Deutsches Waffenlager aus dem ersten Weltkrieg entdeckt

0
30

Deutsche oder deutschstämmige Besucher und Bewohner des Heiligen Landes haben dort viele Spuren hinterlassen. Da sind nicht nur die „Jeckes“, die viele kulturelle Aspekte des Staates geprägt haben – bekannt sind auch die Siedlungen deutscher Templer in Israel, etwa in Jerusalem und Haifa. Und wer wüsste nicht, dass das Jaffa-Tor der Jerusalemer Altstadt eigens für den Besuch von Kaiser Wilhelm erweitert wurde…

Deutsche Spuren der weniger friedlichen Art hat nun eine Einheit der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) entdeckt: Der sinkende Spiegel des Toten Meeres hat dazu geführt, dass ein riesiges Waffenlager mit Tausenden Artillerie-Patronen, Kugeln, Gewehren, Revolvern, Minen und Sprengstoff entdeckt wurde. Besonders beachtenswert sind auch Funkgeräte, die ebenso wie die restlichen Funde dank des hohen Salzgehalts des Toten Meeres hervorragend erhalten sind.

Bereits vor einigen Jahren hatten Touristen Munitionsfunde im Wasser gemeldet. Eine erste Überprüfung von ZAHAL ergab, dass es sich nicht um israelische Ausrüstung handelte.

Erst vor kurzem ergab eine Untersuchung schließlich, dass es sich um deutsche Waffen handelte. Die kaiserlichen Truppen hatten im Heiligen Land während des Ersten Weltkrieges an der Seite der Osmanen gegen England gekämpft. Auf einigen Waffen ist als Produktionsjahr 1895 angegeben.

„Unsere Nachforschungen ergaben, dass ein deutsches Regiment am Nordufer des Toten Meeres stationiert war, und wir glauben, dass sie nach ihrer Niederlage nach Europa zurückgekehrt sind und ihre Waffen und Munition im Toten Meer zurückgelassen haben“, so Kolonel Yaron Beit-On, der die Operation geleitet hat. „Wahrscheinlich sind sie mit Booten hinausgefahren und haben die Ausrüstung dann dort versenkt.“

Ganz ungefährlich sind die Funde nicht: „Die Sachen sind aufgrund des hohen Salzgehalts immer noch in so gutem Zustand, dass etwa Minen detonieren könnten“, so Yaron Beit-On. Aus diesem Grund seien nur Teile der Funde abtransportiert und der Rest kontrolliert zur Detonation gebracht worden.

Ynet, 13.06.12, Newsletter der Botschaft des Staates Israel