Shimon Peres: „Israel und Palästinenser sind dem Frieden näher denn je“

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Israel und die Palästinenser seien dem Frieden näher als je zuvor, sagte Israels Präsident Shimon Peres am Dienstag bei einem Treffen mit arabischen Journalisten, die in Zusammenarbeit mit dem „People-to-People Arabic Media Program“des Israel Project in den Präsidentenpalast in Jerusalem eingeladen wurden…

Laura Kam

• Staatspräsident Shimon Peres fordert direkte Verhandlungen
• „Frieden entsteht, wenn Menschen es nicht für möglich halten“
• „Respekt für das syrische Volk“ – „Assad muss gehen“
• Peres wünscht iranischem Volk alles Gute zum Ramadan

Israels Präsident Shimon Peres empfing Vertreter der arabischen Presse. Die Konferenz wurde vom arabischen Medienprogramm des Israel Project initiiert. Über 30 arabischsprachige Korrespondenten von Zeitungen, Hörfunk und Fernsehen folgten der Einladung des Staatsoberhaupts, darunter Journalisten prominenter Nachrichtensender aus Saudi-Arabien, Abu Dhabi, Katar, Kuwait, Ägypten, Dubai, Jordanien und den palästinensischen Autonomiegebieten.

Peres wünschte den Muslimen in der Region alles Gute zum Ramadan. Weitere Themen waren der israelisch-palästinensische Friedensprozess, der arabische Frühling, Iran und Syrien.

Sowohl das israelische Volk als auch die israelische Regierung unterstützten eine Zwei-Staaten-Lösung, sagte Peres. „Frieden kann gedeihen, selbst wenn man es für unmöglich hält“, ermutigte Peres. Es sei nur eine Frage der Zeit, aber es wäre besser, keine Zeit zu verlieren. Gerade die Jugendlichen im Nahen Osten seien die treibende Kraft, die Frieden schaffen könnten. Der arabische Frühling sei entstanden, weil sich die arabische Bevölkerung nach einer echten Veränderung an der Basis sehne.
Peres rief palästinensische und israelische Politiker erneut zu Verhandlungen auf. „Ich glaube, dass die Regierungen von Israelis und Palästinensern die politische Entscheidung treffen können, an den Verhandlungstisch zurückzukehren“, sagte Peres. „Dies wäre ein Durchbruch für alle Seiten.“

Die palästinensische Autonomiebehörde will im September bei der Vollversammlung der Vereinten Nationen einseitig die Anerkennung eines palästinensischen Staates beantragen. Israel ist grundsätzlich für die Gründung eines Staates Palästina – ist aber gegen ein einseitiges Vorgehen der Palästinenser. Israel hält Friedensverhandlungen für unerlässlich, um dauerhaften Frieden schließen zu können.
Peres betonte, dass Israel mutige Schritte für den Frieden gemacht habe. Israel habe Frieden mit Ägypten und Jordanien geschlossen, als niemand geglaubt habe, dass dies möglich wäre. Um ein Friedensabkommen zu erreichen, habe Israel riesige Gebiete an Ägypten abgetreten.

Palästinenser im Westjordanland unterstützen Verhandlungen mit Israel als Weg zum Frieden. Zu diesem Ergebnis kam eine kürzlich veröffentlichte Umfrage von amerikanischen und palästinensischen Meinungsforschern, die von The Israel Project in Auftrag gegeben wurde. Die Umfrage zeigt auch, dass die Palästinenser in Zeiten des arabischen Frühlings ihren Lebensstandard – Arbeitsplätze, Gesundheitswesen und Investitionen – als neue Priorität auf der politischen Agenda entdeckt haben.

Zur Situation in Syrien sagte Peres: „Die Menschen wollen sich selbst regieren, sie wollen nicht von Tyrannen regiert werden.“ Peres lobte das syrische Volk für seine Tapferkeit und seine Hoffnung. „Ihr Mut und ihre Widerstandskraft verdienen Respekt. Es ist leicht zu demonstrieren, aber nicht, wenn auf einen geschossen wird. Ich glaube, dass Nationen, die den Frieden wollen, letzten Endes die Oberhand behalten werden. Und es wird uns helfen, zwischen Israel und Syrien Frieden zu schließen.“
Die syrische Armee habe fast 2.000 Syrer getötet und Zehntausende Regimegegner eingesperrt. Peres nannte Assad einen „grausamen Diktator“, der seine Glaubwürdigkeit verloren habe und gehen müsse. „Assad hat keine Chance, sein Volk zu vernichten“, sagte Peres.

Zum Iran merkte Peres an: „Der Iran will keinen Frieden. Sie säen Angst und Hoffnungslosigkeit durch ihre Stellvertreter Hisbollah im Libanon und Hamas in Gaza.“

Der muslimische Fastenmonat Ramadan und der jüdische Versöhnungstag Jom Kippur hätten eines gemeinsam, erinnerte Peres: Beides seien wichtige Feiertage, an denen die Menschen nach innerer Veränderung und neuem Mut strebten.

Shimrit Meir, Direktorin des arabischen Medienprogramms bei The Israel Project, sagte: „Dies ist das erste Mal, dass ein so hochrangiger Vertreter Israels direkt mit einer so großen Gruppe von arabischsprachigen Medienvertretern spricht. Wir bei The Israel Project sind stolz darauf, dazu beigetragen zu haben. Wie der Präsident sagte, der Wunsch junger Araber nach Demokratie und einer besseren Zukunft in der Region bietet eine echte Chance für Israelis, endlich direkt mit ihren Nachbarn in Kontakt zu treten, ohne Grenzen oder Mittler, so wie Präsident Peres dies heute tat.“ Das „People-to-People Arabic Media Program“ tue dies täglich und mit Hilfe von sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter, fügte Shimrit Meir hinzu.

Die arabische Facebook-Gruppe des arabischen Medienprogramms von The Israel Project heißt „Israel Uncensored“ und hat fast 100.000 Anhänger in der ganzen arabischen Welt und in Israel. Das Friedensprogramm wird von einem gemischten jüdischen, muslimischen und drusischen Team geleitet und sucht nach weiteren Mitarbeitern.

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