakrosant.

    „Faschismus ist eine Form rechtsextremer Ideologie, die die Nation oder Rasse als organische Gemeinschaft, die alle anderen Loyalitäten übersteigt, verherrlicht.“

    Und jetzt denke mal über das EUCH und das ICH nach

    !“Passt nur leider nicht zu meiner Selbstdefinition bzw. Selbstidentifikation, auch nicht zu dem, was Leute sagen die mich kennen, die würden sich totlachen “Der Jens? Ein Nazi?”“

    Vielleicht sollten

  24. Sprachlos, was? Ganz schön ernüchternd. Nachdem ich „Der Judenstaat“ gelesen hatte, war mir schon klar, dass diese Idee sicherlich auch radikale Kräfte auf den Plan ruft. Was aber wirklich krass ist, dass diese Radikalen einen so großen Einfluss auf Israel von Anfang an hatten und immer noch haben. Warum hat man es nicht geschafft, diese an den Rand zu drängen? Man hat es ja auch versucht, zB. die Kach-Partei verboten.

    Wahrscheinlich wegen der Angst, wegen den vielen „Feinden“ und dem „ewigen“ Antisemitismus. Die Antisemitismusforschung ist schon so ein kleiner Geniestreich. Ein Multi-Manipulationswerkzeug, mit eingebautem Jo-Jo-Antrieb. Nach innen erzeugt sie Angst vor der Ausgeburt des Bösen schlechthin. Nach außen kann man damit jede Kritik im Keim ersticken und erzeugt dann oft Antisemitismus, mit dem man dann prima beweisen kann, dass man Recht hat.

    Wenn es in Deutschland um die NPD geht, liest man manchmal so Meinungen wie: „Wir brauchen sie mal wieder!“ So nach dem Motto, die Muslime, die EU, die Renten, die Bankenrettung und jetzt kommen die Juden auch noch wieder, jetzt reichts, jetzt holen wir die Nazis! Nur gut, dass die noch da sind!

    Wie ein kleines Kind: Ich hol meinen großen Bruder und der verhaut dich dann!

    Ich könnte mich da kaputtlachen, obwohl es eigentlich nicht zum Lachen ist, aber ich finde das einfach nur bescheuert. Die Kernaussage der NPD ist, die wollen unser Deutschland zerstören, die wollen unsere deutsche Kultur zerstören und unsere arische Rasse vernichten! Fällt da nicht was auf?

    Faschisten brauchen Feinde, ohne Feind funktioniert das einfach nicht. So führt diese Denkweise immer zu Krieg oder zumindest zu Konflikten, wenn keine Feinde da sind, dann sucht man sich welche.

    Die gefährlichen Faschisten sind ja nicht die Mitläufer oder die Verführten, sondern die, die sich dazu bekennen, die es als Lebenseinstellung und als Geisteshaltung kultivieren und verbreiten, manche tun das sogar ganz offen. Ja, das gibt es wirklich, es gibt Leute die sind ganz bewusst Faschisten und Rassisten, das sind nicht viele, aber dafür sind sie um so lauter.

    Alles eine Folge des Nationalismus aus dem vorletzten Jahrhundert, eine Folge der Aufklärung und der demokratischen Revolutionen. Deutschland, Frankreich, Groß Brittanien, Spanien, Italien, Russland, Österreich, Ungarn, Ukraine, Türkei, die Kurden, USA, Israel, Iran, China, Japan, und noch einige mehr. Alle Opfer des Nationalismus, treffen zwei solche Gruppen aufeinander, gibt es Konflikte. In Deutschland der Hass auf Muslime, ist hauptsächlich auf den türkischen Nationalismus zurückzuführen, der von Türken in Deutschland praktiziert wird. Bei vielen reicht es nicht zur Differenzierung.

    Ist das nicht der Krebs, der uns zu zerfressen droht? Und wer hat was davon? Die Rüstungsindustrie, die Medizin-, Pharma- und Chemieindustrie, die Banken, die Kredite für die Waffen und später für den Wiederaufbau geben, die Bauindustrie. Alles Bereiche in denen mafiöse Strukturen herrschen. Nur die Bevölkerung, die lebt in Angst und Schrecken, weit weg von dem was man sich mal gewünscht hat. Und sie kaufen und kaufen und beten das Geld an wie einen Gott.

    Die wirklich für alle gefährlichen Faschisten, sitzen in den Großkonzernen. Denn eigentlich gibt es nur den Kapitalfaschismus, das ist der Vater aller anderen Auswüchse, schon seid tausenden von Jahren führt uns dieser immer wieder in den Abgrund. Immer wieder liegt es an dem Geiz, der Gier und am Neid, die schließlich zu Hass werden. Die Ursache ist die Verblendung, Verblendung über die Wertigkeit der Dinge des Lebens. Ganz so wie es Buddha schon erkannte.

    Die Habgier kann zu Neugier werden, dann wird der Neid zur Anerkennung für das Können.

    Also kann uns nur Erkenntnis, Zufriedenheit und Liebe befreien. Sei zufrieden mit dem was du hast und erkenne, dass du immer nur glücklich sein wolltest. Ist es nicht die Liebe, die glücklich werden lässt? Ist das nicht eines jeden Wille, glücklich zu sein? Warum sagen wir dann zur Liebe, es geht nicht, es passt nicht in mein Leben!? Unser Leben passt nicht zur Liebe und deswegen quält es uns so!

    Wissensgeiz ist Mord- und Totschlags Ursache! Das Geistige Eigentum, vor allem das Recht es für sich zu behalten, ist der größte Fehler unserer Zeit!

    Verstehen heißt verzeihen. – Friedrich Nietzsche.

    • Oh, da muss ich mich ja ausdrücklich bei den Admins bedanken. Es scheint so, als könntet ihr mich besser einschätzen, als einige Kommentatoren. Ich hätte mich sonst wohl möglich wieder auf diese persönlichen Gehässigkeiten eingelassen und diese wichtige Abhandlung so vielleicht gar nicht geschrieben, obwohl ich diese Meinung nicht erst seit gestern habe.

      Also, danke für die verzögerten Freischaltungen, ihr macht hier eine wirklich gute Arbeit! Auch als bei einem meiner Beiträge mal Zionismus in Nationalismus geändert wurde, war ich voll einverstanden und fand das dann sogar besser so. 🙂

    • Jens ich rate Ihnen in eine Bibliothek zu gehen und das Buch von Walter Laqueur „Der Weg zum Staat Israel / Geschichte des Zionismus zu lesen“ und nicht hier versuchen, die aktuelle linksradikale Mantra über Zionismus = Nazismus zu verbreiten.
      Es muss ein gutes Gefühl sein, nach der Lektüre von ein paar Broschüren, uns hier die Welt in den Jens vertrauten Farben schwarz-weiß zu erklären. Das Problem damit ist, dass diese Sicht der Dinge ein paar mächtige Löcher hat.
      Auf den Punkt gebracht, die Idee, dass es irgendwo „Kapitalfaschisten“ gibt, die die Welt lenken, paßt natürlich zum Biertisch, hat aber nichts mit der Realität zu tun. Wenn im Iran Frauen gesteinigt, Homosexuelle gehängt werden, so kann man dafür nicht die Schuld irgendwelchen „Kapitalfaschisten“ geben.
      Wenn es Bezirke in Deutschland gibt, die für Juden, die als solche no go Plätze sind, wenn das Wort Jude bereits in Schulen zum Schimpfwort wird, dann kann man das nicht gut den „Kapitalfaschisten“ in die Schuhe schieben. Auch nicht die Tatsache, dass nach 40 Jahre DDR im ehemaligen Arbeiter und Bauernstaat die NPD in Landtage kam.
      Und das sind nur ein paar Beispiele.

    • Klar kann man es den Kapitalfaschisten in die Schuhe schieben, vielleicht nicht alles als aktive Tat, sondern als passive Akzeptanz, vor allem auch durch das Vorleben der falschen Ideale und besonders auch durch die Diskriminierung und Ausbeutung der Armen (quasi der Kapital-Rassismus) und die Reaktionen darauf.

      Schließlich sind sie es, die die Welt gestalten und die große Richtung vorgeben: Neid, Gier, Angst, Lüge, Verrat, Betrug, Ausbeutung, Rendite… tja und das macht viele Menschen krank und dann werden sie wütend, gehen aber meist auf die falschen los und das will ich nicht. Kapitalfaschistische Juden sind nur Alibijuden, schon Moses hat das geächtet! Das jüdische Volk ist eines der größten Opfer davon.

      Einen Gegner haben sie in mir, weil sie die größten Feinde der Liebe sind! Geliebt werden ist das letzte was sie wollen, sonst würde man sie ja kennen und sie wären große Wohltäter. Die Reichen und Mächtigen pervertieren die Welt und das ist schon immer so!

      „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in den Himmel kommt!“ (sic!) – Jesus

      Wer reich stirbt, ist ein erbärmlicher Dummkopf! Obwohl viele einen IQ jenseits der 120 haben. Der Reichtum bleibt da, aber die Last des Gewissens nimmt man mit.

      Herr Pfeifer, mir ist es nicht wichtig, eine detaillierte „lochfreie“ Sicht zu haben, mich interessieren die großen und tiefen Zusammenhänge, da geht es mir nicht um Einzelheiten, sondern um Ursachen. Ich bin auch sehr zurückhalten was Schuldzuweisungen angeht, es gibt nur Ursache und Wirkung, die Schuld ist immer nur persönlich, die kennt jeder selbst am besten. Erbschuld und Kollektivschuld gibt es nicht für den Einzelnen, nicht in meinem Denken.

      Vergangenheit interessiert mich nur sekundär, die kann man nicht ändern, nur daraus lernen, aber dazu muss sie richtig überliefert werden. Was soll ich mit einer propagandistischen Geschichtsschreibung der Sieger anfangen, die „politische“ Bildung zum Ziel hat und mehr verschleiert als berichtet? Es wird ja auch vieles von Geheimdiensten gemacht und das erfährt man nicht.

      Die Kapitalfaschisten bringen es fertig Essen zu vernichten und Menschen verhungern zu lassen, nur weil die Menschen keine Arbeit mehr haben, weil vieles die Maschinen machen. Lieber füttern sie Gegenstände als andere Lebewesen, was haben solche menschlich für einen Wert? Es sind Sparschweine UND Verschwendungshamster!

      Auch Iran steht schon lange auf der „to do list“ des kapitalfaschistischen Internationalsozialismus‘ und kann sich nur durch Nationalismus erwehren. Es nimmt denen doch keiner mehr ab, dass es um die Menschen geht, auch nicht um das Geld, sondern um die Macht. Ich glaube nicht daran, dass sie plötzlich ganz vorbildlich und liebevoll die Welt lenken, wenn sie die Weltherrschaft endlich haben.

      Machtstreben ist das dümmste was ein Mensch haben kann, denn als Mächtiger beschäftigt man sich nur noch mit dem Leben der anderen und was die tun, anstatt sein eigenes Leben zu leben. So wird die Macht zum Selbstzweck, deswegen drehen Machthaber auch häufig durch. Sie wären ein unfähiges Nichts, wenn die Untertanen weg wären.

      Meine Welt ist bunt, bisher hab ich noch keinen rein „Weißen“ oder ganz „Schwarzen“ (nicht die Hautfarbe) getroffen.

      Falls man es nicht richtig verstanden haben sollte, ich meine, dass sich der Zionismus lediglich in die (nationalen) Ideologien des vorletzten Jahrhundert nahtlos einreiht und die selben Ursachen, ähnliche Folgen hat und anfällig für Faschismus ist. Das 19 Jhd. war eine Zeit großer Veränderungen im Denken und hat so manch tragische Dummheit hervorgebracht. Die faschistische Denkweise ist aber schon sehr viel älter, es ist eine menschliche Schwäche, eine Versuchung und keine jüdische Erfindung. Ich schrieb ganz allgemein „euch“ damit sich jeder angesprochen fühlen kann, wie er es eben muss.

  25. „Das ist ja wirklich interessant, ich beklage mich über die faschistisch anmutende Art, wie mit anderen Meinungen umgegangen wird und werde in faschistischer Manier zum Nazi erklärt. “

    Wer Israel ernsthaft kritisiert muss einfach mit einkalkulieren, dass er diesem abscheulichen Vorwurf nicht entgeht. Deshalb führt kein Weg daran vorbei ihn zu ignorieren oder den Mund zu halten. Ich finde das auch ziemlich grässlich – in fraglos vielen Fällen funktioniert dieser Trick ganz gut, um Kritik an Israel zu unterdrücken und vor der schändlichen Behandlung der Palästinenser abzulenken.

    Former Israeli Minister Shulamit Aloni:

    „Anti-semitic“, „its a trick we always use it“ – When from Europe someone criticizes Israel, than they are anti-semitic. And the ties between Jewish and American establishment are strong – …..it is very easy to criticize people that they are anti-semitic and that’s how we justify, what we do to the Palestinians..“

    http://www.youtube.com/watch?v=D0kWAqZxJVE

    „Die Zeit ist gekommen, dass die arabischen Staaten die Realität anerkennen, die infolge ihres Krieges gegen Israel geschaffen wurde“

    Hier wird der eigentliche Sachverhalt auf den Kopf gestellt – der Krieg den die arabischen Nationen Israel erklärten war eine Folge der ethnischen Säuberung Palästinas durch die Hagana, Irgun und Lehi, die bereits vor der Kriegserklärung und Staatsgründung einsetzte und der unilateralen Staatsgründung Israels. Weiterhin ging er unnötig lange, da Israel ihn zum Gebietserwerb nutzte und Araber auch aus Gebieten vertrieb, die lt. Teilungsplan nicht zu Israel gehören sollten. So war schon damals eine vollkommen kompromisslose Politik maximaler Spannung die Grundlage für die, natürlich nicht offen proklamierte Aspiration ein möglichst großes Israel zu schaffen, maßgebliche Ursache für den Verlauf der Geschichte.

    Auf der Grundlage des Teilungsplanes hätte Israel 1949 mit König Abdullah zu einem Friedensabkommen kommen können – war aber auch damals nicht bereit eroberte Gebiete zurückzugeben und wollte vom Teilungsplan selbst nichts mehr wissen.

    Die massenhafte Einwanderung von Juden auch aus den arabischen Ländern zu unterschiedlichen Zeiten hat höchst unterschiedliche Gründe, überwiegend handelte es sich jedenfalls weder um gezielte noch um ungezielte Vertreibung.

    Die irakischen Juden z.Bspl wollten mehrheitlich nicht nach Israel, wobei es tatsächlich zu Feindseligkeiten gegen Juden kam – dies hatte zweierlei Gründe – zum einen die offene Unterstützung der britischen Kolonialherrschaft durch jüdische Institutionen und natürlich auch die unilaterale Gründung Israels, verbunden mit einer umfassenden ethnischen Säuberung – wobei Israel stets erklärte für ‚alle Juden‘ zu handeln – viele irakische Juden wollten dennoch nicht nach Israel – erst nach einer Serie ominöser Bombenanschläge (die niemals Leben forderten) entschlossen sich zig Tausend Juden zur Auswanderung. Viele irakische Juden sind davon überzeugt, dass Agenten des Mossad die Bomben warfen, um die irakischen Juden zur Auswanderung zu bewegen. (ähnliche FalseFlag Aktionen des Mossad sind belegt, einige Jahre später in Ägypten, wo isr. Agenten Bombenanschläge auf amerikanische Einrichtungen ausübten, um eine friedliche Einigung und Ãœbergabe hinsichtlich des Suezkanals zu sabotieren).

    „Um die Westmächte gegen Nasser mobil zu machen, hatten die israelischen Generalstäbler noch unter Verteidigungsminister Ben-Gurion einen Plan ausgetüftelt, mit dem man die Amerikaner zwingen wollte, ihre Beziehungen zu Kairo abzubrechen: Zwei Gruppen israelischer Saboteure, als ägyptische Nationalisten getarnt, sollten Bombenanschläge gegen amerikanische Kulturinstitute und Firmen in Ägypten unternehmen…“

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43159465.html

    Gemeinsam hatte die Immigration die konzertierten und massiven Anstrengungen, die die israelische Einwanderungsbehörde unternahm (und bis auf den heutigen Tag unternimmt, auch um Diasora Juden aus westlichen Staaten nach Israel zu holen)um möglichst junge, starke und gut ausgebildete Juden nach Israel zu holen, um das neu eroberte Land zu besiedeln und eine satte demographische Mehrheit zu schaffen. Wie der Text oben der Universität Haifa schon darlegt, wurden z.Bsp. die Juden Marokkos zur Immigration angeworben, mitunter sogar genötigt, wobei man die Gebiete, aus denen sie kamen als ‚Rescue Areas‘ deklarierte, wohlwissend, dass da niemand zu retten war – weil es keine Bedrohung oder Vertreibung gab. So wurden Alten, Behinderten und psychisch instabilen Juden die Einreise nach Israel verwehrt und der Status der ‚Rescue Area‘ für jene Gebiete aufgehoben, die vorzugsweise eine arme und wenig propserierende jüdische Population auswiesen. (Quelle – Text Universität Haifa in einem meiner Beiträge zuvor)

  26. „…Als Israel im Jahr 1948 gegründet wurde, da schnellten auch in anderen Teilen der Welt neue Grenzen hoch. Bis dahin galt Bagdad – das kann man sich heute kaum mehr vorstellen – als Modell eines multikulturellen Lebens, doch nun wurde es für die Juden eng.

    Als 1950 eine Serie von Bombenattentaten jüdische Einrichungen in Bagdad zerstörte, war die Botschaft klar, die Absender waren es allerdings weit weniger. Auch Juden vertraten die Ansicht, hier habe womöglich der Mossad ein zwangsethnisierendes Spiel gespielt. Die Rechnung ging jedenfalls auf, von den einst rund 140.000 jüdischen Irakern wanderten fast neunzig Prozent aus….“

    http://www.berlin-judentum.de/kultur/bagdad.htm

    ….Nur sechs Wochen zuvor hatte die irakische Regierung ein Ausbürgerungsgesetz beschlossen, das jüdischen Bürgern die Auswanderung ermöglichte, wenn sie ihre Staatsbürgerschaft – binnen eines Jahres – aufgaben. Al-Suwaidi ging damals davon aus, dass von den 125 000 irakischen Juden zwischen 7 000 und 10 000 das Land verlassen würden. Doch dann detonierte am letzten Tag des Passahfestes in der Abu-Nawas-Straße eine Bombe neben einem Café, in dem viele Juden verkehrten. Die mysteriöse Explosion versetzte die Juden in Panik; alsbald überstieg die Zahl der Ausbürgerungsanträge alle früheren Erwartungen. ….

    Ende 1952 waren fast alle irakischen Juden ausgeflogen, die „Operation Esra und Nehemia“, wie der Mossad sie nannte, abgeschlossen.

    …Von allen jüdischen Gemeinschaften im Nahen und Mittleren Osten waren die Juden in Mesopotamien am wohlhabendsten und am stärksten assimiliert und arabisiert. Unter osmanischer Herrschaft hatten sie ihre Religion unbeschränkt ausüben können und wurden zur ökonomisch stärksten Gruppe im Land. Es gab kaum einen Bereich mesopotamischer Kultur, den die Juden nicht beeinflusst hatten: von der Musik, die in den Cafés von Bagdad gespielt wurde, bis zur „schwebenden Amba“, einer marinierten Mangofrucht, die Bagdader Juden aus Indien mitgebracht hatten. …

    In politischen Diskussionen wurde in den letzten Jahren wiederholt auf die alltäglichen Demütigungen der Juden im Osmanischen Reich verwiesen. Damit will man die muslimische Toleranz als Mythos entlarven: Sie sei nichts als Beschönigung der Abhängigkeit von unberechenbaren und häufig grausamen muslimischen Herrschern. Die Erinnerungen irakischer Juden erzählen eine andere Geschichte.

    …..Als der britische Außenminister Balfour 1917 die Unterstützung für die Schaffung einer jüdischen Heimstätte in Palästina ankündigte, erweckte „die Ankündigung in Mesopotamien keinerlei Interesse“ , schrieb Arnold Wilson, der höchste britische Zivilbeamte in Bagdad, nach einem Treffen mit jüdischen Notabeln an das Londoner Außenministerium. Palästina sei ja nur „ein armes Land“ und Jerusalem keine Stadt, in der man gut leben könne: „Verglichen mit Palästina ist Mesopotamien ein Paradies.

    Die Angst der Juden vor einer von der Mehrheitsbevölkerung bestimmten Regierung verleitete sie zu fatalen Fehleinschätzungen. Als 1918 britische Truppen in Bagdad einmarschierten, sprachen sich der Präsident des Jüdischen Rats und der amtierende Oberrabbiner für eine direkte britische Herrschaft aus mit der Begründung, ihre muslimischen Mitbürger seien nicht in der Lage, „die Verwaltung ihrer eigenen Angelegenheiten wahrzunehmen“…

    In den ersten zehn Jahren des irakischen Staats ging es ihnen noch gut, weil sie die Protektion des neuen Königs Faisal genossen, der versichert hatte: „In der Sprache des Patriotismus sind die Worte Juden, Muslime und Christen ohne jede Bedeutung; hier gibt es nur ein Land namens Irak, und alle seine Bewohner sind Iraker.“ Ein weiterer mächtiger Verbündeter der jüdischen Gemeinschaft war Nuri al-Said, der Mann Londons in Bagdad, der bis 1958 – bis zu seiner Ermordung und dem Sturz der Monarchie – insgesamt 14-mal irakischer Premierminister war.

    Zu dieser Zeit kamen die westlich gebildeten Juden, häufig zweisprachig in Arabisch und Englisch, im öffentlichen Dienst unter, bestimmten das Wirtschaftsleben und halfen, die Fundamente eines modernen Staats zu legen. Doch ihre engen Verbindungen zu König Faisal und Nuri al-Said wurden mit der Zeit zu einer Belastung. Die politische Klasse des Irak, schreibt Kedourie, verachtete die Monarchie „als ein Fantasiereich, das auf falschen Ansprüchen beruhte und nach britischen Vorstellungen und im britischen Interesse funktionierte“. Das zeigte sich in einer Reihe demütigender „Abkommen“, mit denen die Souveränität des Landes abgeschafft und die britische Dominanz festgeschrieben wurde. Mit dem Vertrag von 1930 (drei Jahre nach der Entdeckung von Ölvorkommen im Raum Kirkuk) erhielten die Briten beispielsweise die Kontrolle über die irakische Außenpolitik.

    Als Freunde der Briten wurden die Juden logischerweise zur Zielscheibe des antikolonialen Volkszorns….

    Nun behaupteten aber die Zionisten in Palästina, in Namen des jüdischen Volkes zu sprechen – also auch im Namen der irakischen Juden. Die konnten sagen oder tun, was sie wollten (einige spendeten sogar für den arabischen Widerstand in Palästina), nichts schützte sie davor, in der irakischen Presse und im Radio als fünfte Kolonne hingestellt zu werden. …

    Bis 1950 waren irakische Juden zu Tausenden geflohen. Viele hatten sich von arabischen und kurdischen Schmugglern auf Pferden über die Grenze in den Iran bringen lassen. Weil diese „wilde Emigration“ das Image des Irak belastete, beschloss das irakische Parlament das Ausbürgerungsgesetz vom 4. März 1950. Zu der Zeit teilte die US-Botschaft in Bagdad die Einschätzung des irakischen Regierungschefs, dass es kaum zu einer massenhaften Emigration kommen würde, solange Israel „eine Politik der Mäßigung betreibt und einer Friedensregelung zustimmt, die von den Arabern als einigermaßen vernünftig angesehen wird“. Doch Israels Ziel war – aus strategischen wie aus sentimentalen Gründen – nicht eine Friedensregelung, sondern die „Heimholung der Diaspora“. ..

    Israel hatte 20 Prozent mehr Territorium erobert, als der Teilungsplan vorgesehen hatte; man brauchte also mehr Juden, um das Land und vor allem seine Grenzgebiete zu besiedeln. Elie Kedourie zieht das bittere Fazit: „Israel ging daran, der irakischen Regierung bei der Durchsetzung der nationalen Einheit zu helfen; es war eins der stillschweigenden, monströsen Beistandsgeschäfte, die in der Geschichte nicht ganz selten sind.“

    Sasson Kedourie, der Oberrabbiner von Bagdad, hat sich damals gefragt: „Warum hat niemand mit uns gesprochen, statt mit Israel über die Aufnahme der irakischen Juden zu verhandeln? Warum hat niemand darauf hingewiesen, dass die geschlossene, verantwortliche Führung der irakischen Juden glaubte, dass dies ihr Land ist – in guten wie in schlechten Zeiten – und dass wir fest davon ausgingen, die unruhigen Zeiten würden vorübergehen?“ Die irakischen Juden, die dieser Ansicht waren, mussten unter Druck gesetzt werden: Es folgte eine Serie von Anschlägen, der erste war die Bombe in der Abu-Nawas-Straße vom April 1950, der letzte erfolgte kurz vor Ablauf der Frist für die Ausbürgerungsanträge. Seit langem gibt es Gerüchte – denen viele irakische Juden entschieden Glauben schenken -, die Attentate seien vom Mossad organisiert worden, um die Juden zur Auswanderung zu bewegen. Aber einen Beweis gibt es dafür nicht….

    Somekh flog am 21. März 1951 mit weiteren 200 Juden nach Israel. Ihr babylonisches „Exil“ war zu Ende, aber bei der Ankunft sah er niemanden „niederknien und den heiligen Boden küssen“. Bevor sie das Flugzeug verlassen durften, wurden sie aufgefordert, sitzen zu bleiben, während ein Mann sie mit DDT besprühte. Diese Begrüßung hat keiner der Passagiere vergessen…

    Zu Beginn der 1990er-Jahre versuchte Somekh ein Komitee für die Solidarität mit dem irakischen Volk zu gründen. Damit wollte er an „die Zusammenarbeit und gute Nachbarschaft zwischen Juden und anderen Irakern“ erinnern, damit „die kommenden Generationen etwas über das wunderbare Miteinander erfahren, das das jüdische Leben in der arabischen Welt 1 500 Jahre lang gekennzeichnet hatte“. Die Registrierung seiner gemeinnützigen Organisation wurde von der zuständigen Behörde in Jerusalem verweigert. Die Wiederbelebung solcher Erinnerungen sei keine gute Idee, beschied das Amt, man sehe darin vielmehr ein „potenzielles Instrument Saddam’scher Subversion“…

    http://www.monde-diplomatique.de/pm/2009/04/03.mondeText.artikel,a0040.idx,11

    • Wirklich schreckliche Erfahrung mit DDT besprüht zu werden, um wieviel besser wurden die arabischen Flüchtlinge aus dem Heiligen Land von ihren „Brüdern“ empfangen, die sie in einigen Ländern, wie der Libanon bis heute diskriminieren oder wie in Syrien ihre Lager mit Kanonen beschiessen.

      Das „wunderbare Miteinander“ hatte einige schlimme Schönheitsfehler, als z.B. in Bagdad ein von den Nationalisten aufgehetzter Mob 150-200 Juden in einem Pogrom tötete und vielmehr Juden verletzte. Von Raub ihres Eigentums gar nicht zu sprechen.

      Le Monde diplomatique hat nichts mit Le Monde zu tun. Und ist keine zuverlässige Quelle, eher ein radikal linkes Propagandaorgan.

  27. Zentraler Akteur bei der Vorbereitung der Einwanderung ist die Jewish Agency. Dabei handelt es sich um eine bereits 1929 gegründete Organisation, die zunächst auf die Etablierung eines jüdischen Staates in Palästina hinarbeitete. Seit der Unabhängigkeit Israels verfolgte sie primär das Ziel, Diaspora-Juden zur Einwanderung nach Israel zu bewegen.

    ….Als Teil der israelischen Einwanderungspolitik sind auch organisierte Aktionen zur massenhaften Immigration bestimmter jüdischer Gemeinden zu werten.

    http://focus-migration.hwwi.de/index.php?id=5246&L=0

    „Are Middle Eastern Jews Refugees?

    This view, however, is problematic for several reasons.

    First, it collapses the different stories of emigration and loss experienced by Middle Eastern Jews into one story..

    Second, it ignores the facts that not all Middle Eastern Jews came from hostile countries, migrated to Israel, migrated at one time, or migrated as a result of fear, force, or violence….

    It ignores the fact that the European Zionist
    movement made choices about how to deal with European colonial powers, the Arab states, and the Palestinians that helped lead to events that often made it challenging for Middle Eastern Jews to continue living in their native countries as they had done for thousands of years…

    It seems that the tactic of defining Middle Eastern Jews as refugees is intended more to stall negotiations between Israel and the Palestinians than to provide real justice for refugees, whether Jewish or Palestinian. It is interesting to ask, given that some Arab countries have invited Jews to return and regain citizenship, would Israel make the same offer to Palestinians?..

    https://salsa.democracyinaction.org/o/301/…/jewsofthemiddleeast.pdf

    The Declaration of the Establishment of the State of Israel (1948)

    We should not allow in any way a reverse or adverse selection: that the healthy, the young, the skilled, and the well-off would remain in their communities of exile and the retarded, backward, and uncivilized (nechshalim) would be brought to Israel. This would be the complete distortion of Zionism. Eliezer Livne, ‚Beterem‘, May 15 1952…..

    (Anwerbung der Juden Marokkos – aber bitte nur Junge und Gesunde)

    …The following story provides a microcosm of the issues at stake. On August 8, 2006, a disturbing immigration story appeared in Ma’ariv Weekend Magazine (Batito-Frid 2006b). It was the story of the Vazana family that wished to emigrate from Morocco to Israel during the 1950s, but remained in Casablanca because Israeli immigration authorities did not let them travel with two of the children who were classified as disabled. The family was told they should leave the two children behind or else they could not immigrate…

    Three of the siblings who eventually made Aliyah brought the story to Ma’ariv..They told the journalist how the family’s journey began when it was approached by Aliyah Emissaries (Shlichei Aliyah), representatives of the Jewish Agency, a Zionist body that was, and still is, in charge of Aliyah. The Aliyah Emissaries searched for Jewish families abroad, including in Morocco, and encouraged them to make Aliyah. Some of the families already wanted to immigrate but needed the help to do so. Others were swayed by the Zionist emissaries, who persuaded them that life in Israel would be better.

    … The two children who were later denied immigration were the oldest sister, Hannah, who was born with severe mobility impairment in both legs, and David, a younger brother, who was described by the siblings as a „good child“ but „restless.“ David never went to school and wandered the streets, sometimes getting into trouble.

    After a while, the mother began preparing to immigrate with the rest of the family, and to reunite with Miriam. She secretly sold the house and anything she had. On the big day, the family cleared the apartment, and everyone wore their finest clothes. At 2:00 a.m., they waited with great anticipation for the Jewish Agency’s emissary to pick them up. Finally, at 6:00 a.m., after long hours of waiting, the emissary arrived. According to Alice, one of the sisters:

    [He] told our mother that she cannot take Hannah and David with her … He explained that blind, handicapped, and insane are not allowed to immigrate. He suggested to her to leave them behind and go only with us. Mother was furious. She screamed: „No way! I will never leave my children!“ she burst into tears and asked him: „Where shall we live now? How will I get furniture? What shall we do?“ … It was a terrible disappointment I will never forget how in one moment we realized it wouldn’t happen.

    The family never recovered. The siblings told the journalist that they remained in Casablanca with Jews like them: handicapped, mentally sick, mentally retarded,…

    …During 2006, journalist Merav Batito-Frid investigated the rarely told story of the Aliyah selection criteria in Morocco that prevented people from immigrating to Israel based on health and disability criteria. In July 2006 she published the story in Ma’ariv Weekend Magazine, including interviews and pictures of persons left behind ..

    ,,,As this article shows, the story of the Vazana family was not a rare exception. It was rather a typical case in Morocco, a product of Israel’s well-planned immigration policy during the 1950s. The following is an analysis of that policy, the environment in which it was created, and the role played by disability within it.

    …The reasons to encourage immigration stemmed both from the ethos of the State of Israel as a place of refuge for all Jews, and also from more practical efforts to serve the Zionist goals of Hebraic labor, settlement, and achieving demographic superiority over the Arab population….

    …………………………..

    During 1948-1951, the quotas for North African communities were particularly low. The selection for the quotas was made based on the 1948 Instructions Concerning Visas, the 1949 Medical Rules that regulated the screening of disabled and sick persons, and later on by the 1951 selection criteria, which in the years 1952-1954, served mainly for screening immigrants from Morocco and Tunisia (Malka, 1997; Tsur, 2001). Consequently, due to strict enforcement, the actual number of immigrants was even lower than planned by the state. …

    Following the decline in immigration, the criteria were amended and became less rigid by elevating the age limit for „old“ persons from 35 to 40, and later to 45. Also, some disabled people were allowed to join their families if the family had a provider who was capable of working (Lissak, at 20; Malka, 1997: 95-96). …

    In addition, a campaign to declare Morocco and Tunisia as Rescue Immigration was carried out by representatives of the Moroccan community in Israel with the help of Aliyah officials like Raphael and his successors (Malka, 1997) but these efforts yielded only limited results of minor amendments to the rules. The official position remained that except for some rural areas, the Jews in Morocco neither needed rescue nor faced extinction (Raphael, 1981; Malka, 1997)…..

    By 1953, the focus had shifted to entire villages. Consequently, some villages in south Morocco and Tunisia were declared appropriate for Rescue Immigration. This was because their political situations had deteriorated, but also because their populations were viewed as more productive and suitable for manual labor and particularly agricultural work (Tsur, 2001: 373-382). But even then, entire families of sick, disabled and dependent persons were denied Aliyah and individuals with mental illnesses or tuberculosis, who had no place guaranteed for their hospitalization within Israel, were also rejected (Arnon, 1998)……

    Moreover, according to Arnon, once Israeli authorities realized that the number of sick and disabled within a village was higher than expected, and that in some places healthy and wealthy families chose not to immigrate, the status of the village was changed and it was no longer listed under Rescue Immigrations.

    …In 1954, Prime Minister Moshe Sharet said that the selection should continue „with all cruelty,“ which is in fact „a form of mercy“ towards the „person who suffers, who is ill-fated, who is sick or old, who is frail and has no income,“ because remaining in his place holds a much better future for him than being uprooted from there (Malka, 1997: 112)..“

    Sagit Mor, Universität Haifa

    http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:2Ty_4sXu4WsJ:dsq-sds.org/article/view/43/43+&cd=34&hl=de&ct=clnk&gl=de&client=firefox-a

  28. „Zionismus eine Erfindung aus Deutschland“

    Setzen. Sechs.

    A German Patriot sollte wissen, dass zu Herzls Zeiten die „Ostmark“ nachweisbar nicht zu „Großdeutschland“ gehörte.

    Wobei analog zu „das Wort NaZi, ursprünglich von
    NAtionalZIonismus“ das Wort GerMan sich ableitet von Ger = Spieß und Man = Bürger, also Spießbürger, und PatRiot von (engl.) PAT = Acronym für „Paddington Alcohol Test, a screen for alcohol related problems“ und Riot = „A riot is a form of civil disorder“ (beides Wikipedia).

    A German patriot ist nach solcher Semantik ein wegen Alkohol-Problemen daraufhin getesteter aufrührerischer Spießbürger.

    Sein Name? Je… Falsch geraten, doch nicht Jesus!

    • De Osdmarg? Die hammer doch scho lang nisch meohr, wie gommsde en do droff? Meinor einor had nuor mid so ne Deidschen doa zu duen:

      http://www.youtube.com/watch?v=n6RWG3FSTU8

      In meiner Gegend verwendet man „Nazi“ auch so ähnlich als Schimpfwort wie „Jude“, um gewisse Eigenschaften zu charakterisieren.

      Ger kann man auch als Speer übersetzen. „German“ ist eine Verallgemeinerung der Römer gewesen. Wir waren mal Sueben, Cherusker, Vandalen, Franken, Gothen, Burgunder usw. Und Jens ist die dänische Form vom biblischen Johannes, immerhin.

  29. Die Welt ist lustig und voller Ãœberraschungen: Nu leb ich schon so lange – und ich hab´s (als „Linksliberaler“) wirklich noch nie erlebt, dass man mich als Faschist tituliert… 😉
    Aber ob man wirklich jeden Schwachsinn als „Leserkommentar“ veröffentlichen muss?
    (Ãœbrigens: Nicht jeder Antisemit ist gleich nen „Faschist“…)

  30. Uri, schärfster und empörter Einspruch!

    „linksradikalen antisemitischen Websites“

    Gibts nicht. Antisemitisch = Rassistisch ist keine Eigenschaft von linksradikal (http://de.wikipedia.org/wiki/Linksradikal, s. auch weiterführend Angegebenes), sondern genuin Braun, menschenverachtend, deshalb strafbar, faschistisch-nazistisch, mörderisch, kurzum unmenschlich, usw.

    Webseiten, die sich „linksradikal“ nennen, sind es nicht, wenn sie Antisemitismus verbreiten. Basta.

    Die Bezeichnung ist bekanntlich ungeschützt, jeder braune Dreck kann sich damit zu tarnen versuchen: mündigen InternetnutzerInnen ist zuzumuten, nicht darauf hereinzufallen.

    Linksradikale sind u.a. radikal anti-antisemitisch. Das ist keine Wunschbehauptung. Substantielle Eigenschaft des Linksradikalismus ist der Versuch der kompromisslosen(!) Bekämpfung alles Menschendiskriminierenden.

  31. Das ist ja wirklich interessant, ich beklage mich über die faschistisch anmutende Art, wie mit anderen Meinungen umgegangen wird und werde in faschistischer Manier zum Nazi erklärt. Passt nur leider nicht zu meiner Selbstdefinition bzw. Selbstidentifikation, auch nicht zu dem, was Leute sagen die mich kennen, die würden sich totlachen „Der Jens? Ein Nazi?“

    Da muss ich mich doch fragen, was würden sie mit dir tun, wenn sie so könnten wie sie wollten? Schließlich kämpft ein Faschist ja gegen Menschen und nicht gegen deren Denk- oder Handlungsweisen, was mich von einem Faschisten ganz klar Unterscheidet.

    „Faschismus ist eine Form rechtsextremer Ideologie, die die Nation oder Rasse als organische Gemeinschaft, die alle anderen Loyalitäten übersteigt, verherrlicht. Er betont einen Mythos von nationaler oder rassischer Wiedergeburt nach einer Periode des Niedergangs und Zerfalls. Zu diesem Zweck ruft Faschismus nach einer ‚spirituellen Revolution‘ gegen Zeichen des moralischen Niedergangs wie Individualismus und Materialismus und zielt darauf, die organische Gemeinschaft von ‚andersartigen‘ Kräften und Gruppen, die sie bedrohen, zu reinigen. Faschismus tendiert dazu, Männlichkeit, Jugend, mystische Einheit und die regenerative Kraft von Gewalt zu verherrlichen. Oft – aber nicht immer – unterstützt er Lehren rassischer Ãœberlegenheit, ethnische Verfolgung, imperialistische Ausdehnung und Völkermord. Faschismus kann zeitgleich eine Form von Internationalismus annehmen, die entweder auf rassischer oder ideologischer Solidarität über nationale Grenzen hinweg beruht. Normalerweise verschreibt sich Faschismus offener männlicher Vorherrschaft, obwohl er manchmal auch weibliche Solidarität und neue Möglichkeiten für Frauen einer privilegierten Nation oder Rasse unterstützen kann.“

    http://de.wikipedia.org/wiki/Faschismustheorie

    ICH habe EUCH Faschismus vorgeworfen, da könnt ihr mir doch nicht unterstellen ich wäre selbst einer, selbst wenn das so wäre, würde euch das nicht entlasten.

  32. Oh, der Anteil der bösartigen Antisemiten nimmt hier im Kommentarteil eher noch zu. Das Niveau der Nationalzeitung, von PI sowie der ideologischen Pendants der legendären linksradikalen antisemitischen Websites ist schon lange erreicht.

  33. Eine interessante Rede? Ich fand sie langweilig, immer das gleiche blabla, der böse Iran, die bösen Juden, die bösen Deutschen, die bösen Araber, immer auf die anderen zeigen. Scheint so, als ob Zionisten gar keine eigene Tür hätten vor der sie kehren könnten. Dabei fällt kaum auf, dass sich Kuentzel da verhält wie ein Faschist, nur mit geschickterer Rhetorik. Er wirft Judith Butler also vor, dass sie die weltpolitische Lage anders einschätzt als die kleine Minderheit (weltweit) der Zionisten und sich eine andere Zukunft für Israel bzw. Palestina vorstellen kann. So wie das sicher auch sehr viele andere können, außer eben die Zionisten. Ich halte Butlers Gedanke durchaus für nachvollziehbar. Und dafür hat sie ja den Preis bekommen, weil sie eben selbst denkt und sich nicht von einer Ideologie leiten lässt. Das kann ein Herr Kuentzel oder Herr Pfeifer (der ja lieber Kuentzels Gedanken denkt, ist einfacher und sicherer) natürlich überhaupt nicht ab, selbst denken. Weiterhin versucht er Einfluss zu nehmen, auf die unabhängige Entscheidung einer Preisverleihung einer Stiftung. Boykottieren wir als die Boykottaktion, auch nicht schlecht.

    Natürlich ist es sein gutes Recht, seine Meinung zu äußern, aber mit dieser Rede outed er sich als Feind der Demokratie, denn er ist es der jede Diskussion mit seinen Worten unterbinden will. Er ist ein intoleranter Faschist, alles was nicht in seine Line passt, wird zum Judenhasser und Antisemit erklärt und damit zum gesellschaftlich Abschuss freigegeben und soll mundtot gemacht werden.

    Dazu noch diese Seite, die Jane letztens verlinkte:

    http://www.masada2000.org/

    Da springt einem der Hass und die Bösartigkeit direkt ins Gesicht. Die schwarz-weiß-rot Optik sagt aus, wessen Politik sie am meisten bewundern. Ich möchte zwar nicht den Herrn Küntzel in die Ecke dieser radikalen Spinner stellen, aber er redet doch genau so, nur in feineren Worten.

    Nun ist ja leider Gottes auch der Zionismus eine Erfindung aus Deutschland (in meinen Augen der letzte real existierende Faschismus, hab lange überlegt ob dieser Begriff gerechtfertigt ist und nun denke ich ja, ganz eindeutig) und ich sehe es schon kommen, wenn sie scheitern und die Verbrechen endlich in ihrer gesamten Größe ersichtlich werden, dann waren es sicher wieder die Deutschen und nicht die deutschen/jüdischen Zionisten.

    Lasst mal, mir wird hier auch regelmäßig schlecht, bei so viel Ignoranz und Intoleranz, selbst unter Juden untereinander wird gehetzt und geheuchelt. Ich weiß nicht wer nun die guten oder die bösen Juden sind und ob es überhaupt noch echte Juden unter Zionisten oder nur noch „Alibijuden“ gibt.

    Hier kann man echte Antisemiten bei der Arbeit sehen, solche Bilder aus Deutschland oder Iran und es wäre die Hölle los, was für eine Heuchelei, mir, ja mir, fehlen auch manchmal die Worte:

    http://www.youtube.com/watch?v=yezdGcymABM&feature=player_embedded

    Es ist wohl wirklich so, dass sich das Wort NaZi, ursprünglich von NAtionalZIonismus ableitete, immerhin gab es den ja schon gut zwanzig Jahre eher, als den Nationalsozialismus. Und wenn ich mir das heute anschau und überlege wie es in Deutschland zwischen den Kriegen zu ging, da kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Zionisten da tatenlos daneben standen.

    Es ist Neujahrsfest? Dann viel Glück, im neuen jüdischen Jahr.

  34. Klar doch Jane, für die jüdischen Kronzeugen, die sie nennen, waren der Pogrom in Bagdad 1941 bei dem es 150-200 jüdische Todesopfer und der Pogrom in Tripolis in Libyen 1945 bei dem es mehr als 120 jüdische Todesopfer gab, doch nur kleine Nadelstiche und aufrechte Antizionisten und unkritische jüdischen Terrorversteher werden auch eine Erklärung dafür liefern warum die Juden Unrecht hatten, ihr Status als geduldete und gelegentlich massakrierte Dhimmi Minderheit aufzugeben und ihre Heimatländer zu verlassen.
    Schauen wir uns doch die Fakten an: 1948 lebten in arabischen Ländern 856.000 Juden, 2001 waren es lediglich 7.800.
    Jetzt kommen unkritische jüdische Terrorismusversteher und „Antizionisten“ die 75.000 ägyptische Juden, die 1948 dort lebten als „diese kleine jüdische Gemeinde“ nennen und damit zeigen, dass sie ahnungslos sind und ihre Unwissenheit durch Chuzpe kompensieren.

  35. “Die Zeit ist gekommen, dass die arabischen Staaten die REALITÄT anerkennen, die infolge ihres/r Kriege/s gegen Israel geschaffen wurde, und aufhören, sich selbst mit dem Märchen zu unterhalten, man könne das Rad der Geschichte zurück drehen. Sie sollten auch aufhören, nicht weiter vergebliche ILLUSIONEN in dieser Hinsicht zu nähren.“

    “…Führer der palästinensischen Araber und andere) nicht nur verkündeten, die Teilungslinie werde „eine Linie aus Feuer und Blut“ sein“

    …über das Stückl jetzig Hamastan-Linie rauschen fast täglich feuerbringend blutvergiessende “Friedenstauben“!

    u. vielen a. so oft auch meine Worte – toda Tzvi Gabai

  36. Hier eine Stellungnahme kritischer Juden zum Thema:

    ‚…..Besonders signifikant ist zudem Ihre Aussage, Misrachi in arabischen Ländern wären „entweder von staatlicher Seite aus vertrieben oder von der muslimischen Bevölkerung bedrängt (worden), das Land zu verlassen“. Mit diesem Satz begehen Sie nichts weniger als eine Geschichtsfälschung – mit der drastischen Folge, dass Sie Verbrechen gegen die Menschlichkeit verleugnen.

    Sie werfen Misrachi auf eine undifferenzierte Art und Weise in einem Topf zusammen, obwohl jede Gemeinde ein anderes Schicksal erlebte:….

    ….Der Respekt für die Menschenrechte gebietet es, abschließend ein Verbrechen beim Namen zu nennen: die Vertreibung der in Ägypten übrig gebliebenen Jüdinnen und Juden. Diese kleine jüdische Gemeinde ist die einzige Gemeinde eines arabischen bzw. muslimischen Landes, deren Mitglieder in der Tat vertrieben wurden.‘

    Link zum vollständigen Text:

    http://schmok.blogsport.eu/2011/01/12/offener-brief-an-die-heinrich-boll-stiftung/

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